severische regelmässig getrennt gefunden werden“ (1. c. 774). In
der nun folgenden Periode, im dritten Jahrhundert also, sind
1. die vorneronischen Denare innerhalb des römischen Reichs völlig
aus dem Umlauf verschwunden (1. c. S. 812) und 2. erscheinen
innerhalb desselben die vorseverischen Denare ebenfalls, aber als
eine seltene und augenscheinlich sehr hochgeschätzte Sorte (1. c.
S. 813). In die Regierungszeit des Alexander Severus fällt die
letzte umfassende Prägung von silbernen Denaren, unter Philippus
Arabs und Valerian sinkt der Feingehalt des Silbers auf 1/ao und
in der Zeit der 30 Tyrannen (260—268) verschwindet er völlig.
Die Diocletianische Münzreform nahm dann die Silberprägung wieder
auf. Constantin I. stellte durch Einführung des goldenen Solidus im
J. 312, der unter Constantius II. und Julian die Einführung der silbernen
Siliqua zu Pfund an Stelle des Argenteus von 1lu Pfund
folgte, das Münzwesen auf eine neue Basis. Diese Siliquarprägung
hörte unter Heraclius 615 auf. — Was die Kupfermünzen betrifft, so
wurden die letzten Sesterze (Grosserz) unter Aurelian und Tacitus
geprägt. Unter Diocletian beginnt die Prägung des nun sehr häufigen
Kleinerzes. Erst Zeno (474—-491) begann wieder die Prägung
kupferner Grossmünze, des sog. Follis (Mommsen 1. c. 896—898).
— Dass endlich, wie Schreiber in der oben angeführten Stelle behauptete,
gewöhnlich ein Kaiser die Münze seines Vorgängers abgeschafft
hätte — das lässt sich nur vereinzelt in unruhigen Zeiten
nachweisen: so war „der Antoninianus der gallischen Gegenkaiser
in Italien nicht gangbar; wahrscheinlich liess aber auch umgekehrt
Tetricus die Münze Aurelians nicht zu.“ Ob Victorinus die Münze
seines Vorgängers Postumus aufgerufen habe, erscheint zweifelhaft,
aber nicht unwahrscheinlich; die Angabe des Zosimus hist. 1, 61, dass
Aurelian die Münze des Claudius Gothicus eingezogen und durch
bessere ersetzt habe, ist nach Mommsen geradezu unrichtig (1. c. S. 815).
Die Erwähnung dieser Hauptthatsachen aus der Geschichte des
Münzwesens war nötig zur Beurteilung des historischen Wertes der
Münzfunde. Gefunden wurden, sowei t meine Kenntnis reicht,
im ganzen in Württemberg (mit Hohenzollern und Wimpfen) 7298
ant ike Münzen, darunter 6456 römisch e, 18 gr iechi s che,
15 byz a n t i n i s c h e und 809 ke l t i s che und germani sche ; von
diesen sind einzeln nachweisbar, einschliesslich der wegen schlechter
Erhaltung unbestimmbaren, 3983 römische, 88 keltische und germanische
und sämtliche griechische und byzantinische: im ganzen 4104.
Von diesen hinwiederum sind im einzelnen genau bestimmt 3358
römische, 17 griechische, 13 byzantinische und 56 keltische und
germanische: im ganzen 3444 Stück. Die geographische Verteilung
dieser Funde ist folgende. Es sind im ganzen 281 Fundorte,'von
denen 256 auf die Römer, 9 auf die Griechen, 8 auf die Byzantiner
und 60 auf die Kelten und Germanen kommen. Um diesen
Münzfunden eine Grundlage zu geben, habe ich bei allen Fundorten
bemerkt, ob andere Altertümer dort gefunden worden sind,
ohne natürlich in dieser Hinsicht ein irgendwie genaueres Litteratur-
verzeichnis geben zu wollen. Mehrfach ist auch auf Paulus Archäologische
Karte („A. K.“) verwiesen. Vergleicht man die Fundorte
von Münzen mit deuen anderer Altertümer, wie dies in der unten
beigegebenen Tabelle am Schluss der geographischen Übersicht geschieht,
so stellt sich heraus, dass kaum an der Hälfte der als
römische Niederlassungen bezeichneten Orte sich auch Münzen fanden;
nämlich gegen 532 römische Niederlassungen stehen 255 Fundorte
römischer Münzen (worunter dann erst noch manche sind, die bisher
nicht für Römerplätze gehalten wurden). In Baden sind es
255 Fundstätten mit 2776 römischen Münzen und 21 keltischen,
zusammen 2797 (Bissinger III S. 41). Bei den vorrömischen,
keltischen und germanischen Münzen verhält es sich folgender-
massen: auf 374 Fundorte von Grabhügeln (nach Paulus, Württ.
Jahrb. 1877 S. 77, der dort 2241 Grabhügel zählt, während
man 1882 hach W. I, 192 schon 2991 kannte) und 114 von vorrömischen
Ringwällen und Opferstätten kommen nur 60 Fundorte
von Münzen, von denen noch die Fundorte der beiden ostgotischen
Münzen abzuziehen sind, so dass nur 58 bleiben. — An römi schen
Niederlassungen weist der Neckarkr e i s am meisten, 238, auf,
der Schwarzwaldkreis 151. Das Verhältnis der Münzfunde
entspricht dem nicht ganz: zwar was die Zahl der Fundorte an-
langt, sind sie beinahe gleich: der Neckarkreis hat 61 von römischen
und einen einer griechischen Münze, der Schwarzwaldkreis 67 von
römischen Münzen, zu denen noch einer mit einer vereinzelten
griechischen Münze kommt. Der Zahl nach aber gehen sie weit
auseinander, indem der Neckarkreis nur 1858 römische, 10 griechische
(und 2 byzantinische) Münzen aufweist, der Schwarzwaldkreis 3001
Römer, 6 Griechen und 4 Byzantiner. Veranlasst ist dies dadurch, dass
dem Neckarkreis so ergiebige Fundstätten wie Rottenburg und Umgebung,
Rottweil und Einsiedel fehlen. Nur Ein Oberamt des
Schwarzwaldkreises, Freudenstadt, ist überhaupt mit keinem einzigen
Münzfund vertreten. An dritter Stelle steht der Zahl nach