94 $ ie Set SJtaiefy.
Urgebirgsbarren abgefteuert unb ber Strom wühlte fit rtutt
feine Sahn irt bett oott ihm fetbft bereiteten (Songtomerat*
bauten.
2lm Siittag beS 17. gebtuar rafteten mir in ber ÜJtäfje
einiger armfetiger ipütten aus roßen §otgftämmeu, roel^e
batfofenförmig mittelft eineg unregelmäßigen §aufwerfs oon
biirrem (graS unb Sichtern bebeeft waren, ©er $ta£ beißt
©betet. ©ie wenigen Sewoßuer, bereit ganger §ßeid)tßum in
einem ©utjenb magerer Biegen beftanb, gehörten gunt Stamm
ber Set Staleb- Sie fpredjen unter fit einen Sebfauieb*
©iateft, öerftej^en aber bie Siunbart ber Seni Sinter, übn benen
fie als Untertanen betrautet werben. (Ss waren bötft arm*
felige, burt junger unb (Stenb oerfomntene (geftatten, ftwät*'
tid)e 8eute oon unterfe^tem Sau mit ftlanfem §als, faßt fuget*
runbem Sopf, etwag eingebrüefter Stumpfnafe unb wenigen
furgen, geträufelten paaren. Stut fd)ten mir ifjre §autfarbe
etwas bunfter unb meßr btauftwärglit als biejenige ber ßerr*
ftenben 97affe. ©er Stamm fott nur not in oereingetten 9teften
oorbanbeu fein unb wäßrenb unb nach ber Beü ber Sommer*
regen bie ^öd^ftert Gebirge ber 9iacf)barfcbaft bewohnen, ©ie
Stänner trugen ein in (geftalt einer Sabebofe gufammengebun*
beneS Bügenfett, barüber bie testen 9?efte eines UmbängetuteS.
3n ber Stiabe begegneten mir bie erften Sartoögel (Pogono-
rhynchus melanocephalus), bie fit paarweife im niebrigen
(gebüft ber Qerfa umbertrieben, ferner beobattete it eingetne
ftwargftwängige Steinftmä^er (Cercomela melanura), etwas
talaufwärts einen (gaufet*2tbter. (Helotarsus ecaudatus), ber,
wie es ftien, einer ®ette gaggernber ißerlbübner natftettte ;■
wenigftens freifte er nitt bod) über teueren.
©ie Segetation beS galfat nimmt bür auf einer SDteereS*
höbe oon 600 Steter ein attbereS StuSfeben an; wobt der*
treten mättige ©antattSfen, oereingette ftirmförmige Stfagien
Segetationgtoei'bäitni ffe. 95
unb ©attetpfiaumen (Sabaq) mit Cerfa not ken fräftigeren
Saumfttag, aber Stloe unb SItbuca nehmen gufebenbs überbanb
unb neben ibnen not eine oft mannshohe, ftrautförmige,
ftateltofe (Supborbü mit gunt ©beit aufwärts ftebenben, oft aber
aut büugenben, ftielrunben, btatttofen, hellgrünen Steften unb
Bweigen oon ber ©iefe eines Sleiftifts, weite eine gäbe, fiebrige
weiße S titt enthaften, ber giftige Sirfungen gugeftrieben wer*
ben. ©er Straud) bilbet weitläufige Seftänbe, fowobt an ben
Stiftungen unb auf infetartigen Otücfen ber ©balfobte, d(3 oud)
an ben (get)ängen. (Sr gelangte eben in bie (Sntwicfelung feiner
Stütben, bie febr ftein unb oon citroncngetber Färbung finb,
unb gu je fünf quirlförmig um bie Spi^e ber Bro^9e geftellt
finb. SBobt Euphorbia Schimperii ber Sotanifer.
@S ift bieS eine ber begeitnenbften ‘üßfiangenformen für
bas (gebiet um Slqra bis nat bem Sebfa hinüber, weite ber
(gegenb einen gang eigentbümtiten tanbftafttiten (Sb^rafter oer*
leibt. UebrigenS floßt man bür bereits aut auf Heine (grup*
pen oon ^ronteutter * Supborbien (Euphorbia habessinica,
amtarift ©olquat), bie attcrbingS auf fo geringer §öbe not
nitt gu ihrer gangen (Sntwidelung gelangen. Sie erfteineu
gewöbnlit int Unterbotg als 7 bis 12 guß hohe, f^avffantige,
gleitförmig biefe Stämme mit gugerunbeter Spifce, ohne alle
Seraftung, aber aut °bue Slngeiten oon franfbaftem ober oer*
früppeltem Sad)§tbum.
©ie höheren Partien ber ©ßalwänbe werben an eingelnett
Stetten übrigens fahler, es fehlt bort tbeilweife faft gang an
Suftwerf, anbererfeits ift baSfelbe bürr unb blattlos.
©ie (gebirge beftebert aus ftön bunfelgrauen ©bonftiefer*
maffen mit gabireiten, meift febr mäßigen Quarggängen, bie
häufig battb* unb gratartig beroortreten.
©aS ©bat fetbft matt oerftübene bufeifenförmige Sin*
bungen, aut träumt feine Steigung an eingelnen Stetten in