
I). eine Art. hepatica sinistra s. coeliacohepatica sinistra der eine der gewöhnlichen Endzweige
der Art. eoeliaca, und eine Art. hepatica dextra s. hepaticomesaraica aus der
Art. mesaraica superior;
3) Durch eine Arleria hepatica triplex erhält die Leber drei Arterien:
a. eine Art. hepaticocooliaca s. hepatica media, einen der gewöhnlichen Endzweige der
Art. coeliaca, welcher vorzüglich nur an den mittleren Theil der Leber, den Lobus
quadratus und Spiegeiii, doch auch theilweise an den rechten und linken Lappen
sich verästelt;
b. eine Art. hcpatica dextra s. hepaticomesaraica aus der Art. mesaraica superior, und
c. eine Arteria hepatica sinistra s. hepaticocoronaria aus der Art. coronaria ventriculi
sinistra.
Bei der ersten der am gewöhnlichsten vorkommenden Bildungen (heilt sich die Art.
hepatica in der Porta hepatis in einen rechten und einen linken Ast. Jeder giebt Zweige
an den Lobus quadratus und Lobus Spiegclius. Der rechte Ast verzweigt sich dann vorzüglich
im rechten, der linke vorzüglich im linken Lappen. Sowohl der rechte als der linke
Ast theilt sich gewöhnlich in einen Itamus lobaris inferior s. anterior, und einen Ramus
lobaris superior s. posterior, von denen der erslere vorzüglich für die untere, der andere für
die obere Hälfte seines seitlichen Lappens bestimmt ist. Diese geben die untergeordneten
Zweige, welche zur Milte des Seitenrandes hinstreben. Es kommen in Beziehung auf die
relative Stärke des Bamus lobaris anterior und posterior viele Verschiedenheiten vor, und in
manchen Fällen ist ein Bamus lobaris lateralis medius vorhanden der von der Porta aus
umgeben von Lebersubstanz gegen die Milte des rechten oder linken Seitenrandes hin verläuft,
Zweige in den Obern und untern Theil seines Lappens hineinschickt, und dem sonstigen Ramus
lobaris superior oder inferior an Stärke gleichkommt oder diese übertrifft. Zunächst verlaufen
die Zweige der Art. hepatica von der Porta hepatis aus, divergirend nach dem Umfange der
Leber, zwar in der Lebersubstanz doch der untern Fläche derselben näher. Es kommen
aber aus ihnen tiefere Zweige hervor, welche zwar ebenfalls in der Lebersubstanz verlaufen,
und im ganzen die gegen den Umfang hin divergirend« Richtung bewahren, der obern
Fläche der Leber jedoch näher liegen. Zu dem midieren Theile der Leber, und besonders zu
dem dicksten Theil des rechten Lappens gehen stärkere besondere Rami profund! aus dem linken
und aus dem rechten Ast der Art. hcpatica hervor. Ausgezeichnet ist in dieser Beziehung
besonders ein Bamus profundus dexter illagnus der aus dem Ramus dexter entspringt, neben
dem Ramus portensis profundus rnagnus zum Gibbus hepatis in die Höhe geht, und als Art.
gibbica endet. Kleinere Zweige sind die Rami arteriosi quadrati für den viereckigen Lappen,
ein Ramus Spiegelius supracaudatus der über dem Tuberculum candatum in den rechten
Lappen dringl, ein Kamus Spiegelius lateralis sinisler der von links in den Lobus Spiegelius
tritt, ein Bamus isthmicus anterior der in den vordem, ein Ramus islhmicus posterior der
in den hintern Isthmus, ein Ramus supraporticus der in die Substanz der Leber oberhalb
der Pforte eintritt. Die Zahl, die Ursprungsstelle und der Verlauf dieser Arterienzweige
bietet viele Verschiedenheiten dar. Sie folgen im Allgemeinen dem Verlaufe der Verzweigungen
der Vena Portae. Eine Art. terelia verläuft neben dem Ligamentum (eres, eine
Art. suspensoria zwischen den Platten des Ligamentum suspensorium.
An den dünneren Stellen der Leber, vorzüglich gegen den untern und linken Rand hin
verlaufen die Arterienverzweigungen gleichsam eine einfache Schicht bildend, indem sie in
gleicher Ebene sich ausbreiten. An den dickeren Stellen lassen sich 2, an den dicksten
Stellen 3 solche Strata unterscheiden, welche durch zwischen ihnen liegende Lebersubstanz
von einander getrennt sind. Diese zwischen den Arterien-Stratis liegende Substanz wird
von Arterien durchsetzt, welche aus der untern in die nächst obere Arterienschicht dringen.
Es lassen sich hiernach eine einfache, oder eine untere und obere, oder eine untere, mittlere
und obere Arterienschicht unterscheiden. Im Gibbus kommt wahrscheinlich auch noch, wenn
auch nicht immer, doch bei stärkerer Entwicklung desselben eine vierte oder oberste Schicht
vor. In einem solchen Stratum arteriosum lassen sich die Trunculi areuum arteriosorum conniventium,
und die Arcus arteriarum conniveiltium unterscheiden. Die ersten sind die seeundären
oder tertiären Arterien-Zweiglein der grösseren Leberarterien-Zweige, welche divergirend
gegen die Leberränder hin ausstrahlen. Die Arcus conniventes entspringen aus einem
Trunculus und streben von den einander zunächst liegenden Trunculis gegen einander hin.
Die Zahl dieser Arcus conniventes ist sehr verschieden. Ich habe an einem solchen Trunculus
von etwa 2'la Zoll Länge gegen eine Seite allein hin 16—20 Arcus conniventes (s,
arteriolae arcuatae conniventes) gezählt. Sie entspringen und verlaufen in Entfernungen
von 1—3 Linien von einander. Aus diesen eonnivirenden Bogen kommen dann erst die
kleineren Arterien-Reiserchen hervor, welche in die Lebersubstanz zwischen den einzelnen
arteriellen Schichten und den Arcus conniventes dringen, um im weiteren Verlaufe zu dem
Umfange der Lobuli s. Acini der Leber zu gelangen.
Gl isson hat die Pfortader und die Leberblutadern mit ihren Verzweigungen mit Ausnahme
ihrer peripherischen Endigungen als capillare, schon recht vollständig gekannt. Seine
Beschreibungen und die, wenn auch rohen und nicht überall ganz richtigen Abbildungen,
welche er von ihnen gegeben hat, lassen hierüber keinen Zweifel. Er hat die Gefässe der
Leber überhaupt und mit ihr die Pfortader einer sorgfältigen Zergliederung unterworfen,
und von ihr eine specielle Beschreibung geliefert. Er giebt an, dass sie in der Leberpforte
in 5 Stämme sich theile, die er auch im Zusammenhange mit dem Hauptstamme
abgebildet hat'). Haller8) dagegen sagt Truncus Venae Portarum integer est dum Portarum
vallecula continetur. Eam ubi emensus est in parte pene dexterrima sulei transversi
hepatis, in duos perpetuo grandes ramos, nunquam in quinque, rarissime in tres dividitur,
quando duo sunt sinistri Bami. — Sömmerring3) giebt, gleichsam zur Vermittelung
dieser verschiedenen Angaben an, dass die Pfortader sich gewöhnlich in 2, seltener
') Franc. Glisson, Anatomia llopatis. Londini 1654. 8. P. 242.
') Elemcnta Physiologiao Corporis hnmani auetore Alberto v. Haller. Tom, VI. Bernao 1764. 4. P. 489.
3) Sam. Th. SOmmerring, Vom Baue des menschlichen Körpers. Vierter Theil. Gcftsslehre. 1792. 8. 8.417.