d ie n t , u n d dafs se in e Gesta lt u n d G rö fse s ich n a ch d em Um fan g e u n d d e r
L a g e d ie se r H ö h len rich te t: d ah e r das Mitte ls tü ck dieses K n o ch en s b e i v o llk om m -
n e r e r H ö h le n b ild u n g v o r zü g lich en tw ic k e lt , d agegen d e r Z a h n th e il des se lb en
b e i d en u n v o llk om m n e r e n T h ie r e n v o rh e r r s ch en d erscheint, u n d jenes en d lich
in d en n ied e rn T h ie r s tu fen g an z v e r s chw in d e t, so dafs h ie r d e r g an ze K n o ch en
a u f ein b lo fses Geb ifs re d u c ir t w ird .
W a s d en Zw is ch en k ie fe r b e tr ifft, so is t d ie se r als S u p p lem en t des O b e r k
ie fe r s z u be trach ten . E r w ird z u r E rg ä n zu n g d e r N a s e n h ö h le n -W ä n d e v e r w
e n d e t u n d d ien t v o r zü g lic h z u r U n te rs tü tzu n g der jenig en T h e i le , w e lch e b e i
d en T h ie r e n die S te lle des T a s to rg an s ver treten. E r w ird g rö fse r , je m eh r
s ich d ie N a sen h öh le v e r län g e r t, u n d tr itt als Geb ifs m eh r z u rü c k , je en tw ick e lte
r d asselbe am O b e rk ie fe r erscheint. E r lie g t — auch b e i A bw e ich u n g en d e r
L a g e d e r O b e rk ie fe r s tü ck e — b e s tän d ig v o r d e r N a sen h öh le *) u n d n im m t
d ah e r im m e r d en v o rd e r s ten T h e i l des Gesichts ein.
In d e n Gräth en fischen , w o d ie N a sen g rub en z u r S e ite g eö ffn e t .sind’ feh len
d ie S e itenw än d e d e r O b e rk ie fe r , u n d desha lb t ren n en s ich die den A lv eo la r -
R ä n d e rn en tsp re ch en d en S e iten s tü ck e d e s se lb en, u n d le g en s ich n a ch hin ten
u n d in n en an d ie b re iten G a um e n b o g e n , w e lch e den v o rd e r en T h e il des
B o d en s d e r A u g en h ö h len b ild en.
D e r S ch n a u zen k n o ch en o d e r Zw is ch en k ie fe r , w e lc h e r b e i den h ö h e r en
T h ie r e n m it d em G aum en fo r tsa tz seines m ittle ren T h e ils sich an den G aum en -
th e il des O b e rk ie fe r s a n le g t, u n d m it sein em Se iten th e il an d en Nasenfor tsatz
d es O b e rk ie fe r s stö fs t, w ird in d en G räth en fischen in v ie r Stü ck e z e r fa llt, v o n
d en en d ie Lip p en s tü ck e den M itte ls tü ck en , die h in te r en , g ew ö h n lich lä n g e r e n
K n o ch en , den S e itenth e ilen des Zw is ch en k ie fe r s d e r h ö h e r en T h ie r e entsprechen.
Da fs le tz te r e s ich h ie r v o n d em O b e rk ie fe r g e tren n t h ab en u n d als fr e ie Ba cken s
tü ck e e r s ch e in en , h at w o h l d a r in se in en G r u n d , w e il sie zu r B ild u n g d er
N a sen h ö h len u n b e n u tz t b lie b e n , o d e r w e il ih re V e rb in d u n g m it d em O b e r k
ie fe r , w e g e n d e r U n v o llk om m en h e it d ie se r H ö h len , v ie lm e h r u n n ö th ig wird.
In so fe rn diesem n a ch d ie L a g e d ie se r Stü ck e d em allgeme in en T y p u s d e r
A n o rd n u n g d e r Zw is ch en k ie fe rkn o ch en n ich t w id e r sp r ich t u n d selbst in den
* ) Da hiernach diesem Knochen eigentlich nur in den höheren Thieren der Name Zwischenkiefer
beigelegt werden kann, so möchte er passender S ch n au zen kn o ch en genannt werden.
h ö h e r en T h ie r e n * ) , in d en en diese T h e ile in m eh re re Stü ck e z e r fa llen , analo
g e A n o rd n u n g en s ich tb a r w e rd en ; so g la u b e ic h , dafs ih re D e u tu n g , als
Zw 'isch en kie fe r s tück e , fe rn e r n ich t in Zw e ife l zu z ieh en sey. —
A u ch in d en , K n o rp e lfis ch en fin d en s ich a lle d ie se K n o ch e n des Mauls,
w en ig e r in ih re r F o rm als in ih r e r L a g e v e rän d e r t , w ied e r . D ie se V e r s c h ie d
en h e it läfst s ich je d o ch d a r a u f z u rü c k fü h r e n , d afs die Seitens tü ck e des O b e r k
ie fe rs a llein o d e r m it d em G a um en b ö g en v o n d em m ittle ren T h e il des O b e r k
ie fe rs sich getren n t u n d m it den U n te rk ie fe r z u e in em m eh r o d e r w en ig e r
v o llk om m en en R in g e sich v e rb u n d en haben, w e lch er , m it w en ig en A u sn ahm en ,
n u r an d em Q u ad ra tkn o ch en b e fe s tig e t w ird , u n d d ah e r u n te r d em S ch ed e l
gle ich sam aufgehängt erscheint.
W e n n ich n u n diesem nach das m it d em U n te rk ie fe r v e rb u n d en e Z a h n s
tü ck , w e lch e s den ob e ren u n d v o rd e r en R a n d des M au ls b i ld e t , m it d em
Seitetisfück des O b e rk ie fe r s in den G rä th en fischen fü r an a lo g an n ehm e , so h a lle
ich m ich d a zu aus fo lg en d en G rü n d en b e re ch tig e t:
1 ) Ist die A n a lo g ie d ie se r K n o ch en m it den gle ich en S tü cken , b e so n d e r s in
den G rä th en fis ch en , w o sie v o n b e trä ch tlich e r L ä n g e s in d , z. B. im
H e ch te , u n ve rk en nb a r.
2 ) S in d diese Stücke, h ie r w ie in den G räth en fischen , m it d en G a um e n b e inen
v ereinig t, o d e r le g en s ich an d ie se lb en an.
3 ) W i r d in d en G rä th en fis ch en , w o die s S tü ck sich seh r v er län g e r t u n d
b e in ah e b is zum U n te rk ie fe r h e rabsteigt, d ie h ie r v o rk om m en d e V e r b in d
u n g m it dem U n te rk ie fe r sch o n angedeutet.
Z u g le ich g lau b e ich d u r ch d ie se G rü n d e d ie U n zu lä fs ig k e it d e r Deu tu n g ,
nach w e lch e r die se r K n o ch en **) d em O b e rk ie fe r en tsp re ch end u n d d em v o n
* ) So zeigt die Anordnung der Kieferknochen in den Schlangen, mit den in den Knorpelfischen
vorzüglich grofse Aehnlichkeit, welche sich noch klarer bewahren dürfte, wenn man die hier
vorkommenden einzelnen Stücke, unbefangen und abgesehen von der bisher angenommenen Bestimmung,
dem wesentlichen Typus consequenter zu deuten unternehmen würde.
Von allen Anatomen hat unstreitig Cu v ie r — Mém. du mus. (Chistoire natur. Tom. 1. 1815.
.»— p. 102. — übersetzt in Meckels Archiv für Physiologie B. 4. S. 247. — nach seiner Bestimmung
der Gräthenfischknochen diesen Theil am consequentesten gedeutet, indem Er ihn dem
Gaumenbogen analog annimmt. In sofern ich schon früher in den Gräthenfischen das gezahnte
Stück des Gaumenbogens als Oberkieferstück deutete, so steht die C u v ie r s ch e Bestimmung
mit der mehligen wesentlich nicht in Widerspruch.