ftnb uns bloß an europäifchen Slrten fcßon über a8oo be?
fa n n t , unb fa ß täglich werben neue entbeft. £ u tiefer
großen Bermehrung bekannter Slrten hat theilS regerer
gorfcßungStrieb einiger tüchtigen unb eifrigen S c a n n e r,
theilS aber auch bie BervoQ fommn u ng ber gangweife bei«
getragen» 25er fogenannte S c h ö p f e r , ein Beutel von
burchfdhetnenbem feinem £ e u g e , an einen S r a tr e if m it
hölzerner handhabe befeßigt, w om it man-aufS ©erathewoljl
in ©ebufdben unb SSiefen umh e rfä b rt, gibt bie größte Slugs
beute fü r ben S am m le r , unb fann allein bie § a u n e , zum a l
ber fleinern unb fleinßen Stafetten einer ©egend, m it eis
niger B o llß än b tg fe it zu r Slnfdbauung unb Äenntniß bringen.
2Bie ungeheuer würbe bie Stenge ber Slrten anwachfen >
wäre biefeS 5Berfjeug audb in anbern SBelttheiien erft eine
Steiße vo n Staßren hindurch gebraucht worben! 35odb ubers
laßen w ir baS den Bewohnern jener SBelttßeüe fe lb ß , unb
halten uns hier nur an bie ©uropäer.
©ine 3J?enge neuer 2lrfen laßt bet ber unerfdböpßtchen
■äSannigfaltigfeit ber S ta tu r, feßon eine Stetige neuer §ors
men vorauSfezzen, bie in ihren Berßältmffen fo abweichen,
baß fte bie ISilbung neuer ©attungen nicht allein rechtfers
tig e n , fonbern fogar bringend ^eifd^en, S ch o n unter ben
am früheren bekannten Slrten herrfdßte ntc^t feiten in einer
unb berfelben © a ttu n g , auffallende Berfdbiebenbeit ber-
g o rm . S e i eS n u n , baß man wegen geringer %a1)l ber Slrten
ü b e rh a u p t, biefe Berfchiebenheit ber §tarm bloß zu r Bes
Zeichnung ber Sfrt benujte , ober auch Berfdhiebenheiten
gewiffer S te ife gar nicht in Betracht 30g , weil SSotßwens
bigfeit a u f fte ju merfen, noch nicht gelehrt b a tte ; genug!
manche auffallende Berfchiebenheit beS einzelnen X b e ile S ,
bie un§ fegt zum gingerjeige b ie n t, audb anbere X b e ile
prufenb ju verfolgen, foaberte damals n ur bie S lr t, weil
fte viefieidßt n ur erß an einem £ßterchen gefunden w a r ,
beffen B ild u n g ü brigens, rutßchtlich ber bamalS als ©in*
theilungSgrünbe beamteten %be\ie, m it ben übrigen Slrtetr
hinlänglich ubereinßimmte, um eS zu berfelben ©attung
Zu rechnen. 3 e jt aber, ba biefelbe $ orm beS einen SbeileS
an mebrern Slrten, o ft an fchr vielen wtebergefunden w ü rb e ,
folglich a ls bezeichnend fü r bie Slrt Wegfällen m u ß te , tonnte
fie um fo mehr zu r ©attungSfonberung angewandt werben,
je mehr ße biefen vielen Slrten beßänbig b lie b ; je weniger
fie ber Slbänberung unb bem Uebergeben unterworfen w a r,,
je mehr auch Berfdjjiebenheft anderer, vorher nicht beach*
teter X b e U « an der erßen S lrt, bei genauerer Unterfuchung
gefunben warb , welche fich an ben fpäter eutbeften Slrten
ebenmäßig wiederholte.
, 35aß man nicht in neuerer geit z « weit gegangen wäre
int B ild e n peuer' ©a ttungen, wer möchte baS läugnen?
35er SSachtbetf davon liegt offenbar genug vor Slugen. %exe
fplitterung beS ungezwungen ^ufammengebörigen, U nbe *
ßimmtbeit ber © ran ze n , ©chwanfen ber © ru n b fä jze , 25c*»
läßigung beS ©ebächtniffeS x alles bieß ftebt man nur zu
o ft ! ©ben fo fcbljmm aber iß ,.e S wenn man gar z « febr
uereinfadben, und zuma l durchaus a u f fogenannter ©inbeit
ber $bettungbgränbe beßeh.en, wenn man überhaupt baS
©Spßern zu mehr erbeben w i l l , als eS fein fa n n . 2luS bies
fern ©erfahren fo lg t jjufamraenreibung ber biSparateßen
SBefen, ©ezwungenbeit, S te ifh e it, ©inzwängen ber S ta tut
in ihr ganz fremde Schrauben, b^dbße ©rfebwerung beS
S tu b ium S zum größten 9tachtbeite her S iffe n fc h a ft. 25aS
S p ß e m , fo wie eS j e z t fein fa n n , foll uns fuhren a u f
Ä e n n t n i ß d e r S l r t ; tb u t eS baS a u f bem leichteßen
und furzeßen SSege; fo leißet eS a lle s, waS w ir bis jezt
vernünftiger 5ßeife baoon verlangen tonnen. £)b an ein
S p ß em ber ©aturgefchidbte fpater einmal höhere gobernns
gen gemacht werben bürfen ? — 35iefe Srage bleibt ber
Fa c hw e lt zu r B e a n tw o rtu n g ; und faurn mödbte bie £öfung
beS SSätbfelS eher audb n ur zu oerfudben fe in , als nidbt
alle erfdbaffene SBBefen ber ©rbe getannt fein werben. U n d
w a s gehöret nidbt alles zu r Äenntniß eines SSJefenS, folf
ße irgend um fa ffe n b , erfdböpfenb fein l
S B ir geben unfer SBert n i ^ t dafür a u S , baß eS bie barin
aufgefuhrten Slrten oollßänbig follte fennen lehren; waS
u n s davon befannt geworben i ß , bas geben w ir — wenig
Wie es iß — boeh ^effcntlidh zu r Beförderung ber 9 ta tu r*
ßefdbidbte überhaupt unb ju r Anregung fernerer Beobachtung*