der wunderbaren Mildthätigkeit, welche das Ausland, zu unserem Gunsten, kundgegeben hat, sagte Iemand:
Die Welt ist gross und es giebt reichere Völker als wir es sind. Wenn die Fremden eine bedeutend grössere
Summe als wir sammeln, werden wir am Ende unsere Städte mit fremden Gelde aufbauen müssen?
fl Und man hat, bei dieser Gelegenheit, das Beispiel der Vereinigten Staaten erwähnt, welche, gelegentlich der
Zerstörung von S. Francisco, gesagt haben: Wir genügen uns selbst, wir nehmen fremde Gelder nicht an.
fl EU wäre, meiner Ansicht nach, sehr gefehlt solchen Gesprächen, wenn auch für einen Augenblick, Gehör
zu schenken. Vor allem haben wir nicht die Milliardäre Amerika’s. Es ist dies eine Thatsache, worüber jede
Erörterung überflüssig wäre. Das Missgeschick, das uns heimgesucht, übertrifft so bedeutend Alles in dieser
Beziehung dagewesene dass jeder Vergleich unmöglich wird. Wir haben überdies (und wir können das ohne
Hochmuth sagen) eine Vergangenheit, der sich nicht alle ändern Nationen rühmen können. Wir leisteten der
Weltcultur grosse Dienste. Die Culturvölker fühlen daher, dass die Zerstörung eines Theiles Italiens, wie die
Zerstörung eines Theiles der Civilisation wäre, welche sie jetzt gemessen, wie die Zerstörung eines Theiles ihres
eigenen Geistes. Dies kann vielleicht eine der Ursachen sein, welche heutzutage so viele und so grossmüthige
Sympathien, für uns erwecken. Sollten wir uns desshalb gedemüthigt fühlen? Gewiss nicht; wenn auch die
Dienste, welche wir der Menschheit erwiesen, uns nicht berechtigen irgend etwas von Ändern zu fordern.
Diese Dienste sind schon durch die Thatsache, dass wir sie leisten konnten, in weitem Masse entschädigt,
fl Aber warum sich durch diese nichtigen, fast kindischen Reden beirren lassen. Die Völker, welche noch,
bis vor kurzer Zeit um sich zu bekämpfen, waffneten, fallen sich brüderlich in die Arme, vor einem so
tragischem Missgeschick, vor der Allmacht der Naturkräfte, welche uns die Nichtigkeit unseres Seins, die
Hinfälligkeit unseres Lebens beweist, wie um dem ewigen Bestreben des Menschen nach einer besseren Welt,
genüge zu leisten. Sollten wir Einspruch erheben? Das menschliche Gefühl steht nicht tiefer, sondern höher
als das Nationalgefühl.
fl In diesem Augenblicke müssten wir uns ernsthaft damit beschäftigen wie das, durch die Privat und öffentliche
Mildthätigkeit in Italien und im Auslande gesammelte Geld, verwendet werden soll. Es ist gewiss eine
schwere Frage zu entscheiden, welche im richtigen Masse, die Pflichten der Regierung und der Nation gegen
die verwüsteten Gegenden jetzt sind, welchem speciellen Zwecke das, von der Mildthätigkeit für die armen
Beschädigten, Gesammelte zugeführt werden soll und welche die Pflichten jener Bevölkerung gegen sich selbst
sein werden. Und in dieser Angelegenheit scheint es mir, dass man darauf Rücksicht nehmen könnte, eigentlich
müsste, dass ein Theil dieses Geldes von den Fremden herrührt.
fl Einige englische Zeitschriften bemerkten mit zarter Rüchsicht: Man kann behaupten, dass Messina eine
internationale Stadt sei, in welcher sich viele sehr alte englische, deutsche, französische, dänische, ecc. Handelshäuser
befinden. Indem wir derselben zu Hilfe eilen, können wir Fremde sagen, dass wir uns selbst zu Hilfe
eilen.
fl Könnte man nicht, denke ich, beim Wiederaufbau Messinas, eine grosse Wohlthätigkeits-Anstalt (auch
mehr als eine), ein Spital, ein Waisenhaus, ein Matrosenheim, mit internationalem Charakter gründen, welche
in gleicher Weise und ohne jeden Unterschied, Leute aller Nationem aufnehmen würde?
fl Es wäre ein, jener Brüderlichkeit des Völker, von der die fremden Nationen uns jetzt ein so erhabenes
Beispiel liefern, errichtetes Monument. Unsere höchste Pflicht in diesem Augenblicke ist es, alles Mögliche
Erhöhung und nicht zur Erniedrigung des Volks—
Allem, die Einigkeit aller Gemüther notwendig.
fl PASQUALE VILLAR1. B l l l l
1 zu thun, damit das Unglück
Gemüths diene. Hierzu ist, ’