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Wntzel bcscliiîebencii und nbgphildeten Falle, în dem an der Vena cuva ioferior 5 Biegungen »orhanden
waren, bc-laud sich die unterste an der Bifurcation in die beiden Venae iiiacae communes. Sie war nach
vorne, diu 2. nächst obere war nach hinten, die 8. ents|irecliend dem Ursprünge der Xicrcnvcnen nach
vnrne, die 4. (in der Mitte zwischen den Niercnveiicu und der Eiiiniiindnng der \cnac hopaticae) nach hinten,
die oberhalb der Venne hepaticar nach vorne gerichtet.
Es bedarf heincr besonderen Ernühnung, dass diese Verkrümmungen der Uohlvene secundäre Verlaufs.
Veränderungen sind, entstanden in Folge der Veränderungen in der Richtung der Wirbelsäule, mit denen
sie gleichzeitig zur Ausbildung kamen,
Primäre Verkrümmungen der UiihUenen, namentlich der unteren, scheinen nur ausserordentlich selten
und in sehr geringem Grade vorzukommen. Anders veriialt sich dies aber bei den untergeordneten Verzweigungen
der peripherischen Vcuen in den verschiedensten Gegenden des Körpers. Am häufigsten finden
sie sich an den untern Exti emilätea gleichzeitig mit Erweiterungen, in der Varicocele und bei den blinden
Haemonhoiden. Sie finden sinh obwohl seltener an der obern Körpcrhälftc, an den Venen der obern
Extremität, nn dea oberflächlichen und tiefen Venen des Rumpfes. Mechanisciio Hindernisse sind es
gewöhnlich zunächst, welche durch Vetlangsamung des venösen Blutlaufes die Erweiterungen der Venen
und gleichzeitig die Verkrümmungen bedingen. Ausserordentlich merkwürdig Ist das Verhalten der erweiterten
und in schlangenförmigen Windungen verlaufenden subcutanen Blutadern des Thorax und dea Abdomen
zur Erhaltung des üintlaufes zwischen der obern und untern Körpurhülfte in einem von Benjamin
Anger') beobuchteten Falle. An der rcchtcn und linken Seite stiegen die staik erweiterten schlangenförmig
gewundenen Unterhiint-Venen theils von der Leistengegend aufwärts in die .Achselhöhle, theils der Mittel-
Linie mehr genähert grnde aufwärts zum nntern Ende des Halses. Bei der Section eines an Gehirnblutschlag
unerwartet gestorbenen hochgestellten OfQuicrs, der gewohnt war einc Struma deren Gegenwart er auch seinem
Hausarzte verheimlicht hatte, durch einestarkangezogeneHalsbinde zn verdocken, fand Ich die subcutanen Venen
nm untern Theile des Halses und seitwärts vom Körper des Brustbeins zu einer Stärke von 2 bis 4 Linien
erweitert, und in darinartigen Windungen vielfach unter einander verschlungen. Sie standen in den Zwischeiiräuuen
zwischen den Knorpeln der Rippen mit den ebenfalls erweiterten Venis mammariis internie durch
grosse .Anastomosen in Verbindung. Seltener scheinen diese Erweiterungen der Venen und ihre Verkrümmungen
im Innern der Substanz der Organe selbst vorzukommen. Hierher gehören die bis jetzt Oberhaupt
noch weniger bekannten Varicosltäten der Mnskcl-Venen'l. Die nicht durch Verkrümmungen der
Glieder oder des Rumpfes bedingten Vcrbiegungcn der Venen kommen in allen Graden und Formen vor.
Einfache leichtere Faltungen und Knickungen, grosse Schlingen, schlangenartige und spirale W^indnngen.
In den höchsten Graden verknäneln sie sich und bilden mehr oder weniger dicht zusammengedrängte Gefass-
Convolntc. W^enn auch lür gewöhnlich eioe mechanische Ursache die Verbiegungcn dei- Venen bedingt, so
gesellt sich im weiteren Verlaufe des Krankheltsproz^sses doch in den mehrsten Fallen einc stellenweise erhöhte
Thätigkc-it der venösen Gefüsswünde hinzu, die ihrerseits wieder durch eiue erhöhte Thätigkeit der vasomotori
»<chcn Ncr»en bedingt wird. Wahrscheinlich bewirkt auch diese öllers eine primäre Verkrümmung
der Venen. Ich glaube, dnss hierher die Scoliosc» iiiacae venosan zn rechnen sind, wclche gleichzeitig mit
Verkrümmungen der neben ihnen verlaufenden Arteriae iiiacac ohne einc cnlsjjrcchendo Verkrümmung des
Beckens und der Wirbelsäule vorkommen^).
Terkrliuiminigeu tier Ai-terieii.
Von besonderer Wichtigkeit erscheinen zunächst die Verkrümmungen der Aorta. Befrachtet man sie
in ihrem Verhalten zu den in der Nachbarschaft gelegenen Theilcn, so ergiebt sich, dnss man iu Betreff
der ursächlichen Momente zweierlei zu unterscheiden hut, wodnrch die Vc-rblegungen der grossen
Hauptschlagader des Körpers hervorgebracht «erden. Die Ursachen sind theils mechanischer, theils dynamischer
Art. Die mechanischen Ursachen sind die am häufigsten wirkenden. Die Verkrümmungen der
Wirbelsäule treten zuerst auf, und es folgen diesen als secundäre oder consecutive Veiändcrnngen die
Verkrümmungen der Aorta. Die Verbiegungcn der Aorta folgen den Verblcgungen der Wirbc-Isitulc und
gestalten sich demnach als Scolioses aorticae secuudnriae s. consecutlvae und als Cyphoses aorticac
consecotivae.
Wie die Scoliose der Wirbelsäule mit rechtsseitiger Convexität die am häufigsten vorkommende ist,
so erscheint auch die rechtseitige Convexität der Scoliosis Aortae nls die häufigere. Bei der Scoliosis verlebralis
thoracica geringeren Grades erscheint die Scoliosis aorlica unbedeutend, je niichdem die Wirbelsänle
mehr oder weniger, einfach oder doppelt gebogen ist. In einfacher oder doppelter Biegung, Tab. L Fig. L
nod IL und Tab. II. Fig. I. liefern hierfür die Beläge. Es sind sämmtlich Scolioses thoraclcae. Die auf
Tab. XII. und Tab. XVI. abgebildeten Präparate liefern Beispiele von Scoliosis thoracica mit ausserordentlich
starker Convexität nach rechts, auf «dche nur eine schwache untere Con>exität nach links unmittelbar
oberhalb des Durchganges der Aorta durcb das Zwerchfell folgt.
W. V r o l i k hat die Darstellung einer Scoliosis aortica Ihoracico-abdominalia gegeben. Die obere nach
rechts gekehrte Convexität entspricht dem 4. bis 6. Rücken«irbcl. Sie ist slärker nls in den auf Tab. I.
und II. von mir abgebildeten Fällen, aber schwacher als in den Darstollungcu dieses Werkes auf Tab. XIL
nnd XVI. Die untere schwächere Convexität ist nach links gerichtet und entspricht den unteren Rückenwirbeln
und den obern Lendenwirbeln'!.
Eine Scoliosis thoracicoabdoininaiis mit einer sehr starken obern Convexität nach rechls und einer
schwächern nntern lumbaren Convexilät nach links habe ich auf Tab. V. ilargestellt. .An diese schliesst sich
ein von W a t z e l ' ) beschriebener und abgebildeter Fall an. Die Aorta im Ganzen bietet in diesem eine S förmige
Krümmung dar, eine sehr starke Curvatura thoracica nach rechts, und eine fast eben so starke Curvatura
lumbaris nach lioks. — Eine Scoliosis thoracicolumbaris mit einer anssertjrtlentijcb staiken obern Convexität
nach links, und einer schwachen untorn ilumbarenl Convexität nach rechts habe ich auf Tab. IV.
und auf Tab. III. Fig. II. abgebildet.
Dio grösste Bogcnbildung d. b. der griis-ste Umfang des Bogens findet sich bei der Scoliosis thoracica,
nnd der Scoliosis thoracicolumbaris. Regelmässig ist hier die obere Kiümmung die bedoutend.ste, um häufigsten
mit rechtsseitiger, seltener mil linksseitiger Convexilät. Je mehr die Zahl rier einzelnen Krümmungen
zunimmt, um so geringer «erden die Zwischenräume zwischen den einz«'lnc-n Hiegungen und die einzelnen
Bogen, welche von ihnen beschrieben Vierden. Die Aorla nimmt bei der Vermehrung der Biegungen mebr
und mehr ein schlangenlörmiges Ansehn an. Dies tritt schon anf der Tab. VI. dargestellten Figur hervor,
au der mindestens a ^'erbiegungeh mil Sicherheil angenommen werden können. In einem von Tiedemann'i
• tkow, Comiisraliie llorpbolog;! il M AH«v.i.rimi Corpor;» l.iiii.i..i Heidflbcrjie 1!