peratur, dann bei 40“ im Trockenschrank getrocknet. Diesmal
blieb er fein pulverig und war nur gelblich gefärbt. Sein Gewicht
betrug: 1210 g, entsprechend 49“/o des Ausgangsmaterials.
Der Ätherextrakt.
Er wurde durch Abdestillieren von der Hauptmenge des
Äthers befreit. Nach einigem Stehen schied sich eine feste
Masse aus, welche die Cholesterinreaktionen zeigte. Hof m an u ')
untersuchte den Ätherextrakt von Boletus edulis und fand, daß
darin ein Cholesterin, Fette und Lecithin vorhanden sind, und
zwar bezogen auf lufttrockenes Material: Cholesterin: 0,52“/o,
Fett: 3,2“/o.
Untersuchung des Alkoholextraktes.
Die portionenweise bis zum dünnen Sirup abdestillierten
alkoholischen Extrakte wurden vereinigt. Bald entstand eine
ansehnliche Menge schöner Krystalle. die nach mehrere Monate
langem Stehen noch zunahm. Sie zeigten die charakteristischen,
oktaederähnlichen Formen der Trehalose, waren aber noch etwas
gelblich gefärbt. Ihr Gewicht betrug 110 g. Nach mehrmaligem
ümkrystallisieren wurden sie in großen, weißen Krystallen erhalten,
die süß schmeckten und die F eh lin g sch e Lösung nicht
reduzierten. Auch in bezug auf ihr Verhalten beim Erhitzen
stimmten sie völlig mit der Trehalose überein. Durch einmaliges
Fällen ihrer konzentrierten wässerigen Lösung mit absolutem
Alkohol wurde ein rein weißes Krystallmehl erhalten, das über
Schwefelsäure getrocknet wurde. Der Schmelzpunkt lag zwischen
99 und 100“, und das in 9 “/oiger Lösung im S o le il-V en tzk e -
Apparat bestimmte Drehungsvermögen betrug -|- 184,2“.
1,8040 g in destilliertem Wasser zu 20 ccm gelöst, wurden
im 20 cm-Rohr polarisiert. Abgelesen: - f -96,6“ S.-V. Daraus
berechnet sich [ajo = -|- 184,2“. B e rth e lo t fand das Drehungsvermögen
= 199“, App in g » ) = 197,28“, W in te rs te in® )
= 174,66—177,32“.
Das Volumen des Sirups betrug ca. 1300 ccm. In einer
') H o fm a n n , Dissertation, Zürich 1901.
q A p p in g , Dissertation, Dorpat 1885.
q W in te r s t e in , Diese Zeitschrift, Bd. 19, S. 75.
gewogenen Platinschale wurde die Trockensubstanz in 5 ccm
bei 105“ bestimmt. Sie betrug: 1,424 g, entsprechend 370 g
für die gesamten Extrakte. Eine Stickstoffbestimmung nach
K je ld ah l ergab 0,0975 g N pro 5 ccm, oder 24,35 g N im
Alkoholextrakt. Die gelöste Trockensubstanz enthält demnach
6,85 “/o N. Dieser sehr hohe N-Gehalt kann nur zu einem
geringen Teil vom Lecithin herrühren, das nur etwa 1,75 bis
2 “/o N enthält. Da schon E. S ch u lz e und seine Schüler Untersuchungen
über das Lecithin ans Boletus edulis angestellt haben
(wobei sie fanden, daß ein beträchtlicher Teil desselben sich
im Alkoholextrakt des mit Äther entfetteten Materials vorfindet),
befaßte ich mich nicht weiter mit diesem Körper. Ich suchte
nur noch Aufschluß über die Natur der Substanzen zu erhalten,
welche den hohen N-Gehalt des Sirups bedingen. Zu diesem
Zwecke wurde die Hauptmenge in folgender Weise verarbeitet:
1000 ccm des schwarzbraunen, dickflüssigen Extraktes
wurden auf dem Wasserbad von den letzten Resten Alkohol
befreit. Dann wurde nach Zusatz von Wasser einige Zeit auf
dem Wasserbad erwärmt, und es schieden sich an der Oberfläche
dunkle, schmierige Häute ab, wahrscheinlich Lecithin,
während die Flüssigkeit milchig getrübt war. Nun wurde mit
Bleiessig ausgefällt, solange noch ein Niederschlag entstand.
Das Filtrat wurde mit Schwefelsäure entbleit, und zu dem etwa
5"/o Schwefelsäure enthaltenden neuen Filtrat wurde Phosphorwolframsäure
zugesetzt. Nach 24 Stunden wurde der gelbe
Niederschlag abgenutscht, mit 5 “/oiger Schwefelsäure verrieben
und gewaschen, dann mit überschüssigem Baryt zersetzt. Um
das Ammoniak zu entfernen, wurde die Masse einige Tage lang
durch ein mit Windflügeln versehenes Rührwerk aufgewirbelt, bis
ein darüber aufgehängtes rotes Lackmuspapier sich nicht mehr
bläute. Gleichzeitig verschwand ein anderer widerlicher Geruch
einer flüchtigen Base, wahrscheinlich Trimethylamin, da diese
Base später in einem ändern Objekt nachgewiesen wurde. Die
weitere Verarbeitung geschah in bekannter Weise nach Kossel
und K u ts c h e r.') Das Baryumphosphorwolframat mußte sehr