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 W O H N O R T : 
 Auf  loltcmlen  Fleiscliscliwiiramcn  im  Herbste  selir  gemein;  vorziigiicli  auf  Agaricus  procenis,  excoriatns,  
 mammosiis,  ¡luruntlns,  piiicrutiis,  adustiis,  rosciis,  iiicllcus,  coniatiis,  auf  Boletus  cdiilis  iiasciiiis  aspcr u.  v.  a.  m.  
 Bei  uixi  in Trug  im  Fiirstl.  Lobkowitzisclicn  Garten  unter  den  alten Stämmen  der  Castanca vesca,  im Banmgarten,  im  
 Tliier-mi-tcn  Sicrii,  Scliarka  Tiicliomicritz  und  Dablitz  gemein.  Bei  Rciclicnbcrg  auf  Amanita  anipla;  Bei  Berlin  im  
 Tliiergartcn,  in  der Haasculiaide,  am  riötzciiscc  1833  bäulig. 
 H e rr  E lirenbe rg  h a t  iti  den  Verhandlungen  n a tiirforschender  F reu n d e   zu  Be rlin   (2.  S t.  p.  99 — 101.)  die Auffindung  
 und  Entstellung  des  Pilzes  un d   die  Copulalion  d e r  fruch ttrag en d en   B lasen   b e re its  so  trefflich   g e sch ild ert,  dass  w ir  eine  
 abermalige  Erzäh lu n g   d e r  dabei  slallfindcnden  Bildungen  fü r  überflüssig  h a lle n ,  u nd  v ie lmeh r  die  griindliche D a rste llu n g   der  
 normalen  un d   normwidrigen  z u r  systematischen  Stellu n g   d ieser  schönen  Schimmclforni  Beziehung  h ab enden  Ersch e in u n g en   
 miltheilen  wollen. 
 Bei  normaler Bildung  d e r  P flän zch en ,  vorzüglich  je n e r   aus  d e r M ilte   d e r ua reg elm Us sig -v erb re ite ten  Rasen  (F ig .  1.)  
 is t  d e r Stamm  (F ig .2 .)  od e r Stiel  schlank,  fadenförmig  un d   ein fa ch ,  an  d e r  Spitze  sich  allmälig  v erdickend.  In   d e r  frühesten  
 Ju g en d   is t  e r  ein  nach  oben  pfriemenförmiger, weisser,  h e lle r  und  d u rch sichtiger  F a d e n ;  e r  is t h o h l  un d  m an   k a n n   d ann  le ich t  ■  
 die  Melek ular-B eweg u n g   d e r  in   seinem  flüssigen  In h alte   schwimmenden Kö rn ch en   h c ohachten.  Die   fru ch tb a ren   un d   unfruchtba 
 ren  Piliiir/.chcn  veräslcn  sich  o b erhalb,  en twed e r  u nregelmässig  dichofom  (E h r.  1.  c.  T a f . II.  fig. H.),  od e r  Iricholoiu  (Fig . 5.).  
 Eiuzcliie  derselben  treib en   einen  s e h r hohen SÜel  und  bilden  dann  einige wenige A stgabeln,  welche d ieF ru ch lb la s e n  entwickeln.  
 D ie se   F o rm   is t  äu sserst  se lten .  —   An d ere   sind  mu:  hei  d e r  e rs ten   VeriUtung  des  Stieles  tricholom  (F ig .  4 .) ,  und  a lle   ih re   
 fern eren  V erzweigungen  sind  gablich.  Noch  an dere  Individuen  en twick e ln  d i-  u nd  trichotome A este,  un d   ü b e rd ie ss ve re in ze lte ,  
 und  unregelmässig  g e stellte   seiüiche  Aestchen.  I n   d e r  Ju g en d   sind  d e r  Sliel  un d   a lle   A este   m it  einem  k ö rn ig en   Safte  
 e rfü llt,  dessen  Bewegungen H e r r   Eh ren b e rg   trefflich  b e schrieben  h a t.  Im  A lte r  u n d   b eim V e rtro ck n e n   e rs ta r rt  d ieser  In h a lt,  
 u n d   b ild e t  d ann  einen  mehr  od e r  minder  d e rb e n ,  g e schlängelten  Fa d e n   (F ig .  19.)  von  g e lb b ra u n er  F a rb e   un d   d e r  vorzüglich  
 le ich t  in  de r Mitte   des  Stieles  oder  in   den  grö sseren  Aeslen  sich tb a r  ist.  Ausnahmsweise  tre ib t  d e r  Stiel  o ft  n u r  eine  einzige  
 lenniimle  G abel  (F ig .  .3.),  welche  gleich  na ch   ih r e r  Ausbildung  die  fru ch lh a ren  Aeslchen  in   G e s ta lt  k le in e r W a rz e n   an setz t,  
 und  e rs t  nach  d e r  Fru ch freife   en twick e lt  je d e r   Ila u p la s t  se itlich   d e r An h eftu n g sslelle   d e r  F ru c h tä s te   abermals  neue  Aeslchen,  
 wie  es  auch  bei  a llen   an deren  fruch ttrag en d en   Individuen  d ieser  Schimm elart vorkommt. 
 Die A stpaare  d e r  fru ch ltrag en d en  Pflänzchen  sind  s te ts   zangenförmig gegeneinander geneigt,  un d   je d e s  P a a r  en twick e lt  
 a u   d e r  In n en se ite   se in er Aestchen  die  sich  copiilixenden  F ru c h lä s te ,  u n d   die  h ie rb e i  sich tb a ren   Vorgänge  sind  zu merkwü rd ig ,  
 a ls  da ss  w ir  dieselben  n ich t  nochmals  abbildcn  un d   gen au e r  b e schreiben  so llten.  D ie   Fru ch tb ild u n g   z erfä llt  hei  dem  
 Jochschimmel  in  v ie r  Stad ien :  das 
 e r s t e   S t a d iu m   beginnt  m it  d e r  Bildung  d e r  b e re its  oben  e rw äh n ten   W a rz e n   an   d e r  inn e ren   F läch e   d e r  zangenförmigen  
 Aesle  (F ig .  6.).  D iese W a rz e n   sind  ursprünglich  n u r D eh nungen  d e r R ö h ren liau t  d e r  h la s s e n ,  z a r te n ,  saflerfü llten   
 ju n g e n   Aestchcn.  Im 
 z w e i t e n   S t a d iu m   h aben  sich  diese  W arze n   zu  keu lig en   K ö rp e rn   (Fig.  7.)  e rw e ite rt  un d   v e rlä n g e rt,  w o b ei  ih r  
 früher  h e ller  d urchsichtiger Inhalt  sich  trü b t u nd  blassfleischroth  farh t.  D ie s eK ö rp e r  sind  eigentlich  seitliche A eslchen,  welche  
 iui  ih re r  Spitze  sp ä te r  die  F ru c h t  bilden  und  sich  zu  d e rselben  s o ,  wie   d e r  F ru c h ts tie l  z u r  F ru c h t,  ve rh a llen .  Im  fern eren   
 Wachsthume  n ähern  sich  ihre  Spitzen  gegenseitig  und  h e i  Beginn  des 
 d r i t t e n   S t a d iu m s   h e rü liren   sich  dieselben  (F ig .  8.),  un d   bald  na ch   d e r Bcrüliriing  tr e te n   ih re  Ax en   in   eine  Eb en e ,  
 und  vcrsclimelzen  an   ih ren   sich  berü h ren d en   E n d en   v o llkom men,  so  dass  sie  n u r  einen  einzigen K ö rp e r  zu   bilden  scheinen,  
 welch e r  sich  b lasig  e rw e ite rt,  und  spindelförmig,  o d e r  an   beiden  Se iten   d e r  verschmolzenen  .Veslchen  meh r  od e r  weniger  
 b imförmig  wird.  D e r   In lia lt  d e r  Blasen  trü b t  sich  immer  m e lir,  seine  F a rb e   w ird   in te n s iv e r,  und  er  b ilde t  einen  aus  seh r  
 k le in en   Molekülen  b e s teh en d en ,  m it Ocitropfen  g em en g ten ,  halbflüssigen  B re i.  Bald  d a ra u f b em erk t man  an  be id en  Abthci-  
 luiigcn  des  Kö rp e rs  leichte  Einschnürungen  od e r  schwach  durchscheinende  in n e re   Sc lie id ewän d e ,  d u rch  welclic  an   den  
 Spitzen  be id er  versclimolzencn  .\e s tc h en   e in e   od e r  zw e i  a n e i n n n d c r s t o s s e n d e   Zellen  geb ild et  w e id e n ,  u nd  liien n il  
 beg in n t  das 
 v i e r t e   S t a d iu m ,   od e r  die  Bildung  des  Sporangioinm.  Aus  den  o b c rw äh n ten   Z e llen   wird  ein  d u nkler  Körper,  
 welcher  hei  se in er  Reife  durch   F a rb e ,  F o rm   und   T e x tu r   vo n  den  ih n   bildenden  blasenförmigcn  v e rschmolzenen,  und  mit  
 ih ren   U eb c rre stcn   zu  ihm  S lie l-S le lle   v e rtre ten d en   .A.cslchen  völlig  a hwe ich t,  gen au e r  b e tra ch te t  en tw ed e r  au s  e in er  oder  
 aus  zwei  Zellen  (F ig .  11 — 14.)  besteh t,  welche  den  Sp o ren h re i  en th a lten ,  die  d a h er  dem Sporangioluin  d e r Miicedinécs  völlig  
 g leich  sin d ,  und  n ie   a ls  g lohuli  sporidiorum  b e lra ch te t  werd en   dürfen.  H a t  sich  in  d e r Mitte   d e r  copulirlen  hlaseiiförmigen  
 Aestch en   n u r  eine  Zelle   g eb ildet,  so  seh en   wir  auch  n u r  e in e   (F ig .  10 — 1 3 .),  w’cnn  zwe i  Zellen   so  z w e i   S p o r a n g io l e n   
 (Fig .  14.  15.).  D iese  sind  bei  ih re r  Reife  d u n k elbraun,  glän zen d ,  undurchsichtig,  u n d  m it  grossen  eckigten  du n k le ren  W a rz e n   
 be setz t.  In   ih re r  Jugend  communiziren  sie  offenbar  m it  den  Ilo h lräum e n   d e r  blasenförmigcn,  S tie l-F u n k lio n   übe rnehmenden  
 A e sten ,  aus  welch en   sie  ih re   flüssige  Su b s tan z   z u r Bildung  des  Spo ren b re ie s  erh a lten .  In   Hin sich t  d ieser  Vo rgänge  gleicht  
 Sy zygltes  abermals  den  Muc ed in é es ,  un d   vorzüglich  M u co r,  un d   wir  h aben  b e re its   frü h e r  hei  .Mucor  macrocarpiis  (Icones  
 fnng.  H .  p ag.  21.)  eine  ähnliche  CJchertragung  des  Bihlungssaftes  aus  dem  Stiele  in   das  Sporangiolum  h eoimchtet  un d   
 be sch rie b en ,  übrigens  ähnliche  Vo rg än g e   f a s t  bei  a llen   v on  uns  gesehenen  Mucedinées  heo h ach tet.  Im  A lte r  od e r  hei  der  
 Reife  d e r  Sporangiolen  is t  bei  Sy zygites  (und  den  Mucedincen  ühcrhanpf)  diese  Communikalion  abgeschlossen,  u n d   das  
 Sporangiolum  b ild e t  seine  eigene  iso lirte   H ö h le ;  wenn  a b e r  zwe i  Sporangiolen  v o rhanden  s in d ,  so  b e sitz en   beide  n u r  einen  
 gemeinschaftlichen  Ilö h lcn ram n ,  un d   bilden  gleichsam  eine m it  c ln e rN a h t  ve rseh en e ,  rundum  aufspringende N uss  (F ig . 14 .1 5 .).  
 AFenn  man  ein  Sporangiolum  z e rd rü c k t,  so  b e s teh t  es  aus  e iner  e in fa ch en ,  h o lh d u rchs ichligen,  dun k e lb rau n en ,  h o rn arlig cn   
 H a u t  (F ig .  16.),  welche  d e a   n och  immer  blassfleischroth  g e färbten,  k le in k ö rn ig en ,  zähen  mit  Oelfröpfchcn  e rfü llten   Sporenhrei  
 e n th ä lt,  d e r  zwe i  bis  fü n f  Sporen  umschliesst  (F ig .  15.  IC.).  Die   Oeltröpfchen  sind  h e ll,  weiss  nn d   ungleich  g ro ss;  die  
 Kö rn ch en   a b e r  aussero rd en tlich  k le in ,  zeigen Molekülenform  un d  Bewegung  un d   sind  n icht me ssb a r  (F ig .  17 .).  Die   Sporen  
 (F ig .  18.)  schwimmen  im   B r e ie ,  sind  e iförmig,  h e ll,  weisslicli,  m it  einem  undeullichcn  Bläschen  (dem  K e rn e t)  im  In n eren ;  
 ihre  Oberfläche  is t mit  a n k icb en d en  Mo lek ü len   b e d ec k t,  aus  welchen  le tz te ren   sie  wahrscheinlich  e n tstanden  sin d ,  denn  man  
 findet  im Bre ie   h a lb re ifer  Sporangiolen  eiförmig  g eh allte   Molekülenmasscn  (Fig .  1 8 .) ,  welche  m it  den  Sporen  gleiche  Grösse  
 und  F o rm   b e s itz en ,  und   endlich  in   dieselben  ü b e rzu g eh en   scheinen.  H e r r   Eh ren b e rg   h a t  (a.  a.  0 .   T a fe l  IH.  Fig .  1 5 .)  die  
 Moleküle  des  Bre ies  für  Sp o ren   besch rieb en   u n d   ab g eb ild e t  u n d   d e r  s.  Nees  is t  (S y s t.  d e r  Pilze .  1837.  T a f.  5.  Syzygites  
 (F ig .  0.)  is t  d ie ser  Me in u n g   gefolgt. 
 O ft  en twick e ln   die  be id en   sich  v e rbindenden  Aestch en   n u r  ein  Sporan g io lum,  un d   d ann  is t  es  birnformig  od e r  
 rundlich  (F ig .  10.  1 2 .),  u n d   m it  dem  schmäleren   En d e   an   den  Ast  befe stig t,  w elch e r  cs  aus  se in er  Substanz  gebildet  h a t;  
 o d e r  die  Aestch en   sind  u n v o llständig  copulirt  g ewe sen ,  u nd  d ann  h a t  ebenfalls  n u r  ein A s t  ein  fast  halh k u g h ch e s  Sporangiolum  
 (Fig.  11.)  e n twick e lt.  O ft  sind  die  Aeslchen  g a r  n ich t  z u r V ereinigung  g e lan g t,  un d   d ann  en tw ick e lt  eines  od e r  beide  
 an   ih re r  Spitze  ein  fa s t  kugliches  Sporangioinm  (F ig .  4  un d  9.),  und  diese Missbildung  fin d et  sich  manchmal  bei  allen Frü ch ten   
 eines  od e r  v ie ler  In dividuen  a l s   s c h e i n b a r   n o rm a l e   F r u c h t b i l d u n g   (F ig .  4.)  un d   r e p rä se n ü rt  dann  völlig  die  bei  F rie s  
 (S y s t.  Myc. I II .  pag. 330.)  a ls  Azy g y tes  Mon g eo ü i  be sch rieb en e   Schirainelform. 
 Du rch   den  W ach slh u n i  d e r  fru ch ttrag en d en   Aestch en   werd en   die  H au p tä s te   vielfach  g edehnt  un d   g e k rüm m t,  od e r  
 d e r  g anze  Pilz  s in k t  allmälig  u n te r  d e r  L a s t  se in e r  F rü c h te   n ie d e r,  deren  je d e r   gewöhnlich  seh r  viele  en tw ick e lt,  und  die  in  
 se in er  Ju g e n d   dem  unbewaffneten  Auge  a ls  fleischfarbige  längliche  K ö rp e r,  wie   In sek ten c ie r,  und  im  A lte r  als  d u nkle  
 ein g cstrcu te   b raunschwarze Kö rn ch en   erscheinen.  W ir   haben  diese  Sporangiolen  nie  ab fa llen ,  noch  sich  öflhcn  g e seh e n ,  so  
 wie  au ch   uns  die  vo n   Eliren b e rg   ebenfalls  erfolglos  v e rsuchte Aussaat  des Spo ren b re ie s misslungen  ist,  und  doch  sch ein t  diesei  
 Schimmel  im   F re ien   sich  se h r  le ich t  durch  S p o ren au ssa at  forfzupflanzen,  u n d   von  e inem  P ilz -In d iv id u um   a u f  das  n ebenstehende  
 zu   ü b e rsiedcln,  wie  wir  es  vielfach  bei  frisch en ,  un d   P r .  Eh ren b e rg   auch  bei  g e tro ck n eten   BläKerpUzcii  gesehen  
 h a b en ,  a u f  g leiche W e ise   sind  die  h ie r  ah g eb ild e ten   Rasen  (F lg .  t . )   von  Agaricus  p ro ce ru s  im  V erla u fe   e ines  T ag e s   au f  
 Agaricus  comatus  übersiedelt. 
 Die   se itlich en   hiasenförmigen  fru ch ttrag en d en  Aestchen  e rin n e rn   se h r  an Pilobolus,  und  man  k ann  sagen:  in Syzygites  
 sin d   zwei  seitlich  an g ch e fte te ,  a u f   einem  ä s tig e n ,  z u r  Stammform  en twick e lten   Ilypiiopodium  hefmdlichc  Pilo h o li,  an   ihren  
 Spilzen ,  im   Sporangiolum  v e rschmolzen  word en .  M eh re re  N atu rfo rsch e r  h ab en   diese  bhisenfüniiigen  Aeslchen  als  P e n d ió la ,  
 u nd  u n se r  Sporangiolum  a ls  Globulus  sporidiorum  b e tra ch te t,  welche  B e trachtungsweise   ab er  je d e r   E r fa h ru n g ,  Untersuchung 
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 un d  Analogie  o llen  w id e rsp rich t,  und  u D  u n n a tü rlich e r  is t,  a ls  b e re its  H e r r   E h ren b e rg   diese  schöne  Schimm elart  g enauer