A. T H I E R E .
Ueberrcsle von Tliicrcn goiiörcn in der gesnmmten Sleiiikolilenforraalion Sachsens noch zu don grösslen Selleniicilen. Sic bescliränken
sich auf Spuren von F i s c h e n , I n s c c l c n , W ü rm e r n und M u s c h e ln . Unter diesen gehört der einzige Repräsentant der Würmer, G o rd iu s
c a r h o iin r iu s Geinitz, der nitei'cn Kohleiii'ormalion von Ebersdorf bei Frankenberg, ein I la i f is c h z a lin der Kolde von Gitlerscc in dem Flauen-
sehen Grunde, das E x k r em e n t e in e s o c k s c h ü p p ig e n F i s c h e s wahrscheinlich weniger der Kolilenformation, als vielmehr dem Holliliegendcn
von Zwickau an , während wurmförmig geAvundene Gänge auf Sigillarien und Calamitcn, welche bei Oberliolindorf und Niederwürschnitz gefunden
wurden, von den ältesten R o r k c iik ä f c rn herrfilircn mögen: Die C n rd iiiia F r e y s l e in i Geimtz von Oberliolindorf ist die einzige Musoliclarl, die
man in der Kolilciifornialion von Zwickau erkannt hat, andere Cardinien sind in dem Plauenschen Grunde gefunden worden.
Jene von Alexander Peiziioi.d t, de Bajano et Calamosyrinyc, Drcsdae 1 8 4 1 , ib. 1 als B a ia n u s c a r b o n a r iu s heschricbenen Körper aus
dom Külilenscliicfer von Potscliappel würden eher für tutenmergelähnliche Bildungen zu halten sein, als für einen zur Klasse der Krebse gchüi'enden
Bnlanus.
I. Pisces. Ksche.
L am n a Cuvier, Geinitz, Grundriss der Versteinerungskiindc p. 173.
L . c a r b o n a r ia Germah. — Taf. 34. Fig. 6. o. b.
1844. GsnMAn, die Versleinorungeo des SleiDkolilengcbirgcs pn Wotlin und Läbcjiiu, p. l. !ä, I. /■, I.
Der Zahn, welcher offenbar einem haillscliartigen Thiere angehürt h a t, nähert sich sehr den Zähnen der noch lebenden Gattung Lomun.
Geiim.vu' s Bosclircibung des einen in der Kohle von Wettiii gefundenen Zaliiies passt fast genau auch auf den einzigen in der Scliicferkohlc von Gitter-
sec diircli Al. Petziioldt entdecklen, welchen gegenwärtig die academisclie Soinmlung in Leipzig bewahrt.
Sein crnailirter Theil ist Ober lang und an der Basis 9""" b reit, er liegt mit der flacligcwolbteii Seile auf der Kohle fest und besitzt auf
der stärker gewölbten eine mittlere Längskante. Seine Seitenränder sind kantig und glatt. Die Wurzel bildete mit der emailirtcn Krone einen halbmondförmigen
Wulst.
Der hier bosciiriebene Zahn unterscheidet sich von dem bei Wellin gefundenen nur durch etwas grössere Vcrliiillnissc. Der oberste Theil
seiner Spitze ist abgebrochen.
I c h t k y o c o p r o s . — Taf. 34, Fig. 5. a .b .
1834. Roprolit in v. GirtBiEB, geognoslisclie Beschreibung dos Zwickaucr Sohwarzkolilengcbirges ib.1. f. 1.
Ein unverkennbares Exkrement (Koprolith) eines Ganoiden oder eines mil eckigen und emailirtcn Schuppen bedeckten Fisches, von welchen
Polyptmis biciiir Geoffrov im Nil einer der wenigen lebenden Repräsentanten ist. Es beslchcu solclie Ivoprolillicn wesentlich aus pliüspliorsaiireni
Kalke und ihre eigciithüinliclie Form, welche fnilier zu einer Verwechselung mit Lürchenzapfen Veranlassung gab, rülirl von der spiralförmigen
Bcschalfeniieit des Darms dieser Fische her. In ihrer inneren und äusseren Bcschaffeiilicil älineia sie eiiiigcrmasseii den Harnexkrementeii der Riescn-
sclilaiige, Boa conslriclor, deren wirklichen Exkremente jedoch mehr dem Kolhc der Schafe gleichen.
Der bei Zwickau gefundene Koprolith gleicht einem spiralförmig aufgevolltcn Bialte von ohngelahr 4 3 “"' Breite und 2 " “ Dicke, dessen oberer
Riiml unrcgelmässig gekerbt und gefurcht ist. Die letzte oder äussere Windung des Blattes, welche dem hinteren Tiieile des Koprolithen entspricht,
ist wenigstens doppelt so breit als der siclilbare Tlieil der übrigen Windungen, oder der vordere Theil dieses Körpers. Im Allgemeinen ist seine Gestalt
spindelförmig, wenn er aucli seitlich zusammengedrückt ist und nach hiiilen keilförmig zuläufl.
Von den im Plänerkalke von Weinböhla und Strehlen bei Dresden so liäulig vorkommenden Koprolithen. . welche Aoassiz noch in dem Darme
der Macropoma Manldli beobachtet luil, unlcrsclieidel er sich wesentlich durch den kui'zcii vorderen und langen liiiileren Theil.
Ein Vergleich der auf Taf. 34 belindliclien Abbildung dieses Koprolillien mit den von Gìrard im Jalirbuche für Mineralogie von Leonhaivd
und Bronn 1843. p. 757 von Ilolieiicibe bcscliriebcneii und ib. S. f. 1. 2 abgebildeten wird ihre grosso Aelniliclikeit sofort erkennen lassen.
V o r k om m e n : Dieses Exemplar, welches röllilich gefärbt ist, wurde durch Herrn Markscheider Böhme am südlichen Rande des Bockwacr
Coinmimwaldcs in der Nähe der sogenannten Kriihcnhütte am Kcppberge, circa 5 0 0— 60 0 Schritte westlich von der Königin Marienlinllc entdeckt.
Es dürfte aber diese Localilnl mehr au die Grenze des Rolhlicgendcii mit dem Mandelsteine als in die Kohlenformalion zu verweisen sein. Die in der
Nähe von Ilohcnelbc auf der böhmisclicii Seite des Riesengebirges vorkommenden Fischübcrreslc liegen in einem bituminösen Mergelschicfer, welcher
glcichfalis zur Formation des Rothliegcnden gehört.
II. Insecta. Insecten.
l io l ir g ä n g e von I n s e c te n . - Taf. S. Fig. 1. 4.
Diese Gänge erscheinen auf der Oberfläche der enlrindelen Sigillarien, Sigillaria inlcrmcdla Brongn. und Sigillaria dislans Gein-, als bandförmige,
wurmförmig gewundene Streifen, welche bei sehr allmähliciier Breilenzunahmc 1 — 3'"'» breit und öfters gegen 2 0 '“ lang Avcrden. Sie gleichen
sehr den Gängen, welche lebende Boi'lienkäror auf der inneren Seite der Baumrinden zu bewirken pflegen.