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isl, ein Ancnrjima dnpicx, triplex, qunilruplcx, wenn 2, 4 Erweiterungen sich an demaelben Arterien-
Ruhr, <oin Centnim aas gegen die Peripherie hin aneinander reihen. Diese Abstufungen bilden den Uebergang
zum Aneurysma nireoideum. Ferner unterscheiden wir ein Aneur. cylindricum, ein Aneur. fusiformo,
periphericnm nnd hcmisphncricum. Lelzteres bildet den Uebergang zum Aneurysma sacciforme, welches
ebenfalls ein hemisphaerisches und peripherisches sein kann, j e nachdem es nur an einer Seite oder im
ganzen Umfange, also sowohl dns centrale als das peripherische Ende des Sackes circumscript von dem gesunden
Theil abgrenzt. Den Ringaag in den Sack bildet gewöhnlich eine mehr rundliche, wenn auch nicht ganz
gleichmässig geformte Ocffnung, oder eine in der Richtung vom Centrum zur Peripherie sich erstreckende
mehr oder wenig breite und lange Rinne wie in den von R o c k i t a n s k i ' ) und mir abgebildeten Fällen.
Die Grösse variirt von der eines kaum merklichen Bläschens bis zur Grösse eines Manneskopfes, und hiernach
lässt sich ein Aneurysma vesicuiare (bläschenförmiges!, von kaum merklicher Grösse in der Form eines
Stecknadelkopfes, A. lentiforme (linsenförmiges}, pisiforme Ierbsenförmiges), avellanariuni (haselnussgrosses),
juginndurium (wallnussgrossesl, pugniforme ifaustgrosses), kephaloides ikopfgrossesl unterscheiden. An der
Aorla kommen alle dieso verschiedenen Grössen vor, öfters mehrere derselben gleichzeitig. Treten mehrere
Aneurysmen gleichzeitig, oder nur dnreh knrze Zwischenräume von einander getrennt neben einander
auf, 9» bleiben sie entweder durch mebr oder minder bedeutende Vorspränge nnvollkommen $:csondert,
oder diese Vorspränge verschwinden, es werden Aneurysmata confluentia wenn mehrere kleinere Aneurysmen
sich zu einem grösseren vereinigen.
Ein Aneurysma primarium ist ein solches, welches an dem Arterienrohr selbst sieh, befindet und von
ihm direct seinen Ursprung nimmt. Ein Aneurysma secundarlum geht nicht von der Arterie selbst aus,
sondern ist gleichsam ein .\nhung eines Aneurysma primarium.
Beim Aneurysma verum (wahren Aneurysma) eind eämmtlichc Gcfässhäute erhalten, beim Aneurysma
spurium (falschen Aneurysma) findet eine theilweise Verletzung derselben statt. Beim Aneurysma spurium
diseccans (Aneur. dissecting) sind die Tunica interna und media verletzt. Von letzterer löst sich die Tunica
externa ab und Blut ergiesst eich in den Umfang der Arterie zwischen diesen beiden Häuten. Beim
Aneurysma spurium externum sind ebenfalls beide innere Häute verlelzt, das Blut tritt unter die
Membrana externa der Arterie und hebt diese zur Geschwulst empor, ohne sie im weiteren Umfange
von der Tunica media zu lösen und diese zu umspülen. Beim Aoeiir. spurium internam s. herniosum tritt dio
innere Haut durch eine Spalte der entweder zerrissenen oder auseinander gedrängten Fasern der Tunica
media und bildet einen nach aussen voo dieser hervorgestülpten Sack, den auch die Tunica externa
umkleidet.
Früher galt fast allgemein die Ansicht, dass die mehrsten Aneurysmen wahre Aneurysmen wären, dass
die Wände der aneurysmatlschen Geschwulst alle drei Häute der Arterie im unverletzten Zustande enthalten.
S c a r p a zeigte, dass jene Annahme auf unvollständigen Untersuchungen beruhe. Er gab zwar zu,
dass .Arterien regelwidrig erweitert werden können, ohne dase der Zusammenhang einer seiner Häute an einer
Stelle aufgehoben sei, Hess aber eine solche nur für eine gleichmässige nach allen Seiten hin etattfindende
Erweiterung einer Arterie zu, und wollte diese überhaupt von den Aneurysmen ausgeschlossen wiesen.
Durch vielfache spätere Bearbeitungen dieses Gegenstandes iet ee jedoch nachgewiesen, dass auch bei solchen
Erweiterungen, welche Im Sinne S c a r p a ' s zu den Aneurysmen gezählt werden müssen, unverletzte
Wände gefandcn werden, wenn aunh die Ansicht von S c a r p a als allgemeine Regel feststeht. Ueber
den Grad, bis zu welchem die innere und mittlere Arterien-Haut ausgedehnt werden könne ohnc zu zer-
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relssen, gehen die Ansichten der Pathologen weit auseinander. Nach R i n d f l e i s c b ' i kann der hyperplastischc
Zustand der Intima cs bewirken, dass diese noch bei einem 3—4 Zoll dicken Aneurysma dieses
anezuklelden im Stande iet. H a r l e s ' ) hat eine grosse Anzahl von Aneurysmen der Aorta zusammengestellt,
welche sich dureh ihren bedeutenden Umfang auszeichneten und die er eämmtlich für wahre Aneurysmen erklärt
hat. Es gehören hierher Beobachtungen von A n d r e a s l a u r c n t i u s , Ambros. P n r a c u s , Aurel. S c v c -
r i n u s , R u y s c h , L I t t r e , P e t e r de M a r c h e t t l s , L a n c i s i , H a r v e y , M o r a n d , G u a t t a n i , R n l o f f , Aug.
F r . W a l t e r , M e c k e l , A l e x a n d e r und D o n a l d M o n r o , C l e g h o r n , M o r g a g n i , H a l l e r , Thompson,
A l e x a n d er K n i p s M a c o p p e , H e i s t e r , B a y f o r d , F a n t o n i , S t ö r k , V a l c a r e n s h i , N o o r t w y c k , M a t a ni
B i a n c h i , W l l h . H u n t e r , G u a t t a n i , Edw. S a n d i f o r t , V e r b r u g g e , L i c n t a u d , S p a v e n t l , W e i k a r d,
B a a d e r , J o h . G e o r g W a l t e r , L a u t h , Sömmerring, A y r c r , M a r t i n , E h r l i c h , R i c h e r a u d , C a l l l o t,
M o n t e g g l a , R o s e n m ü l l e r und S. G. Vogel.
H a r l e s führt in seiner Zusammenstellung von Aneurysmen der Aorta Fälle auf, die za den grössten
gehören, welche überhaupt beobachtet worden sind. Aber aus dem, was H a r l e s darüber mitgethellt
hat, lässt eich auch nicht von einem einzigen Falle ereehen, dass es wirklich ein wahres Aneurysma gewesen,
und wenn es als wahres Aneurysma auch begonnen haben mag, wie weit es als solches vorgeschritten
war. Letzteres ist überhaupt ausserordentlich schwierig zu ermitteln bei dea Veränderungen, welche die
Arterienwände und der Inhalt dea Sackes beim grösseren Aneurysma erleiden.
Ee Ist ohne Zweifel ein untrügliches Mittel den Grad der Auedehnbarkeit der innern Haut zu bostimmen,
wenn man diese vom gesunden Theil der Arterie aas in den aneurysmalischeu Sack hinein so weit
verfolgt als dies möglich ist. Ein Aneurysma der Art. cruralis (s. femoralis) sinistra, welches im Breslauer
anatomischen Museum aufbewahrt wird, zeigt eine Grösse von I 6 \ Ctm. Länge, ^'on diesem befindet
sich In einer Strecke von 4 Clm. ein Theil in Verbindung mit der Art. cruralis, während der grössere
Theil des Sackes in einer Länge von 12'l„ Ctm. von diesem abgeschnitten worden ist, aber neben dem
übrigen Theil des Präparats aufbewahrt wird. In dem In Verbindung mit dem Stamm der .Arterie gebliebenen
Theil dee Sackes zeigte die Höhle desselben einen Durchmesser von 5 Ctm. In diesem befand sich
kein Faserstoff-Gerinn sei. Seine Wände sind fest und gehen in die innere Haut der noch in einer Strecke
von 6 Ctm. oberhalb des Aneurysma in Verbindung mit dem Sacke gebliebenen gesunden Theils der Arterie
über. Die Innere Haut dieses Anfangstheiles des Sackes zeigt mehrfache osteoide Ablagerungen. Ich
halte CS für unzweifelhaft, dass dies Aneurysma ursprünglivh eiu Aneurysma verum war. Die osteoiden
Ablagerungen sprechen dafür, dass sie io diesem bereite erweiterten Theil des .Arterien-Rohres den osteoiden
Ablagerungen analog sind, welche auch In nicht erweiterten Arterlen nn der Tunica Interna entstehen. Der
zweite grössere Clm. lange Thdl des Sackcs bietet eine ganz eigcnthümliche Gestaltung dar. Dieser grosse
Sack ist dadurch entstanden, dass das eich vergrösscrnde Aneurysma sich sein Bett zwischen den Köpfen
der Musculi adductores eingewühlt hat. Seine Form gleicht der dee Herzens eines Erwachsenen mit Basis
und Spitze, und seine Oberlläche ist mit einer Schicht schief verlaufender Fasern bcdcckt, die wahrscheinlich
dem Musculus adductor magnus gehörte. Die Höhle dieses Sacktheiles hat cIuc Lange von 10 Ctm.
Die Dicke der Wandung, welche grösstenlheiis aus gorouneneu Faseraloll besteht, beträgt bis gegen 3 Clm.
Die innere Fläche der Wände dieser Höhle hat ein Anscheu, welches auf den ersten Anblick eine
groese Aehnlichkeit mit der liincnfläche eines durch die Trabeculae carneae ungleichen Herzens
gewährt, Vertiefungen und Erhabenheiten wechseln in geringen Entfernungen' mit einander. In diesem
zweiten grössern Theil des Sackes gehört meiner Aueicht naeh die innere Umkicidung nicht mehr der