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wölbte Flüolie ist zwisuhcn den vier lluckaru deutlich nbgeplattet
und un beiden Rfmdera sogar etwas vcrtica.
Jedes der beiden Hörnet ist in grader Linie 30 cm (il?"),
gebogen 35 (LIJ") Inug, am kfirae.eii Ranöe etsvas dünnet
ttls oin weiteren, und hier zweimal winkelig geknickt.
Das spitzcreEnde ist-lom, (14") stark, das breitere Gem.
") ; doch etwas vor diesem Ende liat derKneelien 8 cm.
(3 J") »reite. Die Hflrner setzen sieii mittelst Ligament
an die oberen Spitzen des SinDgeiibein-Körpers und mittelst
des anderen Endes an die vorragenden Seitenliäckcr
des Felsenbeins, auswärts uud neben der bulla Ujmpam- (*)
•Ol Piguren I,
an Zungeiibcin-Apixirntos eiilsprcclienil, so gp-
111 »ic in lier Figur in iirr 0»<<o$rn;iA<V rfu CUMÌS pl. XXXI.. <1. Ii.
• slärkpr gcbogf HCl ilickiro Rnorl nacli >orii, ilcr fclncro kün-orc iiicli
iicn, ills ilúuncro Spino gegen dio livelier (l«s Zuiigenbeinkûrpon go.
nünt, dio lirclicrc gegen Uns Fel^cnlietii. — ¡i> tien Figuren, weloho
•.liiiicirr rom Zungenbein d - • (/. »o s V•a ngo-vlinl
cdwiiiit-aicfroi. IXI7.;,
¡1er sulrker gebogene Ri
l)ciBen« nach hinten. Ii
liingtnbeinkOrpor gericliiei.
1.1er Pigi.r38, pl.nil. der
m Sili6flMu íTraiis. flost. Soc. ozio
rie II ligo Ingu geiinnnler K
2. BALAENOPTERA PATACHONICA
Proceedings Zool. Bac. 1805. pnge, 101.
Ann. and Maya^. of nat. hist. III. Se>-. Tom. lU, pag. 59.
Dcscr. phys. d. I. Jìép. Arr/ent, tome III, page 515.
VAS 15ENEDEK ct GERVAIS, Ostêograph. (les Cétacés, page 236.
Fhijsaliie patachonicus GM\\ Catal. of Seals ujid Whales, pag. 373.
Amies (kl Museo FuU. de Bs. Aires, tom. I, pag. 310.
Iki Antritt meiner Verwaltung des iHrentliohen Museums
zu Buenos Aires fand ich darin dio 11.11 fte eines
Cetaceenskelcts, dessen Wirbel als ungcordcnter Haufen
eine Ecke des Hanptsaales einnahmen, wahrend der aiiseinander
gefallene Scliildel auf dem Hofe lag, \vn ich ihn
schon im Januar 1857 gesehen hatte, m e ich das Sluseum
zum ersten Mal besuchte. Das Skelet stammt angeblich
von eiuem Individuum, welches im Jahre 1832 in der Nähe
des Dorfes Quilmes, südlich von Buenos Aires, auf den
Strand gerivtben uud damals im Garlen des vorinaligeu
Dictators J. MAKUKL ROSAS ÄU Palermo im Freien auF-
•• gestellt gewesen war, bises nach dessen Kall ins Museum
geschallt wurde, wobei die fehlenden Theilu verloren
gegangen sein mögen. Auf den Wunsch meines Freundes
J. F. GRAV, dem ich davon Anzeige gemacht hatte,
untwarf ich die a. a. 0. verürfcntliehte Beschreibung,
durch welche die Art ins System eingetubi-t und als
stiolilialtig aucrkauut ^vorden ist, obwohl wichtige Theilo,
etwa ein drittel der Wirb eis ilule und d as Fios sengen) st
g.luzlich fehlten. Wahrscheinlich stimmt sie indessen
mit dem früher gesehenen, als PAjsa/iis uiislralis von GHAY
C«/. n^Scflfs, S. lül, erwähnten FinnDsch des südlichen
atlantischen Oceans llberein.
Zehn Jahre später, im August 1871, ist ein zweites
abnliebes aber viel vollstSndigeros Skelet in den Besitz
unseres Sfuseums gelangt, Dasselbe stammt von einem
todt im Fluss gefundenen, oberhalb 13ueuos Aires, in der
Nähe des Dorfes San Fernando, vor der Mündung des
Riode Lujan, auf den Strand gerathenen Thieres, das nach
Angabe der Leute, welche den Cadavcr aufgebracht hatten,
23 Varas, d. h. über 50 Fuss lang gewesen sein soll.
Ich erfnlu' diesen Fang leider erst nach mehreren Tagen
durch die Zeitungeii, wie der Körper bereits zerlegt und
sein Fleisch in eine benachbarte Tlimnliibrik abgeliefert
worden war, dessen Besitzer den Cadaver an sieh gebracht
hatte, und mir das Skelet zum Kauf aobot. Ich
begab mich zur Stelle und fand das Skelet völlig entblüsst,
doch waren die Barten und die Flössen noch unversehrt.
Man überliess mir dasselbe für einen ongemessenen
Preis, wobei ich die Bedingung stellte, dass die
Flossen und die noch unberührte Schwnnzspitzo mir so,
wie sie seien, Überliefert werden müssten. M"ie man mir
aber das Skelet ins Museum braclile, fehlte oben diese
SchwanÄspitze und an beiden Flossen die vierte, kleinste
mehr abstehende Zehe; ein Verlust, den ich um Sü
mehr beklage, als deshalb diu Zahl der Wirbel nicht mit
Sicherkeit festgestellt werden kanu- Im Übrigen ist das
SUelet gut erhalten und vollstündig.
Von der äusseren Erscheinung des Tbieres, seiner Geslalt
und seiner Farbe kann ich leider nichts aussagen,
2, ])\LAV.NOrTi;R.
. trtlchtlicb grösser isl, als die „V;,
- schlankere rorn> besitzt als die folgende, also n ^
Dimensions-Verhültnissen der nordischen *
9«.»sr„tus am nächsten kouuut. Setzt .nan den '¿o P ^ «
genanalen europiiischen Species.als " ' f
juaass zu (» Fuss (1«,30") an, so nimnU der ioff
. L h e i u F ü n . . ( ^ ¿ - S v ^ f ^ r Ä «
• ri.t etwas wenige; als ein Zehntel (G' =1,83") «nd d e
Breite der zweilappigen Schwanzflosse etwas mehr als
^ Sechstel (U' ¿¿nahe = 3,03».). Die kleine, dre.eck.-
gc Rückcnüosse sitzt auf sieben Zehntel der Lunge,
L r Nabel befindet sich fast genau in der Mitte und der
After iiiemlich genau unter dem Ende der Rllckenllossc.
Kehle, Brust und liuucb bis zum Nabel sind gefurcht, der
übrige Körper ist glalt. Die ziemlich kleinen ruderfbvmigon
Brustliossen sind in der Milte etwas bre.ter und
dann zugespitzt. Di« Farbe des Rückens und der Seiten
nebst den Flossen zeigt ein reines Schwarz, der Bauch
I dagegen nebst der Kehle und dem Unterkiefer sind last
ebenso rein weiss-
Dnss dio von mir untersuchten Thiere, deren Skelete
ich vor mir habe, dieselbe Fürbung besassen, kann ich
nur aus der allgemeinen Aehnlichkeit beider Speeles
..verniutbcu ; die Brust-und Schwauzllossen, welche ich
sah waren lief scbicfergrau und die Aussage der Arbeiter
besiati>'to mir, dnss der einfarbige Rücken ebenso
J( dunkel und die Unterseite, bis hinter der Mitle des Kör-
Hpors, weiss gewesen sei. Von andern Tlieilen des Körpers
erhielt ich nur die Barten, und auch diese nur iu abgerissenen
Stücken, welche lehren, dass deren Ilornplatten
eine doppcUe Farbe haben, nämlich tief schwarz grau am
oberen freien Rande und weissgelb am ausgofaserlen
untern. Ebenso beschreibt ZADHACK (/Ircftiv f. iYalm-gcseh.
Jahrg. XLI, S. 345, 1875, I- ßd.) die Bartenplattcn des
von ihm untersuchten Danzigcr Exemplars der Ddiaciwpler
« ¡iliijmliis s. miisfii/iis, wie er die Art nennt, oder PÄystiin
« anliqnomii GIIAY'S Cai. of Stals, etc. S. 11 i i Namen,
welche ein und dieselbe Speeles bezeichnen ; letzterer in
einem mehr vorgeschrittenen Aller von C0-70Fuss Lange,
wahrend das von ZAUDACK untersuchte Exemplar nur 35
Fuss laug war, also noch jünger sein musste als das von
jnir gesehene von der Rügenschen Küste, das la li'uss
mass. GIIAV sagt ebenfalls a. u. 0,, S, 148, die untere
Seite der Bcirtenplalten sei weisslioh, die obere dunlcel
schiefergrau. Die grüssten Platten, welche ich untersuchte,
sind 0,G0 m. liing und 0,15 m. breit am Grunde ;
von der Mitte der Phittcnreihe werden sie nach beiden
Enden bin kürzer wie niedriger und schliesseii vorn mit
gebogenen Spitze, w.'ibrcnd sie sich hinten am Gaiiin
einem breiten Rasen zahlreieher kleiner buschelfi>
rmigerPlattenaunö3en,die iadesseii ebenfalls zu regclmüssigen
Quen-eihen angeordnet sind. An der innern,
gegen die Milte des Gaumens gewendeten Seite fügen
an die einfache Reihe der grossen Platten meh-
Rcihen kleiner Platten au, gì"" ebenso, wie ich es
der vorigen Art beschrieben hiibe, nnd diese inneren
l I'.VTACIIOMCLV 13
Platlenreihen vermehren sich gegen das Ende dorliarlen
nach hinten, so dass endlich die ganzen Harten iu solche
B Iis Obel reihen sich audüsen, wilhrcnd die fji'ossen Platlon
der lUissenreihe kleiner uud kürzer wer<len, dagegen diu
Bfischelplattenrelhen nur nach hinten an Zahl zunehmen.
Die beiden Skelete, welche ich vor mir habe, stimmen
nicht in allen Fürniverhültnisseu genau mit einander
Uberein, sind auidi von etwas ungleicher Grösse ; das
frühere, unvolls Kind ige — denn die hintere llalflo der
Wirbelsäule und einige Rippen fehlen — ist etwas kleiner
und besonders sind alle Formen der Kiioehen weniger
scharf ausgebildet, obgleich die Gr und gestalten übereinstimmen.
Jenes Skelet war lange Jahre nnter freiem
Himmel aufgestellt, und da müssen seine Knochen nnter
dem Einflüsse derWitlerung gelitten haben; es kann
also auf ihre besonderen Umrisse, bei Abwägung der
Verscliiedenheiten, kein sehr grosses Ge^vicht gelegt
werden. Ich mCchte, um die im Ganzen nicht so ausgcprilgteu,
zierlicheren Formen derTlieile »u crklilren, annehmen,
nicht bloss, dass dos frühere Skelet, weil kleiner,
einem Jüngern Individuum augehörte, sondern auch,
dass dasselbe weiblichen Geschlechts war, und das spater
gekommene mit krilftigeren Umrissen mUnnlichen.
Ganz alt ist indessen letiteres ebenfalls nicht, denn alle
Epiphyseu der Wirbel sind von den Körpern getrennt
und die Gesichtsknoehen mit der übrigen Scliüdclkapscl
in so lockerer Verbindung gewesen, dnss sie wahrend der
Piilparation des Schildels sieh abliistCD und mit grosser
Mühe vorsichtig ^vieder an ihre Stelle gesetzt werden
mussten, grade so wie es auch bei dem früheren Skelet
der Fall war. licido Thiere sind also im Lebensalter
nicht sehr verschieden uud sicher noch nicht völlig gesohlecht
sreifcn Individuen zuzusprechen.
Um die verschiedenen Grüsscnverhül Inisse anschaulich
zu machen, setze ich folgende llaassabnahmen in Metern
von beiden bor, das frühere Exemplar mit N' I,, das spätere,
seit meiner Direetion erworbene mit N'II. bczoichuend:
Lilnga des Schiidels, iu gradcr Linie der
Basis 2,00 3,20
Liliige des Oberkieferknochens 2,10 2.(10
Breite des Schädels zwischen den hinteren
Oibital ecken 1,30 1,Ü0
Lange des Unterkiefers 3,00 3,50
Breite des Schadeis zwischen den .lochfortsützcn
des Schlilfenbeins 1,50 I,(iO
Lilnge des gauzen Skelels, ohne Schüdel ?C) 12,00
Lunge der vorderen 33 Wirbel vereint (") 5,;W 5.80
GrSsste Ureite dos Schulterblattes Ü,!)0 1,00
Höhe desselben in der Mitte 0,55 0,GO
Breite des Zungenbeins, zwischen den
Ilüniern 0,5Ö 0,07
• .1er WirbelsilDb iliMom KvoniplMO foli», >u
1 LüngQ ilessolben nielli mSglicli.
ne IlerOeksieliligung der fclilenden Intorvor(o-
PLANCHES
BUENOS AIRES
Î L'lilPBUIEBlE UE l'AUL-ÉSllLE COKI,