
Vorrede.
• e r vorliegende sechste Theil meiner Comparativen Morphologie des Menschen und der
menschenähnlichen Thiere enthält auf 57 Tafeln Darstellungen von Blutgefässen des Menschen,
Arterien und Venen, welche zwar ursprünglich für den fünften Theil mit bestimmt
waren, in ihn jedoch nicht aufgenommen werden konnten, theils weil dieser dadurch zu
umfangreich geworden wäre, theils weil die Tafeln nicht vollendet waren. Diese beziehen
sich vorzüglich auf die Gefässe des Rumpfes und der Glieder, theilweise auf die des Kopfes.
Von einigen, die überhaupt bis jetzt ziemlich unbekannt geblieben sind, will ich des leichteren
Verständnisses wegen, hier in der Vorrede eine allgemeinere Uebersicht vorausschicken.
Es gilt dies für die Arterien der Beinhaut und die Gefässe der Leber. Von jenen habe
ich schon in meinen Bemerkungen zur pathologischen Osteologie (Zweite Abtheilung, Breslau
1864, Fol. S. 2T—40) die nachfolgende vorläufige, wenig geänderte Beschreibung, doch
ohne alle erläuternde Abbildungen gegeben.
Grösstentheils entspringen die Schlagadern der Beinhaut aus Arterien, die zugleich in
Muskeln sich verzweigen, welche die Beinhaut bedecken. Ich habe sie deshalb Arteriae
myoperiosteae oder myoosteae genannt. Die zahlreichen grösstentheils kleineren Arterien-
Zweige, welche in die Beinhaut dringen, zerfallen, sobald sie in dieselben eingetreten sind,
gewöhnlich schnell wieder in untergeordnete Zweiglein und Reiserchen. Diese verbinden
sieh mit ähnlichen, ihnen aus der Nachbarschaft entgegenkommenden, zu Netzen (Retia arte