ist, der kurz und klar Mollusken und Radiaten characterisirt und dass daher unsere Einteilungen immer
noch mehr auf subjectiven Gründen beruhen.
II. R a d ia ia echinodermata.
E r s te G ru p p e : H o lo th u rid a .
Z w e ite G ru p p e : E chinida.
D r itte G ru p p e : Asterid a .
V ie rte G ru p p e : Crinoidea.
NACHTRAG.
Seit diese Abhandlung geschrieben wurde, ist im Juni Dr. C. Gegenbaur mit reichen Beobachtungen
über niedere Thierformen aus Messina zurückgekehrt und füge ich hier nach einer eben
erschienenen kurzen Mittheilung (Zeitschr. f. wiss. Zoologie Bd. V. pg. 103 — 113) das Wichtigste
seiner Untersuchungen über Schwimmpolypen bei.
1. Bei einer neuen E u d o x ia [E. m e ssa n en sis Geg.) und bei'einer neuen Gattung einfacher
Schwimmpolypen, D ip lo p h y s a in e rm is Geg., wurde mit Bestimmtheit nachgewiesen, dass
der von Busch als m e d u s e n fö rm ig e s K e im o rg a n gedeutete Theil nur eine, Geschlechtsorgane
enthaltende E r s a t z s c h w im m g lo c k e ist und nach Verlust der ausgebildeten Schwimmglocke an
deren Stelle tritt. Es fallt somit die Annahme von Busch von dem Vorkommen von Quallensprösslingen
bei E u d o x ia .
2. Bei einem dritten, im Winter in Messina sehr häufigen e in f a c h e n Schwimm po ly p en ,
der an den Eudoxientypus sich anschliesst und dieselben Organe besitzt wie diese, wurde die sehr
wichtige und interessante Entdeckung gemacht, dass derselbe e*in l o s g e l ö s t e s E i n z e l t h i e r
d e r A b y la p e n ta g o n a ist. Es sitzen diese Thierchen mit ihrem Deckstück und der Schwimmglocke,
die zugleich Generationsorgan ist, wie die Einzelthiere anderer Diphyiden, eines hinter dem
andern an dem gemeinschaftlichen Stamme der A b y la und lösen sich ab, wenn sie eine gewisse
Reife erlangt haben, während vorne am Stamme immer wieder neue Einzelthiere sich erzeugen. Es
ist diese Beobachtung um so auffallender, als alle von mir gesehenen Abylen und ebenso einige von
Gegenbaur beobachtete am Stamme nur mit Polypenleibern und Fangfäden besetzt waren und nichts
von Eudoxienartigen Bildungen der Einzelthiere erkennen.Hessen, weshalb man nicht umhin kann,
anzunehmen, dass hier je nach den Jahreszeiten verschiedeneVerhältnisse sich finden. Ueberhaupt
sind hier noch mehrere Fragen zu lösen, namentlich die, ob die losgelösten Abylaindividuen zu
Abylastöcken werden können oder ob erst aus den Eiern derselben Abylakolonien sich bilden, in
welchem letzteren Falle denselben ein Generationswechsel zugeschrieben werden müsste. Auf jeden
Fall wird durch die wichtige Entdeckung ifron Gegenbaur die Lehre von den einfachen Schwimmpolypen
vollkommen in eine neue Phase treten.
3. Von D ip h y e s sah Gegenbaur 3 Arten: meine D. S ie b o ld ii, eine neue D ip h y e s gra-
c ilis und die S u l c u l e o la r ia q u a d r iv a lv is Less., eine ächte D ip h y e s. Mit Ausnahme der S u l-
c u leo la ria , die unisexuellé Stöcke hat, waren bei diesen Diphyiden die Stöcke hermaphroditisch,
die einzelnen Individuen unisexuell, bald männlich, bald weiblich. An der Diphyes S ie b o ld ii laufen
die Deckstücke der reiferen Individuen oben in zwei Spitzen aus und sind an den Seitenrändern
umgebogen.
4. Ausser der von mir beschriebenen P ra y a D ip h y e s fand Gegenbaur noch eine zweite
schöne Form, P r a ya m a x im a , mit zwei Zoll langen Schwimmstücken , die nicht, wié bei Pr aya
d ip h ye s, in einer Höhe neben einander liegen, sondern etwas schief zu einander stehen. Die Spec
ia ls c hw im m g lo c k e \o n P r a y a ist entgegen Vogt auch Geschlechtsorgan, indem dieselbe an
den untern reiferen Polypen eines und desselben Stockes bald Samen, bald Eier enthält, doch findet
sich neben derselben auch in seltenen Fällen eine Knospe, die Vogt für das Geschlechtsorgan gehalten
zu haben scheint (vielleicht eine Ersatzglocke?). — Von den D ip h y e s und Pra y,id a e verm
u te t Gegenbaur, dass ihre Einzelthiere nicht frei fortleben können, wie dies nach seinen Erfahrungen
bei A b y la vorkommt und auch bei den Eudoxien, Ersaeen etc; sich findet, falls dieselben, wie es
wahrscheinlich ist, von Thierstöcken abstammen und nur losgelöste Einzelthiere von solchen sind.
5. Von P h y s o p h o r e n fand Gegenbaur einmal R h iz o p h y s a f il ifo rm i s , über deren sehr
sonderbare Fangorgane derselbe noch ausführlicher. berichten wird, dann eine gut erhaltene Ap o -
lernia u v a r ia , von welcher eine-schöne Abbildung von ihm gegeben werden wird, ferner eine
neue F o r s k a lia . Bei dieser Gelegenheit kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, dass die
Stephanomien der neuern Autoren nichts als verstümmelte Thiere des Typus sind, den ich F o r s k a lia
nannte. Immerhin bleibe ich bei dem Genüs F o r s k a lia , das nach einem vollständigen Thiere ge-r
bildet ist, und kann der Name S tep h a n om ia für das nur unvollständig bekannte Thier bleiben, für
das er von Peron zuerst aufgestellt wurde. -
6. Sehr interessante Beobachtungen machte Gegenbaur über die E n tw ic k lu n g d e r
Schw im m p o ly p en , mit Hülfe der noch von Niemand bei diesen Thieren mit Erfolg angewandten
k ü n s tl ic h e n B e fra c h tu n g . Bei P h y so p h o ra , H ip p o p o d iu s, A g a lm o p s is , F o r s k a lia und
Diphyes wurde die Furchung beobachtet und ein flimmernder Embryo. Bei D ip h yes gelang- es,
diese Embryonen weiter zu bringen und ergab sich, dass von allen Theilen zuerst der Stamm und
die hintere Schwimmglocke sich ausbildeten, doch konnten die Embryonen leider nicht bis zur Entwicklung
des ersten Polypen und des Deckstückes erhalten werden.- — Ausserdem fing Gegenbaur
im hohen Meerè noch viele junge Physophoriden, ähnlich der von mir beschriebenen jungen Forskalia,
und'bestätigte das von mir Gesehene, nur dass er sich -noch überzeugt hat, dass Alles, was
an einem Stamme hervorsprosst, Glocken, Polypen etc., ursprünglich in einer Reihe hinter einander
liegt, so da§s die scheinbar zweizeiligen Anordnungen' der ausgebildeten Thiere späteren Drehungen