310 V III. Kapitel. 9(itntccfmtgett
fünften, Sieinlicpe unft orftentlicpc j£>au§f)dtterinncn pflegten in Porigen gei,
tcn ftie ^orcellanen 511 fturdpbopren unft ihre ©dßüffel ftaran su bangen, bie
fie auf fokpe 2lrt immer im ©ürtel an ficö trugen/ treil ftiefe ©cpneffen glatt
unft rein ßnft unft ftie Stiftungen trcfter serreiben, nod) fcpmugig mad)en
fennten. *). ©ie Äünßlec beftientcn ßcp ibt'cr, um, trenn ße ber Sange
nad) mitten fturcpgefcpmtten trorften, reinlic&e tßgldffel ftarattS ju Perfertigen,
Srod) jefjo fiepet man sulpetlen artige Scpnupfrobetcfebofen Pon grofen
fporcelianen, 3 n einigen Sanftem brauste man fie bep ©efegenpeiten, »0
eine IBapl fturcp ftie mcifien Stimmen peßgefegt lperöen feilte, an ßattb«.
bei) ften Sufftagiis fter Sitten geto6pnlid)en Steine, ©et) ftcn Siegern matpen
ftie fleinen gelben Canriße eine 2trt ber tH ü nje aug, ftie fie für fcptocte#
©olft eintaufd)cn unft tpofür ftie ©dter oft ipre eigne Stinbcr pingeben **)]
2lbergldubifd)e öfter buplerifcpe IBetber liefen fie foßbar in Silber öfter ©olft
einfaffen unft pupten fiep ftamlt aufS prdeptigfie aug, S ie tpaten eg stuar uit
ter ftem ftamals fcpeinbaren'SortPanb, ftaß ftiefeScpaalen ein pet((dmeö33ori|
bauungsmittel tpifter ftie Porsüglicpßen 23efd)tr erben fter $rauen$immcr trdJ
ren, menn man ße paußg an ßd) trüge: allein 2ilöror>anbu6 f) mad)t fdjon j
ftie fonfterbare 5lnmertung, ftie man epe in einem neuern Sd)riftßellcr gefuept!
pdtte, baß fie fiep ftiefer gierratpe mepr au» ©itelfeit unft Sroberungbfudjt
beftienet, aß fid) ftafturep por Äranfpeiten in Sicherheit su fetten,
©ie alten Stcrjte Perfcprieben ftie fleinen ^iorcellanen unter fter Mafia
pilularum de Bdellio tuifter ften ©urcplauf unb ftie ©efeptpüre fotool fter ©im
gereifte, aß Pefonfterg fter SDtutter. ©ie 2tpotpcfer mifepten fie unter ipre |
Peilen 3apnpulPer, unb man glaubte überpaupt, baß fie, opne su erpipen, ftie
be|te
Rond, de Ttjfac. p. lot,
* * ) Joknft. p.71. Aldrov.tejf. p.183.
■ f) Aldrov. p. 182. si Superftitiofi homines corpori appenfes Porcellanas uteri merbis falutares mentiunfflU
ss baec fuperftirio, & ut in aliis plerisque amuletis, luxuriae fiiperbiaeque praetextus eft, quae ut haec
» & alia ornamenta ceu valetudinis gratia» auro argentoue incluft, collo pendentia oftendenrur, efficit:
. „ amatorum verius invitamenta in wuliebribuSy quae venaltm fUdtn pudifitiam kAc btdtrA pro Aunt,
»» fa n ita tit tntndat inflrumcnt*y ant amulet* morboram*
P
über Pie Sanntie Per ^orceflanfdjttecfen. 311
Defie trocfticnfte Straft befaßen * ) . ©ie fleinen BeiUcuii famen unter ftag U n guentum
citrinum unft unter ftieSduninftraßer. ©inem jefiigen Slrjt tpürfte
iimit cg mit 3iccl)t fepr üerargen, trenn erron fttefen Scp'aalen fiep frdftfgcre
©trfungen Perfprecpcn tpolltc, aß ftie man Pon alten falfartigcn ©rften, ron
Slußerfcpaalen, Strebsfeeinen u, f. lp. in ©dtnpfung fter überflüßtgen Säure
ftpg fiagenft ertpartet.
3 n Porigen Seiten glaubte man, ftaß nur allein ftag rotpe unft ftag große
IPeltmeer Qlrabiene ein Sammelplag fter ff'orcellanett träte * * ) . 3ego&«it.
t»eig man aber, ftaß fie an ften Klippen beg ofitnbtfcpen tTIeeres, in 3 «'.
maica, 2lmbotna, auf ften malbtvtfcpen 3nfeln in Stilen, auf fter 3ti|el
mauritü unft bep iTTabagafcar, auf Senegal, Pefonfterg an ften Klippen
ber 3nful <5orea unft fter aforifepen 3'tfeln, su (Buitiea in Slfrifa, unft im
miftelldnbifcben tTieer, eben fo pdußg .unb fd)6n gefunften tperben. 2tumpb
fegt, f) man treffe fie pornemlicp anfold)en Stranben an, ftie einen trafen
Sanft paben, auf trelcpem einzelne groffe Klippen liegen. S ic palten ffcp
gerne unter ftem Sanfte Perborgen, bep neuem unft Pollen 9Jlonb aber fried)en
ße atiS bem Sanft perPor, unft pdngen fiep an ftie Klippen. ÜJian bat Piel
ÜJlübe, ftai Xpier fo peratß su bringen, ftaß ftie Scpaale ipren fd)6nen ©lans
bepdlf. ®cnn man ße Pergrdbet ober unter frepent Jjimmel liegen Idffef, be*
fotrtmen fie eine tobe blaffe g-arbe, treldje unter ber dufern glatten Scpaale
(jerporftringet. & fepeinet, ftaß ftaö Spier, trenn eg langfam ffirbet, ftie
Scpaale tpteS ©lanjcS rollig beraube, ©er fi'djerße IScg iß alfo, ftieScpne«
dein beifeg ®affer su trerfen, ftamit ftag Spier purtig mtifomnte, unft per*
naep ftag g-leifcp, fo treit man fann,mit^»afen peraug su sieben. ©ieSd)aale
legt man hierauf an einen fepattiepfen £>rt, lro trefter Siegen noep Sönnern
fd)ein ftarsu fommt, unft laßt ftie Slmeifen ftag übrige gdeifdt Persebren. S o
lange nur nod) ettoag gleifd) ftarinne iß, ftarf man ße niept in frifd)cg 2Saffer
legen, fonß tperften ße blaß.- ©urep ftag tobe ©lut fter einen Scpnetfe, trenn
egbre anftere berührt, tperften ße ebenfallg Perftorbcn. 2lUe 2. oöer ? .3 apr
muß man btefen Scpnecfen, tpie man eg su nennen pflegt, 31t trtnfen ge;
ben. ©ag peißf, man muß ße einen halben ta g in SalstPaffer legen, penwd)
mit frifepem G a ffe r abtpafepen unft in ber Sonne troffen tperften laßen,
U u 3
*) Rond, Tefiae. p. 102.
) lbid. & Aldrov. p. m. iß a . Saxis adhaerent in raari rubro & Öceano. tt. In Erytbraeo mari feu rubro
copiosfe pifcancur & ex Oceano in Graeriain, uti hodife ad noftras regiones advehi folent.
10 3 n kc p.90.