
Fällen wird er theilweise durch den erwähnten Ramus reflexus ersetzt und erscheint alsdann
schwächer als sonst. In andern Fällen übertrifft er an Fortsetzung den vordem und
hintern Zweig, und wohl auch beide zusammen un Stärke, erscheint als die eigentliche Fortsetzung
des rechten Lappens überhaupt, giebt Bami quadrati und versorgt den ganzen Bücken
des rechten Lappens mit portensischcm Blute. Der linke Ast der Pfortader (Sinus Venae Portao)
erstreckt sich in querer Richtung von rechts nach links bis unter das Nabelvenen-Band.
Hier bildet er eine wenn auch nicht bedeutende Erweiterung, den Recessus portensis subumbilicalis,
den ich auch Cribrum portense nach den zahlreichen Ocffnungon genannt habe,
welche die Eingänge der portcusiseben Zweige in die benachbarte Lohersubstanz bilden.
Aus dem Anfange des linken Astes kommt noch unten ein einfacher oder doppelter Ramus
quadratus medius für den mittleren Theil dos viereckigen Lappens, ein einfacher oder doppelter
Ramus supracaudatus der über das Tuberculum eaudatum des Lobus Spiegeiii tritt, theils
an dieses Zweiglein ertheilt, theils darüber fortgeht. In andern Fällen entspringt der Ramus
supracaudatus aus der Theilungsstelle der Pfortader in ihre beiden Haupläste, oder aus dem
Anfange des rechten Hauptastes. Weiter nach links kommen aus dem linken Aste ein Ramus
Spiegelius medius, der unter dem Tuberculum papilläre in die Mitte des Spiegeischen Lappens
dringt, ein Ramus Spiegelius lateralis sinister der von der linken Seite in den Lobus Spiegeiii
tritt, Rami supraportici, Rami quadrati sinistri, ein einfacher oder doppelter Ramus istlimicus
posterior und anterior, Rami laterales profundi lobares sinistri, zuweilen ein Ramus profundus
dorsalis reflexus sinister, der Ramus lobaris sinister posterior s. superior bestimmt für die
obere Hälfte dos linken Lappens, und der grösste von ollen der Ramus lobaris lateralis sinister
inferior s. anterior. Er ist für die untere Hälfte des linken Lappens bestimmt, schlägt sich aber
von unten nach oben mit der Convexilät noch aussen, mit der Concavität noch innen gerichtet
aufwärts, und reicht in der Regel bis über die Milte des linken Lappens oder selbst bis
in die Nähe des linken obern Winkels in die Höhe. Ich habe diese Verlängerung dos vordem
Zweiges den Arcus lobaris lateralis sinister inferior s. adscendens genannt. Nicht selten ist
noch ein zweiter schwächerer Arcus lobaris sinister profundus vorhanden, der dem Rücken
des linken Leberlappens näher verläuft, entweder direct aus dem Anfange des Recessus
portensis subumbilicalis als ein Ramus profundus, oder aus dem Anlange des Ramus anterior
sinister seinen Ursprung nimmt. Zuweilen schlägt sich auch der Ramus posterior nach unten
herab, und bildet einen Arcus lobaris lateralis sinister superior s. descendens.
Gewöhnlich sind 3 grosso hepatische Venenstämme vorhanden, welche das Hlut aus
den Capillaren der Leber in die Hohlvene überführen, ein Truncus venosus hepaticus sinister,
ein Truncus hepaticus venosus dexter. und ein Truncus hepaticus venosus medius. Eine
scheinbare Vermehrung der Zahl dieser Stämme kann dadurch herbeigeführt werden, dass
entweder an der rechten oder der linken Seite, oder an beiden Seiten der dem obern Rande
zunächst liegende Hauptzweig ungewöhnlich spät in seinen Truncus (den dexter oder sinister),
also der Hohlvene näher als sonst einmündet. Ist nur ein Truncus dexter und sinister
vorhanden, so gehen die hepatisch-vcnösen Zweige vom viereckigen Lappen, von der Regio
supraportica und der Regio supraspiegelia theils nach rechts, theils nach links in die beiden
grossen Stämme über. Ist ein Truncus medius vorhanden, so mündet er entweder grade
zwischen dein rechten und linken Lebervenen-Stamm in die Hohlader, oder was häufiger
der Fall ist, er verbindet sich kurz vor der Einmündung in die Hohlvene mit dem Truncus
sinister, so dass doch nur zwei grosse Oeflfnungen als Mündungen der 3 Stämme wahrgenommen
werden. Diese Stämme und ihre grösseren Zweige verlaufen fast grade, vom
Hilus hepaticus venosus aus gegen den Umfang der Leber hin divergirend, so dass inan
in der Regel bei ihrer Weite, dem festen Adhaeriren an der Lebersubstanz, welche das
Collabiren der Lumina verhindert, und bei ihrer Ivlappenlosigkeit, ohne Schwierigkeit eine
starke anatomische Sonde von der Mündung an der Hohlvene aus bis fast an den Leberrand
einführen kann. Der Truncus medius verläuft mit seinen Wurzeln vom Lobus quadratus
ausgehend, über der Gallenblase, der Porta Hepatis, dem Lobus Spiegeiii aufwärts.
Gewöhnlich empfang! er aber auch noch rechts und links kleinere Zweige aus dem rechten
und linken Lappen. Der Boraus hepaticus venosus gibbicus geht entweder in den Truncus
medius oder den Truncus dexter über. Für den Lobus Spiegelius selbst ist der Truncus
medius nicht bestimmt, wohl aber für. die Regio supraspiegelia durch welche er weiter aufwärts
geht. Ueber der Porta Hepatis nimmt der mittlere Stamm einen an Stärke sehr
variirenden Zweig, den Arcus transversus supraporticus auf, der vom linken Lappen fast
in querer Richtung, doch etwas bogenförmig gekrümmt, mit der Convexilät nach unten
gewendet verläuft.
Das Lagenverhältniss der hepatischen Stämme ist der Art, dass, obgleich sie vom
Ililtis hepaticus venosus gleich unterhalb der Incisura marginalis superior ausgehen, sie sich
doch schnell weiter von der Oberfläche des Borsum Hepatis entfernen, und weiter in die Tiefe
der Lebersubstanz sich einsenken. In der Mitte der Seitenlappen, oder etwas ober- oder unterhalb
derselben kreuzen sich die grössere Fortsetzung des Truncus dexter und Truncus sinister
mit dem Arcus portensis lobaris adscendens dexter und sinister. Hier findet auch eine theilweise
Verflechtung der hepatischen und portensischen Venenzweige in der Weise statt, dass die
hepatischen weiterhin der abdominalen, die portensischen der diaphragmatischen Fläche näher
liegend in der Lebersubstanz verlaufen. Glisson hat dies Verhältniss richtig erkannt und
auf seinen beiden Hauptfiguren (a. a. O. P. 292 und 203) dargestellt1).
Von den an der Oberfläche der Leber überall bald in grösserem bald in geringerem
Umfange vorkommenden subserösen kleineren Gcfäss-Geflechten verschieden sind Venen-
Zweige von bedeutenderen Caliber, die radiär sich verästelnd, stellenweise aus der Lebersubstanz
auftauchen, und unter dem Peritoneal-Ueberzug verlaufen. Sie kommen vorzüglich
) Ea *ira m «kiHoh'eb, i n Herr Professor C. K BMk iu tnfTtb. X2XOT. Hg. 1 seine, Hlnd-Atlia der Automio des Mcnacken. Berlin 1865. Pol. eutksltcne
Imbecho Mioiolnr-Bild der Loter bei oiner nooon Attagsbo seines Werkes in grosserem lisisaslabe mit einer etwss rolletindigeren Beaiffcrang, ErkUruog
nnd Boackrcibnng Venoben, herstellen mäcbto. Es würde bei dem viclfsobeo Gebrtncbe dco Workcs dadoreb rnr weiteren Verbreitung cinor vollstlndigeren Bekinntdeek
nickt gelingen, in den Isbjrintbiachen Vorschlingungen der artorlelloe, portensisekon, vonüskepnliscken nnd aallcn Oeftsae tu der Ubrigena vollkommen ntlnrgegetreuen
Zeicknuog oick genügend in oricutiron.