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Erklärung der neunzehnten Tafel.
Fig. 1.
S k e le t t des S e e h a a s e n , Cyclopterus lumpus. Linn.
Sehr spät tritt hier vollkommene Verknöcherung des Skeletts ein. Bei jungen Thierfcn
ist daher das ganze Gerüste noch knorpelig und bei mehr ausgewachsenen sind selbst
noch an manchen Stellen Knorpel vorhanden. Ueberhaupt ist das Knochen-Gefüge weniger
dicht, als bei den übrigen Fischen, so dafs die Gräthen überall biegsam und schwam-
micht erscheinen.
I. D e r K o p f ist breit und flach und besteht aus porösen Knochen, die an ihren Rändern
knorpelig *) sind. Das Maul ist grofs, der Unterkiefer länger als der Oberkiefer,
daher die Maul-Oeffnung aufwärts gerichtet ist.
A. Von den Schedel- und Gesichtsknochen sind vorzüglich zu bemerken: d. e.
die Stücke des Zwischenkiefers, c l . der Nasenflügel und **. der Augenring.
II. Rumpf.
C. Der Gürtel besteht aus vier Stücken. Die dem Carpus analogen Stücke sind
breit und eigentümlich gebildet.
D. Wirbelsäule.
M Rückenwirbel.
11 — 13. Afterwirbel. * !
14— 27. Schwanzwirbek
f . Flossenträger.
• ) B eim T ro c k n e n v erän d ert sich aus d ieser U rsach e d ie n a tü rlic h e F o rm des K o p fe s, in d em d ie K n o rp el
zusam m en sch rum p fen . D ie Z eic h n u n g , d ie d esh alb m it V erg leich u n g eines frischen E x em plars gem ach t
w u rd e , ist d a h e r a u c h n ic h t so b efried ig en d a u sg efallen , als ich w ünschte.
: F ig . 2.
S k e le tt d e r S e e k r ö t e . Lophius Histrio Linn.
Obgleich dies Thier in seiner eigentümlichen Gestalt überhaupt sich den Thieren
einer höhern Ordnung zu nähern scheint, so ist doch in der Form der einzelnen Knochen
der bisher durch so manche Abstufungen verfolgte Gräthenfisch-Typus unverkennbar.
I. D e r K o p f zeichnet sich besonders durch seinen rundlichen Schedel und durch den,
über den Zwischenkiefer hervorragenden, zugespitzten Oberkiefer von dem Kopf des
S e e te u fe ls (Lophius piscatorius) aus. In diesem ist der Kopf von oben nach unten
mehr zusammengedrückt, und wegen des breitem Oberkiefers mehr länglich viereckig.
A. Von den Schedel- und Gesichts-Knochen sind die grofsen Stirnknochen e.,
der Oberkiefer f . und die Augenhöhlenknochen merkwürdig.
B. Von den Knochen der Kiemen sind ausgezeichnet: l.m.n., die Kiemendeckel
ihrer Gröfse, Form und Lage nach, c. der Verbindungsbogen seiner rundlichen
Gestalt und Kleinheit wegen.
II. Rumpf .
C. Der Gürtel besteht aus dem obem kleinern Stück u., und aus einem gröfsern
in einem "Winkel gebogenen Knochen w. An dem Winkel desselben ist ein
rollenartiges Köpfchen, welches zur Articulation für ein Paar Knochen y .z.
dient, welche die Brustflossenstrahlen aufnehmen und hier die höchste Analogie
mit dem Radius und der Ülna der höhern Thiere erreichen. Der Beckenstiel
s. ist ein gekrümter starker Knochen.
D . Wirbelsäule.
1 — 11. Rückenwirbel.
12— 18. Schwanzwirbel,
f . Flossenträger.
F ig . 3.
Skelett des M e e r p a p i l io n . Blennius ocellaris Linn.
Der wie ein Dach zusammengedrückte Schedel und das eigenthümlich gebildete, zwischen
den Augenhöhlen stark hervorragende, Stirnbein geben diesen Kopf eine ausgezeichnete
Gestalt. Unter allen von mir bisher verglichenen Thieren dieser Classe habe ich nur
in einer Art, nämlich dem S e ew o lf, — Anarnchas lupus, —■ eine ähnliche Bildung des
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