die Fällung gut krystallisiert war, wurde sie, ohne umzulösen
oder umzukrystallisieren, analysiert:
0,1137 g gaben 0,0469 g Au = 41,25«/o Au
0,1640 » » 0,0675 » Au = 41,16 »/o Au.
Das Platinsalz erwies sich ebenfalls ,als schwer löslich
und ergab direkt ausgefällt und nicht umkrystallisiert folgende
Werte :
0,1588 g gaben 0,0507 g Pt = 31,93»/o Pt
0,1536 » » 0,0494 » Pt = 32,16»lo Pt.
Der Platin- und der Goldwert stimmen untereinander
garnicht überein. Ein normales Goldsalz mit 41,2 »,o Au würde
einem Platinsalz mit 28,35 »/o Pt entsprechen. Es ergab sich
nun, daß das Goldsalz in der Tat nicht normal zusammengesetzt
war. Beim ümkrystallisieren des Goldsalzes aus verdünnter
Salzsäure unter Zusatz von etwas Goldchlorid wurden
zentimeterlange, orangegelbe Spieße erhalten. Diese schmolzen
bei 182» und enthielten: 45,09»/o Au und 32,30»/o Gl.
0,1018 g gaben 0,0459 g Au und 0,1330 g AgCl.
Die Goldbestimmung geschah durch Fällen mit Schwefelwasserstoff,
und die Ghlorbestimmung wurde im Filtrate aus-
geführt, das durch längeres Erwärmen auf dem Wasserbade
vom überschüssigen Schwefelwasserstoff befreit worden war.
Bei genügender Verdünnung hat man keine Verluste an Chlor
durchEntweichen von Salzsäure zu befürchten. Außerdem wurde
eine C-H-Bestimmung mit demselben Goldsalze ausgeführt:
0,2835 g im Platinschiffchen verbrannt ergaben:
0,1277 g GO, = 12,29»/o C
0,0474 g H.,0 = 1,87 Vo H.
Weiler wurde eine Elementaranalyse des Pikrates aus-
geführt:
0,3233 g bei 105» getrocknet gaben:
0,4983 g CO, = 42,04»/o C
0,1280 » H,0 = 4,43 o/o H.
0,1834 g bei 105» getrocknet gaben:
33,3 ccm N bei 18» und 733 mm = 20,01 »/o N.
Aus diesen Analysenzahlen berechnet sich die Bruttoformel
GiöHigNgOg, welche verlangt: 42,20»/o C, 4,25»/o H, 19,71»/o N.
Nach Abzug eines Moleküls Pikrinsäure bleibt für die freie Base:
CgHjgNgO,. Diese Bruttozusammensetzung stimmt nun überein
mit derjenigen einer Base, welche K u tsch e r in dem Handelspräparat
«Hercynia» aus Champignon aufgefunden hat. Für das
Goldsalz dieses Körpers, G^Hj-NgO, • 2 HAuCl^,
berechnet sich: Gefunden:
44,96»/o Au 45,09»/o
32,33»/o Gl 32,30»/o
12,31 o/o C 12,29»/o
l,95»/o H l,87«/o
Die Analyse des Goldsalzes stimmt also sehr gut mit
den berechneten Werten, und das Chlorhydrat lieferte ebenso
wie die Kutschersche Base in sodaalkalischer Lösung die
Diazoreaktion, und zwar tritt die Färbung merklich langsamer
auf, als dies beim Histidin selbst der Fall zu sein pflegt. Es
kann nicht auffallen, daß diese Base, welche gegen Goldchlorid
sich zweibasisch verhält, ein Monopikrat liefert. Dasselbe ist
ja der Fall bei vielen anderen Basen, welche sowohl Monoais
Dipikrate liefern. Übrigens neigt der Körper sehr zur
Bildung von nicht normalen Goldsalzen. Schon das erst analysierte
Goldsalz war nicht normal zusammengesetzt, und
später wurde noch ein anderes Goldsalz erhalten, das in flachen
gelben Blättern krystallisierte und 34,6»/o Au enthielt: 0,2372 g
gaben 0,0822 g Au. Dieses Goldsalz konnte durch Umkrystal-
lisieren aus verdünnter HCl unter Zusatz von etwas Goldchlorid
in die orangefarbenen Spieße mit normalem Goldgehalt
übergeführt werden.
Während jedoch K u ts c h e r die Base, welche nach ihm
ein Trimethylhislidin sein kann, in der Lysinfraktion auffand,
und sie also den Silberfällungen entgangen war, fand ich sie
in der Argininfraktion, und zwar wurde sie zweimal mit Silbernitrat
und Baryt ausgefällt. K u ts c h e r hebt selbst hervor,
daß es auffallend ist, daß ein Histidinderivat nicht durch Silbernitrat
und Baryt gefällt werden sollte.
Es stellte sich die Frage, ob diese Base identisch ist
mit dem Histidinbetain, das B a rg e r und Ewins (1. c.) .durch