stellen sollte. Jüngere fruclincirende Exemplare zeigen die Steliung der jungen Sporangien und den Bau der Rinde
ganz wie bei Dictyosiphon, ältere, mit reifen Sporangien versehene, avie hei Gobia. Der l'liallus von Coilodesme ist
im unteren Theile radiär, im oberen bilateral, und verzweigt sich nicht sollen aus dem unteren Theile. Die
Zellenvcrmchrung ist ganz intercalar. Allein auch Gobia zeigt nur an ganz jungen Individuen ein Wachsllniin mit
Schoitclzelle, später wächst es ganz intercalar ohne Scheitelzellc, wie auch Dictyosiphon Chordaria in seinen älteren
Zuständen. Vielleicht wird man finden, dass Keiinpfianzen von Coilodesme eine Scheitelzelle besitzen, aber auch
wenn das niclit der Fall sein sollte, würde ich wegen der eigenthümlichen J'.ntwicklung der sporangientragenden
Gewebeschichten kein Bedenken tragen, Coilodesme zu der Dictyosiphoneae zu stellen.
T a f e l 33, 3 4 u n d 35.
Genus Spermatochnus K ü t z . em.
Pflanze von radiärem Querschnitt mit ausgeprägtem Spitzenwachsthurn. Durch Quertheilung einer Scheitel
zelle entsteht ein Zellfaden, die C e n t r a la x e , deren ältere Zellen sich durch .Streckung bedeutend verlängern.
Aus den Segmenten der Scheitelzelle wachsen in succedanen, vier- !)is fünfgliedrigen Wirteln mehrzeliige primäre
Assimilationsfäden hervor mit mehreren kleinen scheibenförmigen Chromatophoren in der Zelle. Aus den unteren
Zellgliedern der primären Assimilationsfäden entwickelt sich, abwärts wachsend, ein pseudoparenchyinatischer,
mehrschichtiger Rindenmantel, zwischen dem und der Centralaxe bald ein schleimerfüllter Intercellularraum entsteht,
indem nur die beiden sich stark verlängernden untersten Zellen der primären Assimilationsfäden später noch die
Verbindung zwischen Centralaxe und Rinde aufrecht erhalten. Nachdem die oberen Zellen der primären AssimÜationsfäden
abgefallen sind, entwickelt sich durch Theilung der zweiten (vielleicht auch, doch selten) der dritten Zelle
von unten, die in der Rinde erhalten blieb, ein kleinzelliges Gewebe, dessen Zellen zu secundären Assimilationsfäden
auswachsen. welche in ihrer Gesammtheit den primären Sorus ausmachen; einzelne bcnaclibarte Rindenzellen können
später den Sorus vergi-ossem, indem auch aus ihnen AssimÜationsfäden horvorwachsen. Aus der Basis dieser
secundären Assiinilationsfäden sprossen die uniloculären Sporangien hervor. Zwischen diesen primären Sori
entspringen aus einzelnen Oberflächenzellen der Rinde oder einer kleinen Gruiipe zusammcnliegender Rindenzellen
secundäre Sori. indem diese Zellen zu tertiären AssimÜationsfäden auswachsen, welche ebenfalls aus ihrer Basis
uniloculäre Sporangien entwickeln. Pluriloculäre Sporangien unbekannt.
S p e rm a to c h n u s p a ra d o x u s R o th sp .
Haftet mit einer durch Hyphen, die aus der äussersten Rindenschicht hervorwachsen, gebildeten Basalscheibe
an Fucus, Zostera u. s. w. Thallus rcichverzweigt mit zugespitzten Aesten, i bis 4 Decimeter lang, in den
älteren Theilen \ bis 2 Millimeter dick. Sori in den jüngeren Theilen wirtelständig. an den älteren zerstreut.
V o rk om m en . Atlantische Küsten Europas.
sind.
Eig- 1.
Fig. 2.
Fig- 3-
Fig. 4-
C Y ) -
Fig- 5-
Fig. 6.
Fig. 7.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel 33. Spermatochnus paradoxus.
Oberes Stück einer jungen, noch sterilen Pfianze. (J)-
Zweig einer alten, fructificirenden Pflanze. (-J-).
Junge, wachsende Zweigspitzen mit Haaren und wirtelständigen, primären Assimilationsfäden. ( ’ -"")•
Abnorme, alte Zweigspitze, bei der sämmtliche Rindenzellen zu Assimilationsfäden ausgesprosst
Zweigstück mit wirtelständigen, [irimären Sori. (*p)-
Zweigstück mit secundären Sori verschiedener Grösse. (Y)-
Längsschnitt einer jungen, waclisendcn Zweigspitze, s Scheitel, a jirimäre Assimilationsfäden,
nebst den Rindenzellen und den Haaren dui'ch einen Ton her\-orgehoben. h Haare, c Centralaxe, i Intercellular-
räuine zwischen Centralaxe und Rinde. (■‘ J").
Fig. 8. Basalstück der Pflanze, auf einem Thallus von Fucus aufsitzend, von Hyphen bedeckt, n-elche
aus der äussersten Rindenschicht hervorwachsen. (Y ).
Fig. 9. Irinige Rindenzellen der Fig. S. um den Ursprung der Hyphen zu zeigen. (®Y)-
Fig. 10. Vegetatioiispunkt mit den Anlagen der jüngsten, primären Assimilationsfäden. ('’Y ) -