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II Kliimptiibiltlung. Regellos liegen kleinere und grössere Abtheilnngen des Gerinnsel's im Aneurysma
nebeneinander. Rio Blutwellen bewegen das bereits gebildete Gerinnsel noch und gestatten eine besondere
Gestaltung desselben nicht.
21 Das Gerinnsel legt sich an die Innenwand des erweiterten oder sich erweiternden Arterien-Rohres
an, ohne dasselbe in seinem Innern (d. h. den Kanal derselben) zu verschliessen.
Das auf Tab. X. abgebildete Präparat liefert hierüber von dem Aneurysma Aortae thoracico.abdominale
ein sehr schönes Beispiel.
3) Das Gerinnsel umkleidet den innern Umfang eines sacklörinigen Aneurysma, indem es eine mehr
oder minder grosso Höhle in demselben lässt, wie in dem vorerwähnten l'alle des Aneurysma der Art.
cruralis sinistru. Hierbei treiben neue Blutwcllen stets in den ancurysmatischen Sack, vergrössern diesen,
setzen neues Fnserstoifgerinnscl an dessen Innenwand an, während cin Theil der Blutwellen wieder dnrch
die Oeffnung des Sackes mit dem weitem Blutlauf fortgeführt wird.
4) Das Gerinnsel legt sich dicht an die Innenwand des aneurysmatischen Sackes an ond füllt dessen
Inneres ganz aus. Man kann eine solche Geschwulst cin Aneurysma mortuum nennen. Als Aneurysma
ist es todt. Dus auf Tab. VI. l'ig. I. abgebildete ist ein solches Aneurysma mortunm. Ws enthält unge.
achtct der Grösse der Geschwulst keine Höhle. Das Innere besteht ganz aus geschichtetem Faserstoff-
Gerinnsel. Der Holzschnitt Fig. XI. giebt eine theilweise Ansicht der Schnittfläche der Geschwulst.
Fig. ZI. Fig. XI. Die auf Tab. VI. Fig. I. abgebildete aneurysmatische
Geschwulst, welche die vordere Brustwand durchbrochen
hatte uud zum Ancur. extrathoracicum geworden war. Die Cutis
ist entfernt, a. a. a. Der Schnittrand der Zellhaut. b. b. b. Die
äussere Fläche derselben, wclche die Gcschwillst deckt, c. c.
c.c. Dickerc Schichtcn des Faserst off-Gerin na eis anf der Schnittfläche
der Geschwulst, die sich leicht in zahlreichere dünne
Blätter zerlegen lassen.
Es legt sich hierbei eine neue Lage von Faserstoff stets
an die frühere an, ao dass es zur Bildung einer Höhle im
Sacke entweder nicht kommt, oder diese doch bald ausgefüllt
wird.
fij. xn. Dass Uebergange von deerr ie inen zur andern Bildung vorkommen, versteht sich Jbst
und bei mehrfachen Aneurysmen kommen auch gleichzeitig die
Es zeigen dies die gleichzeitig an demselben auf Tab. VI. abgebildeten Präparate vorkommenden
Aneurysmen, und auch der auf Tab. V. Fig. L, Tab. VII. Flg. I. und III. abgebildete
Fall. In diesem letztern Falle bestanden das Tab. VH. Fig. I. mit K. K. K. bezeichnete
grosse Aneurysma ponesternalc und das grosse Aneurysma extrathoracicum subcutaneum
ebenfalls fast ganz aus geschichtetcm Fascrstolf - Gerinnsel. Der Holzschnitt Fig. XII.
giebt die Ansicht eincr Querschnittfläche des Aneurysma ponesternale. Dus Aneurysma
extrathoracicum war bis unter die Cutis gelangt. Die Perforation der letztem stand bevor,
erfolgte jedoch nicht. Der Kranke der 13 Monate lang gelitten halte, starb in einem Husten-
.^nfall nachdcm er vier Tage vorher durch eine Gemüthsbewegung aufgeregt worden war,
welche ihm ein heftiges Fieber zugezogen hatte').
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Fig, XII. Theilweise Ansicht des Umfanges und der Schnitllliiche vou dem auf Tab. VII. Fig. III.
abgebildeten und beschriebenen mit K. K. K. bezeichneten ancurysmatischen Sacke, der mit geschichtetcm
Faserstoflgerinnsel gefüllt war. a. a. a. Die dünne Tunica cMerna s. ceilulosa, welche die alleiuige Wandung
des Sackes bildest, Sie ist in natürlicher Grö.«se dargestellt, b. b. b. Einzelne Parthien des schichtweise
aneinander gelagerten Faserstolfcs, die sich jedoch leicht in viele untergeordnete Blätter sondern liessen.
C r i s p theilt die Aneurysmen in innere und äussere. Zu jenen zählt er diejenigen, welche dem chirurgischen
Eingreifen, iiameullich der Operation uicht zugänglich sind. Unter allen Aneurysmen sind die inneren
die häuligsten, am mehrston isl dieser Krankheit die Aorla ausgesetzt. Crisp führt 1C7 hierher gehörige
Fälle auf. Nächst der Aorta kommt das Aneurysma um häuligsten an einer äusseren Arterie, der Arl.
poplitcii, vor. Crisj) hat 137 Ancurjsmiitii poplitea zusammcngcstclll. Je näher dem Herzen die Aorla
sich belhulet, um so hiiuliger kommen un ihr die Aneurysmen vor, häufiger demnach nn der Aorta intrapericardiaca
als am Arcus, häuliger an (iiesein als an der Aorla descendens. Je mächtiger die Gewalt ist,
mit welcher das Horz auf die Arterienwand durch die Blutwelle anschlägt, um so leichter entsteht das
Aneurysma, obgleich die Wände der Aorta intrapericardiaca noch eine Verstärkung dnrch ihre Turiica serosa
adventitia (das Visceralblatt des Pericardiums) uud dureh die Tunica adventitia ceilulosa aortico-pulmonalis
erhält'l. Der Arteria poplileii fehlt es an organischem Schutze in ihrer Umgebung nicht. Sie liegt tief gebettet
in lockeres fcttrciches Bindegewebe, in ihren Wänden ist sie noch verstärkt durch die Tunica adventitia
ccIlulosa phlebica arteriosa, »eiche die Arteria und Vena poplitea straff umschlingt. C r i s p hat die Ansicht
von M o r g a g n i widerlegt, dass das Aneurysma popliteum am häufigsten bei Postillonen und Fuhrleuten
vorkomme. Er liefert aber durch seine Zusammenstellung den Beweis, dass das Aneurysma popliteum
am häufigMon bei Arbeitern vorkommt, bei denen das Kniegelenk vielfachen äusseren Insulten ausgesetzt
ist. Dass das Verhallen der Nerven zum Gefäss-Slamm hierbei eine Rolle spielt, scheint auch zncifclhafl,
obgleich in dieser Beziehung zwischen den beiden Arterien, bei wcichen am häufigsten Aneurysmen
vorkommen, eine gcnisse Aehnlichkeit obwaltet. Die Aorla «ird z«ar in Ihrem Verlaufe umstrickt von
Ncrvengenpchlcn, aber mit ihr von einer Zollsclieidc umschlossen verläuft kein Nerv, wie dies bei den
mehrsten anderen Arlerien, die eine bedeutendere Streckc »c-rlaiileii, der Fall ist. Die Carotis communis
wild vom Vagns, die brachialis vom nicdiiinus, die Cruralis vom Nervus cruralis, die Vorderarm- und Unterschenkel..\
rtcrieu werden »on gleichnamigen Nerven begleitet. Noch iin Elleiibogon-Gtlonk liegt der Nerv,
meilianus in nächster Näht- des peripherischen Endes der Art. brachialis. Die Arteria poplitea wird von
keinem solchen irgend bedentenden Nerven begleitet. Die heftigen Schmerzen beim Aneurysma popliteum
sind bedingt durch einen kleinen Nervenzweig, der zum oberen Theil der Art. poplllea geht uad noch aus
dem Nervus cruralis kuninil, und ein anderes unteres Zweiglein, welches aus dem Anlang des Ncruis tibiali»
kommt, bevor dieser unter den Musculus solcus tritt. Innerhalb der Tunica advenlitiu ceilulosa phlebico-
Hrteriosa liegt kein besonders bedeutender Nerv. Die Forlsetzung des Nerv, cruralis, welche neben der Art.
cruralis verläuft, geht mit der Fortsetzung der letzteren nichl ia die Kniekehle, sondern setzt sich in den
Nervus saphenus ninguu« foil, der Nervus popliteiis inlernus (N. tibinlisi und der Nerv, popliteiis cxternos
Iperoneusl vcriaufoa obcrfl.iclilifh in der Kniekehle, sind durch ein starkes fettreiches Bindegevvebe-Polsler
um der lief liegenden Arterie geschieden.
Von den Iii? Kranken, die nach der /usammonstelliing bei C r i s p am Aneuiysnia aorlicuin litten,
bis auf wenige Ausnahmen, bei denen das Endo nicht bekannt geworden ist. Alle.
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