Diu Haseti des liier abgcliildelen Schimmels (F ig . 1.) sind nusserordentlich z a r t, so dass sie dem unbewaffneten
Auge mir nl.s iiiissfarbigc, stahlgriine Fleck en erscheinen. Sie sind 4 bis 1 L in ie lan g und b r c il, ru n d lich , frisch dunkelsliihlgriiii,
im Tro ck n en olivenscliwnrz, un d sind bald H o lz - b a ld llin d enständig.
Die einzelnen Pflänzchen Fig . 2 — 4. stehen seh r g e d rä n g t, und ih re A este sind mannigfach in einandergetlochlen.
Die Fndonlriiger th eilcn sich an ih re r Basis s tr a h lig , und bilden so eine fa s t pin se la rtig e AVurzel. D ie F a d e n trä g e r
bc sfeh en , so wie auch ihre urirogclniässigcii A esle a u s einem einfachen Z e llfa d en , m it queren Scheidewänden. D e r
(len Stamm bildende T h c il is t lio rn a rlig , h a r t, gebrechlich un d s c hwa rz, nnd b is zum Ursprünge d e r Aeste des Schopfes
mit einem weissen durchsichtigen, aus einzelnen anfgchlassencn Zellen be steh en d en Sch le ier (Fig . 5.) b ed ec k t. An d e r Spitze,
obcrlmlb dos Schleiers z erllie ilt sich d e r Stammlheil des F a d e n irä g e rs , od e r sein Hau p lasf, in z ah lreich e , dü n n e , fadenförmige
Aeste von ge lb er F a rb e , welche s p ira l- od e r schneckenförmig, o ft au ch unregelmässig gek rümm t, m it d enen d e r ben ach b arten
Fad e n lrä g er verflochten, un d mit ku rzen , fa s t hackenformigen Aestchen b e s e tz t sind. D ie se Schopfbildung du rch Accumulalion
d e r Aeste criimcrt. s e h r nn den Bau von Campsotrichum podospermum (T a f . 12. F i g .2 .), a b e r die Aestchen sind h ie r nie mit
einanclcr verwachsend, od e r in ein Ganzes verfliesscnd, wie es d o rt d e r F a ll is t , un d sin d üb e rd ie ss zelJig. Campsotrichum
(Gy ro th rix ) bei u n s e re r Umschreibung, felilt ü b e rd ie ss d e r so eigeiilhUmliche Slü tzschläuche (Basidia) trag e n d e Schleier.
D e r wci-ssc helle Sch le ier (Fig . 5 .), welcher den Stamm und dessen fru ch ttrag en d e Hau p täste (Fig . 2 — 4.) b edeckt,
ist in fast an alo g e r Fo rm auch bei Ilelicom a (Icones fung. I. Fig . 2 1 9 .) un d b e i einigen H elm isp o riu in -A rten von u n s b e re its
frü h e r b e obachtet wo rd en ; a b e r bei den g en an n ten Pflanzen is t e r ein s e h r u n te rg eo rd n ete s O rg a n , als einfache Hü lle der
Fudoiilviiger, während e r h ie r a ls u nm ittelb arer T r ä g e r d e r Slützschläuche (Basidia), die aus s e in e r Su b s tan z g e b ild et werden,
eine bedeutende Bo lle spielt. Die Stützschläiiche sind ü b e r die g anze Schleierfläche z e r s tr e u t, ohne Spuren regelmässiger
Stellu n g zu z eigen, un d sind e in fa ch e , flaschenfärmige, an d e r Spitze slabfdrmig v e rlä n g erte Zellen (F ig . 5. C.), welche n u r
eine Spore a u f einmal, durch Su bstanzverlängerung, an ih r e r Spitze entwickeln, wie es au ch die S p o re n träg e r d e r Flcischpilze
aus jed em ih re r v ie r Spitzen od e r W a rz e n Ihiin; d a ab er d o rt je d e r Stü tzschlauch zwei od e r v ie r sporenhildende W a rz e n an
seinem Gipfel tr ä g t , so en tw ick e lt e r auch ste ts v ie r Sporen (s. Icones fung. 1. T a f. V II . Fig . 300. C. T om . 111. Agaricus und
B o letus), od e r rich tig er: die hei den Fleischpil/.en a ls Basidien od e r Stü tzs ch läu ch e be ze ich n e ten Org an e sind zusammengesetzt
«. aus d e r g rossen, walzigen Grundzclle: dem S t ü l z o r g a n e , und b. aus d en, an dessen Spitze stehenden W a rz e n od e r k u rzen
slielartigoii S p ilzen , welche le tz te ren die eig en tlich en s p o r e n h i l d e n d e n u nd t r a g e n d e n O r g a n e sind. M ithin is t der
Slülzschlauch hei Ceratochiilium a ls e i n f a c h e r , je n e r d e r Fleischpilze a ls z u s a m m e n g e s e t z t e r , zu be tra ch ten .
Die Sporen (Fig . C.) sind walzig c , e twas g ek rüm m te, an beiden En d en g ek rümm te S täb c h en , von w eisser F a rb e
und 0,00021 — 0,00025. P . Zo llth eilen L än g e . Sie en tsteh en durch sich tb a re V erlän g eru n g u n d Abschnürung d e r Spitze d e r
Slützschläuche (s. Fig. 6.).
D e r Sch le ier b ed eck t gewöhnlich n u r den sfninmhildeiidcn T h e il des F a d e n trä g e rs (F ig . 3 .) , o ft je d o ch ü h e rk le id e t
e r auch den ganzen Fu s s (F ig . 2 .), wobei w ir ihn einigemale eine ganz eigenlhümliche F o rm eines W u r/e lg e fle ch tes (F ig . 4.)
en twickeln s a h en , aus u n g e ü ie iltcn , v ielästigen F ä d e n b e steh e n d , d e re n E n d e o d e r Spitzen b e i Be rührung ilire r U n te rlag e
b lasig anschwellen und sich festsaugen.
E R K L Ä R U N G D E R A B B IL D U N G E N A U F T A F E L X X .
Fig. 1. na tü rlich e Grösse d e r Rasen au f e inem Aestchen d e r Haliih u ch e ; Fig. 2 . un d 3. Ein z eln e Pfla n z e n sehr
sta rk ve rg r. Fig . 4. Ein e Pflanze m it dem Wu rz elg c flech le ; F ig . 5. D e r Stammtheil e ines Fad en fräg e rs s ta rk v e rg r. um den
S ch le ier, die Stüfzschläuche (Basidia) und die Entsteh u n g d e r Sporen zu zeigen. Fig . 6. Ein Sp o ren trü g cr und Sporen sehr
s ta rk vergr.
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