
ein Oberschenkel sind v o n demselben nooli sn b sta n z iel d a .“ In den
Sammlungen in Zürich fand ich n ich ts der Art vo r.
Ueber die v e rsc h ie d en e n Nager, welch e v o n Oeningen angefü
h rt « e rden, ab er n ich t existiren , « 'ird in .lern, den Nag e rn g e w
idmeten A b schnitt Au sführliches mitgetheilt.
ln Betreff der ü iek h iü ite r bemerk t n och Dr. .I.D. L av a te r ( a .a . 0.
S. 7 4 ) , sein Oheim, d e r R a th sh e rr L av a te r, dem die b e rühmte Sammlung
g e h ö rte , h abe einen drei und einen halben Zoll lan g en und zwei
Zoll b reiten kon isch en Zah n , vc rm u th lich v o n e in er Gattung Nash o rn
e rh a llen , der beinahe g anz in Oeninger Schiefer g e leg e n ; e r s e y a u f
den Boden gefallen und z e rsp litte rt, un d es sch ein e n ich ts dav o n auf-
b ew a h rt wo rd en zu se y n . In d e r L a v a te r’sch en Sammlung fand ich
n ich ts v o n einem so lch en Zahn v o r , un d au ch die sp ä tem , au f meinen
Wunsch v o n den Herren A p otheker L av a te r u nd Arnold E sch er
v o n der L in th an g este lllen Nachforsclningen blieben ohne Erfolg.
Als e iner se h r se lten en T h ie rv e rs tc in em n g v on Üeningen g edenkt
K arg des gemeinen Hirsches (Cc rv u s e la p h u s ) , v o n dem ein g anzes
S kelett gefunden, ab er v o n den K alk b ren n em z e rsch lag en w o rd en
w ä r e ; die so z ersp litterten Theile so llen in die Natu ra lien k ab in e tte
v o n Meersburg, P e te rsh au s e n u n d Rheinau xind in die L a v a te r’sch e,
Ammann’sc h e und an dere Sammlungen gekommen se y n . Aus der
.Meersburger un d der L a v a te r’s e h cnS am m iu n g k en n e ich keine Ueber-
r e s te , welch e die Glaubwürdigkeit d ie ser Angabe zu u n te rs tü tz e n g e e
ignet w ären . Es w ä re möglich, d a s s die kü n stlich im OeningerGestein
ein g ese tz ten Knochen v o n g rö s s e rn Sä iig e th ie ren h ie zu V e ran lassu n g
g eg eb en h ä tten . K arg fü h rt nu n n och an dere fo ssile Knochen vo n
n ic h t n ä h e r ben an n ten g rö s s e rn un d kle in ern Sä iig e th ie ren an, die
in die Samuihingcn v o n G essn er un d Sch euchzer gekommen sey n
sollen, lind üb e r die ich ebenfalls n ic h ts Z u v e rlä s s ig e s in Erfah ru n g
brin g en k o n n te . Wenn h ienach in den ü b e r Oeningen b e steh e n d en
VerzdclHiissen manche S ä u g e th ie r-S p e c ie s zu s tre ich e n se y n wird ,
80 w erd en d.nfür die v o n mir d a rzu legenden Species um so f e s te r beg
rü n d et e rscheinen.
Die Üeb e rre ste v o n Säiig e th ie ren g eh ö ren Pachydei-men, Raub-
Ihicren und Nagern an . Von e rs te re n fan d sic h Mastodon, die Kaub-
th ie rc sind C a n is - a r tig e und die Nag e r L a g om y s -a r tig e Thiere.
MASTODON.
Die Auffindung v o n Ucb e rre sten eines Pa ch y d erms vo n so rie -
s e nm ä s s ig e r G e s ta lt wie Mastodon in dem -Mergel v o n Oeningen kam
u n e rw a rte t. Die e rs te N a c h rich t, w e lch e ich d a rüber e rh ie lt, v e rdanke
ich meinem F reu n d e Arnold E s c h e r v o n der L in th , d e r sie
mir Anfangs 1 8 4 0 milzutheilen die Güte h a tte . Es sind d ie ss diese
lb en R e ste , v o n d enen Oken (Isis. 1 8 4 0 . S. 2 8 3 ) bemerk t, Ba rth,
der Be sitz er des Stein b rn c h s, habe kü rzlich einen w o h l erh a lten en
Unterkiefer un d Zähne des Oberkiefers v o n einem Mastodon na ch
Zü rich g e b ra ch t, w elch e g anz den Exemplaren g le ichen, die man in
den K o h lengruben bei Etg g im Canton Zürich a u sg eg rab en h a t, und
u n te r dem Namen Mastodon Tu ricen sis au fg e fü h rt w erd en . Auch
S to sszä h n e un d g ro s s e Knochen wu rd en im Oeninger Bruch im
Stin k sch iefer s e lb s t gefunden. Nach dem, w a s Herr E s c h e r v o n der
L in th mir d a rü b e r sch re ib t, w ü rd e der zu O eningen gefundene M a sto d
on e h e r mit dem der Käp fn ach er Braunkohle od e r dem Mastodon
n n g u stid en s id en tisch se y n , un d d e r Unterkiefer w ä r e wirk lich a u s g
e ze ich n e t sch ö n . Diese Üeb e rre ste wu rd en bald d a rau f v o n Pro f
e s so r v a n Breda für d a s T e y le r s c h e Museum in Haarlem an gekauft.
Ich b e d au e re , d a s s ich n och keine Gelegenheit fand, d ie se ü e b e rre
s te s e lb s t zu u n te rsu ch e n . Es w ä re um so m e rkw ü rd ig e r, w en n
s ie wirk lich dem Mastodon Tu ricen sis a n g eh ö ren so llten , a ls diese
Species n u r in d e r Braunkohle v o n EIgg, un d n ich t einmal in der
g le ichaltcrlichen b e n ach b arten Braunkohle v o n Käpnach an g ctro f-
fen w ird .
CANIS PALUSTRIS.
Taf. 1. Fig. 1. 2.
Mvncaisox, in Pliii. Miig. mul Ami. Milrz. 1830.
Cr7H»> rul)>e$ communU, JUmeu-, in Geol. Trans. 2. 111. S. 283. 201. t. 33. 34.
Outis ¡lalusli-is, 11. V. MEiEn, im Jahrb. f. Mlii. 1843. S. TOI.
Den ä lteren An g ab en , w o n a c h ü e b e rre s te v o n Rau b th ic ren im
Oeninger .Mergel Vorkommen so llten , w a r w e n ig Glauben zu s c h cn -
ken, und s ch o n h a tte cs den A n schein, a ls ob Th ie re der A rt d ieser
A b lagerung ganz feh lten , a ls im J a h r 1 8 2 8 Murchison v o n einem
Besuch d ie ser Steinbriielic einen ku rz z u v o r g e fu ndenen v e rs te in e r ten
F leis ch fre sse r nach England b ra c h te , d e ssen Sk e le tt na ch Man-
tcH's Unte rsu ch u n g v o n dem des lebenden F u c h s e s kaum v e rs c h ie den
w ä re . Obgleich ich d ie ses Skelett, eine d e r s c h ö n s te n Oeninger
V ersteinerungen, nur au s der k u rzen Be schreibung v o n Mantell und
den Abbildungen kenne, die M u rchison’s Abhandlung üb e r Oeningen
in den Geol. T ran s , be ig eg eb en sin d , so bin ich doch im Stande,
s e lb s t bei die sen ge rin g en Mitteln un d d e r Unmöglichkeit, mich der
Orig in alv erste in erimg zu b e d ien e n , Einiges d a rü b e r mitzntheilen.
Das vo lls tän d ig ü b e rlieferte Th ie r lieg t mit d e r rec h ten Seite dem
Gestein a u f, imd is t dah er v o n der linken c n tb lö s s t. Die Gliedm
a s s e n hän g en schlaff an ihm lie nm te r, d e r Schwan z is t e tw a s aufw
ä r ts g e ric h te t und die g an ze Lage, w elch e d a s Th ie r einnimmt,
drü ck t u n v e rk e n n b a r au s, d a s s der to d le , a u f einem Boden g elegene
Kö rp e r v e rs c h ü tte t w a rd , n ic h t ab er, d a ss das Th ie r, a ls e s n och
lebte, in einen Sumpf oder .Morast g c ra th en und d a rin g ewa ltsam
iimgekommen w ä re .
Den Schädel, der e tw a s d u rch Druck ge litten , fand .Manteil v on
dem in den lebenden F u c h s -a rtig e n Th ieren n ich t meh r v e rsch ied en ,
a ls in V arie täten od e r Individuen v e rsc h ie d en e n Alte rs , so w ie in
Thie ren au s e n tfe rn ten G egenden; mir s c h e in t d e r Schädel d e s fo ssilen
Th ie rs g egen Canis lag o p u s ( Is a tis ) w en ig e r stum p f un d g egen
den gemeinen Fnelis im Vergleich z u r Län g e e tw a s zu h o ch , w o ra n
in d e s s die durch Druck e in g etre teiien Veränderungen und die geringe
V erschiebung d e s Unterkiefers Schuld se y n k ö n n ten . .Manteil räumt
s e lb s t ein. d a s s die Form des Schädels zu s e h r g e litte n und seine
e inzelnen Theile, n amentlich d a s Stirn b ein un d die Jo c h b o g en fo rts
ä tz e , zu s e h r b e sch äd ig t und e n ts te llt sey eii, um eine En tsch eid u n g
ü b e r Speciesvci-schiedenheit abzugcbeii. Am hinfern Winkel des Unte
rk ie fe rs w ird ein Theil bemerk t, den d e r F u ch s n ich t b e s itz t. Bei
g en au e r Un te rsu ch u n g g la u b t Manlcll sich üb e rz eu g t zu liabcu, d a ss
d ie ser Theil in Kn o ch en sp littern b e s teh t, w elch e durch V erschiebung
diese Lage eingenommen. Die Zähne h ab en ebenfalls g e litte n . -Man
s ie h t in d e ss, d a s s d a s Zah n sy stem mit dem im lebenden F u ch s fiber-
einstimmt. Nach den v e rs c h ie d en e n v o n Manteil in h a lb er un d in
n a tü rlich e r Grö s se g e gebenen Abbildungen be sitz en die Schneidc-
u nd E ckzähne mit d enen im F u ch s g ro s s e Aehnlielikeit, n u r sin d in
le tzterem die E ckzähne sc h lan k e r g eformt. Die o beren Backenzähne
u nd v o n den n n te rn die h in te ren sin d so s e h r be sch äd ig t, d a s s sich
k e in e w e ite re Vergleichung anstellen lä s s t. Nach die sen Abbildungen
w ü rd e d e r d r itte , v ie rte u n d , w ie e s s c h e in t , so g a r der zwe ite
Backenzahn e in en Vo rd e ran sa tz b e s itz en , der in Canis ü b e rh au p t
nich t, od e r e tw a n u r an den .Milchzähnen wah rg cn om m en w ird ; und
d ie ser V orde ransa tz w ü rd e im fo ssilen Th ie r die S tärk e e in er Ncben-
sp itzc e rreich en , d a fü r ab er im d ritten iinil v ie rten Back en zah n der
h in te re Theil sich e in fa ch e r d a rstellen , a ls in den C an is-artig en Th ie ren.
Diese Abweich u n g en sind so aulTailend u nd wie d erh o len sich
in den Abbildungen (Taf. 1. Fig . 1. 2 ) so g en au , d a s s s ie unmöglich
allein für Ungenauigkeitcn in den Zeichnungen g eh alten w e rd en
k ö n n e n , un d dah er eine w ie d erh o lte Prü fu n g d e r O rig in alv erste i-
n e n in g a u f die sen Pu n k t hin e rw ü n s c h t e rs c h e in en la sse n .
In" Betreff des übrigen S k e le tts w ird v o n Mantell bemerk t, d a ss
der ob e re S tach elfo rtsa lz der Axis e tw a s s tä rk e r a ls im lebenden
F u ch s sich da rstelle , w a s in d e ss auch vo n der W irkung d e s Druckes
h e rrü h re n k ö n n te ; es s e y fern er d e r Radius cy lin d risch e r und zierlich
er g egen d a s n a ch dem Arm hin g e ric h te te Ende, die Fib u la s e y
s tä rk e r und ru n d er a ls in Vulpes communis. E s sc h e in t dabei vo n
ihm ü lic rsch cn w o rd en zu se y n , d a s s im Vergleich zum Oberarm der
U n te rschenkel e tw a s k ü rze r un d der Oberschenkel e tw a s län g er sich
h e ra n s s lc llt, w a s kü rze re VordeiTüsse b ezeichnen w ü rd e , so w ie ,
(lass d icSchwaiizwirb el k ü rze r a ls im lebenden F u ch s sin d , docli o hne
d a s s der Schwan z d adurch auffiillend v e rk ü r z t w ü rd e , w a s eine
g rö s s e re Anzahl Sc liw an zw irb cl v o ra u s s e tz t. Nach den iMitlcIhand-
n n d F u s sk n o eh cn in dev v o n M antell mitgelheilleii Abbildung s c h lie s s t
Blaiiivilic (Os teo g r. Canis. S. 1 0 6 ) au f einen s la rk en Schakal. .Manteil
s e lb s t k o n n te sich n ich t v o n der v ölligen Id en tität d e s fossilen
T h ie rs mit dem gemeinen F u c h s üb e rz eu g en . Es g e h t d ie s s da rau s
h e rv o r, d a s s e r die Mögliclikeil cinräiimt, d a s s d a s T h ie r e in er e rlosch
en en Species an g ch ö rt h ab e, w a s na ch den v o n mir h c rv o rgehübcnen
Abweiehmigen um so w en ig e r Zweifel unterliegen wird ,
a ls diese an dem Skelcll sich v o rfinden, und n icht au weich en oder
den pe rip h e risch en Thcilen, deren .Abweichungen g ewö h n lich schon
zur EiTichtinig v on Species h in reichend befunden w erd en , u n g e ach tet
sie vo n w e it g e rin g e rer Bedeutung sind.
In der Gegend des Abdomens bemerk t man g e rad e u n te r den
Lendenwirbeln Theile, w elch e na ch der v o n Dr. Pro iit vorg en om-
mciien chemischen Analyse für fo ssilen Darinkoth zu h alten s in d ;
e s is t iiämlicli die in diesen Tlieilen e n th alten e .Menge an ph o sp h o r-
saurem Kalk beträ ch tlich er, a ls in der cigcnliichcii Gcstcin smassc,
deren bituminöse Bcscliairenlieit v on dem p h o sp h o rsau re ii Kaik b e r-
rüliren w ird , w e lch e r durch Auflösung v o n th ie risch en Substanzen
e n tsta n d , die iu dem W a s se r, w o ra u s d a s Gebilde sich a b se tz te , in
Menge voi'lianden g ew e sen s e y n mu ssten .
In der Gro s slie rzo g lich en Sammlung zu Ca rlsruhe befindet sich
au s der .Mecr.sburg'sclien Sammlung ein Eckzahii, der v o n Canis palu
s tris hc rz iirü h rcn sch ein t, und ein zw e ite s Individuum d ie ser Spec
ie s an d eu ten wü rd e . Die ser v e re in ze lt zur .A blagerung gekommene
Z ahn is t v o n mir Taf. I , Fig. 3 abgebildet. Seine BesehalTeiiheit is t
C an is-n rtig , und in Grö s se komml er u n te r den lebenden Thieren der
Ai'l zu n ä c h st a u f Canis Vulpes h e ra u s , w o b ei e r ab er eh er e tw a s
g e rin g e r a ls in diesem F u ch s ist, w a s den Eckzälincn in dem zuvor
beseliriebenen Sk e le tt e n tsp rech en w ü rd e . Nach der kü rzc rn und e tw
a s s tä rk e r gekrümmten Krone is t zu v e rm u th en , d a s s der Zahn
einen Eckzaliii der rech ten Unterkieferhälfte d a rs te llt, n u r w ü rd e a lsdann
der h in te re Theil der K ro n eu b as is w en ig er au fg e tricb en seyn,
a ls g ewö h n lich , w o ra u f in d e ss kein w e ite r e s G ew ich t zu legen ist.
Der Zahn is t jed en falls v o n der In nen se ite eiitb iö s st. Sollte er aus
dem Oberkiefer h e rrü h re n , so w ü rd e e r d e s sen linken Hälfte an ge-
hör<m. An der H in te rs eile der Kro n e findet man eine Kan te, welch e
sich d eutlicher n a ch innen a ls nacli au ssen zu erk en n en gieb t, und n icht
g an z bis zu dem s c hw a c h nach innen g e ric h te ten ä iis se rs ten Theil
der Spitze z ieht. In der K ro n eu b as is g e h t diese Kan te in einen deutlichen
ß a s a lw u ls t ü b e r, d e r an der In n en se ite .scliwäcber a ls liintco,
na ch v o rn ab er und wo h l au ch na ch a u s sen noch sc hw a ch e r wird .
Die Zah n k ro n e m is s t an d e r Ba sis 0,01 Länge bei 0 ,0 0 5 Breite. Die
n u r zum Theil überlieferte IVm-zel is t e tw a s s tä rk e r un d a u f dem
Querbrucli o v a l. Der Zahn is t v o n dnnklerera Braun, fe s t und se h r
g u t e rh a lten . Auch d a s G estein r ü h rt v o n e iner fe s tem Lage lier,
die re in e r is t, eine h e llere geibliche Fa rbe z eig t und sich in dünne
Blätter sp a lte n lä s s t.
N A G ER.
Ilauptsäciilich K arg (a . a. 0 . S. 2 4 ) und Cu vier (o s s . fo ss. V. 1.
S . '6 0 ) g ed enken d e r Nager im Oeninger Gebilde. Was s ie darüber
be ricblen, g rü n d et sieb a u f die na ch Carlsru h e gekommene .Meers-
bu rg cr Sammlung, au f die L av a fer’sc h e Sammlung in Zürich, a u f die
Ziegiev’sc h c in Wintevtliiir und a u f einige a n d ere Sammlungen.
Sie uelmien meh re re .Nagergenera in diesem Gebilde an. K arg deren
d re i; die Hausmaus (.Mus im iscu lu s ), die Haselmaus (.Myoxus, Muscard
in ) und e in en d ritten Nager, vo n dem e r ab er s e lb s t d e r .Ansiclit
is t, das.s e r e h e r ein Abkömmling v om gemeinen Iltiss (Mustela
p iito riiis) sey ii könnte.
hl den Sammlungen Deu tseh lan d ’s un d d e r Schweiz e rh ie lt ich
Gelegenheit, v iele Üeb e rre ste N ag e r-a rtig e r Th ie re vo n Oeningen zu
u n te rsu ch en . Ich fand in d e ss n ic h ts v o r . w a s an eine Hausmaus c r-
iiinevl liä ttc , imd e s mu sste mir d ie ss um so melir aulTnllen, a ls nacli
Pfeiffer's Versicherung Oeningen an den h ie ru n te r begrilTeiien Tliie-
reii keine ge rin g e .Ausbeute lieferte. Sicherlich h a tte man die Üeberre
s te v o n einem än dern Nag e r für lia u s ra a u s v e rk a n n t, oder Verste
in e ru n g en g anz an d e re r Art für Nag e r n u sgegeben. An einem der
Exemplare, welch e K arg vo n der H au sm au s in der L a v a ie r’sch en
Sammlung gezeigt w u rd en , w ie s G essn er w irk lich n a c h , d a s s diese
V erste in e ru n g v o n e in er Pflanzeuwurzcl, a lso g a r n ic h t v o n einem
th ie risclien Geschöpfe he rrü lirt.
Die Annnlimc e in er lla-selmaus be ru h t a u f e in er Verste in e ru n g ,
welch e au s der Saiumlung des lyandammaiins v o n Galseliet zu Fraueii-
feld in die F ü rs tl. .Meersbiirg'sche Sammlung gekommen w a r , un d in
einem gekrümmlen un d z erdriicktcn Skelett vo n 5 Zoll Länge besta
n d . Ucber diese Verste in e ru n g v e rm ag ich g en au e re A u sk u n ft zu
Ilei-in. V. Muyci-, Üciiiiigcn.
geben. leli fand sie n n ie r den Gegenständen v o r, welch e mir Herr
Prof. Alex. Braun a u s der (h trlsru h er Sammlung a ls so lch e miltheilte,
die a u s der frü h em .Meei'sluirg’sc h en Sammlung herriilirteti. .Auf der
Platte lind Gegenplaltc erblickt man eine k ünstlich zusammengesetzte
Versteinerung. Drei Bru ch stü ck e vo n v e rsch ied en en Geseliopfen sind
an ein an der gefügt und in eine viele Pllan z eiiie ste iiinschliessende
Platte v o n Oeningen cin g ek ittet. Den beiden E n d stücken is t nicht
m eh r an zu seh en , v on w a s s ie lic rrü h ren ; in d e r Gegenplatle v e ri
alh e in es d e rselben Fisch. .Nur d a s mittlere vo n den drei Stücken
v e rd ie n t Beaelitimg. Es b e stellt in einem 0 ,0 7 langen Stück vom
Rumpf des in d ie ser Abingertmg vorkommenden N ag e rs , den ich
u n te r Lagomys Oeningensis n ä h er b e schreiben w e rd e , und is t aus
undeutlichen Wirbeln, den beiden Sch u lle rb lätlern und un g e fäh r eilf
Rippen, v o n denen die län g sten 0 ,0 3 Län g e bei n ich t ü b e r 0 ,0 0 2
Breite m e ssen , zu samm engesetzt. Von den S eh u lte rb lättern sind nur
die sch arfen Abdrücke überliefert, w o n ach sich ihre Länge au f 0 ,0 3 4 ,
die g rö s s te Breite des obei'n, sc hw a ch co n v ex ziigelicndoii Endes
au f 0 ,0 2 iiiul die schm älste Stelle am en tg eg en g ese tz ten Ende auf
0 ,0 0 3 b em isst. Es g e h ö rt w irk lich v ie l Eiiihildiiiigskraft dazu, eine
a u f diese Weise zu samm en g e setz te Verslc in enm g für eine Haselmaus
zu erk lä ren .
Der d riltc Nager, od e r die V erste ine rung, welch e K arg fast lieber
für einen Abkömmling vom gemeinen Iltiss lialten wü rd e , is t ein
w irk lic h er Nager und e ig entlich das Th ie r d ie ser Ordnung, wodurch
ü en in g en sieh auszc ich n e t. Nach einem Exemplar d e r Zieg ler’sch en
Sammlung in W in terth u r erk lä rte be re its Gessn er die ses Thier für Nag
e r. Blumenhach (Spec. Arch. tell. 1. S. 8 . Note) is t derselben Ansicht.
Er sa h d a s Zieglev'sche Exemplar, un d die Abbildungen, welch e er
s ich vo n diesem und n och einem ändern Exemplar fertigen lie ss,
le rn te sp ä te r Cuvier bei ihm ken n en . Die Ziegicr’seh c Sammlung
m u sste na ch K arg ’s Angabe meh re re Thiere der .Art b e se s se n h a ben.
Eines derselben lie s s der Be rghnuplmann Wild zeichnen und
ma ch te es in den .Miimoires de P.Acadcmie de Lau san n e (III. S. 5 1 )
b ek an nt. Der Gegenplaltc v o n diesem Exemplar bedient sieli Karg
(S. 23 . t. 1. f. I ) zu r Un te rstü tzu n g se in e r An n ahm e, d a ss das
Th ie r v o n einem Iltis s h e n 'ü h re. AVenn Cuvier an fü h rt, d a s s e r im
Brittischeii .Museum ein Th ie r der A rt g e seh e n und zeichnen habe
la s s e n , das die L a v a te r's c b e Sammlung b e s e s s e n , so möchte ich
e h e r v e rm u th en , d a s s d ie ses Exemplar der Ammann'schcn Sammlung
an g elio rt h a t, da meines W issen s die Gegenstände der L av a te r’schen
Sammlung sich noch beisammen in Zü rich befinden. Cuvier ( t. 3.
f. 18) g ieb t K a rg 's Abbildung in lialber Grösse w ie d e r , den Ko |if
ab er imd den Femur (f. 14. 1 5 ) in n a tü rlich e r Grösse na ch Wild's
Abbildung. Fü r d a s am b e sten e rh a lten e Exemplar e rk lä rt Cuvier
je n e s , w e lch e s e r in der .Cavlsruher Sammlung im .lahr 1811 h alte
kennen g e lern t, und g e rn u n te rsu ch t und abgebildet haben würde,
w en n e r Zeit dazu gefunden h ä tte. Schon die g ro s sen , gekrümmten
Schneidezäline und die Backenzähne vo n b lä ttrig e r oder p risma tisc
h e r Stru c tu r, welch e diese Versteinerungen darbieteii, widerlegen
Karg ’s Vermutliiing, d a ss d ieses Th ie r ein Abkömmling vom lit is s
se y , z u r Genüge, und rech tfertig en Hhimenb.ach’s Au sspriich von der
Nag e r-a rtig en N atur desselb en . Cu vier fand das Sk elett für zu g ro s s ,
a ls d a s s cs e iner W a s se rra tte liättc an g eh ö ren könn en , und glaubt,
d a s s es hierin sich e h e r mit einem Th ie r au s der Abtheiluug der
eigentlichen Ratten mit einfachen, an den Rändern e in g eschnilteiien
B a ck en zäh n en , n amentlich mit d e r P e rch a i g en an n te n Kalte vo n
J a v a v e rtra g e , wo g eg en die a u s parallcieii Blättern zusamtiienge-
se fz ten Backenzähne, die Gestalt des Femu rs un d die niedrige Lage
des dritten T ro ch a n te rs au f A rvicola (C am p ag n o l), eine Abllieilung
v o n Nagern h inw e isen , deren g rö s s te s Th ie r die W a s se rra tte w äre.
Unter den übrigen Nagei'n w ü rd en n u r Cabia und Ondatra Th ie re v o n
u n gefähr derselben G rö s se und dem fo ssilen T h ie r zu v e rgleichen seyn.
Bei g e n au e re r Un tersuchung s to s s e man in d e ss auch h ier a u f g ro s se
Verscliiedenheiten ; der lange Schwan z d e r Ondatra fehle, die Kiio-
clicn se y en e tw a s kürzer, als in den g en an n ten lebenden Thieren, an
dem fo ssilen E.xcmplar in England erk en ne man deutlich, d a s s die
o beren Backenzähne au s dünnen, oben s tä rk e r gebogenen Blattern
be steh en : kurz Cu vier k o n n te sich üb e r das Genus n ich t einigen,
und s c h lie s s t mit der Bemerkung, d a s s d ieser fossile Nager eine neue
Species du rste lle, o hne sich über d a s Genus a u szu sp rech en . Später
lie s s Köllig (Ico n es fossilium se ctiles, 2. Liefr. t. 10. f. 1 2 6 ) die