
nortico biegt sich ilic Aorta von hinten nach vorne unter einem mehr oder weniger graden oder spitzen
Winkel um. Der zurücklaufende Schenkel der Aortn tritt in die nächste Niihc des oberen Schenkels oder
legt sich ihn berührend an ihn. Die Cyphosis aortica ist eine schlingennirmigc Biegung, eine Curvalnra
plicata B. nnsntn, simplex, duplex oder multiplex.
Iu Betreff der ursächlichen Verhältnisse sind zwei Arten der Aorten-Verbiegungen zu unterscheiden,
die Curvntnra aortae mechnnicn und die Cur>atura aortae dynamica.
Die erstere ist die am häufigsten vorkommende. Sic ist eine Curvatura secundaria s. consecutiva.
Sie entwickelt sich gleichzeitig mit der Verkrümmung der Wirbelsäule und als Folge derselben, und erscheint
daher als Seoliosis oder Cyphosis aortica secundaria.
Die Curvatura nortae primaria ist die seltener vorkommende. Sie entsteht nicht als Folge einer gleichzeitigen
Verkrümmung der Wirbelsäule. Sic tritt anf ohm^ eine entsprechende Verkrümmung der Wirbelsäule,
oder wenn eine Biegung an derselben vorhanden ist, so erscheint diese so unbedeutend, dass die
Verkrümmung der Aorta nicbt als Folge von ihr angesehen werden kann. Bestanden auch beide gleichzeitig,
so verdankten sie doch verschiedenen Ursachen ihr Entstehen und gelangten zu verschiedenen Zeiten zur Ausbildung.
Rs liegt selbst nichts Unwahrscheinliches darin, dass eine ursprüngliche primäre Verkrümmung der
Aorta eine geringfügigere Verkrümmung der Wirbelsäule allmählich nnch sich gezogen haben kann, und somit
die Ursache der letzteren wnrde. Sie morhfc wohl den Kranken seiner selbst unbewusst bestimmt haben,
das Rückgrat in ungewöhnlicher Richtung zu halten, und dadurch im Laufe der Zeit diese zur bleibenden
machen.
M o r g a g n i ' ) hat vier Fälle beobachtet, welche ihrer Beschreibung nnch hierher zu zählen sind. Zwei
von diesen wurden an Männern, zwei an Frauen angestellt.
Ein 55 Jahre alter, dem Trünke ergebener SchifTcr litt an Ilarnbeschwerden und an einer Hernia
scrotalis. Er wurde, nachdem er kurz vorher im Krankenhause nuch umhergegangen war und sich zu Bett
gelegt halte, in diesem unerwartet lodt gefunden. Die Scction ergab, dass der Stamm der Aorta neben
den Lendenwirbeln in Windungen (lortuosus) verlief. .Aehnlich verhielten sich die Arleriae iliacae, welche
vereinzelte Andeutungen von Verknücherungen zeigten'l.
Ein hochbiaahrler Schuster, der seit 3 Tagen am Catarrh, doch fieberlos, gelitten halte, war plötzlich
ge.storbcn. In der Leiche zeigten sich die drei Gehirn-Ventrikel mit reinem durchsichtigem Wasser gefüllt.
Dns Ilcrz und der Stamm der Aorta waren erweitert, die Klappen derselben und ihre Wände nn verschiedenen
Stellen verknöchert. Unterhalb der Nieren bog die .Aorta sich nach links, dann nach rechts.
Auch die Arteriae iliacae verliefen in ähnlicher Weise in häufigeren Windungen. Auch erschienen die
Carotidcn und die Vertebral-Arterien nichl ganz frei von dieser Abweichung').
Eine TOjährige Frau, welche früher Amme gewesen nnd trunksüchtig, auch später noch dem Weine
zugethan imeri avidai gewesen war, starb an Feripneumonie. In der sehr abgemagerten Leiche in der sich eine
scirrhöse Geschwulst am Magen fand erschien die Aorta flexuosa. Im höheren Grade boten diese Erscheinung
noch die Arteriae iliacac dar, die sicllenwoise zu Divertikeln geschwellt, nnd mit wcisslichcn Schnppcn
besetzt erschienen. Die Muskeln waren im höchsten Grade erschlafft, das Herz nicht krank').
Eine 90jährige an Altersch«äche gestorbene Frau, hatte zwei Leistenbrüche in denen bei der Section
Schlingen des Intestinum ileum gefunden wurden. Unterhalb der Nieren erschien die Aorla verkrümint'l.
Die Curvatuia Aorlae dynamica s. primaria zeigt wie die Cnrvaturn Aortae secundaria
Hauptformen, und tritt demnach als Scoliosis und als Cyphosis auf. Von der Scoliosis aortica
dynamica befinden sich die Beispiele auf Tab. VIII. Fig. L nnd II.
Die Cyphosis aortica primaria s. <lynamica ist auf Tab. IX. Fig. II. und Tab. XI. Fig. I
Wenn nuch in dem auf Tab. VIII. Fig. I. abgebildeten Falle die Rippen an beiden Seiten a
beiden
. dargestellt,
n ihren Körkenwirbel
in ihrer Mitte
pern eom|.rimitt waren, der Thorax hier verengt nnd die Körper der mittleren Rückenwirbel Ii
vorn etwas comprimirt erscheinen, und dadurch die Andeutnng einer Cyphosis a
sind doch eines Theiles diese Regelwidrigkeiten der Wirbelsäule zu gering, als dass sie als Ursachen der
iHta gegeben wurde, so
d starken |4fachen Verbiegnngenl der Aort« mit Wnhrscheinlichkoit nngenommen werden
indcrerseits befinden sich grade die stärksten Verbiegungen nn der Aorta abdominalis. Die
Verändeiungcn der Lendenwirbel entsprechen nichl einmal den Verlängerungen der Aorta.
wiederholten
könnten, und
geringfügiger<
Schon M
• r g a g n i bemeikt ausdrücklich zur Section der'Jüjährigen von ihm untersuchten Frau, dass die
crkrümmung nicht der Wirbelsäule imputirt werden könne, da diese ihre grade Richtung und ihr
Ursache der ^
normales Verhalten bewahrt habe. In der Vorrede zum fünften Theil meiner Comparativen Morphologie
des Menschen und der menschenähnlichen Thiere') habe ich im allgemeinen nuf die verschiedenen Ursachen
hingewiesen, welche Arterien-Vcrkiümmungen bedingen. AU solche habe ich hingestdll:
1) Rirectc mechanische Einwirkungen bei Verkrümmungen von Gliedern, welche die Verkrümmungen
der !in ihnen verianfenden Arterien nach sich ziehen.
2) Schlangen- oder schlingenförmige Windungen in Folge erhöhter Thätigkeit oder Hypeitrophie der
Organe zu welchen die Arterien gehen.
3) Centrale Hypertrophie, nämlich Hypertrophie des linken Ventrikels des Herzens, dadurch »erstarkter
Ilerzstoss und dessen Rückwirkung auf die Arterien.
4l Binc primäre erhöhte selbstständige Thätigkeit der Arterien.
Ich habe seitdem bei meinen Zergliederungen auf das Verhalten der Verkrümmungen der Arterien fortwährend
gcachtet, und nehme auch jetzt noch die angegebeneu Verhältnisse als ursächliche Bedingungen zu
ihrer Entstehung an. In Betrclf Ihrer Anwendung nuf die Verkrömmungcn der Arterien einzelner Gegenden
habe ich aber meine früher ausgesprochenen Meinungen modiflcirt.
Für die Erklärung der Entstehung der auf Tab. VIII., nuf Tab. IX. und XI. dargestellten Verkrümmungen
der Aorta auf meehanische Weise sind keine Anhaltspunkte vorhanden. Die geringfügigen Veränderungen
der Wirbel können die Cyphosis aortica in mechanischer Weise nicht hervoi-gebrachl haben, die
Cyphosc der Aorta ist viel zu bedeutend. Idi halte es für wahrscheinlich, dass die Cyphosis aortica thoracien
in diesem Falle durch eine alterirte «asomolorische Nervenein Wirkung hcr.orgcbracht worden, die
doppelte Erweiterung oberhalb des Cyphus theils die Folge einer Erkrankung der innern Arterienhanf,
iheils des durch den Cyphns bedingten verlangsamten Blutlauf wai', dnss der Cyphus zunächst die erhöhte
Herzthätigkeit und diese die Erwcitcrnng der Aorta nach sich gezogen haben.
Verkrümmungen sind beobachtet nn der Carolis communis, und an der Carotis cerebralia bevor sie in
den Canalis carotis getreten wnr.
Eine Curvatiirn carotica communis media beobaohlele Morgagni bei einem in Folge von Marasmus
senilis im höchsten Grade abgemagerten Greise. Die Scction ergab stark vcrgrösscrle Glandulae lymphaticae
iliacae, eine etwas verkleinerte aber festere Milz als gewöhnlich, eine vergrösserte Harnblase mit
b. D«J.I Morjisni, De leüiboi et C«uiU morlorom psr Ai
.ornn, vel t.;»», .liBilornm
nd Vrrintigangm, oder Cc
H i i l t t i l