Die sogetwnnte G<xl/ioneiirt fex'rnginea hesifzt
iu ifit'eu (riiedern aber auch ficinen Kieselpau-
t.cr; (leuu
1. boharuieli mau sie frisch mit coucentrirter
Salzsäure oder mit nur wenig verdünnter Schwe-
feisaun', so wird nicht nur das Eisenoxyd, womit
sic incrustirt und ihre Substanz zum Thcil durch-
dninacn ist. aufgelös't, sondern cs wi rd auch das
ganzx Gebild e zer s tör t , wie die ändern mit Fäsen-
ocker incrustirten confcrvf'nartigen Algen.
3. Glühet man die Fäden für sich auf Glimmer,
so bleibt nur die Fisenoxydkruste (und kein eisenhaltiger
Kieselpanzer) in Form der geglüheten Fäden
zurück. Weil aber das geglühoto Flsenoxyd
sich weniger leicht in verdünnten Säuren nullöH’t,
als das frische Fisouoxydhydrat, so behalten die zu-
rückgehliebenen Fisonoxydfädeii noch iliro Form,
wenn sie mit den genaimten Säuren kalt heluindclt
werden, sie lösen sieh aber vollsldndiij a u f ( und
hinterlassen kein e Kiesel schalen) , ¡rcnit sie mi t
den verdünnten Srluren tjekoeht werden.
Fndlich ist es mir auch niemals geglückt, die
sogenannte Gallionella ferruginea im Hiiaeneiaen
nach der Behandlung mit Säuren zu linden, wol
aber mecliauisch beigemengte grössere oder kleinere
Oiiarzköriichen.
Familie V. S U R I R E L L E A E .
H i s t o r i s c h e s . F s ist wahrscheinlich, dass schon I. e c u w en ho e k in den Philosopliical Transactions
1703. Fig. S. I-. K. und J a b l o t in den Observations faltes a v e c le microscope 1754. Tab. 8.
Fig. 14. eine hieher gehörige Form — die Synedra Tina — ahgebildet haben. Mit grösserer Sicherheit
ist jedoch das von M ü l l e r 17S3 bekannt gewordene sonderbare Stäbchenthier, welches derselbe
in seinem Inftisorienwerke 17S6 als Vibrio paxillifer angeführt, ermittelt. G m e l in erliob es 1 788 zuerst
zu einer eigenthümlichen Gattung unter dem Namen Bacillaria paradoxa. N i t z s c h beschrieb 1817
das ..Ellenihierchen" als Bacillaria Ulna, und andere verwandte Meeresformen wurden von L y n g b y e
1819 unter Echinella aufgeführt. C. A g a r d h vereinigte diese Formen theils mit seiner Gattung Diatoma,
theils mit Fnistulia. G r e v i l l e stellte 1827 die Gattung Exilaria auf, unter welchem Namen er aber
ausser den hieher gehörigen Formen noch andere, zu I.icmophora und Meridion gehörige, v e r ein ig te ,
T u r p in entdeckte IS2S die Surirella striatula. E h r e n h e r g gründete 1831 die Gattung Synedra, zu
der er später noch mehrere Arten entdeckte. In meiner Synopsis Diatomearum 1838 sind die hieher
gehörigen Formen theils unter Exilaria. theils unter Frustulia beschrieben. 1841 gründete E h r e n b e r g
die Ganung Campylodiscus und 184^4 schied er von Navicula die Surirellen zweckmässig ab und beschrieb
eine grosse Anzahl neu entdeckter amerikauischer Formen.
V e r w a n d t s c h a f t . Die Gattung Campylodiscus nähert sich den Melo,siren, aber die Scheibe
ist nicht kreisrund sondern elliptisch. Surirella und die losen freien Stäbchen der Synedren sind den
Naviculis sehr ven v an d t. aber es fehlt ihnen die mittlere deutlich begrenzte Oeffnung in den Nebeii-
seilen. Bacillaria schliesst sich au die Fragilarien, namentlich an Diatoma an, aber die Streifen der
•Stäbchen siud iu der Mitte uiilerbroclieu, während s ie bei Diatoma durchgehen.
E n t w i c k e lu n g s v e r h ä l t i i i s s e . Die Individuen treten in dieser Familie häufig isolirt auf,
w ie Naviculae. besonders die Formen der Gattungen Campylodiscus und Surirella. Die Synedren sind
ebenfalls häufig im Anfaoge frei und einzeln, aber sie setzen sich immer mit einem Ende irgendwo fest
und nach der Theilung ihrer .Stäbchen bleiben die meisten an dem angehefteten Ende verbunden und
bilden so fächerförmig comMuirte Ge.stalten (Taf. 14. I. H. IV. V V if. X I .); häufig bleiben auch mehrere
S:äbehen nach der Theilung noch verbunden und zu Tafeln vereinigt (Taf. 15. V. VI. VII. X.
XII.) Manche angeheftete Formen entwickeln nur einen undeutlichen Fuss ('z. B. die Ablheiluugeti
Ediinaria und Linaria bei .Synedra); bei ändern ist der Fuss deutlicher entwickelt ( z . B. bei Tabularia,
Grallat-oria). Wie Tabularia die Gattung Fragilaria einigerraa.ssen repräsentirt, so wird die Gattung
Diatoma durch die Abtheüung Rimarla (Taf. 16. Fig. VI. 4. 5 .) vertreten.
Die liileranecn bcHleheii nrifang» bei allen Formen ans zw e i ganzen von einandf-r getrennten
Platten, welche an deji Nebenseiien ausgebreilet sind. Bei Surirella striatula und verwandten Formen
sieht man auf der schmalen Huiiplseile die beiden Lappen dureb eine zarte Zwergbaul verbunden. Bei
Synedra theilen sicli die l.appen der Interaneen in mehrere Stücke, wodurch die Stäbchen wie mit Querbändern
geziert erscliciiien. Bei den Meeresformen sind diese Que,rbänder solider, fester und auch
nach dem Trocknen so wenig verändert, dass man sie auch an aufgeweichten Exemplaren sehen kann.
V o r k om m e n . Die Surirelleen finden sich sowohl in süssen als salzigen GewäsMeni. Surirella
liebt voiziig.sweise die süssen Gewässer, Bacillaria ist nur im Meerwasser gefunden, dagegen kommen
die Synedren im Meere eben so liäufig als in süHsen und salzigen Binnerigewäs.sern vor. Die Meeres-
formen entwickeln deullicbere Stiele, als die Süsswasserforrnen.
Auch von dieser Familie sind die meisten Formen in Europa gefunden w'ordeii, doch i.st auch
eine sehr belräcblliche Anzahl, zum Theil eigenthümlicher Arten, auf dem westlichen Continente nachge-
wdesen worden. Einige Formen z. B. Synedra iaevia und gracilis scheinen in allen Meeren, in allen
Zonen v()rzulvomm(‘ji, eben so die Synedra CJna in den Binnengewässern aller AVelttheile.
15. CAMPYLODISCUS,
Jiidividua singuiaria, disciformia; discus curvatus I. tortuosus, rotundato-ellipticrn.s raJiatu.s.
1. CAMPI'I.ODfSCUS CLYPEUS. Taf. 2.
Fig . V. 1 — 6 . ( ‘•?®). E. suborhicularis, radüs latiori-
bus, marginalibus medio interruptis, centro punctato,
linea laevissima orbiculari et media transversali
liyalina notato.
Cocconeis'? Clypeus Eh r en b g . luf. 1838. — Cam-
pylodiscos Clypeus E hr enb y. Ber. 1841. p. 11.
Fossil im Kieselguhr zu Franzenshad und im
Bergmebl von Sau Fiore. — Durchmesser bi.s i s . “ '
2 ) CAMPYLODISCUS NORICUS. „C. teslu-
lae suborhicularis lortuosae radiis conlinuis et disco
medio laevibus. Diam. iV'"-
Ehrenhg. Bericht. 1841. p. II.
Lebend bei Salzburg.
3. CAMPYLODISCUS REMORA. „C. testu-
lae suborhicularis tortuosae radiis interruptis et disco
medio laevibus. Diam. 5V'".
Eh r en h g . \. c. p. II.
Im Hafen von ‘Wismari
4. CAMPYLODISCUS RADIO.^US. Taf. 28.
Fig. 12. c) (® t'’J. „C. testali.« minoribus media
parte laevibus, margine late et dense radiati.«, radiis
fere 7 0 .“
Ehrenhg. Amer. p- 122.
V era Cruz.
5. CAMP'^’LODISCUS? STRTATUS. Taf. 28.
Fig. 11. c)(®T°). „C.testulae media transversa parte
laevi, 13 striarum parallelarum serie utrinque duplici.-
Eh renbg. .\m. p. 123. Taf. III. VII. 13.
Vera Cruz.
6. C-AMPVXODLSCTS .CORON'IA) ECHE-
NÈIS. ..C. testulae suborijicularis tortuosae cri-
brosae seriebus coutinuis foramiuosis. disco medio
laevi solido. Diam. i x “ ‘.
Eh renbg. Ber. 1S41. p. 11.
Lebend im Hafen von Wismar.
16. SUBIRELLA.
Individua singuiaria navicularia. margine striata; lalus secundarium primario majus. linea
dia longitudinali laevi percursum. (Osiiolum centrale nullum).
* ) f l e x n o s a e .
1. SURIRELLA CLYPEUS. S. „testala ovata
ampia obtusa, pimiis latissìmis in vicésima tertia
liueae parte nonis. Long. i s “‘-
Eh reti b g. Ber. p. 19.
All der Elbnulnduiig ira .Meere.
2. SURIREIXA CAADXXODISCUS. Taf. '¿S.
. Fis:. 2 6 .e ) S. ..tesiula parva ov a to -ellipiica .
utrinque aequaliter rotuudaia fiexuosa. more Catn