
verdickten Wänden. Die Vaivulne aorticae waren verdickt, die Wände der Aorta tlioracica, die Aorta
»iidominalie imd die Arteriae iliaeae boten Verknöchernngen dar. Die Carotis communis dextra nnd ainistra
zeigte in der Mitte ihres Veilaufes eine schneckenförmige Windung (Carotides cum ad suae longitudinis
medium ndsccndissent ibi sc intorqnebant cochleae instar, statimque ad rcctitudinem primam rcdibant).
Wurden die Arterien angespannt und gerade gezogen, so kehrten sie schnell nachdem die spannende Hand
zurückgezogen wurde in die frühere Krümmung zurück. Dasa dieser Zustand durch erhöhete Herz thätigkeit
veranlasst worden, ist nicht wahrscheinlich. Das Herz war ganz fettlos lurida facio nec laevi'l. Regelwidrige
tasomotorischc Rinwirkung der Nerven dörfle auch hier die Ursache der Verkrümmungen gewesen sein.
O t t o ' j gedenkt mit ein Paar Worten eines Präparates an dem die Carotiden vor ihrem Eintritt in den
Kanal stark geschlängelt sind. Dies Präparat besteht aus zwei Stücken, welche in der jetzigen Aufstelhing
der Sammlung') unter besonderen Nummern, jedoch als zusammengehörend aufgeführt sind. Im
Zusammenhange zu demselben Schädel gehörend, habe ich von ihnen eine bildliche Darstellung geliefert').
An einem zweiten Schädel findet sich in der Sammlung jetzt dieselbe Bildung der Carotis interna beider
Seiten, voa denen ich ebenfalls eine .Abbildung geliefert habe'). Von einem dritUn Schädcl ist diese Bildung
an der linken Seite aufbewahrt. Auch an der rechten Seite war sie vorhanden, doch ging die Carotis
bei der Präparation verloren").
Diese Präparate bieten üämmtlich grosse Aohnllchkeitcn mit einaniler dar. Die Biegungen der Carotis
liegen theils mehr nach vorne, theils mehr nach hinten M>m Processus stjloideus des Felsenbeines, vorzüglich
in dem Räume zwischen diesem Fortsätze und dem Eingange in den Canalis caroticus. Die Carotis
interna bildet hier gleichsam drei nebeneinander liegende Züge, eine« hinteren, einen mittleren nnd einen
vorderen. Der erste ist zunächst die Fortsetzung des noch graden Theiles der Carotis. Er steigt aufwärts,
der zweite geht herab, der dritte wieder in die Höhe bis zum Eingänge in den Carotlschen Kanal.
Durch eine nach oben convcxe Biegung geht der hintere Zug in den mittleren, dieser durch eine nnch unten
convexe Biegung in den vorderen Zng über.
In den zuerst nufgefiihrten Präparaten (No. 17 nnd 18 der Angiologisc.hen Sammlung) liegen die drei
Züge der .Ansa carotica subpetrosa ganz nahe aneinander nach vorne und innen vom Processus styloidcus.
Ihr hinterer Zug bildet an der linken Seite indem er aufsteigt noch eine ziemlich starke nach hinten
gewölbte, nach vorne concave Ausbuchtung. In letztere legt sich der mittlere Zug (Tractus medius s.
descendens) hinein. Dieser hat eine Länge von 7, der vordere Zug eine Länge von B Linien. An der
rechten Seite ist der hintere Zug zwar auch nach hinten etwas convex, nach vorne etwas concav, doch
weniger als an der linken Seite. Der mittlere Zug ist hier 6 Linien, der vorder« Zug ist 0 Linien lang.
In dem zweiten Falle (No. 20. 21 der Angiologischcn Sammlung) liegt die obere Umbiegung grade
unterhalb der Basis des Processus stjloideus des Felsenbeins. An der linken Seite ist der mittlere Zug
9 Linien, der vordere von hinten und nnten nach vorne und oben schräg aufsteigende Zug 1 Zoll lang.
An der rechten Seite beträgt die Länge dea mittleren oder herabsteigenden Zuges 11 Linien, die des vorderen
Zuges I Zoll 1 Linie.
In dem dritten Falle (No. 19 der Angiologischcn Sammlung) \on der linken Seite hnt der mittlere Zug
eine Länge von 8 Linien, der vordere eine Länge von lU Linien.
ib. BsplisUe Uorgigoi, : ie norbij chirargioii ew. Epi« XU.K. 1
Ii« Acglologilplic SHinniliiiii: I
An dem Kopfe eines mit dem Beil Enthaupteten zeigte sich eine geringere Andeutung dieser An.sa carotica
interna subpetrosa. An der rechten wie au der linken Seite bildete die Carotis interna, fi Linien unterhalb
dos Einganges in den Canalis caroticus, eine einfache aber starke Biegung mit der Convexität nach vorne,
verlief 8 Linien weit nach hinten, bog sich alsdann mit der Convexität nach hinten gerichtet um, und
stieg kaum merklich nach hinten convex gebogen zum Canalis caroticus in die Höhe. Beim straffen Anspannen
mit der Pinzette konnte die Arterie grade gezogen werden. Beim Nachlassen der Spannung schnellte
sie jedoch wie in der von Morgagni angegebenen Beobachtung in die frühere Lage zurück').
Es bilden dio angegebenen Fälle offenbar nur verschiedene Grade einer und derselben Schlingenform.
Auffallend ist es, dass sie sich in allen Fällen an beiden Seiten fand. Da diese Schlingen glcich unterhalb
des Einganges in den Canalis caroticus liegen, so könnte es scheinen als ob durch die Kraft des
Herzstosaes die Arterie mit Gewalt an die Basis Cranii externa getrieben, und dadurch zunächst
die Veranlassung zur Verbiegung der Arterie gegeben worden. Aber dieser Annahme widerspricht die
Richtung der drei Züge. Der dem Eingang in den Canalis caroticus zunächst gelegene Zug müsste dabei
wagiecht gegen die Basis Cranii externa gekehrt sein. Aber alle drei Züge stehen senkrecht, von
unten nnch oben oder von oben nnch unten gerichtet. Wie die normale FIcxura epistrophicoatlantica und
die Flexura atlanticooccipitalis ohnc Zweifel die Bestimmung haben regelwidrigen Zerrungen bei den
Sdtwärtsbcwcgungeu des Atlas um den Epistropheus, und den Vor- nnd Rückwärtsbewegungen des Kopfes
zwischen dem Atlas und dem Hinterhauptsbeine vorzubeugen, so glaube ich sind die Ansae caroticae internae
subpetrosae zunächst durch Zemtngcn bei den angegebenen Bewegungen hervorgerufen, welche durch
erhöhte Thätigkeit der vasomotorischen Nerven vorstärkt und endlich bleibend wurden. Ich halte dies für
wahrscheinlicher als dass sie anf einem Bildungsfehler beruhen.
Von den Zweigen der Art. subclavia sind es vorzüglich die Aiterine thyreoideae inferiores, welche
häufiger in schlangen- nnd schlingenförmigen Windungen verlaufen. Die Vci anlasgung hierzu liegt ofTenbar
in den vielfachen Veränderungen, welche in Betreff ihres Volumens die Glandula thyreoidea darbietet, in
der Rückwirkung auf den durch die Capillaren zeitwei.se verlangsamten Blutlauf in den Arterien, und die
erhöhte Thätigkeit der vasamotorischen Nerven. Vou besonderer Wichtigkeit sind in dieser Beziehung
die Ansae thyreoideae inferiores praecaroticae'l, welche vor den Carotides commancs verlaufen und diese
mehr oder weniger umschlingen und umkreisen.
OttoO gedenkt der Verkrümmungen der Wirbel-Arterien bei Spondjlarlhrocace des ersten Halswirbels,
der Schlüsselbein-Arterien bei Ungleicheit der Schultern, der Vcrbiegungen der Arterien bei schlecht
und schief geheilten Brüchen der langen Röhrenknochen der Extremitäten. Sie sind ohnc Frage die Folge
der veränderten Richtung der Knochen neben denen sie verlauf.n, und verdanken danach ihr Entslehen
einer mechanischen Einwirkung. Ihr specielleres Verhalten ist aber bis jetzt doch noch nicht genügend
festgestellt, nnd es würden nähere Ermitteluugen darüber immer noch von Interesse sein, besonders da
diese Verkrümmungen wahrscheinlich nicht ohnc Rückwirkung auf den Ernährungsprozees uud die Beweglichkeit
der Theile bleiben, denen sie das Blut zuführen.
Ein regelwidrig gekrümmter Verlauf der sonst gestreckten grossen Arterien der obern Extremität, der
Art. brachialis und deren Endästo ohne gleichzeitig vorhandene Verbiegungen der Kochen ist eine nicht selten
vorkommende Erscheinung. Am häufigsten habe ich sie bei ungewöhnlich hoher Theilung der Art. brachialis
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