als Wiederholung der Rumpfbildung in der Thierreihe nachzuweisen versucht
■ wird. Ob diese Pfropfreiser des Herrn Spix zur Veredelung der Früchte der
Stammidee etwas beitragen werden, ist hier nicht der Ort zu untersuchen; doch
was die Zergliederung des Fischkopfes betrifft, so kann ich diese Arbeit nicht
unerwähnt lassen, da Hr. S. einige von meinen Benennungen so höchst willkürlich
geändert hat, dafs ich dafür keinen andern Grund linden kann, als die in
seinem ganzen Buche durchscheinende Originalitäts-Sucht. Käme es hier allein
auf Namen an, so möchte ich Hrn. S. die Freude nicht rauben, hiermit etwas
Neues und Originelles gethan zu haben; wenn er aber hierdurch wirkliche Analogien
mit dem menschlichen Skelett anzudeuten w a g t ,. so kann dies um so
weniger hier ungeriigt bleiben, weil er hierin sehr .voreilig aus dem geringen
Schatz seiner Untersuchungen geschlossen, und daher diese Namen höchst fehlerhaft
gewählt hat. Der Erweis wird später am besten bei den einzelnen Knochen
geführt werden.
Absichtlich habe ich einige Knochenpartien unter unbestimmte Namen zu-
sammengefafst, weil ich mich überzeugt halte, dafs erst mit der Kenntnifs des
Bleibenden im Bau der ganzen Klasse die ZuFÜckführung derselben auf den
menschlichen Organismus sicher unternommen werden kann. Bis dahin werden
diese Namen, die nur die Existenz und Lage solcher Theile bezeichnen sollen,
ihren Werth behalten.
Schliefslich mufs ich noch bedauern, dafs entweder Flüchtigkeit b ei Ansicht
meiner T a fe ln , oder unlautere Absicht den Hrn. S. verleitet hat, mir nicht
allein falsche Namen unterzuschieben, sondern auch sogar Irrthümer anzudichten;
denn es ist mir nie in den Sinn gekommen, Geoffroy’s Gabelknochen Cos
fu r cu la ir e j mit dem letzten Gürtelstück oder Oberarm gleichbedeutend anzunehmen.
(Vergl. I. Heft S. 6. Anmerk.)
Erklärung der fünften Tafel.
Skelett und einzelne Kopfknodien der kleinen Maräne,
Salrno Maraenula.
Kopf der grofsen Mar äne HH Madui - Maräne,
Salmo Maraena. Linn.
D urch die breiten Unterkiefer und die- platten breiten SeitenknoGhen des Zwischenkiefers
erhalten sie die gröfste Ähnlichkeit mit dem Häring;, die Wölbung des Schedels und
die Bildung der einzelnen Kopfknochen nähert sie aber wiederum mehr dem Lachs. So
bezeichnen sie die Übergangsstufe vom Häringe- zum Lachs und dürften daher zwischen
beiden ihre Stelle im natürlichen System erhalten *).-
F ig . i.
Skelett der kleinen Maräne.
/. Kopf.
A. Schedel- und Gesichtsknochen.-
a. Oberes Seitenstück des Hinterhauptsknochens.
b. Mittelstück des Scheitelbeins; bb. Seitenstück desselben.
®) Von den neuern Ichthyologen sind sie mit Salmo lavaretus und t/iymallus in die Gattung Äsche
(corregonus Ariedi) zusammengestellt,.