sLing blieb eine geringe Menge sirupösen Rückstandes, der ein
alkohollösliches, amorphes Gu-Salz lieferte, das beim trocknen
Erhitzen ganz deutlich eine schöne Pyrrolreaktion gab. (Röten
eines mit konzentrierter Salzsäure befeuchteten Fichtenspanes.)
Zur Analyse reichte die Menge des Cu-Salzes nicht aus, aber
aus obigem Verhalten geht doch mit einiger Wahrscheinlichkeit
hervor, daß Pyrrolidincarbonsäure vorlag.
Der alkoholunlösliche Teil, bei weitem die Hauptmenge,
wurde durch Kochen mit nach Heintz dargestelltem Kupferhydroxyd
in die Kupfersalze verwandelt. Schon beim Filtrieren
der heißen Lösung schieden sich blaßblaue, sehr schwer lösliche
Blättchen ab, welche das charakteristische Aussehen des
Leucinkupfers besaßen. Nach weiterem Eindunsten schieden
sich neben dem blaßblauen Leucin dunkelblaue Krystalle ah,
wahrscheinlich Alaninkupfer. Ihre geringe Menge ließ keine
Gu-Bestimmungzu. Die eingedunsteteMutterlaugehinterließ einen
tiefblauen krystallinischen Rückstand, der 27,97 "Io Cu enthielt.
0,2261 g lieferten 0,0791 g CuO. Es stellt also wohl ein
Gemenge von viel Alanin- mit etwas Glykokollkupfer dar.
Fraktion 3 wurde in Wasser gelöst und mit Äther ausgeschüttelt.
Die ätherische Lösung wurde wieder durch Schütteln
mit Wasser gewaschen, der Äther abgedunstet und der bräunliche
Sirup mit konzentrierter Salzsäure auf dem Wasserbad
zur Verseifung nochmals abgeraucht. Der geringe Rückstand
erstarrte hierbei zu einem Krystallbrei und wurde durch
Stehen über Natronkalk im Vakuum möglichst von Salzsäure
befreit. Dann wurde er mit wenig Wasser aufgenommen, mit
einigen Tropfen konzentriertem Ammoniak schwach alkalisch
gemacht und Alkohol zugesetzt. Die kleine Menge ausgeschiedener
Substanz wurde abfiltriert. Sie gab die von E. F is c h e r
angegebene Reaktion auf Phenylalanin: Beim Erhitzen mit
20"/oiger Schwefelsäure und einem Körnchen Kaliumbichromat
war deutlich der Geruch nach Phenylacetaldehyd wahrnehmbar.
Der ätherunlösliche Teil wurde mit Barytwasser verseift
und auf Asparagin- und Glutaminsäure untersucht. Aus den
ausgeschiedenen Baryumsalzen konnte durch Zersetzen mit
Schwefelsäure, quantitatives Ausfällen der überschüssigen
Schwefelsäure mit Baryt und Einengen eine kleine Menge
gelblichgefärbter Krystalle erhalten werden, welche aschefrei
waren und sich bei 238“ zersetzten.
Untersuchung des Wasserextraktes aus 2500 g trockenem
Boletus edulis.
Die Verarbeitung dieses Extraktes geschah in etwas
anderer Weise als beim ersten aus 1800 g.
A lk o h o lfällung.
Zunächst wurde der Extrakt mit etwas mehr als dem
halben Volumen Alkohol versetzt. Dabei entstand ein flockiger,
schleimiger Niederschlag, der durch ein Koliertuch abfiltriert
wurde. Er wurde dann unter 95"/oigen Alkohol gebracht,
der durch absoluten und endlich durch Äther ersetzt wurde.
Auf diese Weise wurden bräunliche Krümel erhalten, die lufttrocken
132 g wogen. In einer Probe des Filtrates entstand
auf weiteren Alkoholzusatz eine geringe Fällung, die aber ein
anderes Aussehen besaß als die erste. Sie haftete als schmierige
braune Masse an den Gefäßw'änden, und die Ausfällung wurde
daher nicht mehr weiter getrieben. Hof m a n n ') hatte auf ganz
ähnliche Weise einen Körper erhalten, der lufttrocken 4,01 "/o N
und 2,43"/o P enthielt. Durch Dialyse gelang es ihm, den Phosphorgehalt
bis auf 0,52"/o herunterzubringen, während der Stick-
stoifgehalt noch 3,66 "/o betrug. Erst wenn er das Präparat
10 Stunden lang mit 10"/oiger Schwefelsäure kochte, trat
Reduktion ein, und mit Phosphorwolframsäure entstand eine
Fällung, die nach ihrer Zerlegung Biuretreaktion zeigte. Schon
Boudier») hat auf demselben Wege aus verschiedenen Pilzen
einen ähnlichen Körper dargestellt, den er Viscosin nannte.
Zellner®) prüfte die Angaben B o u d ie rs nach und fand, daß
der Körper durchaus nicht einheitlich ist, sondern anorganische
und N-Substanzen einschließt. Der von mir erhaltene Körper
bildete bräunlich-graue Krümel, welche sich im Mörser unschwer
‘) Dissertation, S. 79.
q Die Pilze, 1867.
q Monatsh. f. Chem., 1906, S. 113.