I n der großen Fülle der lebendigen Formen liegt die Natur für uns ausgeprägt
da, und so giebt sie uns in der großen Manniehfaltjgkeit ihrer Geburten die
lesbaren Typen ihrer unendlichen Wirksamkeit. Wenn aber die Einzelnheiten
dieser verschiedenen Gestalten nur als Glieder einer N e tte , welche die unendliche
Naturthätigkeit zu einem lebendigen Ganzen vereinigte, betrachtet werden
müssen, so können diese Formen in der Totalität aufgefaßt nur allein zur Enthüllung
des Lebens benutzt werden.
Dem Zoologen dringt sich jede verschiedene Gestalt als Einzelnheit auf,
weil er durch Auffassen der Verschiedenheit in der äußern Form die Totalität
zerstückt. D e r Zootom, der nicht bloß die äußere Form zum Gegenstand hat,
sieht deutlich, wie sich im Innern ein Typus bewahrt, und nur durch Modifi-
cation desselben die Verschiedenheit der . äußern Gestalt bedingt ist. D ie Zoo-
tomie kann daher nur allein zur Einsicht dieser lebendigen Naturwirksamkeit
verhelfen, wenn sie jene allen Formen inwohnende Einheit nicht über die Vielheit
aus dem Auge verliert, und letztere wiederum als nothwendig in der T o talität
befaßt betrachtet. Es ist daher bei dem großen Umfange des Thier-
Organismus mit allen seinen fiesondernh eiten der Form k lar , daß die vielfachen
Bemühungen in diesem Fache der Naturforschung, besonders des letzten
Decenniums, nicht vielmehr als Bruchstücke lietern, woraus, bei der scharfsinnigsten
Methode, für die Kenntnifs des Lebens nur einseitige Folgerungen hervorgehn
können. Erst dann, wenn alle Glieder dieser Totalität ihrem innern
Bau nach enthüllt vor uns liegen, werden wir alle Typus-Verschiedenheiten
verständig zu deuten im Stande seyn.
Jeder Beitrag zur nähern Kenntnifs des innern Bau’s eines Thieres, oder
einer ganzen Thierklasse, wird also von Werth seyn: ich halte es daher für
kein unnützes Unternehmen, die in zootomischer Hinsicht noch so wenig b e kannten
Fische einer genauem Untersuchung zu unterwerfen, und achtete die