zweiten Jahrhundert angehörte. — , Im Donaugebiet endlich mag
der Fund von Wolfegg zwischen 244 und 260, der von Unterhorgen
um 270 vergraben worden sein. —
Wenden wir uns nun zu den römischen Ka s t e l l en an der
Neckar l i n i e , insbesondere denen, die längere Münzreihen aufweisen.
Nachdem von Schwenningen schon die Rede war, ist der
erste Platz von Bedeutung Rott w e i l (genauer Hochmauren Nr. 113).
Der Münzen vor Vespasian sind es hier 26, worunter 2 macedonische,
6 aus der römischen Republik, 11 aus der Zeit des Augustus,
worunter 1 Goldmünze dieses Kaisers, noch 5 weitere Münzen der
Julisch-Claudischen Dynastie und je 1 Galba und Otho; Flavier
und Nerva 88 -f- 14 = 102; Trajan und Hadrian 113, wobei 1 Goldmünze
des ersteren, Antonine 79, Septimius Severus bis Philippus
Arabs 39; dann folgt eine Lücke; Gallienus bis Probus 11, Dio-
cletianische Zeit 2, Constantin Ü bis Valens (378) 14. Der Kulminationspunkt
dieser Münzreibe fällt in die Zeit des Trajan und
Hadrian, der aber die vorhergehende Periode der Flavier und die
nachfolgende der Antonine nicht viel uachgeben. Die Zeit des
Augustus ist viel weniger stark vertreten; aber unter diesen wenigen
Münzen ist ein Goldstück und, wenn wir uns der oben angeführten
Worte Mommsens über den Goldcourant des ersten und zweiten
Jahrhunderts erinnern, so können wir dessen Umlaufsdauer nicht
unter die Zeit der flavischen Dynastie, in der schon die Goldmünze
des Tiberius selten wird, herabrücken. Dieses Goldstück des Augustus
bezeugt also in seinem Teil, dass die Römer schon unter der
flavischen Dynastie im Besitz Rottweils (der Arae Flaviae?) waren.
Einigermassen auffallend ist die Lücke zwischen Philippus Arabs
und Gallienus, die freilich kleiner ist als die in Niedernau, aber
immerhin noch 11 Jahre beträgt. Erst von Constantin I. an nehmen
dann die Münzen wieder zu. Eine datierbare Inschrift haben wir
leider aus Rottweil nicht.
Der zweite Platz neckarabwärts ist Rot tenburg (Sumelo-
cenna Nr. 107). Auf 6 republikanische Münzen, deren älteste
1 Denar des Jahres 84 v. Chr. ist, folgen 12 der Julisch-Claudischen
Dynastie und je 1 Galba und Otho. Dann Flavier und Nerva 42,
Trajan und Hadrian 71, Antonine 86 (worunter 46 Antoninus Pius
und Faustina major), Septimius Severus bis Decius 72, Volusianus
bis Probus 28, Dioeletianische Zeit 5, Constantin I. bis Arcadius 35;
endlich je J der byzantinischen Kaiser Tiberius Constantinus 578
bis 582 und Constantinus IV. aus dem Jahr 583; diese letzteren
sind die beiden spätesten sämtlicher im nachstehenden Verzeichnis
aufgeführter Münzen. Vergleicht man diese Münzreihe mit der von
Rottweil, so fällt auf, dass sie im ersten und zweiten Jahrhundert
schwächer, im dritten und vierten stärker ist als jene. Die
Münzen für sich genommen würden also auf eine etwas spätere
Okkupation als bei Rottweil hinweisen. Die einzige datierbare Inschrift
gehört dem Jahr 225 an (W. I. S. 150 Nr. 3). — Niedernau
s. S. .14 f.
In Tüb ingen finden wir eine Inschrift aus dem Jahr 237
(W. I. S. 152 Nr. 1), dabei vereinzelte Münzen von Augustus,
Nero, Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, Gor-
dianus III. und Theodosius. Den Fund vom Eins ied e l vrgl. S. 11.
Das nächste Kastell von Wichtigkeit ist Köngen (Nr. 25).
Hier ist die Julische Dynastie nur mit 1 goldenen Nero vertreten.
Hierauf Vespasian 2, Trajan und Hadrian 23, Antonine 60, worunter
1 goldener Antoninus Pius, Didius Julianus 1, Septimius Severus
bis Valerian I. (260) 49. Diese Münzreihe unterscheidet sich von
denjenigen der bisher besprochenen Neckarkastelle durch das fast
gänzliche Fehlen der Flavier, das starke Zurücktreten der Münzen
Trajans und Hadrians und das frühe Aufhören im Jahr 260. Die
einzige datierbare Inschrift fällt in das Jahr 217 (W. I. S. 154 Nr. 5).
Es s l i n ge n s. o. S. 16.
Canns tat t (Nr. 20), vielleicht die alte Clarenna, weist neben
2 griechischen und 5 voraugustischen Münzen 9 der Julischen Dynastie
auf, wobei 1 goldenen Nero. Flavier (dar. 1 goldener Domitian)
und Nerva sind es 7 + 3 = 10, Trajan und Hadrian 17, Antonine
23, Albinus 1, Septimius Severus bis Philippus Arabs 20, Tetricus I.
bis Probus 7, Constantin I. 2, Honorius 2. Hier haben wir wieder,
wie in Niedernau, die Lücke zwischen Philippus Arabs und Aurelian
(nur 1 Tetricus!) und nach Probus bricht die fortlaufende Reihe
überhaupt ab. Die Münzen der Umgebung gehen bis auf Gordian III.
(244) Nr. 23.7. Zwei datierbare Inschriften aus der Zeit von
211 bis 223 (W. I. S. 155 f. Nr. 2 und 3).
Es folgt Benni n ge n , der Vicus Murrensis, und das gegenüberliegende
Marbach (Nr. 39 und 46). Die 12 hier gefundenen Münzen
umfassen in gleichmässig fortlaufender Reihe die Zeit von Nero bis
Caracalla (217).
Die noch übrigen Neckarkastelle Bes ighe im (Nr. 2), Wa l heim
(Nr. 8), Böckin gen (Nr. 27) und Wimpf en (Nr. 270)
sind sehr arm an Münzen, die sich von Drusus und Germanicus