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Atl der Aorta thoracica iasspii sich drei schaif von einander Iie^enzte Theile unfersciieiden.
I. Die Pars intrapericardiaca, s. Aorta adscendens s. Radix Aortae liegt inne:halb des Saccus Pericardii.
8. Der Arcus Aoi'tae reicht von dem Hervortreten der AorU aus der Herzbeutel höhle bis ?.ur Insertion des
Ligamentnm Botalli.
3. Die Aort.t thoracica dcscendens von der Insertion des Botalliscben Bandes bis au den Hiatus Aorticos.
Die Aorta adscendens hat eine Länge von 2 bis Zoll. Sie zeigt als Besonderheiten am Ursprünge den
Bulbus Aortae, bewirkt durch die drei Sinu.s Valsahae semiluriares aorticae, In ihrcr'MItte dcu Sinus quartus
a. luaximns \'alsalvae eiue stärkere Ausbucbtung nach voriie und rechts, die Vagina serosa aortico-pulmonalis
und den Annulus adlposus aorticus intrapericardiacns.
Da wo der Parietal tbeil des Herzbeutels die gi'ossen Gefäss-Stj'imine erreicht, welche in dlrecte Verbindung
mit dem Hergpn treten, böit das äussere oder fibrös-cellulose Blatt auf, das innere oder seröse Blatt stfili.t sieh
nach innen um, und umkleidet die im Iniieru des Herzbeutel-Sackes liegenden grossen Gefäs.s-Stämme mehr oder
minder volbit.iiidig bis sie das Herz ciTeiclicii. An den Ilolil-A'enen nnd Lungen-Venen gesrhiehf der Uebergang
ohne dass der sich um-stiilpende Theil uach allen Seiten um die zn umkleidenden Gefässe frei wird. Anders
verhält sich dies mit der Aorta adscendciis und der Art. pulmonalis von dem Upsprunge der letzteren bis kurz
vor deren Bifurcation iu ihre beiden Ae.ste. Das eingestüiple Visceral - Blatt des Perlcardlums umkleidet sie in
der aiigegebeneii Strecke uud bildet fTir beide eine gemeinschaftliche 51embratia s. A'agitia serosa adventilia.
All den I^läcben aber, an deneu die Aorla adscendens und der Stamm der Art. pulmonalis aneinander grenzen,
liegen die Bleiubranae celluloso-vasculosae iZellhäute oder äus.sere Häutel beider Arterien direct aneinander,
indem die Vagina serosa an der Grenze beider .Arterien von der einen zur anderen geradezu überspringt, ohne
in den Zwisrhenranm zwischen ihnen einzudringen. In der angegebenen Strecke liegen beide gro.s.sen Arterien
im Sacke des Herzbentels von allen Seiten frei wie das Herz selbst, so d»ss sie ohne weiteres mit dem Finger
umgangen werden können.
Der Aortenbogen ist ohne serösen üelierzug. Die Aorta descendens enthalt eine obgleich nicht vollständige
seröse Bekleidung von den Laminis mediastinis postiels. Besonders ist es die Lamina wedi.istina postica
sinislra, welche noch in näherer Beziehung zur Aorta .«eht. Noch weniger vollständig ist die serö.se Bekleidung
der Aorta abdominalis und der .Art. iliacae commune.s. Indem das Peritoneum an ihnen vorbei.streift. In der
Mitte zwi.sfben dem Ursprung der Aorta adscendens und deren An.stritt aus dem Herzbeutel befindet sich der
Anintlus adiposus aorticos intrapericardiacns. Kr liegt uiimlttelbai- unter der Tunica serosa nnd nmglebt vorne,
rechts und hinten in einem Halbkreise die Aorta, soweit diese nicht an die Art. pulmonalis grenzt Diese Fettlage
hat eine Breite von — C t m , und hebt die Membrana serosa etwas auf. In dem Annulus verläuft eine
von einer Vene begleitete Arteriola annularis adiposa, welche aus einem Zwciglein einer Art. bronchlalls unter
dem Aortenbogen herabsteigt. Es ist dieser Ainniliis adiposus die beim Slensclien imr schwache, beim ausgetragenen
reifen Kinde in der Regel noch nicbt vorhandene Andeutung der grossen Fettklappe, die ich bei den
gros.sen Katzenarten Felis Tigris, Felis concolor und Felis Leopardus beschrieben habe'}.
Wie wir im Nervensystem ausser dem gemeinschaftlichen Nerven-Centrum dem Rückenmark nnd dem
Gehirn, noch peripherische Nerven-Centra im Verlaufe der Nerven an sehr verschiedenen Stellen besitzen, so
bietet auch das Gefäss-System neben seinem allgemeinen Centrum, dem Herzen (^oder dem Central-Herzen')
peripherische Gefäs.s-Centra Cperiplierische Herzen') dar. Sie zeigen .sich tbeils In verschiedenartiger Krweiterang
der Gefässe und Verstärkungen ihrer Wandwigen. Solche Andeutungen arterieller ('entia zeigen in der
Klasse der Vögel gleichsam schon der Aortenbogen und die .Arteriae anonymae, bei einigen Vögeln die Carotis
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i ihrer Theilung in die Carotis interna uud externa, am aulfallendaten die Art. mesenterica anterior
der Gans (Anser cinereus). Kin Venen-Herz entdeckte zuerst M. Hall im Schwänze des Aals. Die Cysterna
Chyli der Menschen stellt ein grosses I-ymph-Herz dar. In der Klasse der Amphibien wurden gleicbzeilig von
P a n i z z a und J o h a n n e s Müller di« Herzen der Vasa lymphatlca axill.-iria und ischiadica entdeckt.
Angiectasis wird der Zustand genannt, in welchem ein znm allgemeinen Gefä-ss-System gehörender Theil
seine normale Weite Ob ersehreitet. Sie zerfällt nach Verschiedenheit dieser Theile In Cardlecta.sis Ilerzerwelternng,
Arterlectasis Erweiterung der Schlagadern, Pblebectasis Erweiterung der Blutadern, Telangieetasis
Erweiteraug der Blutgefäss-CapiHaren, Lyinphangiectasis Krweitcrnng der Lympli-Gefässe. Da hei diesen Erweiterongen
die Gefässe an Umfang zunehmen, so werden sie auch mehifach Geschwülste genannt, besonders wenn das
vergrösserte Volumen nicht gleirhmässlg nach allen Seiten, soudern mehr beschränkt an einzelnen Stellen vorkommt.
Fs beruht liieranf die Bezeiehmiug Pulsadergeschwalst Erweiterung der Arterien, Blutaderknoten Erweiterung
der Venen. Das Wort Anenrysma findet seine Anwendung auf die Erweiterung des Herzens und der Scidagadeni,
die Bezeichnung Vari.v: anf die Erweiterung der Venen und der Saugadern. Ist einfach von Varicen
die Rede so sind damit die Kr Weiterungen der \"enen, wie mit der einfachen Bezeichtmng Aneurysma die Erweiterung
der Arterien gemeint,
Aneurysmen und Varicen sind häufige Krankheiten. Sie finden sich in den verschiedensten Körpergegenden,
doch nicht gleich häiiOg In allen. \'aricen kommen am liänfigsleii In der niiteren Körperbälfte, namentlich in
den Venen der iintefeii Extremitäten und ganz vorzüglich in den oberfläcldich uiiter der Haut gelegenen, der
Vena saphena raa^ia nnd pan-a, sowie an den diese verbindenden Zweigen vor. An diesen sind sie am hantigsten
und vollständigsten nntersiichl. Weniger bekannt sind die Varicen der tiefer nnter den Fascien gelegenen \"enen,
besonders der .Muskcl-^'enen, obgleich sie hier auch zu einem hohen Grade gelangen können. Dass die Varicen am
hänfigsteii an den oberflächlichen \'encn der unteren E.vtremitäten vorkommen, hat seinen Gnind darin, weil sie
am weitesten vom Herzen entfernt sind, Stauungen Im Blullanfe in ihnen dcsshalli am lelcbtcsten vorkommen
können, und die oberflächliche liage im lockcren sulicntancn Zellgewebe zugleich die Ausdehnung am mehrsten
gestattet. Aneurysmen kommen nicht am hänligsten In den vom Herzen entrernteii Gegenden des Körpers vor,
sondei'ii umgekehrt In der Nähe desselben, nicbt in kleineren Arterien sondern in dem gro.sscn lianplstamme
derselben der Aorta. Die Gewalt, mit welcher das Blut von der linken Herzkammer aus in die Aorta
getrieben wird, ist die wesentliclisfe Ursache des so häufig vorkommenden Aorten-Ancuiysma.
Ueber Aneurysmen ist eine reiche Llterntur erschienen. S c n r p a ' s bereits erwähntes grosses klassisches
Werk hat die wisscnscliaitliche Bearbeitung desselben wesentlich gefürdert. Viele Mittheilungen
lehrreicher Fälle von Aneurysmen linden sich theils in kleineren Abhandlungen, theils In grösseren
M'erken von M o r g a g n i , S a n d l f o r t und anderen, nnd nnsführllche vollständige Zusammenstellungen
im allgemeinen bei V o i g t e i , J. F. Meckel, Otto, R o c k l t a n s k l , L e b e r t , C r u v e i l h l e r , Crisp.,
S t o k e s u. s. w.
la wird nach seiner verschiedenen Form und nach den L'rsacheu die es hervorbrachten,
Nnmen belegt. Es zerfällt nach seiner verschiedenen Entstehungsweise In ein Aneu-
1 in Folge von äusseren Verletzungen, und ein Aneurysma spontaneum bedingt durch
Wir unterscheiden ein Aneurysma variciisiim s. Varix aneurysmaticus, wenn eine Arterie
geöflnet hat. Hiermit Ist der Varix nrterlalis s. Aneurysma cirsoldeum nichl zu verwech-
Dns Anenry
mit verschiedene
rysma tranmatici
innere Ursachen,
sich in eine Ven
sein. In dem eine Arterie in einer weiteren .\usdchuung zahlreiche dnrch einzelne Znischenr.iumc getrennte
Erweiterungen darbietet. Gewöhnlich nincht Dieses zugleich mehrfache Krümmungen, und nn den untergeordneten
Verzweigungen der grösseren aneur^smatlschen Arterie finden sich ebenfalls mehr oder minder
zahlreiche Erweiterungen. Wir unterscheiden ein Aneurysma simplex, wenn nur eiu Aneurysma vorhanden
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