phonenm, wäliivinl or diese unter seiner Gattung Frustulia anführte. Einige Jahre später (1887) stellte
A g a r d h die Gattung Licmophora auf, von welcher er in seinem Systema Algarum (1 8 8 4 ) eine Art als
Meridion radians besclirieben batte. In deinsolbcn Jahre beschrieb G r e v i l l e diese B'orm als Bixilaria
flabellata und E l ir e n b e r g beschrieb 1888 eine Licmophora als Echinella splendida. In meiner Synopsis
Diatomearum (1 8 3 3 ) vereinigte Jcli die Gatlung Licmophora mit Gomphonema und führte die stiellose
Echinella cuneata unter Frustulia auf. Auch B r e b i s s o n folgte (1 8 3 8 ) diesem Beispiel, ln seinem
grössern Infusorienwerke führte E h r e n b e r g die Licmophoreen theils unter dem generischen Namen
Echinella. theils luiter seiner Gattung Podosphenia auf, wohin er alle diejenigen keilförmigen B'ormeu
brachte, welche ohne Stiele vorkoininen. In seinem Werke über die amerikanischen Bacillarien stellte
E h r e n b e r g (1 8 4 3 ) noch eine neue Gattung unter dem Namen Climacosphenia auf. Der Umstand, dass
alle Licmophoreen keine mittlere OeiTnung in den Nebenseiten besitzen, veraiilasste mich, dieselben von
den Gojnphonemeeii, mit denen ich sie früher vereinigt hatte, in diesem "VFerke zu trennen.
V e r w a n d t s c h a f t . Die grösste Aehnlichkeit haben die Licmophoreen mit den Gomphonemeen
und der Ablheilung Grallatoria bei der Gattung Synedra. Von beiden Gattungen unterscheiden s ie sich
durch die in den Hauptseiten stark entwickelten Längsstriemen, welche den innern Raum des Kiesel-
körpercheiH in melirere Fächer theilen; ausserdem fehlt ihnen, w ie schon erwähnt, die mittlere Oeffnung
in den Nebenseiten, welche bei Gomphonema deutlich vorhauden ist. Ueberdies sind die Stäbchen bei
Grallatoria nicht keilförmig, sondern linealisch,
B ' .i i tw i c k e lu n g s v e r h ä l t i r i s s e . Die Licmophoreen kommen fast immer angewaehsen vor,
und zwar setzen sie sich mit dem schmalen Ende ihrer Schalen an ihrer Unterlage fest. Wo man die
Körperchen los und frei findet, da sind sie wahrscheinlich erst durch Zerstörung der gelinosen Substanz,
wodurch sie angeheflet waren, frei geworden. Ueberdies kommt es bei den I.icinophoreen öfters vor,
dass die Stäbchen sich von ilirem ursprünglichen Anheftungspunkte abiösen und an ändern Stellen fest-
selzen, w a s bei den verwandten Familien nicht staltfindet. Ein Theil der Licmophoreen entwickelt sehr
deutliche Stiele, welche namentlich bei Licmophora besonders dick und fest sind, auch sich sehr in die
Länge ausdehnen und verästeln. Die Verbindung der Stäbchen geschieht immer nur fächerförmig, und
diese gefächerten B'ormen kommen bei Licmophora am stärksten entwickelt vor.
Die Interaneen bestellen anfangs meist aus zwei Platten, welche sich an die keilförmigen Hauptseiten
anlegen, späterhin ein- oder melireremale in die Quere theilen und zuletzt sich in Kügelchen auflösen.
Ihre Farbe ist im Leben meist goldgelb oder braun, seltener olivenfarbig oder grün.
V o r k om m e n . Die Licmophoreen sind nur im Meere einheimisch. S ie finden sich parasitisch
pn Algen oder auch an ändern Pflanzen, welche das Meer bewohnen. Die meisten Formen dieser F a milie
sind in den Meeren gefunden worden, welche die Küsten Europa’s bespülen, doch kennt man auch
einige Formen von den Küsten des westlichen Continents. Die tropischen Küsten Südamerika’s und
Neuholiands zeichnen sich durch die Gattung Climacosphenia a u s , welche auderwärts bisjetzt noch
Ijicht gefunden worden ist.
45. PODOSPHENIA.
Bacilli a Iatere primario cuneati, a Iatere secundario obovalo-janceolati, affixi. Stipite nullo
(v el obsoleto).
1. PODOSPHENIA TERGESTINA. Taf. 8 .
Fig. XHI. C F ) . P. triangulari-cuneata, bacillis
geminatis vel ternatis, flabellatim conjunctis, basi
acutis. Long, tot'"-
Au Phlebothamnion versicolor bei Triest!
8 . PODOSPHENIA DEBILIS. Taf. 8 . Fig.
V ii. 'i’af. 13. Fig. L a. b. c. Taf. 3 4 . I. Fig. 6 .
(■*4®). P. (an gu ste ) cuneata, basi acutiuscula, sub-
flabellata. Long. ,4»'" — t4ü"'.
Parasitisch au den Stielen verschiedener Licmophoreen
und anderer Algen, in der Nordsee bei
Helgoland! und bei Triest!
3. PODOSPHENIA NANA. „P . laevis eor-
pusculis lineari-cuneatis angustia minoribus, a latere
clavatis nec lineolatis.“
Ehrhy. Inf. 1838. p. 215.
Im Biliner Polirschiefer. — Länge — ttt'".
4. PODOSPHENIA HYALINA. Taf. 9. Fig.
IX. X. 2 . P. a latere secundario obovato-pyriformis,
maxime hyalina, a latere primario cuneata, basì
acutiuscula, vittis approximatis. Long. jV" — Ä'"-
ß. racemosa; obsolete stipitata. Taf. 10. Fig.
IIL
In der Nordsee, Helgoland! — England.
6 . PODOSPHENIA TENUJS. Taf. 30 . Fig.
51- (H®*)- P- lineari-cuneata, e lon gata, gracilis,
valde angustata, basi acuta. Long. tV".
Im Skagerak bei Christiania.
6 . PODOSPHENIA GRACILIS. Taf. 9. Fig.
X. 1. ( ‘‘Í®). P. anguste-cuneata, elongata, basi
acutiuscula. Long, i s — ¥s“'-
ß. minor. Long. A'"- Taf. 9 . Fig , X. 4 . —
X i. C F ) .
Podospltenia gracilis Ehre nb g. Inf, 1838. Taf.
XVII. Fig. VI.
In der Nord- und Ostsee!
7. PODOSPHENIA LYNGBYEI. Taf. 9 . Fig.
X. 3. Taf. 10. Fig. I. II- P- la te -con ea la .
basi acutiuscula. Long. jV — tV".
Echinella cuneata LyngbA Taf. 70. K. (1819).
Styllaria cuneata B o ry . Diet cl. (Bacili.) 1822. — Fni-
5ti.Ua cnneata Syst. 1824. - Styllaria cunéala Ag.
Con-sp. p. 88. — Podosphenia abbreviata Khrlig. Inf.
Taf. XVII. Fig. VU.
In der Ost- und Nordsee!
8 . PODOSPHENIA JUERGENSIL Taf. 9.
Fig. XII. (H®). P- late cuneata, basì trúncala.
Long. tV '" -
Licmopliora JürgensÜ A y. Consp. p. 42. — Frustulia
Lyngbyei Kg. Syn. Fig. 32.
In der Nordsee an Plocamium coccineum;
J ü r g e n s !
9. PODOSPHENIA EHRFABERGIL Taf. ü.
Fig. X a i . Taf. 24. L 4. ( “4®)- P- major, late cuneata,
margiiie transverse striata, basi obtusiuscuia.
Long, äü'"-
Podosphenia cuneata Ehrenbg. Inf. Taf. XVII.
Fig. VIII.
In der Ost- und Nordsee! im adriatisehen und
mittelländischen Meere!
Z w e i f e l h a f t i s t :
St yl laria bidentata A g , Consp. p. 38, welche
aus der Diagnose nicht entziffert werden kann.
46. RHIPIDOPHORA.
Bacilli a latere primario cuneati, altero latere obovato-lanceolati, st ipi tat i!
1. RHIPIDOPHORA CRYSTALLINA, Taf. i
9 . Fig. X. 5. Taf. 8 . Fig. X. — Taf. 5. Fig. i
(*T®;. Rh. breviter stipitata, flabellata, bacillis ab- |
brcviato-cunealis, latiusculis, basi obtusis. Long.
4 ,,'" — iV " .
Auf verschiedenen Algen in der Nordsee bei 1
Helgoland.
2. RHIPIDOPHORA OEDIPUS. Taf. 18. V.
Fig. 5 — 7. Taf. 2 5 . IX. Fig. 5 .* * CF ) . Rh. i
brevissime stipitata subllabellata, bacillis oblongo- |
cuneatis basi truncatis, slipite hemisphaerico. Long.
OT --- ot'". !
Gomphonema subacaule Kg. Actien. 1836.
Im adriatisehen Meere bei Spalato! Triest! —
In der Nordsee bei Helgoland! — England.
3. RHIPIDOBHORA AUSTRALIS. Taf. 9.
Fig. V. (H ° ) . Rh. flabellata, bacillis anguste cuneatis,
basi truncatis; stipite simpliei crasso. Long,
bacillar. i s ‘“.
Auf Porpliyra vulgaris bei Triest!
4. RHIPIDOPHORA BOREALIS. Taf. 9. Fig.
VI. (H®.) R. flabellata, bacillis majoribus oblongo-
cuneatis. basi obtusiusculis; stipite simpliei c ra ssiusculo.
Long, bacillar. ot'"-
Helgoland.