Au Ceraniieii uiui P«Iysi|ilionien bei Venedig:!
Aucii all den Küsten des tiupisclien Amerika, nach
Exemplaren, welclie ich vou Hrn. Moti l a g n e erhielt.
— Länge A" ' — ñ ‘".
Familia VIII. C Y M B E L L E A E .
H i . s |o r i s c h e .s . Die ersten zu den Cymbelleen gehörigen Formen wurden 1817 von K i t z s c l i
entdeckt und unter dem Xaraen Bacillaria fulva und Bacillaria l ’Iioeniceiiteran (m it mancherlei ändern
Formen vermengt) heseliriehen und ahgebildet. L y n g b y e stellte 1819 eine nicht genau zu entzilTerude
Form als Varietät ,1 zu seiner Echinella olivácea, welche B o r y 1823 als Liiiiulina (n a ch L y n g h y e . ’s
Abhilduiig) wieder hesehrieb. Im Jahr 1888 hesehrieb E h r e n h e r g eine (vielleich t d ie se lb e? ) Form
al.s Bacillaria Cistula. welclier er 1889 den generischen Namen Cocconema gab. A g a r d h hesehrieb
1830 und 1831 in seinem Conspectus criticus Diatomearum melirere Formen theils unter Cymbella,
Ilieils unter Goiiiplionenia. Die zur letztem Gattung gehörigen Formen hatte sclion L e i h l e i i i kurz
vorlier in der Regeiishuiger Flora besclirieben. In meiner Synopsis Diatomearum 1833 grlliidele ich
die Gattung Eiicyoueiiia und beschrieb die ändern hierher gehörigen Formen theils unter Frustulia, theils
unter Güiiiplioiieiiia. E l i r e n b e r g gründete 183 3 die ausgezeiclinete Gattung Syncyclia, beschrieb in s e inem
grossen liifiisorieiiwerke noch 6 ausgezeiclinete Formen als Cocconema und endlich nocli eine als
Navicula iiiaequalis. Meiner Gatluiig Encyonema leg te er den Namen einer aiideni uiilialtbareii Gattung
(Gloeonema) unter. 1838 vereinigte D e B r é b i s s o n die zu Cymbella und Ooccoiieiiia gehörigen Formen
unter dem Namen Cymbophora, welcher von mir einer Dnlerahtheilung der Gattung Gomphonema
gegeben worden war. Seit dieser Zeit sind von E h r e n h e r g in den Sclirifteii der berliner Academie
noch viele neue Forineii besclirieben und zum Theil abgebildet worden-
V e r w a n d t s c h a f t . Die freien losen beweglichen Formen haben theils Aehnlichkeit mit Epithemia
tlieils mit Navicula und Amphora. Vou jener Gattung unterscheiden sie sich durch die .Aiiwe-
seiiheit einer mittlern Oeffnung in der Nebeuseite; von Navicula und Amphora durch die ungleichen
Hauptseiten. In ähnlicher W e ise unterscheiden sich auch die gestielten Formen der Gattung Cocco-
Iieiiia vou der gestielten Gattung Gomphonema und die Gattung Encyonema von Schizonema.
E i i t w i c k e l u i i g s v e r h ä l t n i s s e . In der Kieselsciiale befindet sich ausser der mittlern Oelf-
nung noch an jeder Spitze eine deutliche Eiidöffiiuiig. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass alle Cym-
belleeii im Anfang frei, einzeln und beweglich Vorkommen, manche Formen bleiben aber stets in diesem
freien Zustande — diese bilden die Gattung Cymbella — andere heften sich mit einer Spitze irgendwo
au und entwickeln aus der Eiidölfiiung dieser Spitze einen melir oder weniger deutiicheii Stiel __
Cocconema — ; wieder andere bleiben nach der Theilung der Schalen mit einander in Mehrzahl vereinigt
(w ie bei Fragilaria), und weil die eine innere Hauptseite schmäler als die andere ist, so bilden
s ie keine grade, sondern eine gekrümmte Reibe, die sich schliesst — Syncy clia — ; endlich treten die
Individuen nach der Theilung auseinander und ordnen sich reihenweise in einer zarten gelinoseli Röhre
— Encyonema. Die letzte Gattung eiitspticht der Galtung Schizonema bei den Navictileen.
Die Interaneen sind bei allen Formen ziemlich gleichförmig entwickelt. Sie bilden anfangs
zw e i Platten, welche au den Nebeiiseiten ausgebreifet sind, nach dem convexen Baude zu aber einen
Ausschnitt haben und (v o n der Rückseite der grössern Hauptseite betrachtet) durch ein zartes Quer-
häulcheii verbiiiidcii sind. Später zielit sich diese Masse in Kugeln zusammen.
V o r k om m e n . Die Cymbelleen finden sich fast nur in süssen Gewässern; nur von Syncyclia
und Cocconema Boeckil E. ist bekannt, dass sie in der Ostsee und Nordsee Vorkommen. Europa g e hören
die meisten jetzt bekannten Formen an, und zwar finden sich im südlichen Theile fast dieselben
Formell als im nördlichen. Auch die aus Amerika durch E l i r e n b e r g bekannt gewordenen Formen
schliesseu sich au europäische an. Von den übrigen Welttheilen kennt man keine.
1. CYMBELLA EIIRENBERGII. Taf. 6. Fig.
XI, ( • ) “) . C. major, iiiaequaliter late lanceolata,
apieibus parum productis obtusiusculis, striis transversalibus
punctatis in 13.
Navicula iiiae([uali.s E h r e n b y . Inf. 1838. Taf. Xlll.
B'ig. XVIII.
In Gräben bei Berlin, Weissenfels! Halle! Fala
ise; — Fo ssil im Bergmebl von S. Fiore. —
Länge bis — Die Abbildung ist iiacli fossilen
Sclialen entworfen; die punctirte Beschalleiiheit
der Querstreifen bemerkt man nur au trocknen
Exemplaren. — Die lebenden Exemplare von Halle
und Weissenfels sind etwas kleiner.
3 . CA’MBELLA HETEBOPLEUBA. „ P in n
u la r ia heretopleura, testula a dorso late lanceolata,
lateribus iiiaequalibns, apieibus leviter coii-
strictis late obtusis.“
Eh r en b y . Amer. p. 133.
Coiiiiecticut, Labrador.
3 . CA'MBBLLA CUSPIDATA. Taf. 3 . Fig.
XL. ( ‘Í"). C. minor, latiuscula, apieibus piodu-
ctis acutiusculis, striis transversalibus delicatulis
in rh,"' 16 — 18,
Im I.ager der Lüneburger Haide. — Länge
iV".
4 . CYMBELLA OBTUSIUSCÜLA. Taf. 3.
F ig . LXVIH. ( “i")- C. minor, ellipfico-laiiceolata,
apieibus nec productis, obtusiusculis; striis transversalibus
delicatulis in tcjj'" 18 — 3 0 .
Iu Begeupfulzeii auf Wangerooge! — Länge
sV'"*
6 . CYMBELLA GASTROIDES. Taf. 6. Fig.
IV. b. ( ' t* ). C. major, subluiiata, iiiaequalis, medio
iiicrassata apicem versus attenuata, apieibus
obtusis; slriis transversalibus graiiulatis in tw"'
11 — 13.
Frustulia gastroides Ky. Synops, Fig. 9. —
ß, apieibus iate truncatis. Taf, 6. Fig. IV. a.
Ci»),
24. CYMBELLA.
Individua solitaria vel geminata, libera (n e c adnata, nec in c lu sa ), curvala inaequalia; lalere
primario altero (interiori ventrali) angustiori, altero (ex te r io r i, dorsuali) latiori; lateribus secundariis
aequalibus (transversim striatis); ostiolis mediis marginalibus approximatis.
Frustulia fulva Kg. Synops. Fig. 8. — Bacillaria
fulva N i t z s c h ex parte. Tal). III. Fig. 15. 16.
Iji süssem Wasser durch g:aiiz Deutschland.
(Ha lle! JVordhausen! Schleusingen! Triest! Bern!)
— Länge — Ü “. — Die körnigen Querstrei-
feii sieht man nur bei getrockneten oder geglühten
Schalen.
7. C51VIBELLA MACULATA. Taf. 6, Fig. II. a.
IL b. C F ) . Taf. 39. Fig. 3 3 . c) C. minor,
lunulata, utrinque attenuata, obtusa, a iatere
primario majori elliptlco-truncata; striis transversalibus
sublilibus in — 13-
Frustulia maculata Kg. .Alg. Dec. IX. No. 85. 1833.
— Synops. p. l i . Fig. 4 .— Cocconema Lunula Ehrenb.
Am. Taf. I. 1. IS. 1. U. 29. m. U 37. III. IV. 14.
Durch ganz Europa in süs.sem Wa.sser; auch
in Amerika (Falklandsiiiseln, Chile, Mexico). —
Länge i i ' .
8. CYMBELLA HELVETICA. Taf. 6 . Fig.
XIIL (■^f®). C. major, gracilis elongata. medio ven-
tricosa apicem versus attenuata, apieibus obtusiusculis,
a latere primario oblonga, medium versus
parum dilatata utrinque truncata, striis transversalibus
subtilibus pulcherrime graiiulatis in 13
— 14.
In Süsswasserqiielleii bei Thun in der Schweiz!
Länge — aV". Die punklirten (körnigen) Querstrei-
fen sieht man nur an gelrockiielen oder geglühten
Exemplaren.
9. CYMBEH.A GRACILIS. Taf. 6. Fig. IX.
(■’t®). C. minor gra cilis, lunaris, utrinque attenuata,
apieibus acutiusculis, latere primario majori
lineari-oblongo, apice rotundalo-truneato; striis transversalibus
tenerrimls in tüü'" 17.
Cocconema gracile Eh renb g . Am. Tab. IV. u. lo.?
Süsswas.serquellen bei Thun iu der Schw eiz !
l.abrador? — Länge — i i “.
10. CYMBELLA LEPTOCERAS. Taf. 6. Fig.
XIV. (■*i®). C. minuta, utrinque acuta, medio in