
glutaeus medius und minimus, und verläuft neben der Linea arcuata externa am Hände der
Ursprungsstelle des Musculus glutaeus minimus, einen grossen Bogen bildend, von der
Incisura ischiadica major allmählig schwächer werdend bis gegen die Spina anterior superior
Cristae ossis ilium. Ich nenne diese Arterie die Art. myoostea s. myoperiostea iliaca externa
posterior superior s. magna. In der Incisura ischiadica superior kommt noch aus dem Stamm
der Art. glutaea, oder in einiger Entfernung von der Incisur aus einem Muskelzweige derselben,
oder dem Anfange der Art. myoostea magna die Art. myoostea iliaca externa posterior
inferior s. minor. Durch die Incisura semilunaris, zwischen der Spina anterior superior et
inferior Cristae Ossis Ilium, kommt ein Zweig herab der seinen Ursprung aus der Art.
circumflexa Ilium nimmt, unter den vorderen Tlieil des Musculus glutaeus minimus tritt,
und ebenfalls an die äussere Fläche des Os Ilium gelangt. Ich nenne diesen Zweig Arteria
myoostea glutaea anterior s. descendens. Zur äussern Fläche des hinteren Umfangs der
Gelenkpfanne gelangt eine Arterie, welche entweder aus der Art. pudenda communis oder
der Art. ischiadica entspringt, die ich Art. myoostea ischioiliaca externa nenne. Zur Beinhaut
des Tuber Ischii gehen Zweige aus der Art. pudenda communis und aus der Art.
ischiadica. Zur äussern Fläche des aufsteigenden Astes des Sitzbeins, des horizontalen und
absteigenden Astes des Schambeines gelangen Bami perforantes der Art. obturatoria. Die
Verzweigungen dieser Arterien bilden, durch zahlreiche Anastomosen überall vereint, arterielle
Netze und Bogen in der Beinhaut, von denen die in ihrem Verlaufe und ihrer Vertheilung
constantcren nachfolgende Besonderheiten darbieten.
Die Art. myoostea magna giebt 8—10 aufsteigende und 6—S absteigende Bami periostei.
Erstere treten unter den Musculus glutaeus medius und gehen zu dem Umfange des
Labium externum Cristae ossis Ilium hin, wo sie sich dichotomisch zuletzt spalten. Die Endzweiglein
verbinden sich wieder zu kleinen Bogen, Arcus arteriosi labiales ilci externi. Die
Bami descendentes treten unter den Musculus glutaeus minimus, bilden hier einen Tlieil der
arteriellen Beinhautnetze und anastomosiren mit Zweigen der Art. myoostea iliaca externa
inferior und der Art. myoostea iliaca externa descendens. Diese beiden Arterien, welche in
der Art einander ergänzen, dass bei geringerer Schwäche der einen die andere vicariirend
für dieselbe auftritt, verbinden sich in einiger Entfernung vom Bande des Acetabulum zu
einem grossen Bogen untereinander.
Die Art. myoostea ischioiliaca geht aus der Incisura ischiadica minor in der Bichtung
gegen den hintern Band des Acetabulum, und giebt hier mehrere Bami periostei, die in obere
und untere zerfallen. Der bedeutendste der obern verläuft in einiger Entfernung vom hintern
Umfange des Supercilium Acetabuli, und verbindet sich bogenförmig mit der Art.
periostea iliaca externa inferior. Der bedeutendste der Bami inferiores geht zwischen dem
untern Bande des Acetabulum und dem Tuber Ischii gegen den hintern Band des Foramen
obturatorium, und anastomosirt hier mit durchbohrenden Zweigen der Art. obturatoria. Durch
die Vereinigung dieser Arterien wird im Umfange des Acetabulum ein grosser Bogen gebildet,
den ich Arcus arteriosus marginalis Acetabuli nenne, der in manchen Fällen noch vervollständigt
wird durch einen bedeutenderen Zweig, welcher zwischen der Spina anterior
inferior Cristae ossis Ilium und dem obern Bande des Acetabulum unter den Musculus iliacus
internus gelangt, und mit dem Arterien-Netz der Innenfläche des Darmbeinnügels anastomosirt.
Die innern Beinhautarterien der Ossa innominata des Beckens können in die obern oder
oberhalb der Linea arcuata interna gelegenen, also die des grossen Beckens, und die unterhalb
der genannten Linie sich verzweigenden, oder die untern oder die innern Beinhaut-
Arterien des kleinen Beckens getheilt werden. Die obern dieser Arterien entspringen aus
der Art. circumflexa Ilium, der Art. ileolumbalis und aus einem Aste der Art. obturatoria,
den ich Art. myoostea interna iliaca media nenne.
Die Art. circumflexa ilium und die Art. ileolumbalis begegnen sich mit einem Theile
ihrer Endzweige an dem Labium internum der Crista Ilium, und bilden hier anastomosirend
einen grossen öfters theilweise doppelten Arcus labialis internus. Diese beiden Arterien
geben zahlreiche kleinere Zweige zur Beinhaut des ihnen zunächst liegenden Theiles des
Darmbeinflügels.
Die Art. myoostea iliaca interna media entspringt aus der Art. obturatoria gewöhnlich
etwas hinter der Mitte ihres Verlaufes innerhalb der Beckenhöhle, giebt hier dem grössten
Theil der zwischen ihr und der Linea arcuata gelegenen Innenfläche der Wand des kleinen
Beckens Zweige, geht dann entweder mit einem Zweite oder in mehrere Zweige bereits getheilt
hinter dem Musculus psoas major und iliacus internus fort, und versorgt, wenn sie zu einem
höheren Grade von Entwickelung gelangt ist, den grösseren Theil der Beinhaut der Innenfläche
des Darmbeinflügels, geht mit ihren letzten obersten Zweiglein bis an das Labium
internum Cristae ossis ilium. und anastomosirt durch sie mit dem Arcus labialis internus
magnus. Diese Arterie ist also eingeschoben mit ihren Verzweigungen zwischen die Art.
ileolumbalis nach hinten und der Art. circumflexa ilium nach vorne. Ist die Arterie weniger
stark ausgebildet, so verlieren sich ihre Bami periostei schon in geringer Entfernung oberhalb
der Linea arcuata interna. In diesem Falle giebt die Art. circumflexa Ilium und die Art. ileolumbalis
starke Arteriae myoosteae anteriores et posteriores internae die einander entgegenstreben,
und in der Mitte des Darmbeinflügels oder etwas davon entfernt anastomosirend, einen
grossen zuweilen selbst doppelten Arcus myoosteus iliacus internus medius bilden. Der Bamus
pubicus der Art. epigastrica inferior, und öfters kleinere Zweige aus der Art. obturatoria
ergänzen die Beinhautarterien-Geflechte unterhalb des Poupart'schen Bandes nach innen
von der Art. iliaca externa. Die inneren Beinhautarterien des kleinen Beckens kommen
grösstenthcils aus der Art. obturatoria in deren Verlaufe durch die Beckenhöhle, und werden
nur theilweise ergänzt durch Zweiglein des Bamus pubicus der Art. epigastrica und
durch Zweige der Art. pudenda communis. Der Theil der Beinhaut, welcher zwischen der
Art. obturatoria und der Linea arcuata interna liegt, erhält seine Bami periostei grösstenteils
aus der bereits beschriebenen Art. myoostea iliaca interna media. Dazu kommt gewöhnlich
noch ein kleiner Bamus periosteus, welcher aus der Art. obturatoria bei ihrem Eintritt
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