erhalten habe, ist mir trotz der Stelle bei Dio Cassius 77, 13, 4
(Riese VIII. 2) unwahrscheinlich, da es sich hier offenbar um
Kastelle handelt, die erst von ihm gegründet wurden („svTaC&a
«ppouptov TsixKrfbrr«!“), während unseres, wie inschriftlich bezeugt ist,
schon unter Marc Aurel bestand. So könnte es seinen Namen vielleicht
eher von diesem herleiten. — „ Die Vernichtung unseres Vicus,
sagt 0 . Keller S. 5 A. 1, scheint mir wegen der oben angeführten
Tetricusmünzen (vrgl. die Bemerkungen zu Nr, 184) erst in die
Zeit von Tetricus II. gesetzt werden zu müssen; und S« 6 : Das
Jahr 270, vielleicht ein Jahr früher oder später, ist als Todesjahr
des Vicus Aurelii zu betrachten. Das Aufhören der späteren wohl
aus der Umgegend [nicht aus dem Kastell selbst] stammenden
Münzen mit Constantius 14. — ein auch anderwärts bemerkbares
Datum für das Aufhören von Münzfunden im früheren Decumaten-
land (vrgl. Gok, Heerstrassen S. 56) — wird mit dem Feldzug
Julians nach Capellatium Zusammenhängen, wobei unsere Gegend
wieder alle Schrecken des Krieges und der Verheerung auszustehen
hatte.“ Wir werden auf diese Worte Kellers (1. c. S. 5 A. 1) weiter
unten zurückkommen. Vrgl. auch den Tetricusfund bei Künzelsau
(extra limitem!) Nr. 168.
Die im Kastell von Mainhardt gefundenen 8 Münzen gehen
von Otho bis auf Alexander Severus (235 Nr. 69) Zwei weitere
früher (als 1879 und 1880) gefundene gehören ebenfalls diesem
Zeitraum an, während dann noch je ein vereinzelter Maximianus
und Maximinus (beidemal nicht gesagt ob I. oder II.) hinzukommen.
Die 6 römischen Münzen von Murrhardt (Nr. 1) gehen von
Hadrian bis Philippus Arabs und zwar wurden gerade die drei
spätesten, Antoninus Pius, Alexander Severus und Otacilia (aus dem
Jahr 248) im Kastell selbst gefunden.
Ebenso geringfügig sind die Münzfunde von Welzheim
(Nr. 190). Sie erstrecken sich in 7 vereinzelten Exemplaren von
Nero (NB. Gold!) bis auf Elagabalus (222). Auf der Strecke
zwischen Murrhardt und Welzheim fand man an den ausserhalb des
Limes liegenden, aber ihm nur wenig östlich vorgelagerten Orten
Kirchenkirnberg (Nr. 191) und Mönchhof (Nr. 192) 1 Vespasian und
1 Domitian. .2
Bei Pfahlbronn (Nr. 193), das bisher als der Vereinigungspunkt
des Transrhenanischen mit dem Rätischen Limes galt, sollen
besonders häufig Münzen von Aurelian gefunden worden sein. Nunmehr
vrgl. Steimle im Limesblatt Nr. 2 (1892) S. 43 ff. .
An der von hier noch weiter südlich verlaufenden Strecke des
Transrhenanischen Limes, die über Lorch zum Hohenstaufen zieht,
wurden römische Münzen noch im sog. Burglauch beim Wäs che rs
c h lösschen (Nr. 194) gefunden und 1 Faustina (major oder minor,?)
auf dem Hohens tauf e n (Nr. 214.i).
Beim Limes Rät icus liegen die Kastelle nicht so unmittelbar
an der befestigten Grenzlinie wie beim Transrhenanischen Limes,
sondern bedeutend weiter zurück. Die 3 bestimmbaren unter den
10 beim Schi r enhof (Nr. 159) gefundenen Münzen stammen
von Claudius, Nero und Julia Domna, der Gemahlin des Septimius
Severus (193—211).
Bei der im Sommer 1892 von der Reichslimeskommission
unternommenen Ausgrabung des Kastells in Un t e r -Böbing en
(Nr. 282 N.), welche der Streckenkommissar, Herr Major. Steimle
aus Stuttgart, leitete, fanden sich 8 Münzen, wovon folgende 7 bestimmbar
waren: 1 Marcus Antonius, 2 Vespasianus, 2 Marcus Aurelius,
1 Septimius Severus (?), 1 Julia Domna. Sie gehen also
vom Ende der Republik bis 211.
In Aalen (Aquileja? Nr. 143) fanden sich zwar über 100
römische Münzen, von denen wir aber nur noch 19 nachweisen
können. Wir wissen, dass keine älter war als Vespasian. Sie
gehen herab bis auf Constantius II. (335—361).
Aalen war mit dem weiter südlich liegenden Heidenheim durch
eine Strasse verbunden, die über Unter- und Oberkochen führte,
ebenfalls Fundorte römischer Münzen (Nr. 145, 146). In Hei denheim
selbst gehen die Münzen, abgesehen von einem goldenen Nero,
von Vespasian bis Commodus (12 bestimmbare unter 16). Diejenige
von Nero und Antoninus Pius stammt von dem dortigen römischen
Leichenfeld. Im Gegensatz zu diesem frühen Abbrechen der Münzreihe
in Heidenheim gehen die in der weiteren Umgebung dieser
Stadt (Nr. 163—167) gefundenen Münzen bis auf Valentinian 1.
(364 bis 375) herab.
Auch nach Bopf i n gen führte von Aalen aus eine Römerstrasse.
Die hier und an zahlreichen Orten des Oberamts Neres-
heim zerstreut (niemals in grösserer Auzahl an Einem Ort) gefundenen
Münzen (Nr. 169—183) gehen von Tiberius (169.1. 173.1.) bis auf
Gratianus (I8O.7), also bis zum Jahr 383 herab. Hiezu sind noch
die unter Nr. 269 als im Ries aufgefundenen 55 Münzen hinzuzufügen,
die von der Zeit der Republik bis auf Valentinian III.
(455) bezw. bis auf Constantin IV. (583) reichen. Von Inschriften