gibt, von Niemand gesehene interessante Tbier wurde schon im Jahr 1851 von H. Müller bei Messina
gesammelt und im Herbste darauf von mir wiederum in Menge gefunden und einer genauem Untersuchung
unterworfen, bei der sich Folgendes ergab.
A b y la p e n ta g o n a , wie ich mit Eschscholtz dieses Thier nenne, weil es offenbar mit der
A b y la trig o n a von Q. et G. zu derselben Gattung gehört, besteht, wie die Gattung Dip h y e s, aus
zw e i knorpelartigen Sch wi mm stü c k e n , von denen das vordere viel kleinere zugleich dem Polypenstamme
zur Befestigung dient, während das hintere die Function eines Deckstückes desselben
versieht. Die Form dieser Stücke ist sehr complicirt und von Q. und G. nur unvollkommen beschrieben,
daher ich dieselben nicht als bekannt übergehen kann.
Das v o r d e r e S c hw im m s tü c k (fig. 1, 2 ,a) hat im Allgemeinen die Gestalt einer öseitigen
Säule, deren hintere Grundfläche schief abgeschnitten ist und an der untern Seite in einen vierkantigen
stielarligen kurzen Fortsatz sich verlängert, in welchem eine kleine trichterförmige blinde
Höhlung enthalten ist. In diese Höhlung (fig. 2 rr) ragt ein kleiner rinnenförmig ausgehöhlter und
zugespitzter Fortsatz des hintern Schwimmstückes hinein, während dasselbe zugleich auch einfach
durch Apposition an die schief abgeschnittene Grundfläche des vorderen Stuckes sich anlegt, so dass
die 5 Seitenflächen und die vordere Grundfläche desselben frei bleiben. Die genauere Beschaffenheit
nun der Flächen dieses kleinen Schwimmstückes ist folgende: Die vordere Grundfläche (fig. 5 a)
ist kein gleichseitiges Fünfeck, vielmehr ist die nach unten gerichtete Seite kleiner als die vier andern,
von denen wiederum die zwei oberen etwas kürzer sind als die beiden andern. Von den S e ite n f
lä c h e n sind die b e id e n o b e re n (fig. 5, 6, 7 6), die in einer oberen mittleren Kante (e) Zusammenkommen,
fast genau Rechtecke, nur dass die hintere Seite derselben etwas breiter ist als die vordere;
die zwei mittleren Flächen (fig. 5, 7 c) sind etwas breiter und haben im Allgemeinen dieselbe Form,
werden jedoch, weil sie nach hinten unmittelbar in die Seitenflächen des Stielfortsatzes übergehen,
unregelmässig sechsseitig. Die u n t e r e S e ite n f lä c h e endlich, die ebenfalls auf den Stiel sich fortsetzt
(fig.5dd) , hat die Form eines langgezogenen schmalen Rechtecks, ist jedoch etwas hinter
der Mitte winklich eingebogen und zerfällt dadurch fast in zwei Hälften, von denen die hintere (d')
dem Stiel angehören würde. Dieser entsteht nach dem Gesagten dadurch, dass die hintere Grundfläche
der Säule mit den mittlern und der untern unpaaren Seitenfläche sich ausziehen, während die
oberen Seitenflächen an der Bildung desselben sich gar nicht betheiligen, und wird es so begreiflich,
wie derselbe vierkantig sein kann, während das Ganze fttnfkantig ist. Das hintere Ende des Stieles
ist übrigens ebenfalls schief abgeschnitten, in demselben Sinne wie die hintere Grundfläche selbst,
und der obere Rand der hier befindlichen Oefifnung seiner Cavität leicht ausgeschnitten, so dass die
Grundfläche an ihrem untersten hintersten Theile wie in zwei Spitzchen auszulaufen scheint.
Das h in te r e g r ö s s e r e S c hw im m s tü c k (fig. 16, fig. 5, 6, 7, 8, 9) ist viel unregelmässiger
als das vordere, doch lässt sich dasselbe mit einer öseitigen Pyramide vergleichen, die an der Spitze
abgestutzt und in der Mitte verbreitert ist. Von den 5 Kanten erstrecken sich drei stark vorlretend in
der ganzen Länge dieses Stückes, so dass das hintere Ende annähernd die Form eines gleichseitigen
Dreiecks gewinnt, welches jedoch ganz finsymmelrisch zur öseitigen Grundfläche des vorderen Stückes
steht. Die erste dieser Kanten (k) geht von der seitlichen linken Kante des vorderen Schwimmstückes
aus, ist stark entwickelt und ragt an ihrem hintern Ende in eine kurze Zacke (&') vor. Anders die
zweite von der rechten seitlichen Kante des kleinen Knorpelstückes ausgehende (m), welche rückwärts
mit einer starken dreikantigen Zacke («*') endet und ebenso die dritte an der untern linken
Kante des vordem Stückes beginnende (t), bei der diese Zacke (t'") noch grösser und an ihren
scharfen Theilen gezähnelt ist. Diese Kante verhält sich übrigens auch vorn eigenthümlich, insofern
als sie hier wie abgeschnitten erscheint und in eine kleine dreiseitige ebene Fläche (t i") übergeht,
welche an die untere linke Seitenfläche des Vorderstückes anstösst. — Von den zwei minder entwickelten
Kanten ist die eine, die obere mittlere Kante des vorderen Stückes fortsetzende (t) sehr
schwach und .verliert sich nach hinten fast ganz, doch findet sich in der Verlängerung derselben am
hintern Ende eine leichte Spitze (/'), die andere dagegen ist eigenthümlich entwickelt, insofern als
dieselbe in ihrer ganzen Länge ein zusammengebogenes Blatt (6) darstellt und in der so gebildeten
Furche den zurückgezogenen Polypenstamm enthält. Diese Kante liegt in der Fortsetzung der unteren
rechten Kante des vorderen Schwimmstuckes, setzt sich jedoch immer als ein und zwar nach links
umgebogenes Blatt an die früher ervyähnte kleine Spitze fort, mit welcher das grosse Schwimmstuck
in die Höhlung des kleinen hineinragt. Rückwärts endet diese Kante, die auch die Scheide des
Polypenstockes genannt werden kann, an ihrem vorstehenden Theile leicht gezähnet, ziemlich abrupt,
ungefähr 1'" vor dem hintern Ende dieses Stückes und setzt sich nur noch als eine zarte Leiste bis
an die Grundfläche desselben fort, wo ihr ein leichter warziger Vorsprung (&') entspricht. '-*■ Die
Consistenz der beiden Knorpelstücke ist eine ziemlich grosse und erhalten sich dieselben in Spiritus
eben so gut wie die von H ip p o p o d iu s und Diphyes.
Bei Beschreibung der in n e rn T h e ile von A b y la p e n ta g o n a beginne ich mit dem P o ly p
e n s tam m e und dem v o r d em S c hw im m stü c k e . Wie bei D ip h y e s ist der Polypenstamm von
A b y la (fig. 1 ee; fig. 2 s)" ein schmales und sehr contracliles Rohr, das je nach seinem Conlractions-
zustande bald ganz in der Scheide des hintern Schwimmstückes eingeschlossen ist, bald mehr
weniger weit aus derselben hervorragt. Ausser durch ein später zu beschreibendes Gefäss ist dieser
Stamm nirgends mit dem hintern Schwimmstücke verbunden, vielmehr geht derselbe am obersten
Ende desselben im Grunde der schon beschriebenen Höhlung im vorderen Schwimmslücke in dieses
über, jedoch nicht als ein einfacher Kanal, wie bei Diphyes, sondern nachdem er vorerst (bei k) sich
verbreitert und dann in zwei Kanäle getheilt hat. Nachdem diese letztem (fig. 2 i h), die wie die
Anschwellung des Stammes innen flim m e rn , in die Substanz des Schwimmstückes eingetreten sind,
weichen dieselben auseinander und verbinden sich nach kurzem Verlaufe mit zwei im Innern desselben
befindlichen blasigen Gebilden, von denen das eine der Schwimmsack ist, das andere als
Saftbehälter bezeichnet werden kann. Der S c hw im m sa c k (fig. 26) liegt in der vordem Hälfte des
Stückes, nahe an der vordem Grundfläche und ist flaschenförmig von Gestalt, indem sein oberes
Ende mehr weniger zugespitzt, die Mitte bauchig erweitert und das hintere Ende leicht verschmälert
erscheint. Die rundliche, von einem zarten contractilen Saum umgebene Mündung (c) findet sich an
der untern Seitenfläche dieses Knorpelstückes und zwar so ziemlich in der Mitte, gerade vor der
Stelle, wo diese Fläche eine andere Richtung annimmt. Bezüglich auf den Bau, so finde ich auch
hier ausser einem zarten Epithel eine dünne Muskelhaut m it’querverlaufenden Elementen, an denen
ich selbst bei Spiritusexemplaren eine äusserst feine, aber zierliche Querstreifung erkenne, ohne
darum behaupten zu wollen, dass diese Fasern mit den quergestreiften Elementen höherer Thiere
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