SCI-II.USSBEMERKUNG
Es schcinl mir Euigeiuesscii, hier nni Ende meiner Bchnmilaiiß
der Bolttnodcn des At^'cnlipischcn Gebieles,
einige allgemeine Hcnicrkungcn über die Art meiner Aufrassiiui;
IiiiizuzurU;{Cn,
Iis wild niclil nusbleiben, tlnss nndere GokUi'tc anderer
AiisicliL sein und »ich doliiii enlscbeidcn werden, die
biesiKCii Arien mit den nordischen grndein zaidentiGciran.
Icli nelime indessen keinen An$laud, die Ijesonders
von den Anlwugcrn der Dorwin'selien llypolhese über
den UrsprunB der Arten als StreiIpunklbehandelteMeinuiijä
in Uolrcn" der Artdiffercnz für offene Frage zu erklaren,
deren lienntwortung jenaclidem versebiedeuen
Stmidpunlcl der Uiseulireuden, bald so, bald anders lauten
wird, weil über sie eine allgemein gültigeEnUobei-
<iung nicht iiiüglieh ist. Sobald es feststebt, dassDnter-
»cbieOe da sind, kann man an Artdifferenz denlxen, doeb
ist dabei im Ango zu behalten, wo diese Unterschiede
liegen und wie sie sieb zu erkennen geben. "Wenn man,
wie ich, sich vielfiUtig und oft ausschliesslich mit der
Entomologie besebäfiigt hnt, lernt man bald das Sobwnnkende
des Ai-tbegriffs der vcrscbiedenen Autoren kennen.
DieSuebt, neue Speeles aufzustellen, ist hier so
gross, dnss die geringste Abweichung der Farbe oder
Zeichnung gar manchen Entoiuologen dozu genügend erscheint;
sie glauben auf diese Weise ihren Scharfsinn am
besten an den Tagzu legenj, ohne zu bedenken, dass
alle wissen schaftliehe Forschung nach der liegrUndung
fester Gesetze strebt, und dasa es vielmehr (Inraufankommt,
die Einheit in der SlannigfaUigkeit au aeigen, als
die uncndliehe Mannigfaltigkeit bloss hiuiusteUen. Ich
bin darum bei meinen entomologischen Studien stets
den entgegengesetzten. Weg gegangen ; ich habe es
geiogeii, lieber alte Gattungen festzuhalten, um in ihnen
die Arten uotargemilss neben einander zu gruppiren.
nls dieselbe in viele neue Gattungen zu zersplittern. Ich
lege llberhaupt onl' die isolirte Artbeschreibung keinen
grossen Werth, sondern vielmehr darauf, zu zeigen, wie
die Arten sieh naturgemäss zu einander verhalten und
wie der systematische Uegriir des Gnttungs-oder Gruppen
Tjpus, sich inihuen theilweise niodiliciren kann.
Diese Art der Behandlung des massenbal'teu Stoffes
ist in meinen Augen die einzig wiasenschnltliche, jene
andere nur ein Spiel mit den Dingen, zur beliebiRon
Unterhaltung der Spielenden.
Wenn aber der Stoff ein besclirünkler, auf nur wenige
Formen rcducirtei' ist, dann scheint es mir richtiger, die
feinsten Untersehicdo aufzusuchen und bei der BeorbeituuK
als constante Typen heworzuheben. Dabei ist danu
nothwendig dieBehandlnng nach einem gleichen Maassstabe
auszuführen, und nicht in der uinen Gatt;mg oder
Gruppe Arten mit einander zu vereinen, welche man
in der anderen trennt. Sind also, wie im vorliegenden
Falle nach allgemeiner Annahme feststeht, die Dataciiae,
welelie an versebiedenen Stellen der Erdoberfliicbe auftreten,
wirklich verschiedene Speeles, so rollssen ancli
die nulociiopkrae dafür geholten werden, wenn sich constante
ünturschieda ihres Baues in Farbe, Grösse, relativen
Dimensionen der Tbeile, oder in den bestimmten
Zohlen derselben nachweisen lassen; und von diesem
Gesichtspunkte ausgebend, habe die slldliehen ßotoeiiopfcrup
als besondere, von den nordischen verschiedene
Speeles i>ehandolt, weil ich im Stande genesen bin, derartige
Unterschiede daran naeiizuwcisen,
Dies ist, nach meiner Meinung, der allein richtige
Miiassstab filr die Banrtheilung meiner Arbeit, wclcber
immer es -¿uerkanut werden dürfte, dass sie sich gewissenbaft
bestrebt habe, zur Aufdeeknng von Thalsachen
zu gelangen.
S U P P L E M E N T E
ZUR BESCHREIBUNG DER BARTENWALE
Z u BALAENORIERA PATACHONICA
Die B a r t e n dieser Art kannte ich Seite 13 und 2.0
nur im Allgemeinen kurz bespreoheu, weil mir bei Abl'ossungdes
dortigen Textes bloss BvuchsUlcke davon
zur Dntersticliung vorlagen, Indessen hotte ich von der
frisch nus dem Jtanle genommenen Bartongruppe eine
kurze Beschreibung gemacht, die mir zu jener Zelt abhanden
gekommen war ; erst kürzlich ist sie mir wieder
indiellilndcgerathen.
Darnach waren die ganzen Barten im Loben 8 Fuss
G Zoll englisch Manss, oder 2,(iO Meter long; sie begannen
spitz, wurden bis zur Mitte allmalig breiter,
nnd endeten etwas sehmiiler, doch breit abgerundet nach
hinten. Die Anzahl der deutlieh untcrsoheidbaren Platlenreihen
in jeder Reihe betrug 347. Dies stimmt genau
zu den Ani^aben der neuesten Beobachtec über die
nordische Art. Flowbu spricht dem von ihm bei
Portsmouth untersueliten Exemplar taboul HO plailcs oii
cach si(le> zu CProc. 7.oot. Soc. ISCO. pnij. 603] und Z.^n.
n\cx fand bei dem Danziger FinuQsch 318 (iiierreihen
(Wiegm. Arch. 1875 I. S. 315). Am spitzen V.irderende
waren beim hiesigen Finnßsch die ersten, sehr
dünnen l;jü Platten ganz weiss, alle folgenden hatten
eine schiefor-schwaraliehe Uasis , behielten aber eiaen
breiten weissen Sauin au dem ausgefranzlen Rande, welcher
Saum an den nielir hintern Platten schmiller wurde
und sich an den letzten ganz verlor. Bis zur Mitte jeder
Gruppe nahmen die Platten nn Breite und Ilühe langsam
zu, hernach wurden sie wieder niedriger. In dem
erhaltenen, noch jetzt mir vorliegenden Stück uns der
Mitte einer Bartengruppe von l,iO M. (i i Fuss) Lüuge
beßnden sich 230 IMiitten ; die niedrigsten des Vorderendes
sind 10 cm. hoch, die mittleren längsten GO, die
hintersten 2fl cm,, ihre Breite am Grunde betrügt vorn
5 cm., in der Mitte 11 cm. und um Eiatcrcnde 6 cm.
Damm in dem erhaltenen Stück noch 280 Platten sich
befinden, so fehlen der ganzen Reihe nur 68—70 Plattea,
und diese 70 fohlenden Platten konnten zusammen, nach
Massgihu des vorliegenden Stückes, etwa i ! Fuss
Länge haben, so dass die ganze Bartongruppu im Jetzigen
getrockneten Zustande kaum 2 Meter {6 Fuss) Lilnge
ergeben würde, wilhrend sie im Leben 2,G0 Jlet. (8 i
Fuss) Ausdehnung liattn. Dies ist wichtig aur lieurtheilung
der von mir für die beiden andern Arten gefundenen
Längen der ebenfalls getrockneten Barteureihen ;
beide sind zu klein, in Folge des Eintrockncns, und
wenn die UeobacUtung an !). Patuchonica massgebend
ist, wohl in ! der natüi-liehen Ausdehnung.
Ich habe o. a, o. S. 20 die ganze Lüuge der Barten von
Bat. iiilsrmedia nur zu 6 Fuss (fast 2 Meter) angenommen;
sie ist aber wahrscheinlich über 8 Fuss (2,50 Met.)
im Lehen gewesen; doch dürfte die Anzahl dor Platten
geringer gewesen sein, als die von II. paluclionica, weil
die hintersten Reihen sieh früher in Pinsel nullüsen.
Für ß- ßoiineriHsfs fand ich die vorhandene grössere
Portion der Biirtongroppe 1,12 Jt- laug und schützte die
vollständige lleihe auf l.GO (S. i), was nach meinen jetzigen
Wahrnehmungen wolil zu wenig sein dürfte ;
richtiger möchte es sein, auch deren Bartengriippe im
Leben aun,00-:i M. nnzuschlagen.
Diese Annahme wird unterstützt dureh Floweh's Beobachtung,
dass in der Mitte der Barten, wo die grössten
Platten stehen, genau 24 Platten auf einen Fuss kommen,
die kaum 1 Linie dicken Platten also im Leben mehr als
1 Zoll weite Lücken frailossen. Gegen beide Enden
rücken sie aber dichter an einander, wio die grosse
Mengeder Platten in jeder Gruppe anzeigt; hier kam
der natürliche Abstand der Platten nur auf I Zoll oder
5 mm. angeschlagen werden. Jetzt, im getrockneten Zustande
finde ich den Abstand der grüssten, mittleren
Platten G-8 mm. und den der kleineren Platten beider
Enden nur 2 - 3 mm.
Nach diesen siehern Beobachtungen ergeben sich tUr
die drei von mir besprochenen Speeles der Gattung
Btihenopicrn folgende Verhältnisse;
1,80 — 2,00 M. 'JG0-2JÎ5 Platten
R. Pnlwhouiea a,ÜO-2,70M. 318 — 330 »
D. iulcmedia 2,50-2,GO M. 340 — 315 »
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PLANCHES
BUENOS AIRES
TEXTE DE L'ÜIPRUrEBIE DE PAUL-ÉMÍLE COM, RUE ALSIN
P i i lS I HAUE