
 
		3  Gröfses  äusseres  Saugadernetz  ( Rete  externum). • 
 4  Saugaderstämme,  welche  die  Blutgefäfsstämmchen  auf  dem  Darme  begleiten  und  
 an  der  Stelle,  wo  sie  den  Darm  verlassen  um  ins 
 5  Gekröse  überzugehen,  viel  feiner  werden. 
 6  Fortsetzung  dieser  kleinen  Gefäfse,  welche  die  Gekrösblutgefäfse  umstricken. 
 Die  Schleimhaut  des  Darmkanals  vom  Seewolfe  bietet  eben  so  wie  dieses  Gebilde 
 in  den.  Rochen,  Gelegenheit  dar,  mit  der  Beschaffenheit  ider  Saugadern  an  ihrem  Ende  
 oder  an  ihrem  Ursprünge,  bekannt  zu  werden,  da  man  ihre  Anordnung  in  den  
 zarten  Darmkläppchen,  mit  blofsem  Auge  genau  sehen  kann.  Sie  endigen  sich  blind 
 und,  weiter  als  die  Blutgefäfse  hervorragend,  erzeugen  sie  ein  Netz,  welches  den  Darm  
 vollständig  auskleidet,  so  dafs  dieses  Organ,  von  hier  aus  betrachtet,  eben  so  wie  an  
 seiner  äussern  Fläche,  ganz  allein  nur  aus  solchen  Gefäfsen  zu bestehen  scheint.  Obgleich  
 diese  Gefäfse  in  den  Darmklappen  feiner,  werden  und  gegen  den  freien  Rand  hin  büschelförmig  
 sich  auflösen,  so  kommen  sie  in  der  Hauptsache,  als  Gefäfse  von zarten  Wandungen  
 die keine freien Mündungen  haben,  mit  den Saugadern in  der Spiralklappe  der  Rochen  überein  
 und  man  mufs  hier  wie  dort,  wenn  man  diese'  Theile'  genauer  berücksichtigen  will  eine  
 innere  glatte  und  eine  äussere  mehr  dem  Zellstoffe  ähnliche  Fläche  unterscheiden  durch  
 welche  sie  mit  den  benachbarten  Theilen  Zusammenhängen. 
 Die  grofsen  Saugadernetze  auf  der  innern  und  äussern  Fläche  des  Darms  können  
 als  Chylusbehälter  angesehen  werden,  in  welchen  bei  rasch  erfolgter  Resorption  die  ein ^e-  
 sogenen  Substanzen  verweilen;  ehe  sie  in  die  kleineren  Gefäfse  des  Gekröses  übergeführt  
 werden. 
 N e u n t e   T a f e l . 
 Enthält  die  Saugadern  der  Piörtneranhänge  (Jppendices  p r l o n c ü e vom  Kabliau  
 (Gädus  Morhua),  die  lymphatischen  Gefäfse  der  Kiemen  aus  dem  Salinen  (Salmo  SalarJ  
 und  dem  Aale  (Murcena  Anguiüa). 
 1. 
 Darmstücke  und Blinddärme  XPförtneranhänge'),  mit ihren Saugadern vom Kabliau.  *) 
 1  Darmstück. 
 2  Pfötneranhänge,  zwölf  an  jeder  Seite. 
 3  Dichte  Saugadernetze,  welche  die  Pförtneranhänge  umstricken2). 
 0   Unter  diesem  Namen  erhielt  ich  diesen  Theil  von  einem  in  der  Naturgeschichte  erfahrnen  Manne.  
 Nach  Co v ier   finden  sich  beim  Kabliau  nur  halb  so  viele  Pförtneranhänge  als  an  diesem  Darmslücke  und  es  
 steht  zu  vermuthen,  dafs'diese  Anhänge  auch  in  gröfserer  Anzahl  Vorkommen,  als  sie  C u v ie r   bestimmt  oder  dafs 
 der  Theil  von  dem  hier  di>e  Rede  ist,  einen1  andern  Thiere  als  dem  Kabliau,  ar'gehe 
 2)  Die  Fische  :>ind  in  Hinsicht der  Entstehung  und  Entwickelung der conglomerirten  Drüsen  eher 
 so  interressante  Thiere  als es  die  Amphibi«;n  in  Betreff  der  Lungenbildung  und die Vögel  hinsichtlich  der Bildung 
 der  Saugaderdrüsen  sind. Die  Pförtneranhä nge,  wie  man  sie  in  der  vorliege nden Abbildung  findet,  stellen  di< 
 Bauchspeicheldrüsen  in  der niedersten  Stufe der  Entwickelung  dar,  indem.:sie nui■ als  'einfache  blinde Verlängeranger 
 des  Darmkanals  erscheinen.  Rücksichtlich  des  Zusammenhangs  mit  dem  Darme  verhält  es  sich  auch  bei  einer  
 weitern  Entwickelung,  wenn  von  den  einfachen  blinden  Verlängerungen  A es te,  Zw e ig e ,  und  Reiser  hervorwachsen, 
   auf  dieselbe Weise,  und  nicht  anders  wird  es  seyn  bei  der  höchsten Bildung,  wenn  die  ästige Ausstrahlung 
 4  Saugaderstämmchen,  in  welche  diese  Netze  überfliefsen. 
 5  Saugaderstämme,  welche  die  eben  erwähnten  und  die 
 6  Saugadern  des  Darmkanals  aufnehmen  und  gröfsere  oder  kleinere  Blasen  oder  
 Säcke,  Inseln  und  Netze  bilden. 
 H. 
 Kiemenbogen  vom  Salme  mit  seinen  Nerven  und  Gefäfsen,  deren  Verzweigungen  
 in  den  Kiemenblättchen  sichtbar  sind. 
 An  jedem  Kiemenbogen  unterscheidet  man  zwei  Schenkel,  einen  grossem  nach  
 vorwärts,  gegen  das  llerz  gewendeten,  und  einen  kleinern  nach  rückwärts,  gegen  die  
 Wirbelsäule  gekehrten,  eine  doppelte  Reihe  von  Blättchen,  an  denen  man  die  beiden  
 Enden,  das  am  Kiemenbogen  ansitzende,  die  Basis,  und  den  freien  Theil,  die  Spitze,  zwei  
 Flächen  und  zwei  Ränder,  einen  äussern  und  einen  innern,  wahrnimmt.  Der  äussere  
 verläuft  als  freier  Rand  bis  zur  Basis  des  Blättchens  fort,  der  innere  wird  durch  eine  
 häutige  Bildung,  welche  sich  von  dem  Kiemenbogen  zwischen  die  beiden  Reihen  der  
 Blättchen  hinzieht,  unterbrochen. 
 a  Vorderer,  gegen  die  Kiemenpulsader  gewendeter,  Schenkel. 
 b  Hinterer  kleinerer  Schenkel,  welcher  gegen  die  Wirbelsäule  gekehrt  ist. 
 c  Kiemenblättchen  der  einen, 
 d  Kiemenblättchen  der  gegenüberstehenden  Reihe. 
 e  Kiemenblättchen,  an  der  Stelle  abgeschnitten,  wo  die  membranöse  Bildung,  
 welche  zwischen  den  beiden  Reihen  hinzieht,  sich  endigt,  um  die  gegenüberstehenden  
 deutlich  sehen  zu  können.  Der  untere,  an  den  Kiemenbögen  ansitzende,  Theil  dieser  
 Blättchen  ist  so  auseinander  gelegt,  dafs  das 
 f   Feld  des  häutigen  Gebildes,  welches  sie  begrenzen,  zu  Tage  kömmt. 
 g  Kiemen nerv. 
 1  Pulsaderstämmchen  des  Kiemenbogens,  welches  zu  jedem  Kiemenblättchen  einen 
 2  Zweig  absendet,  der  am  innern  Rande  des  Blättchens  verläuft,  in  das  er  
 sich  auflöst. 
 3  Venenästchen  am  äussern  Rande  des  Blättchens,  in  welches  sich  die  eben  
 bezeichneten  Gefäfse  unmittelbar  fortsetzen. 
 4  Venenstamm,  in  welchen  diese  Gefäfse  das  oxygenirte  Blut  überführen  und  der  
 mit  den  übrigen  Venen,  die  an  diesen  Schenkeln  der  Kiemenbögen  hervortreten,  die  
 Aorta  erzeugt. 
 5  Lymphgefalsstämmchen,  welches  in  die  Kiemenbögen  eindringt  und  zu  jedem  
 Kiemenblättchen 
 der  Schleimhaut  durch  eine  reichliche  Quantität  von  Z e ll-   oder  Thierstoff  in  ein  Conglomérat  verschmilzt.  Die  
 letzten  Endigungen  des  Ausführungsganges  der  Bauchspeicheldrüse  oder  die  Wurzeln,  w ie   man  sie  zu  nennen  
 pflegt,  sind  die  Fortsetzungen  derselben  Membran,  die  am  Darme,  als  Pförtneranhang,  hervorwäehst,  und  in  
 deren  Wandungen  man  wohl  dieselben  einfachen  Systeme  anzunehmen  berechtigt  ist,  die  den  Pförlneranhang  
 bilden.  In  demvBetrachte  werden  uns  die  Pförtneranhänge  besonders  merkwürdig;  sie  unterrichten  uns  sowohl  
 hinsichtlich  der  Entstehungsart  der  conglomerirten  Drüsen  als  sie  über  den  Antheil  .Aufschlufs  geben,  den  die  
 verschiedenen  einfachen  Gebilde  an  ihrer  Siructur  nehmen.  Die  Saugadern  sind  auf  diesen  Secretionsorganen  
 eben  so  angeordnet,  w ie   man  sie  in  Membranen  findet,  welche  vorzugsweise  zum  Aufsaugen  bestimmt  zu  seyn  
 scheinen;  sie  endigen  sich  blind  Und  bilden  ein  dichtes  Netz,  welches  die Pförtneranhänge  bedeckt  und  den  gröfsten  
 Theil  der  Masse  ihrer  Wandungen  auszumachen  scheint.