
 
		il  femblait étrange que des hommages  fufsent  rendus,  dans un même  temple,  à  ces deux divinités rivales.  Un papyrus du  
 muféc de Boulaq  eil venu donner  l'explication  de  ce  rapprochement:  ce papyrus  ell une  forte de description du  pays,  qui  
 renfermait  le  fameux  lac Moern, aujourd'huile  Fayoum:  il  traite de  la  formation,  de  la géographie  et de  la  religion  de  
 cette  contrée*  où  lediéû à  tète de  crocodile  eil aufli-Tobjét d’un  culte particulier.  Or,  les  légendes de  ce papyrus difent  
 pofitivement,  que  le dieu  Sebek  n'était  là qu'une forme  fpéaalè d’Horus  lui-même;  il  y  cil nommé d'ailleurs Sebek-ra,  
 ceft-à-dire Sebek-foleij,  ce qui  ne pouvait  s’appliquer à Set-Typhon,  l'ennemi d'Horus.  Ced nous  explique pourquoi  à  
 Ombos on  rendait hommage  dans  le  temple à Hor-uer  et à  Sebek;  il  n'y  avait  là  que deux  formes d’Horus  et  non 
 deux divinités diflinctes,  comme  on  l'avait  cru jusqu'ici.»  _ 
 ■  , Diefe doppelte  Aufladung-des-Sonnengottes  àls..Hor,ii'er und Sebek-Rä,  wiè  fie  vom  Vicomte J.  de Rougé  
 im  Voranilehenden hervorgehoben  wird;  und, der  hierdurch  bedingte  Kult erklären  die  eigenthümliche,  von  allen Übrigen  
 ägyptifchen  Tempclgebäuden  abweichende  Bauart  in dem  gröfseren  der  beiden Heiligthümer  von Ombos,  des  auf  der  
 Anhöhe  errichteten. » Wir  haben  hier  eigentlich  zwei neben  einander gedeihe,  zu  einem  einzigen  Bau  vereinigte Tempel-  
 Iräufer vor uns, mit  einem  doppelten  Portal  zu den vorderften,  von  15  Säulen  getragenen  Halle,  einem doppelten Eingang  
 ebenfo zu dem anflofsenden  zweiten Saal  und  felbft mit  einem  doppelten Sanctuarium  dann.  Die Herflellung  diefes Heiligthums, 
  wie  des kleinen,  unterhalb gelegenen,  fällt  in die Zeiten der Ptolomäerherrfchaft,  und zwar werden  uns Ptolemäus •  
 Epiphanes  (205—181  V.  Chr.),  Philometor  ü.,  Euergetes.il.,  Soter  II.. und  Ptolemäus .XUIi.  Ncos-Dionyfos mit  feiner  
 Gemahlin  Gleopaira-1 ryphaena  (81—52  v.- Chr.)  inv den  Infchriften  als diejenigen  bezeichnet,-.', unter deren Regierung an"-,  
 den  Tempeln  von Ombos gebaut worden,  Die Erwähnungdes .Namens diefer Stadl und .der. dafelbft  verehrten Gottheit  
 in den  Infchriften  anderer  Tempel  jedoch,  wie  das  Vorkommen  alter  Königsnamen  auf Ombitifchen  Maucrreflcn und  
 herumliegenden Blöcken beweift,  dafs bereits  lange vor den P(oleihäeraeil hier eine Stadt mit  einem  demSebek-Ra geweihten  
 Heiligthum  exiflirt  haben mufs.  König Thetmofis  III.  und  feine ältere Schweller,  die  herrfchfllchtige,  eine Zeit  lang  
 gememfchaftlich mit  ihrem  Bruder  regierende Königin  Ramaka  (17. Jahrh.  v.  Chr.)  weiden  als  die Erbauer  eines, noch  
 flehenden  Portals  an  der Südfeite  des  die Tempelanlage  einfchliefsenden Walles  genannt,  und  einzelne  herabgcftlirzte  
 Blöcke  des kleineren  der  beiden Ptolomäertempel  tragen auf der Ruckfeite  die Namen  der Könige Thetmofis  III.  und  
 Ramfes m.-Rampfinit.  Die Ptolomäer haben  alfo auch  hier  wohl nur,  wie  fall überall  im Nilthale,  ein  älteres in  Verfall 
 gerathenes Heiligthum, mit Benutzung des noch brauchbaren  Materials, wieder hergeftellt. — 
 Der am  Ufer  fich  erhebende Thurm  und die  aus  ungebrannten, an  der Luft getrockneten Nilfchlammziegeln auf-  
 geführten Mauern hinter  ihm  flammen nicht aus der Pharaonen-  oder Ptolemäerzeit,  fondem  find  die  verfallenen  Baurefte  
 einer modernen  ägyptifchen Ortfchaft, jenes Dorfes,  das  in  feinem  arabifchen Namen KumlOmbo  den Namen der  alten 
 Pharaonenftadt, welche  einft an diefer Stelle  fich  ausbreitete,  noch deutlich  bewährt  hat. —  Oede  und  leer  ift heute die 
 Stätte  des alten wie neuen Ombos, denn  auch die jüngflen Bewohner, welche hier  fich angefiedelt,  haben  längft  fchon  den  
 Platz  ihrer Niederlaflung wieder geräumt;  von den Prachtbauten  der alten  Stadt  find nur  ein paar fchönc Tcmpclruincn_uns  
 gebheben,  die Holz auf der Anhöhe,  als Wahrzeichen  einer grofsen  Vergangenheit,  neben  den verfallenen  Lehmhütten des  
 neuen Ombos  prangen.  Oede und  leer  ift auf diefem  Platz  alles  rings um  uns  her,  kein  menfehhehes Wefen  begegnet  
 uns hier und  auf keine grünende Flur, keinen Schatten  fpendenden Baum oder biüthenduflenden Strauch fällt unfer Blick,  ein  
 wliftes  fonneriverbranntes Trümmerfeld  ift  heute  das Stadtgebiet  des  a|ten Ombos,  von welchem  der vorüberbraufende  
 Nilftrom  immer ein  Stück  nach dem  ändern  in  fein  Fluthengrab hinabreifst,  doch  unter dem  ägyptifchen Himmel,  und  
 namentlich  wenn  der  fcheidenden  Sonne  goldfärbender Strahl jenen  zauberhaft  fchönen,  nur  dem Orient  eigenen  Glanz  
 über die Landfchaft ausgiefst, da  bietet  trotz aller Oede  und Zerftöning der Hügel  von Ombos  mit  feinen Tempelruineh  
 einen  ungemein  prächtigen  Anblick. 
 J o h a n n e s   D ü m i c h e n .