
 
		bemerkt wurde,  auf unsere A g a lm o p sis  übertragen werden.  Auch hier  flimmern die Polypen aussen  
 und  innen und besitzen ausser einem  äussern und innern Epithel "eine Längs- und Quermuskelschicht;  
 dagegen sind dieselben vollkommen  farblos und ermangeln  der braunen Leberstreifen, der F o r s k a lia   
 ganz  und  gar.  An  der Stelle  dieser finden  sich  jedoch  6,  8 — 10  helle Längsstreifen  in Vorsprüngen  
 der Wand  des mittleren Leibesabschnittes,  von denen  jeder  wie  aus  einer  einfachen Reihe  grosser  
 rundlich-eckiger verschmolzener Zellen zu bestehen scheint.  Ein jeder Streifen  (s. Tab.  IV fig.  5 von  
 A g a lm o p s is  p u n c ta ta )  ist nämlich  an 7— 10  Stellen leicht  bauchig  aufgetrieben  und  auch —  in  
 der Seitenansicht — in  die Höhle  des Magens vorspringend,  und an diesen  Orten  findet sich dann je  
 eine  rundlich-viereckige  Cavität,  welche  ganz  geschlossen  zu  sein  scheint  und  auch  in  der  Regel  
 nichts  als  helle Flüssigkeit enthält.  In manchen  Thieren fanden  sich jedoch  in  diesen Cavitäten  einige  
 oder selbst viele leicht gebogene,  am  einen Ende zugespitzte,  am  andern  aBgestutzte Nesselorgane  
 von  0,015'" Länge,  von  denen nicht^u  sagen  war,  ob  sie  in  diesen Räumen  entstanden  oder  von  
 aussen in  dieselben  hineingekommen  waren.  - |||A n  der Mundöffnung  der Polypen  von A g almopsis  
 S a r s ii  fanden sich keine Nesselorgane,  dagegen fehlten  auch  hier  blasse.,  solchen  ähnliche Körper  
 in  den  dicken Wänden  des hintersten kugeligen Leibesabschnittes nicht. 
 An  jedem  Polypen  von  A g a lm o p s is   sitzt  ein  langer  ästiger F a n g f a d e n   (fig.  1  g,  fig.  2),  
 deren mithin  nur  4—6 vorhanden  sind,  von  «ehr  complicirtem Bau.  Ein  jeder  derselben  besteht  
 aus  einer  hohlen,  mit  dem  Polypenstamme  communicirenden  Hauptaxe  und  7 — 9  und  mehr  von  
 derselben abgehenden einfachen Aesten, von denen jeder mit einem eigentümlichen Apparate  (Fig. 2)  
 endet,  an dem ein rother Nesselknopf,  eine contractile Blase und zwei kleine Fangfäden unterschieden  
 werden können.  Der Hauptfaden  und seine Aeste sind  sehr contractil und lassen auch neben länglich  
 runden kleinen Knötchen,  die an Nesselorgane erinnern, Längs-  und Querfasern deutlich wahrnehmen.  
 Die N e s s e lk n ö p fe   (fig. 2 b)  von  0,15'" Grösse 'sind länglichrunde  rothe Körper,  an  denen  eine  zarte  
 farblose  Hülle  ohne  Flimmern  (Sars  sah  bei  den  ganz  ähnlichen Nesselknöpfen  seiner Form  b  hier  
 Flimmerung)  und  ein innerer wie eine Spiralfeder gedrehter gefärbter Strang  sich  finden.  Dieser  ist  
 nichts  anderes als  die Fortsetzung eines Seitenastes  des Fangfadens,  der,  indem  er  in  die  erwähnte  
 Blase  eintritt,  anschwillt,  sich  windet  und  auch  in  seinem Bau  sehr  wesentlich  sich  ändert.  Statt  
 nämlich  wie  früher  einen  weiten  in  der  Mitte  gelegenen  Kanal  zu  besitzen,  wird  dieser  hier  
 relativ  enger und mehr excentrisch,  so  zwar,  dass  der  dünnere Theil  seiner Wand  an  der Concavität,  
 der dickere an  der Convexität des Spiralfadens sich  befindet.  (Siehe Tab.  IV  fig.  7  von A g a lm o p s is   
 p u n c ta ta .)  Ausserdem  treten  nun  auch hier in  den Wandungen ganz besondere Theile  auf.  In  dem  
 dickeren Theile  derselben nämlich  sind  eine  ungemeine  Zahl  von Nesselorganen  gelagert  und  zwar  
 so  regelmässig wie  die Stäbchen in  der'Retina in  der Art,  dass  sie auf dem Querschnitte wie Radien  
 nach  3  Seiten  der Oberfläche  des  Stranges  ausstrahlen,  in der Längsansicht  entweder mit ihren Endflächen  
 wie eine Mosaik erscheinen,  oder wie Pallisaden eines  dicht  neben  dem  andern  liegen.  Am  
 Anfänge  des  Spiralfadens  treten  statt  dieser  kleineren  Nesselorgane  viel  grössere  (dieselben  sind  
 in,  der  fig.  2  zu  klein  ausgefallen)  auf,  die  mit  ihrer  Längsaxe  in  der  Querrichtung  des  Spiralfadens  
 stehen  und  demselben  ein  querstreifiges  Ansehn  geben.  An  seinem  Ende  aber  werden  
 umgekehrt  die  Nesselkapseln  noch  kleiner  als  in  der  Mitte  und  fehlt  auch  hier  das  sonst  überall  
 zw is c h e n   d e n s e lb e n   vorkommende  mehr  diffuse  Pigment,  dem  die  Nesselknöpfe  ihre  Farbe 
 verdanken.  Wenn die grossen Nesselorgane bersten,  so  lassen  sie  einen  langen Faden  hervortreten,  
 dessen Anfang mit kleinen Stacheln  versehen  ist (fig.  7).  In  dem  dünneren  Theile  der Wandung des  
 Spiralfadens  befinden  sich  zwei  blasse  L ä n g sm u s k e ln   (wasserhelles  Band  Sars),  die  in  ihrer  
 ganzen  Länge  von  vielen  sonderbaren  halbmondförmigen  oder  Sförmigen  dunklen,  regelmässig  
 aneinandergereihten  Körperchen  von-  0,007'" Länge  (den  knorpeligen  Halbringen  von  Sars)  besetzt  
 sind, welche eine gewisse Aehnli(Thkeit mit Nesselorganen  haben,  jedoch  nicht  bestimmt  als  solche  
 sich  erkennen  lassen.  Diese  Muskelbänder  (siehe  Tab.  IV  fig.  7  von  A g a lm o p s is   p u n c ta ta )  
 erstrecken  sich  so weit als  der Spiralfaden  der Nesselknöpfe,  gehen  dagegen  nicht  in  die  am Ende  
 desselben  befestigten  zwei  feinen  Fangfäden  und  in  die  contractile  Blase  ein,  obschon  alle  diese  
 Theile mit der Höhlung  des Spiralfadens in  offener Verbindung  sind.  Die  fe in e n   F a n g fä d e n   (cc)  
 sind zarter  als  die Aeste,  an  denen  die Nesselknöpfe  sitzen  und  unterscheiden  sich  auch  sonst  von  
 denselben.dadurch,  dass  sie über und Uber mit  kleinen,  in Längsreihen  angeordneten Nesselorgähen  
 besetzt sind,  von  denen  die meisten  eine kurze Spitze nach aussen hervorstehen lassen,  so  dass  die  
 Oberfläche  dieser Fäden ganz  stachelig wird.  Nur das  leicht  angeschwollene Ende  dieser  ungemein  
 contractilen Fäden hat keine Nesselorgane  und  ebenso  fehlen  dieselben  auch  in  der  c o n tr a c ti le n   
 B la s e  (d);  einem kurzgestielten  bimförmigen,  zwischen  den Fäden befindlichen Behälter,  der wahrscheinlich  
 die Function  h at,  durch  seine Contractionen  seinen Nahrungssaft  in  die Fangfäden  überzutreiben  
 und  dieselben dadurch zur Verlängerung zu bringen.  Es  wäre  mithin  diese Blase,  an  der  
 schöne Querfasern und äusserlich  ein entwickeltes Flimmerepithelium sich  findet,  ein regulalorischer  
 Apparat für die Bewegungen  der Fangfäden,  und lässt sich  der in  der Anatomie  der Siphonophoren  
 oft missbrauchte Name  S aft- oder F lü s s ig k e it s b e h ä l te r  mit Recht auf dieselbe  übertragen. 
 Ausser  den  ganz  entwickelten Fangfäden —  die bei lebenden Thieren  durch ihre  ungemeine  
 Contractilität in die Augen  springen und bald,  im  ausgedehnten Zustande,  4 — 6"  und  mehr Länge  
 besitzen,  bald  zu einem kleinen unregelmässigen Klumpen ,  an  deneff  fast  nur die  gefärbten Nesselknöpfe  
 sich  erkennen lassen,  zusammengezogen  sind —  finden  sich  an  jedem Polypen  noch  einige  
 u n e n tw ic k e l te   ganz kurze  und  blasse F a n g f ä d e n ,  wahrscheinlich  zum Ersätze  für  die  ausgebildeten  
 Fäden,  welche,  wenn  die  Polypen  zufällig  mit  fremden  Körpern  in  Berührung  kommen,  
 äusserst leicht abreissen  und wohl auch,  wenn  dieselben ihrer Nahrung  nachgehen,  äusserst  häufig  
 verloren  gehen.  Alle  diese jungen Fangfäden  erscheinen  zuerst  in Form  kleiner  hohler Warzen und  
 bimförmiger  Knospen,  die  mit  der  Höhlung  des  Polypenstammes  in-offener  Verbindung  sind  und  
 nehmen  erst allmälig eine gestreckte  fadenförmige Gestalt an.  Uebrigens  habe  ich  dieselben hier wie  
 bei F o r s k a lia   immer  nur .ungefärbt und  ohne Aeste  und Nesselknoten gesehen  und  kann  ich meine  
 Vermulhung über ihre Bedeutung nicht durch  directe Thatsachen  erhärten. 
 Wenn  von den  bimförmigen Blasen  der Fangfäden  eine Beziehung  zu  den Bewegungen  der  
 letzten  Ausläufer  dieser  mit  Grund  statuirt  werden  kann,  so  gilt  hier  wie  bei  F o r s k a lia   von  
 den  F ü h l e rn 'd a s   umgekehrte  und  lässt  sich  der  von  verschiedenen Autoren  denselben  gegebene  
 Name  von  Saftbehältern  durchaus  nicht in  diesem  Sinne rechtfertigen.  Bei A g a lm o p s is  S a r s ii  sind  
 diese  Fühler (Tab.  III  fig.  1 h,  fig.  3)  selbst nicht einmal mit kleineren  Specialfangfäden versehen wie  
 bei  F o r s k a lia   und  stehen  dieselben  ohne  Gesetzmässigkeit  zu  5 — 8  in  dem  Zwischenräume  
 zwischen  zwei  Polypen,  so jedoch,  dass  gewöhnlich  zwei  oder  drei  in  der Nähe  der Polypen  selbst