Form der Kiemendeckel entfernen ihn ganz von den vorhin abgebildeten Arten, so wie
er durch die Bildung der Wirbelsäule und der Rippen dem Karpfengeschlecht sich zu nähern
scheint.
Ich erhielt diesen Fisch in Weingeist aus der KÖnigl. Sammlung *) zur Anfertigung
eines Skeletts und Benutzung meiner Zeichnung. Die von P a lla s gegebene Abbildung
dieses Fisches Spicilegia zoologica Tasc. VIII. Tab. V. Fig. 3. kömmt meinem
Exemplar am nächsten. P a lla s zählte bei seinem Fisch 17 Strahlen in der Rückenflosse,
32 in der Afterflosse, 22 in der Schwanzflosse, 17 in der Brust- und 7 in der Bauch-
flosse. Nach meiner Zählung aber weichen alle bis auf die After- und Bauchflosse von
dieser Angabe ab; denn ich finde nämlich in der Rückenflosse nur i 5> in der Brustflosse
14, und in der Schwanzflosse mehr als 33 Strahlen. Bei der Letztem übersieht man aber
auch sehr leicht einige Strahlen, weil die obern säbelförmigen Gräten grölstentheils in der
Haut verborgen liegen.
Da die Flossen meines Exemplars durch den Transport und das Aufbewahren im
Branntwein gelitten hatten, so habe ich den Schwanz aus P a lla s Abbildung ergänzt; jedoch
ist dies durch dunklere~Schattirung des fremden Ansatzes bemerkt worden.
I. K o p f.
A. Schedel- und Gesichtsknochen.
a. Hinterhaupt. b. Scheitelbein. c, Stirnbein.
d. Lippenstück dés Zwischenkiefers. Die Zähne desselben bestehn aus
zwei sehr ungleichen Spitzen; wovon die grofsere den grofsten Theil
der Krone bildet, die kleinere aber als eine Nebenzacke über dem
Kiefer nicht stark her'vorragt.
e. Seitenstück des Zwischenkiefers.
f . Unterkiefer. Die vier vordem Zähne sind dreizackig, die hintern bestehn
wie die des Zwischen kiefers aus einer Krone mit zwei Zacken **).
Je inniger ich den Verlust des geschätzten Prof. I l l ig e r s betraure, dessen liberale Unterstützung und
systematische Forschung in dieser Thierklasse, worin er leider durch den Tod unterbrochen wurde,
mir die gröfste Erleichterung bei diesen Arbeiten gewährt haben würde; desto erfreulicher ist es, alle
diese Vortheile auch von dem jetzigen Director dieser Sammlung, Herrn Prof. L i c h t e n s t e in , mir
versprechen zu dürfen.
C u v i e r (Vergl. Anatomie. Leipz, igog. Thl. 3 S. 2 ig .) will auch Kronen mit 5 Zacken bemerkt haben.
Höchstwahrscheinlich hat er zwei für einen Zahn genommen-, denn er zählt nur 12 Zähne, da
doch bei meinem Exemplar, sowohl in jedem Kiefer, wie auch in den Gaumenbogen, 14 enthalten sind.
g. h. i. k. Stücke der Augenhöhlenknochen, wovon der Gaumenbogen i.
mit kleinen schneidenden keilförmig gespitzten Zähnen versehen ist.
Man bemerkt daher am Gewölbe des Gaumens eine doppelte, fast
parallel laufende Reihe von Zahnen.
ß. Knochen der Kiemen.
I. m. n. o. p. (j. rr. Bezeichnen eben die Theile des Kopfes wie in
Fig. 1.
II. Rumpf.
C. Gürtel.
u. v. w. Die drei Knochen desselben.
D. Wirbelsäule.
1. Brustwirbel.
2 — ir. Rücken- oder Bauchwirbel.
12— 17. Afterwirbel.
18 — 35. Schwanzwirbel. * Schwanzflossenwirbel.
E. Rippen..
10. Wahre Rippen.
, 1 1 — i 3* Falsche Rippen.
F. Glieder,.
Besonders ist hier die Verbindung des. Bauchgliedes y. mit der ausgezeichneten
panzerartigen Einfassung des Bauchs, zu bemerken. Durch x xx. sind einige
Schuppen dieses Panzers bezeichnet. Er besteht aus den hier gezeichneten
32 Stücken, die wie Dachziegel auf einander liegen und mittelst fester Ligamente
mit einander verbunden sind.
clclcl. Starke nach hinten gebogene Knochenspitzen dieser Schuppen, die zusammen
den scharfen Rand des Bauchs bilden.
Obgleich dieser Panzer eben so wenig als Schuppen und Nagel dem Skelett
angehört, sondern eigentlich als Theil der allgemeinen Decke anzunehmen
ist *), so konnte ich doch wegen der Verbindung des Bauchgliedes nicht vermeiden,
ihn hier beim Skelett abzubilden.
I C u v ie r s Annahme desselben als Brustbein (a. O. Thl. 1. S. ig i .) ist daher ganz falsch,* auch schon
der Lage wegen verwerflich.
I. Lief. 2. Heft. ( 3 )