
direct aus der Art. libialis antica kommende Ramus myoosteus peroneus zeichnet sich in der
Regel durch seine bedeutendere Stärke aus, und verläuft gewöhnlich neben dem vordem
Winkel der Perone bis zu deren Mitte oder selbst noch etwas weiter herab, bevor er sich
verliert. Ich nenne ihn Arteria myoostea peronea antica descendens.
Die hintere Fläche der Tibia und ihre Beinhaut erhält ihre Arterien zum Theil noch
direct aus der Art. poplitea oder aus der Art. articularis Genu inferior interna, ferner aus
dem obern und untern Drittthcil der Art. libialis postica, während am mittleren Dritttheil die
Arteriae periosteae Rami perforantes der Art. tibialis antica sind. In der Mitte der hinteren
Fläche, wo die Rami perforantes die Beinhaut versehen, ist die Zahl der Knochenhaut-
Arterien und ihre Stärke geringer, sie bilden aber unter einander und nach oben mit den
Zweigen der Art. tibialis postica weitere Bogen und Netze, und gehen mit einzelnen
Zweigen zum innern Winkel der Tibia und zu deren inneren Fläche.
Am inneren Winkel der Tibia wird der ganzen Länge nach ein Arcus arteriosus tibialis
internus gebildet. Er beginnt an seinem obern Ende aus der Fortsetzung eines Zweiges
der Art. articularis Genu interna superior superficialis. Sein unteres Ende befindet sich
an dem Malleolus internus. Er ist in der Mitte (entsprechend der Gegend, wo die Rami
perforantes der Art. tibialis antica die hintere Seite des Periosteum der Tibia versorgen)
schwächer. Die Injeclion gelingt deshalb hier schwieriger und er wird deshalb auch hier
leichter übersehen.
Das Periosteum der innern Fläche der Tibia erhält seine Zweige vorzüglich aus
Zweigen des Arcus periosteus angularis internus, welche vom innern Winkel vorzüglich
zur hintern Hälfte der innern Fläche der Tibia gehen, und aus Zweigen des Arcus angularis
tibialis anticus, welche über dem vordem Winkel der Tibia zur vordem Hälfte der
innern Fläche der Tibia gelangen. Die aus dem Arcus internus und anterior kommenden
Rami periostei verbinden sich vielfältig durch Netze unter einander und bieten in Beziehung
auf Stärke vielfache Abweichungen dar, so dass bald die aus dem Arcus internus, bald
die aus dem Arcus externus kommenden die stärkeren sind.
Von den zur äussern Seite der Tibia verlaufenden Arterien ist die Art. recurrens Genu
die erste und in der Regel die stärkste. Sie geht an der äussern Seite der Tuberositas
Tibiae in die Höhe. Ausserdem kommen aber noch 12—14 Rami myoostei tibiales externi
aus der Art. tibialis antica, und streben gegen den vordem Winkel der Tibia hin, an welchem
sie durch unter einander anastomosirende auf- und absteigende Zweige den Arcus
arteriosus tibialis anticus bilden, aus dem die weiteren Verzweigungen über dem vordem
Winkel an die Innenfläche der Tibia in der angegebenen Weise fortgehen. Die an der
äussern Fläche verlaufenden Beinhaut-Gefässe verbinden sich auch vielfältig bogen- und
netzförmig unter einander. Mit Ausnahme der Art. recurrens verlaufen die an das obere
Dritttheil der Tibia tretenden, an deren vorderen Winkel hinstrebenden Arterien-Zweige
fast in querer Richtung, die weiter abwärts liegenden steigen wieder etwas schief gegen
den vorderen Winkel in die Höhe.
An der Leber unterscheidet man die obere convexe oder vordere, die untere concave
oder hintere Fläche, den vorderen scharfen oder untern, den obern hintern oder stumpfen,
den rechten und linken Rand, den rechten untern und den rechten obern, den linken untern und
den linken obern Winkel. Die Ränder begrenzen die Flächen, die vier Winkel sondern
die vier Ränder von einander. Die obere Fläche ist durch das Aufhängeband, in dessen
vordem Rande die obliterirle Nabelvene oder das runde Rand liegt, in den grösseren rechten
und den linken kleineren Lappen getheilt. An der unteru Fläche findet sich mehr links
und vorne die Fossa umbilicalis, links und hinten die Fossa Arantia, rechts vorne die Fossa
cystica s. vesicalis, rechts hinten die Fossa pro Vena cava (Fossa cava), in der Mitte die
Fossa transversa s. Porta Ilepatis. Durch diese Gruben werden an der untern Fläche vier
Lappen grösstentheils scharf von einander abgegrenzt, der rechte oder grösste Lappen rechts
von den beiden rechtcrseits verlaufenden Längstgruben, der linke Lappen links von den beiden
linken Längstgruben, der vordere mittlere oder viereckige Lappen vor der Porta Hepatis
zwischen den beiden vordem Längstgruben, und der hintere mittlere hinter der Porta
Hepatis zwischen den beiden hintern Längstgruben. Letzterer wird auch der kleinste Leberlappen,
gewöhnlich der Spiegeische Lappen genannt. Ich habe diese Benennung beibehalten
die auch fast allgemein angenommen wird, wenn auch Spiegel nicht der eigentliche
Entdecker des Lappens gewesen ist, der nach ihm den Namen führt. Der Spiegeische
Lappen geht mit einer verschmälerten abgeflachten Verlängerung dem Tuberculum caudatum
direct in den Lobus dexter über, und trennt hierdurch die Fossa cava von der Porta
Hepatis. Weiter rechts überragt der Lobus Spiegeiii mit dem Tuberculum papilläre die
Porta Hepatis theilweise, nach hinten und oben mit einem gewöhnlich abgerundeten Vorsprunge,
dem Tuberculum subeavum die Fossa cava. Theilweise überragt auch der rechte
Rand des Lobus Spiegeiii die Vena cava von unten, und trägt dadurch zur grössern Vertiefung
der Fossa cava bei. Die Porta Hepatis endet nach rechts in einer Vertiefung unter
dem Tuberculum caudatum, dem Recessus dexter s. subcaudatus Portae, nach links und
vorne in einer Vertiefung unter dem Nabelbande dem Recessus sinister anterior s. inferior s.
umbilicalis, nach hinten und oben in einer Vertiefung links vom Eingange in die Fossa Arantia
dem Recessus sinister posterior s. superior. In der Mitte des obern Leberrandes verläuft ein
starker Ausschnitt von rechts nach links, die Incisura marginalis superior. Unter dieser liegt eine
starke Vertiefung, welche nach links in den linken, nach rechts in den rechten Lappen hineinragt,
unten links die Fossa Arantia, rechts die Fossa cava aufnimmt, und unten in der Mitte durch das
Tuberculum subeavum des Lobus Spiegeiii begrenzt wird. Diese Vertiefung nimmt die grossen
Lebervenen-Stämme an ihrer Einmündung in die. Vena cava auf. Ich habe sie Hilus venosus
hepaticus genannt. An der obern Fläche treten zwar keine schärfere Sonderungen in Lappen
als die in den rechten und linken Lappen hervor. Der rechte Lappen erhebt sich rechts vom
Ligamentum suspensorium nach hinten und oben in den Höcker (Gibbus), der öfters durch
eine etwas stärkere Abdachung in den ihn umgebenden Theil des Leiterrückens übergeht, und
alsdann schärfer markirt hervortritt. Zum näheren Verständniss des Verlaufes der Rlutge