bemerkertät, dass derselbe seine Gestalt häufig wechselt und namentlich die Spifeb bald niedrig und
weit geöffnet, bald lang unduchmal zeigt. Bezüglich auf den'Bau, so hat dieser Polyp' Verhältnisse
massig ziemlich dicke weissliche'Wände, in denen neben vielen longitudinalen und circularen Muskelfasern
auch eine Menge Nesselorgane von später zu beschreibender Form sich finden, üeberdies Sind
diese Wände aussen'und innen von einem einfachen Epifhelinm überzogen, das wahrscheinlich auch
hier, wie bei den kleinen Polypen, innen flimmert, worauf ich jedoch nicht speciell geachtet htbe.
An die.Schilderung dieses Polypen reiht sich am passendsten die der L e b e r und der f s f t -
f tth re n d e n Gefässe. Die L e b e r der Velellen erwähnt D. Chiaje zuerst (Descriz. IV pg.106) als
eines braungelben,, über dem centralen Magen gelegenen Organes. Mehrere Jahre später bespricht
auch Hollard dieses Organ, dessen Entdeckung er sich zuschreiben zu dürfen glaubt; ohne viel Neues
beizufügen, wogegen Erahn (1. c.) ihren Bau und ihre Einmündung in den centralen Polypen richtig1
beschreibt.■ DieWerhältoisse sind folgende: Genau Uber dem mittleren Polypen, innig mit iÄ .v e r bunden
und denselben nur an den Seiten um ein Weniges überragend, befindet sich,eine braune
compacte Masse füg. 9 c), die kegelförmig sich erhebend der untern Aushöhlung der horizontalen
Knorpelplatte sich anschmiegt und den frittieren Theil derselbeni.ganz erfüllt. Man darf sich billig
wundern, dass dieses Organ nicht schon längst beobachtet wurde, da dasselbe auch ohne weitere
Präparation an der Insertionsstelle der senkrechten Platte durchschifnmert und auch sehr leicht wie
präpanrt zur Anschauung kommt, wenn man sich die Mühe gibt, von obenher die Schale aus den
Weichtheilen herauszulösen. Schwieriger als dieser Nachweis der Existenz ist die Erforschung des
Banes der Leber, doch ergibt auch in dieser Beziehnflg eine nur":etwas' einlässliche Untersuchung
bald, dass dieselbe durch und durch ans verschieden weiten (von 0,03.— 0,0S'") Kanälen besteht;
an denen eine dünne wie homogene, leicht bnchöge Wand, und ein aus Zellen mit braungelben Körnern
bestehender Inhalt zu unterscheiden sind. Der Anfang dieser Kanäle liegt in der Magenhöhle
des centralen Polypen, an dessen Grund, resp. der Decke, zwei Heihen von spaltenförmigen, dem
unbewaffneten Ange leicht sichtbaren, queren Oeflhungen in die Leber führt: Das genauere Verhalten
dieser Spalten zu den Leberkanälen schien mir das zu sein, dass jede derselben an ihrem Gründe
und den Enden in eine gewisse ZahLvon Kanälen übergeht, weiche; indem sie-gegen die obere
Fläche der Eebermasse verlaufen, vielfach mit einander anastomosiren, dann sich nach aussen biegen
und von allen Seiten gegen den Band des Organes verlaufen, doch kann ich bei der Schwierigkeit,
welche das compacte, undurchsichtige und ziemlich weiche Gewebe der Leber jeder genaueren
Untersuchung setzt, mit Bezug auf diesen Pnnct nur sehr vorsichtig mich änssern. So viel ist sicher,
dass die Leberkanäle, wie schon Krohn angibt, vielfach anastomosiren Und gegen den convexen Theil
des Organes hinziehen. Hier gehen dieselben in ein die ganze convexe'Seile der Leber überziehendes
w e is s h c h e s Ne tz von Kanälen über, deren Inhalt den Leberzellen ähnliche, nur farblose Zellen-
sind. Dieses Netz ist so deutlich, dass es selbst noch an Spiritnsexemplaren mit grosser Leichtigkeit
sich erkennen lässt und zugleich so zahlreich und dicht, dass ein Bild entsteht, welches mit der
radiären Anordnung des Netzes der Leberzellenbalken in der Leber des Schweines die grösste Aehn-
lichkeit erhält (Tab. XI fig. 1-1 c}.
Die Endigungen dieser Leberkanäle sind dieschön längst bekannten G e fä s se der Velelteni
deren Ursprung noch von keinem Autqr“getreu geschildert worden ist: Der erste, der. von ihnen
spricht, Lesson, lässt den centralen Magen an seinen beiden Enden in Zweige auslaufen* .welche sich
verästeln und endlich im Mantel sich verlieren, ohne dass man ihre Endigung wahrnehme. Dann folgt
Costa (Am. des sc. 1841 pg. 188), der zwar die Gefässe viel weiter verfolgte und genauer beschreibt
als Lesson, aber ganz Fabelhaftes über ihren Ursprung berichtet, indem er sie von den ganz falsch
beschriebenen Lufträumen der Knorpelplatte ausgehen lässt. Die genaueste Schilderung hat um dieselbe
Zeit D. Chiaje gegeben (1. c. pg. 105) und dieselbe durch eine ziemlich gute Zeichnung (Tab. 146
fig. 10) versinnlicht, nur ist. auch ihm der Ursprung der Gefässe nicht klar geworden und lässt er
dieselben aus dem centralen Magen beginnen. Hiermit kann ich nun nicht übereinstimmen, indem ich
diesen Magen mit Ausnahme der in die Leber führenden Kanäle und einiger noch zu erwähnenden
Verbindungen mit den kleineren Polypen stets ganz geschlossen fand; dagegen überzeugte ich mich,
dass die vorhin erwähnten weisslichen Gefässe der convexen Seite der Leber, die überall in der Tiefe
mit den Leberkanälen communiciren, am Rande der Leber in den Mantel des Thieres eindringen und
mit mehr farblosen oder bläulichen Gefässen in demselben weiter verlaufen, ein Verhalten, von dem
man am sichersten sich überzeugt, wenn man nach Entfernung der Schale die intacte Leber und die
untere Lamelle des Mantels im Zusammenhang mit kleinen Vergrösserungen untersucht (fig. 11). Das
genauere Verhalten dieser S a ftg e fä s s e , wie ich sie nennen will, ist folgendes: Vom ganzen Rande
der Leber aus dringen sehr zahlreiche, eine dicht neben der andern befindliche Fortsetzungen der
genannten weisslichen Gefässe-(fig. 11 f f ff) in den Theil des Mantels ein, welcher die untere Fläche
der horizontalen Knorpelplatte bekleidet und verlaufen hier über-den Anheftungsstellen der kleinen
Polypen und Randfühler unter zahlreichster Theilung und Anastomosenbildung, jedoch im Allgemeinen
radiär bis in die Gegend des Randes der genannten Platte. Hier theilen sich dieselben in zwei Kategorien.
Die einen (fig. 11 bb) dringen, ohne ihren Verlauf zu ändern, in den horizontalen häutigen
Saum und verlaufen hier, und zwar näher der untern Fläche, immerwährend sich theilend und verbindend
und zugleich immer mehr verfeinert bis nahe an den Rand; die andern dagegen biegen sich,
immer im weichen Mantel gelegen, um den Rand der horizontalen Platte, um an der obern Fläche
derselben weiter zu ziehen und schliesslich auch den Ueberzug der senkrechten Platte zu versorgen.
Unter diesen letzteren im Allgemeinen spärlicheren und feineren Gefässen machen sich einige durch
ihre auffallend grössere Stärke bemerklich und zwar 1) d ie m it tl e r e n Ge fassender senkrechten
Platte, zwei an der Zahl (fig. 116, fig. 9e), welche in den schon früher erwähnten Furchen der horizontalen
und senkrechten Platte verlaufen, und 2) d ie R a n d g e f ä s s e d e r s e n k re c h te n P la tte
(fig. 11 dd, fig.9f), eines jederseits, die, das eine vom rechten, das andere vom linken Ende der
Leber herkommend, an den Rändern der senkrechten Platte in der Anheftungsstelle ihres häutigen
Saumes dahinziehen und an den Spitzen bogenförmig in einander übergehen. Auch diese Gefässe und
die kleineren sonst noch mit ihnen verlaufenden Kanäle bieten ebenfalls die zahlreichsten Verästelungen
und Anastomosenbildungen dar und überziehen so mit einem äusserst dichten Netzwerk auch die
obere Fläche der horizontalen Platte und die beiden Seiten der senkrechten Lamelle (siehe fig. 9, in
der.die stärkeren Gefässe der senkrechten Platte dargestellt sind).
Bezüglich auf den Bau, so weichen diese Gefässe in Vielem von den Leberkanälen ab. Zwar
besitzen beide anscheinend dieselbe structurlose Hülle, allein hierzu kommt bei allen nur etwas
grösseren Gefässen noch ein flimmerndes Epithelium. Gegen die Endramificationen verliert sich dieses