D a ohne Zweifel der bessere T h e il der Physiologen überzeugt seyn wird,
dafs nur der Prototyp einer Thierklasse, welcher aus der möglichst grölseren
Übersicht der Verschiedenheiten der Bildung erforscht ist, bei physiologischer
Deutung der Form vor einseitiger Folgerung schützen kann; so werde ich , den
Vorwurf der Micrologie nicht fürchtend, auch in diesem Hefte, meinem Plane
gemäfs, characteristisch ausgezeichnete Skelette sowohl ganz als in ihren Ein-
zelnheiten zergliedert, der sinnlichen Anschauung vorlegen.
Wenn ich bei dem grofsen Umfange von Gegenständen, welche in diesem
W e rk e abzuhandeln sind, die zweckmäßige Beschränkung der Abbildungen
nothwendig beabsichtigen mufs, so konnte ich dennoch aus dem vorher angegebenen
Grunde nicht vermeiden, mehrere Arten aus einer Gattung abzubilden.
Obgleich ich mit diesen Darstellungen zwar nicht alle characteristischen
Hauptverschiedenheiten der so zahlreichen Familie, die man früher unter der
Gattung Lachs — Salmo — begriff, ausgedrückt zu haben mir schmeicheln
darf; so sind doch hierdurch schon drei Gattungen als richtige Abtheilungen
des Systems gerechtfertiget, und dem Naturforscher als Systematiker wenigstens
einige Grundformen sicher bezeichnet.
Da ich durch manche Seltenheit aus dem Königl. zoologischen Museum,
welches die an Doubletten reiche Sammlung von Bloch und einen Schatz neuer
Brasilianischer Thiere dieser Klasse enthält, in meinem Unternehmen unterstützt
zu werden hoffen darf; so eröffnet, sich mir hierdurch die angenehme Aussicht,
ein zweckmäfsiges Ganze, welches den Forderungen der Zootomen und Z o o lo gen
genüge, liefern zu können, und ich zweifle nicht durch die gute Aufnahme
und durch bessere Zeitumstände den rascheren Fortgang dieser Arbeiten begünstigt
zu sehn.
Kurz vor der Abgabe dieser Blätter zum D ruck erhalte ich Joh. Bapt. Spix
Cephalogenesis Monachii. ißiS- F o l.j worin die Deutung der Kopfknochen