
riosa periostca), welche in der Beinhaut sich überall verästeln und in dieser ein grosses,
gemeinschaftliches, den Knochen in seiner ganzen Ausdehnung soweit die Beinhaut reicht
umspinnendes, Netz bilden. Je grösser der Blutgefäss-Reichthum der einzelnen Knochenstelle
ist, um so dichter sind die Maschen der Netze. An manchen Stellen treten die Anastomosen
zu mehr gesonderten Bogen zusammen. Aus diesen Netzen und Bogen dringen
nach innen die vorzugsweise für die Bildung und Ernährung der Knochen bestimmten kleineren
Arterien-Zweiglein hervor, während die grösseren sogenannten Arteriae nutritiae
ossium vorzugsweise für das in den grösseren Markhöhlen der Böhrenknochen befindliche
Knochenmark bestimmt sind.
Die Beinhaut-Arterien der äussern Fläche des Schädeldaches kommen aus der Art. frontalis
und supraorbitalis, der Art. temporalis superficialis und profunda, und aus der Art. occipitalis.
Ueberall bilden sie zahlreiche Arterien-Netze, an einzelnen Stellen besonders gestaltete
Arterien-Bogen. Als solche sind vorzüglich zu merken an der rechten und linken Seite
der Arcus semicircularis myoosteus parietalis, und der Arcus semicircularis occipitalis. Erster
liegt auf dem Planum semicirculare parietale, erstreckt sich mit seinem höchsten Theile fast
bis an die Linea semicircularis des Scheitelbeines, und wird gebildet durch die Vereinigung
eines aus der Tiefe der Schläfen-Grulte aufsteigenden aus der Art. temporalis profunda anterior
(von der Art. maxillaris interna) entspringenden, dann von vorne nach hinten verlaufenden
Zweiges und eines Zweiges der Art. temporalis profunda posterior s. Art. temporalis
media aus der Art. temporalis superficialis. Seine Zweige sind für den obern Theil des
Musculus temporalis, und für die Beinhaut bestimmt.
Der Arcus myoosteus semicircularis occipitalis entspringt jederseits neben der Linea
semicircularis superior des Hinterhauptbeines aus der Art. occipitalis, verläuft neben dieser
Linie und wird an der Protuberantia occipitalis externa durch Anastomosen kleiner Arterienzweige
beider Seiten geschlossen.
Die vom Innern der Schädelhöhle aus in deren Knochen dringenden Arterien entspringen
regelmässig zum Theil direkt aus den Stämmen der Art. carotides cerebrales selbst,
ferner aus den Arteriis ethinoidalibus, den Arteriis inastoideis, grösstentheils aus den Arteriis
spinosis, ausnahmsweise aus den Arteriis ophthalmicis, vertebralibus, oeeipitalibus und
temporalibus superficialibus. Man kann diese Arterien behufs ihrer specielleren Betrachtung
in die der Basis cranii interna und die der innern Fläche der Calvaria (heilen.
In der Mitte der Basis cranii interna giebt die Carotis interna, bevor sie zur Seite des
Türkensattels die dura Mater durchbohrt, eine kleine Arteria gangliosa zum Ganglion Gasseri,
dann eine etwas grössere Arterie, welche ich nach den vorzüglichsten Gegenden, zu
welchen sie verläuft Art. sphenobasilaris nenne. Diese giebt eine Art. ephippica, einen
Bamus petrosus superior und einen Ilamus petrosus posterior, welche neben den gleichnamigen
Winkeln des Felsenbeines verlaufen, und setzt sich dann fort in die Arteria clivico
basilaris.
Die Art. ephippica geht an den Türkensattel und an die Ilypophysis Ccrebri. Die
Arterien beider Seiten sind durch eine Arteria communicans ephippica transversa verbunden,
welche quer über dem Türkensattel, bedeckt von der Ilypophusis verläuft.
Die Art. clivico-basilaris kommt aus der Tiefe hervor, geht auf den clivus und verzweigt
sich auf ihm und der Innenfläche der Pars basilaris des Hinterhauptsbeines. Die
Arterien beider Seiten anastomosiren unter einander und bilden ein feines Arterien-Netz,
welches ich Bete clivico-basilare nenne.
Die vordere Schädelgrube erhält regelmässig ihre Zweige von der Art. meningea
media (spinosa) und der Art. ethmoidalis.
Wenn der vordere Ast der Art. meningea media den Keilbeins-Winkel des Scheitelbeins
erreicht hat, geht er sehr häufig eine kürzere Strecke durch einen nach allen Seiten
geschlossenen Canalis meningeus osseus parietalis, und theilt sich entweder schon in diesem,
oder gleich darauf nachdem er ihn verlassen hat, oder sonst in einem hier etwas tiefer liegenden
Sulcus meningeus in den Bamus frontalis und Bnmus parietalis anterior. Der Bamus
frontalis theilt sich wieder in die Art. meningea frontalis superior et inferior. Erstere gelangt
an die Innenfläche des Stirntheils des Stirnbeins, letztere an die obere Fläche des Augenhöhlentheilcs
des Stirnbeins. Diese nenne ich deshalb Art. meningea supraorbitaria externa.
Sie theilt sich vorzüglich in einen Bamus supraorbitalis meningeus anterior et posterior.
Jener verläuft an der Grenze der Pars frontalis und supraorbitalis des Stirnbeins, dieser
neben der Sutura xiphofrontalis. Beide stehen durch viele kleine Anastomosen in Verbindung.
Sic verbinden sich nach innen mit kleinen Zweigen der Art. ethmoidalis, welche
von der Siebplatte aus ihnen entgegen gehen. Daraus entsteht das Bete arteriosum meningeum
supraorbitale. Sein inneres Dritttheil wird gebildet durch die Zweige der Art. ethmoidalis,
seine beiden äussern Dritttheile durch die beschriebenen aus der Art. meningea media
kommenden Verzweigungen. In einzelnen Fällen wird das Rete ergänzt und verstärkt
durch ein Zweiglein aus der Art. ophthalmica, welches durch eine kleine OeflTnung der
Sutura xiphofrontalis aus der Augenhöhle in die Schädelhöhle gelangt.
In der mittleren Schädel-Grube wird die dura inater versorgt durch die Art. meningea
media, deren hintere Zweige zum Theil über der Felsenbein-Pyramide fortgehen und mit
Zweigen aus der Art. mastoidea anastomosiren. Am häufigsten befindet sich diese Anastomose
an der Basis des Felsenbeins. Oefters kömmt in der mittleren Schädel-Grube eine
ungewöhnliche aber ziemlich starke Vene vor, welche mit einem Zweige vom Angolas
parietalis des Scheitelbeins mit einem zweiten von der Mitte der fissura orbitalis superior
herkommt. Beide Zweige verlaufen nach hinten, verbinden sich ungefähr in der Mitte des
grossen Flügels des Keilbeins zu einer gemeinschaftlichen Vene, die ich Sinus sphenopetrosus
nenne. Dieser Sinus kreuzt sich mit dem hintern Ast der Art. spinosa und verläuft
über der Basis der Felsenbein-Pyramide, wo er neben dem Sinus petrosus superior
in den Sinus transversus einmündet.
Die Arterien der hinteren Schädel-Gruben kommen grösstentheils aus der Art. mastoidea,
theilweise aus einem Zweige der Art. meningea media, der Art. vertebralis oder occi