Entschwefelung des Ergothionins mittels Ferrichlorid erhielten.
Es scheint das nicht der Fall zu sein, da die genannten Autoren
den Schmelzpunkt ihres Dipikrates zu 123» angeben,
während ich bei einem Pikrat, das durch Fällen der Lösung
der Chloride mit Natriumpikrat gewonnen war und welches
nach der Pikrinsäurebestimmung ein Dipikrat ist, den Schmelzpunkt
bei 205» fand.
L y sin frak tio n .
Die in bekannter Weise aus dem Phosphorwolframsäureniederschlag
erhaltene Lösung der Chloride wurde eingeengl
und über Schwefelsäure stehen gelassen, wobei ein zäher,
brauner Sirup entstand. Er war zum größten Teil in absolutem
Alkohol löslich. Diese Lösung wurde mit überschüssiger, alkoholischer
Sublimatlösung versetzt, wobei eine schmierige Fällung
entstand, welche nach längerem Stehen abfiltriert und
getrennt von einer später entstandenen, feinkörnigen, heller
gefärbten Abscheidung verarbeitet wurde. Beide wurden aus
heißem Wasser unter Zusatz von etwas Quecksilberchlorid
umkrystallisiert.
Die zwei aus der letzteren Abscheidung gewonnenen
Quecksilberdoppelsalzfraktionen wurden mit Schwefelwasserstofl'
zersetzt, die Chloride getrocknet und in absolutem Alkohol
gelöst. Beim Versetzen der ersten Fraktion mit alkoholischer
Platinchloridlösung trat eine amorphe gelbliche Fällung auf,
welche abgesaugt und mit Wasser digeriert wurde. Der wasserlösliche
Teil der Platinfällung wurde von einem geringen
braunen, unlöslichen Rückstand abfiltriert und lieferte beim
Stehen über Schwefelsäure derbe Krystallaggregate, die aber
von einer beigemengten feinkörnigen Abscheidung nicht gut
zu trennen waren. Rasch erhitzt schmolzen sie gegen 245».
Zur Reinigung wurden sie mit Schwefelwasserstoff zersetzt,
und die erhaltenen zerfiießlichen Chloride in das Goldsalz
übergeführt, welches sich auf Zusatz von Goldchlorid in
Flocken abschied und aus verdünnter Salzsäure umkrystallisiert
schlanke, rhombenähnliche Blättchen bildete, die rasch erhitzt
bei 254» unter Zersetzung schmolzen. Beim Trocknen dieses
Präparates für die Analyse wurde der Vakuumexsikkator an
der Wasserstrahlpumpe eingedrückt, wobei die Substanz zerstört
wurde. Aus der eingeengten Mutterlauge wurde jedoch
auf Zusatz von Goldchlorid noch eine geringe Menge desselben
Körpers erhalten. Diese Krystalle zeigten unter dem Mikroskop
dieselben Formen wie die aus der ersten Krystallisation und
schmolzen unter Zersetzung bei 257», während ein gleichzeitig
erhitztes Vergleichspräparat von Cholingoldchlorid aus der
Sammlung unseres Laboratoriums bei 256» sich zersetzte und
schmolz. Es wurde zur Analyse mit einer ganz geringen Menge
eines Präparates vereinigt, das aus der wasserlöslichen Platinfällung
der Chloride aus der schmierigen Quecksilberfällung
gewonnen war und dieselbe Krystallform sowie den gleichen
Zersetzungspunkt zeigte.
0,1732 g gaben 0,0772 g Au = 44,57 »/o Au.
Berechnet für Cholingoldchlorid, C^Hj^NOAuCU: 44,50 »/o Au.
Die zweite Fraktion der Quecksilberdoppelsalze bestand
noch aus der Cholinverbindung, wie die Analyse des Goldsalzes
zeigt:
0,1545 g gaben 0,0688 g Au = 44,53 »/o Au.
Es zersetzt sich gegen 258». Weitere Fraktionen der
Fällung mit Goldchlorid lieferten ebenfalls auf Cholin stimmende
Werte:
0,1194 g gaben 0,0532 g Au = 44,56»/o Au
0,1834 » » 0,0815 » Au = 44,43»/o Au.
Die aus der schmierigen, braunen Quecksilberfällung gewonnenen
Chloride wurden mit absolutem Alkohol aufgenommen
und so von einer geringen Menge unlöslichen Rückstandes
befreit. Die Lösung wurde mit alkoholischem Platinchlorid
versetzt, und die entstandene Fällung mit Wasser behandelt,
wobei sie bis auf einen geringen braunen Rückstand in Lösung
ging. Die Lösung wurde noch mit etwas Salzsäure versetzt
und über Schwefelsäure stehen gelassen, wobei sich
allmählich das Platinsalz in blättrigen Drusen ausschied. Daneben
trat wieder eine heller gefärbte, feinkörnige Abscheidung auf.
Beim ümkrystallisieren und Einengen schied sich ein Öl ab,
das beim Reiben krystallinisch erstarrte. Unter dem Mikro