lange ausgewaschen werden, ehe die basische Reaktion verschwunden
war. Das Filtrat wurde durch Einleiten von Kohlensäure
vom überschüssigen Baryt befreit,') eingeengt, mit Salpetersäure
schwach angesäuert und mit einer 5 0 “/oigen Silbernitratlösung
versetzt, bis eine Probe mit Barytwasser eine braune
Fällung von Silberoxyd gab. Der in der sauren Flüssigkeit erhaltene
Niederschlag, der die Alloxurbasen einschließt, wurde
abfiltriert und mit kaltem Wasser gewaschen. Seine weitere
Verarbeitung soll weiter unten beschrieben werden.
Das noch braun gefärbte Filtrat wurde nun mit Barytlösung
versetzt, bis in einer Probe mit ammoniakalischer Silbernitratlösung
keine weiße Silberfällung mehr auftrat. Die so ausgefällte
«Histidinfraktion» wurde abfiltriert und mit kaltem
Wasser, dem wenige Tropfen Barytlösung zugesetzt wurden,
ausgewaschen. Über die weitere Behandlung dieser Fraktion
siehe weiter unten.
Aus dem Filtrat wurde nun durch Sättigen mit gepulvertem
Baryt die Argininfraktion erhalten. Dabei färbte sich die Flüssigkeit
schwarz und erstarrte nach kurzer Zeit zu einer festen
Gallerte. Nach 24 Stunden wurde die Masse noch einmal gut
durchgerührt, mit Barytwasser verdünnt und auf zwei große
Filter gebracht. Nachdem die Flüssigkeit abgelaufen war, was
allerdings über einen Tag dauerte, wurde die schwarze Fällung
samt Filter mit Barytwasser verrührt und auf einer Nutsche
abgesaugt. Jetzt, wo die Mutterlauge größtenteils entfernt war.
ging das Auswaschen ziemlich rasch vonstatten, und die Fällung
hatte eine käsige Beschaffenheit angenommen. Über die weitere
Verarbeitung der Argininfraktion siehe weiter unten.
Zu dem schwarzbraunen Filtrat wurde etwas Salzsäure zugefügt,
um das gelöste Silber zu fällen, dann Schwefelsäure bis zur
sauren Reaktion. Hierauf wurde abfiltriert und das Filtrat mit
Schwefelsäure ö^/oig gemacht, mit Phosphorwolframsäure versetzt
und die «Lysinfraktion» nach24ständigem Stehenabfiltriert.
Die Fällung wurde mit 5«/oiger Schwefelsäure verrieben und auf
') Beim Einleiten von GO.^ zeigen barythattige Lösungen häufig
eine unangenehme Schaumbildung, die in einfacher Weise durch eine
Spur Äther aufgehoben wird.
der Nutsche ausgewaschen. Die weitere Behandlung dieses
Niederschlages wird weiter unten beschrieben werden.
Am in o säu ren .
Das Filtrat von der ersten Phosphorwolframsäurefällung
wurde mittels Baryt von Schwefelsäure und Phosphorwolframsäure
befreit und auf ein kleines Volumen auf dem Wasserbade
eingeengt. Der braune Sirup kam über Schwefelsäure.
Es trat jedoch wohl infolge der reichlichen Gegenwart
von Zucker keine Krystallisation ein, und ich versuchte nun,
die Aminosäuren nach der Estermethode E. F is c h e r s zu gewinnen.
Die Hälfte des Sirups wurde im Vakuum bei 40“ bis
zur zähen Konsistenz eingeengt und verestert. Da in dem Folgenden
die Arbeitsweise bei einer anderen Veresterung näher
beschrieben werden wird, brauche ich hier darauf nicht weiter
einzugehen. Die Menge der rohen Ester war nicht sehr bedeutend.
Bei der Fraktionierung im Vakuum wurden 4 Portionen
aufgefangen:
I. 50— 55“ Kp. Thermometer im Dampf, 12 mm Druck, 3,5 g
II. 75— 85“ » » » » 12 » » 1,6 »
III. 140—160“ » » » » 12 » » 1,0 »
IV. 180“ » » » » 12 » » 0,4 »
Summe: 6,5 g.
Der Destillationsrückstand war nicht unbeträchtlich.
P h e n y la la n in . Beim Versetzen mit Wasser trat schon
in Fraktion II eine ölige Trübung auf, so daß bereits diese
Fraktion mit Äther ausgeschüttelt wurde. Eine stärkere ölige
Abscheidung trat auf bei III und IV. Alle ätherischen Lösungen
wurden vereinigt, der Äther verdampft, und der Rückstand 2mal
mit konzentrierter Salzsäure abgeraucht, wobei eine dunkel
gefärbte, schmierige Masse zurückblieb. Sie wurde mit Wasser
aufgenommen, mit Ammoniak neutralisiert und stehen gelassen.
Eine gelblich gefärbte Abscheidung wurde abgesaugt und ein
Teil mit Bichromat und Schwefelsäure erhitzt. Es war deutlich
der Geruch nach Phenylacetaldehyd wahrzunehmen, und bei
längerem Erhitzen mit überschüssigem Bichromat schieden sich