
Oi-niiigciisis d ie ser d ritte Tlieil am letzten iinlerii Backcnzalin,
rcnd er in L. Meyeri sich iia cin v cis en liisst. l'iilc r den Ueberrcsten
vo n J^agomys Sardus a n s der Kiiocheiibreccic v on r a g lia r i, welche
ich der gütig en Aufmerksamkeit des Herrn Prof. J)r. Kud. Wagner
v e rd a n k e , befinden sic h meh re re U n te rk ie fer, w o rin d e r letzte
Backenzahn immer a u s drei Prismen ziisaiiimengesetzt ist.
Das diluviale Vorknmmeh v on Lagomys is t n icht a u f die Kn o ch en -
brcccic der Nordküsic des Mittclmeeres b e sch r.in k t; d ie ses Genus
liiidet sicli au ch im k nochenführenden Diluvium v on Hölilen. Die e rste
Niiclirichl vo n so lch en Ucberre.sten g ieb t Tournai, der Sohn, (.Ann. de
Chim. c t P h y s . 1 8 3 3 . LH. S. 1 6 1 ) au s Uölilcn Südfrankrcicli’s ; D es-
n o y e rs (Comptes rend. i\ro . 14. 4. April. 1 8 4 2 . S. 5 2 6 ) e rw äh n t
a u s den knochenführendeii Hühlcn der Gegend vo n l’a ris ['e b errc sle
vo n zwe ien .Spceics L agom ys, de ren eine in Grö s se au f L. ogotona.
die an dere a u f I,. pusillus h erauskominen w ü rd e , und Owen (liist.
Bril. fo ss. Main. S. 2 1 3 . Fig. 8 2 . 8 3 . 8 4 ) b e sch reib t den des llin -
te rth e ils b e raubten Schädel e in er v o n ihm Lagomys sp c iacu s be-
nniinten Species a u s d e r k n o eh cnführcndeu Höhle von Keiit in England.
E s is t eigenllicli n u r le tzteres Schädelfragmenl g en au e r b ekannt.
E s e rin n e rt an ein Th ie r v o n d e r Grö s se d e s iu Sibirien lebenden
L. p u s illu s , w äh ren d die Bildung d e r einzelnen Schädelthcile der
g rö s s e rn Sibirischen Species, Lag om y s Alpinus, sich äh n lich e r v e rh
ält. Lagomys Meyeri w a r n ich t g rö s s e r a ls L. sp c ia c u s, wo h l aber
L. Oeningensis. Die te rtiä ren Species besch rän k en sicli, a u s s e r Oening
en, a u f das F ran zö sisch e Ueparlement Piiy-de-ÜOme, v o n w o Croi-
z e t und Jo b e rf (o s s . fo ss. de Puy-de-Dôme 1. S. 2 3 ) eine Species
namhaft machen, o hne die Stelle, w o die B e ste sich fanden, gen au e r
nnziigeben: (Tiabriol und Bouillel (Montagne de Boulade. S. 83 . tab.
romiia ra tif, Note 3 ) führen d a s Tcrliärgebilde der Gegend v on Marcoin
a ls L ag e rs tä tte e in er Lag om y s-sp ee ics an, nnd wenn Bravnrd
(.Monogr. de deiix felis. S. 1 1 4 ) für die Ablagerung vo n Marcouis
bei Volvic im Puy-de-Döme zwe i Species Lag om y s bezeichnet, so
w ird d a ru n te r wolil die zu v o rg en an n te Fundgrube zu v e rs le lie u s e y n :
e s w ä re so g a r den k b ar, d a s s diese Sch riftste lle r n u r Keslc vo n einer
und d e rselben Species v o n Lag om y s v o r sic h g e h ab t h á llen , a ls sic
die .Angaben maeliten.
In dem Tertiärgcbilde v o n Weisenau kommt ein Nager v o r. der
Lagomys am n ä ch sten s te h t, vo n diesem Genus ab er w eg en seinen
Verschiedenheiten v o n mir u n te r d e r Benennung Titanomys g e tre n n t
w ird . Bei diesem Th ie r felill ty p is cii der d ritte Zah n th cil im lelzten
u n te rn Bnckeiizaliu, und zw a r oliue dafür einen Zahn meh r zu besitzen
, auch liaben die iin lern Backciizähiie a u f der iniieni Hälfte der
lu n e iise ite b is zu einem g ew is s en Alter eitlen Ansatz au fzuwe isen ,
der Lagomys felilt, und in den oberen Backenzähnen b e s teh t ebenfalls
merkliclie Versch ied en h eit, so d a s s die Nager v o n Oeningen aller
Verwech selu n g mit Titanomys en tg eh en .
Die Nager vo n (leiiingeii erin n e rn an eine se lten e V’e rsfcincrimg
der eliuniuligeii L in k 'sch e n Sammlung iu Leipzig, angeblich zu Wa-
lis ch im S a a ts e r K re is in Böhmen in einem Schiefer gefunden, der
mit dem Oeninger g ro s s e Aehnlielikeit b esitzen soll. Diese Versteine
ru n g , v o n d e r Heb eu streit im Museum Richteriamim I. 1 3 , Nro. 1.
und Andere, so auch Cuvier (o s s . fo s s . 3 . öd. V. I . S. 6 4 . t. 3.
f. 1 3 : — 4. öd. Vill. S. 1 2 7 . t. 2 0 4 . f. 1 3 ) Abbildung geben, ste llt
einen Nag e r d a r, n och k leiner a ls Lagomys Meyeri, mit dem er schon
w eg e n des lan g en S c hw an z es iiiclit zu demselben Genus g eh ö ren
kann. Das Tlü e r h ä lt Waleh für eine W a s s e rra tte . Gmelin für eine
Spitzmaus, und Cuvier der .Mus te rr e s tr is am älinliclisten.
F O S S I L E V Ö G E L.
D e r Se lten h eit, womit wirkliclie V fig elversleinenmgen sich ßndeii,
der .Manselhaftigkeit der Nachrichten und Abbildungen, w elch e über
V ö g e lrts te au s dem Mergel vo n üen in g en b e s te h e n , und der Gesch
icklichkeit im Z u sammens elzen v on Verste in e ru n g en , w elch e sich
in d e r ü a rs le lliin g v o n fo ssilen Vögeln a u f diesem weich en Gestein
nich t u n v e rsu c h t g e la s s en , is t e s b e izuinessen, d a s s den Angaben
üb e r fo ssile Vö gelresle vo n Oeningen w en ig Glauben g e sch en k t
w u rd e . Es un te rlieg t indess keinem Zweifel mehr, d a s s d ie s e r .Mergel
wirklich Üeberreste v o n Vögeln um sch lie sst. V'oii küiistlicb zusam
m en g ese tzten Vögelv ersle in eru n g en vo n Oeningen is t das auffallen
d ste Stück, w elch e s mir durch die Hände ging, d e r so g en an n te
Wach telk ö n ig in der Sammlung des F ü rs te n v on F ü rs te n b e rg zu l)o -
nniiöschiugen. Ein frü h e re r B e sitz er hielt d ie s e s Stü ck , w ie da rau f
b emerkt s te h t, fü r eine u n s c h ä tz b a re -Merkwürdigkeit und d a h er hoch
im Pre is. Zu s e in e r Verfei'tigung w u rd e auch jiic h t d a s .Mindeste von
einem Vogel v e rw an d t, e s b e s teh t a u s zu sam m en g e setz ten Fisch -
r e s teo , die mit b rau n e r Fa rbe iu die Form e ines Vogels g e b ra ch t sind.
Die frü h e ren Nachrieliten üb e r fo ssile R e ste vo n A'ögein au s dem
Gebilde v on Oeningen finden sic h bei K a rg )a . a. 0 . S. 2 6 ) g e sam melt.
E r g ed enk t dabei ebenfalls des ganzen S k e le tts vo n e iner
Wachtel, w elch e s in die Fü rstlich Kau n itz ’s c h e Sammlung in Wien
überg eg an g en sey n so ll, so w ie e in er Feldlei-eho, de ren Aufentlialt
ihm unbekannt w a r. Die Verste in e ru n g v on Oeningen a u s d e r eh e maligen
Seh u lth e ss’sch enS am m lu n g , w e le h e J . FI. L av a te r und Schinz
im Tas ch cn b u eh für Mineralogie (2 r, Ja h rg . 1 8 0 8 . S. 7 7 . t.) für
einen Ornitliolilhen be sch reib en , rü h rt, wie ich ausfü h rlich er zeigen
w erd e, v o n keinem Vogel, so n d e rn vo n dem v on mir L atonia g e na
n n ten Fro sch her.
Die ü b e r fo ssile Vogelfedcrn vo n Oeningen be steh en d en Angaben
v e rd ien en aucli mir zum Theil v o lie s Zu trau en . So g iebt Sclieiiehzer
(Qiiaerelis e t v in d ic iis piscium. S. 14 . t. 3 ; — P h y s . s a c . S- 67.
t. 33 . f. 2 2 ) .Abbildung v o n e iner Oeninger V erste ine rung, die e r für
„ e in e n w o h l ausg ed ru ck ten S chw an z od e r S c hw in g -Fed er v on einem
Vogel“ hält, womit die Abbildung allerd in g s einige Aehnlielikeit besitzen
w ü rd e . Fo rtis ( Jo u r, de Pliy s. Floréal. Au 8 . 1. S. 3 3 4 ) liält
diese Verste in e ru n g nicht für eine Fed e r, soiulurn fü r eine Se rlu ia rie ,
also eine Coralle, w a s freilich für ein Gebilde wie das Oeninger, das
keine .Meerthiere um sch lie sst, n och m eh r aiiirailen wü rd e . Auch Hci-
manii ( Jo u r, de P h y s . a. a. 0 . S. 3 4 0 ) k ann sich vo n der F e d e rn
a tu r d ie ser A’evstein eru n g , die in die Sammlung v o n Sch cu ch z er's
Neffen gekommen se y n soll, nicht ü b e rzeugen. In Andreae’s Briefen
(S. 5 6 ) is t v o n e in er im Oeninger Gestein gtTiindcneii Vogelfeder
a ls v o n einem ..g a n z einzelnen ,Stück“ die Rede. In Gmeliii's Ueber-
se tziin g v o n Lin n ö 's Mincrnlsvstem (III. S. 46 l ) w ird g e s ag t, Walch
ged enk e vo n ü e n in g en e in er S p u le, v enm ith lich v o n e in er Gansfeder,
mit einem Stück vom Bart, un d e iner kleinen A’ogelfeder mit
der Spule a u f e iner v e rs te in e rten .Muschel; und Karg s a g t, ein in te re
s s a n te s Exemplar v o n einem Abdruck e in er kleinen Vogelfedcr auf
Oeninger Schiefer mit dem Gegenabdruck e n llia lte die Natu ra lien -
sammiimg zu Meersburg. L etzte re Vcisfeincining lia tte Herr Prof.
Alex. Braun die Gefälligkeit mir mitzutlieilen. Sie b e stellt in der
Platte u nd G eg en p la tte, w o n iiif eine w irkliclie Vogelfeder liegt.
Beide Platten sin d na ch meinen Zeiclinnngen Taf. I . Fig. 6 abgebildet.
Die F ed e r sle lit eine so g e n an n te PUaumfeder dar. die ü b e rau s d eu tlich
ü b e rliefert ist. Die eine Seite der Fah n e is t dunkler a ls die andere,
u nd man so llte g lau b en , c s gebe sic h hiciliircli nocli die F ä rbung
zu erk en n en . .Alit Hülfe der Luppe crk emil man, ila.ss melirere
Fäden der Fah n e noclimals deutlich g e fiedert siml. Von d e r Su b s tan z
des e igentlichen Kiels und des-scn Verläiigcrniig, w o ra n die Fuhiiü
s itz t, is t w en ig er überliefert, w o h l au s dem Grund, weil die.ser Tlieil
d e r F ed e r a n s e in er .sehwamniigeren .Mas.se b e stellt. Das Gestein g e h
ö rt e iner fe steren , dünnschiefrigeii Lage an, iinri die d a rau f liegende
F ed e r is t v on bräuiilielier Fa rb e. Es s te h t kaum zu e rw a rte n , d a ss
d a s .Studium der einzelnen Vogeltlieile sich mit der Zeit so w e il niis-
bilden werd e, du.ss au s der Besehaffcnlieit e in er beliebigen Feder das
Genus, v o n dem sie h c rriilirl. e rk an n t w ird ; und e s lä sst sich dah er
auch kaum eine n äh ere Angabe über den Vogel niaelieii, der im Ges
te in e v o n Oeningen eine Feder z u rü ck g eia ssen .
I I
ln (inieliii’.s Uebersetzimg von L innö's .Mineralsystem w in l auch
des Voi)iommeiis von v e rsfeinerle ii Vogeischnäiieiii bei Oeningen in
einem sc hw a rz e n Steine g ed ach t. Ich fand keine Gelegenheit mich
vo n d e r Richtigkeit d ie ser Angabe zu ü b e rzeugen lis soll ferner
Znnnichelli im Besitz e in es Vogelsehnahels vo n Oeningen g ewe sen
s e y n , über den ieli ebeiifalis iiiclils Näheres in Eifah n iiig bringen
k onnte. Dafür ab er fand icii u n te r d e r reichen Samiiilimg v c is te i-
iie rler In sek ten v o n Oeningen, welch e au s der Mc eislnirger Sammlung
iu die C a rlsru h er ü b erging, einen noch mit dem Schnabel und
so g a r mit Federn v e rse lie n en Scliädel eines kleineren Vogels vo r.
A'oii d ie ser b ish e r g anz u n b e ach tet gebliebenen Vo g elversleineruiig
g ebe ich Taf. 1. Fig. 5 -Abhilduiig. E s g e lan g mir auch die Gegen-
phitle dazu aiifzuliiiden, au f der einige Federn au s der h in le ren Gegend
d e s ß e h äd e ls liegen, die ich des Abbildeiis n ich t w ertli e ra ch te
te . D ie ser Vogelkopf e rlitt bei se in e r En tb lö ssu n g vo n der Oberseite
B eschädigung. Der Sehiiabel, w o ra n n u r das ä u s s e r s te Ende fehlt,
g e h ö rt e h e r zu den kürzerii. Die .Mitte dci' Überseite, sow ie die Kiio-
chendecke der eig en tlich en Schätlelwölbung sind weg gebrocheii,
w o g eg en an den Nebenseiten, zumal an der rech ten , und au ch hinten
die Federn deutlich überliefert sind. Ih re Bescliafl'eiiheit lä s s t a u f
ein ju n g e s Th ie r s c h lie ssen , und sie ma chen den Eindruck vo n iiiiss-
g ewü rd cn e ii Federn. Die Länge d e s ganzen Kopfes b e tru g n icht über
0 ,0 3 2 und die Breite in der e igentlichen Schädelgegend vo n g e ru n d
e ter Form 0 ,0 1 2 5 . Dur Schnabel g in g in den Schädel allmählich über.
Die Nasen lö ch er la s s e n bei dem b eschädigten Z u stan d e der A'ersfei-
iierimg keine Cn tersch e id im g zu. Der fo ssile Kopf is t halb so g ro s s ,
a ls in Ph a s ia iin s galltis, mit dem e r allgemeine Fo rmähiilichkeit z e ig t;
e r v e rrä lh d a h er einen kleineren Vogel a u s der ü rdtiim g der Galli-
iiaceen, d e ssen Grö s se an den sch o n durch D arce t au s dem Terliär-
g y p s des Montmartre bekaniilen Vogel (Cu v ie r, o s s . f a s s . 3. öd. Hl.
S. 3 2 5 . t, 7 3 . f. 1 .; — 4. öd. V. S. 5 9 3 . t. 1 5 4 . f. I j eriiiiiern
w ü rd e , w o ra n a b e r d e r Kopf auf eine Weise ü b e rliefert is t, die keine
g en au e re Vergleichung z u läss t. Das ßriiiin der Federn is t e tw a s
(liniklei-, a ls d a s d e s Sehiiaiiels od e r d e r Kn o ehentlieile. Das Gestein
g le ich t vollkommen jen em mit d e r v e rs te in e rte n Feder, die für d ieses
Th ie r e tw a s zu g r o s s s e y n w ü rd e , u nd e h e r vo n dem Vogel h e rrü h ren
k önnte, v o n welchem ich ein Bein a u s d e r eheinaÜgeii Meers-
b iirger Samralimg zu b c sclireiben liabe.
Z u v o r ab er is t zu e rw äh n e n , d a s s in d e r Ammann'st-hen Sammlung
ein A'ogelfnss mit Gegenahdriiek v o rlian d en g ew e sen s e y n soll,
d e s s en Schöiilieit und Vollständigkeit K a rg an p re isl. Es w ird diess
d a sselb e Stück se y n , w o ra u f Biumenbacli (in Lich teiiberg 's .Alagazin.
IV. St. 3. — Spec. a rch . te l. I. S. 8 ) , e s e in er Schnepfe zuerkennend,
aufmerksam in a c lil. und d a s ihn v e ra n la s s t h aben w ird , iu se in er
Natiirg esch iclite ( U t e Aull. S. 6 2 1 ) v o n Oeningen Kn ochen von
Sumpfvögeln anztiführen. Razo um owsk y (Mem. de L au san n e , lil.)
e rw ä h n t desselb en Stü ck e s a ls e ines Ucb e rre stes vo n Scolopax. Diese
Verste in e ru n g w ird mit den übrigen Geg en slan d en d e r Ammaiin'schen
S.immlimg d a s Britlisclie .Museum e rw o rb en haben, und es w ä re zu
w ü n sch e n , d a s s s ie gemuicr b ekannt gemach t wü rd e .
Den Vogelfuss au s der Me ersburger Saiiimiimg leg t K arg einer
Schnepfe bei. Die Abbildung, welch e e r ( t. 2 . f. I ) davon giebt,
is t so ro h . d a s s es s c hw e r h alten w ü rd e , a u s ih r mit G ew issh eit au f
eine wirk lich e Vo g elv erste iiie ru n g zu scliliesse ii. .Auf diese Abbildung
liiii h ie lt e s Cu vier (o s s . fo ss. 3. öd. III. S. 3 0 6 ; ___ 4. ed. V.
S. 5 5 7 ) für möglich, d a s s Oeningen fo ssile Vögel liefere. Icli erliielt
die se Platte v o n Ilcrrn Prof. Dr. Alex. Braun a n s der C a rlsruher
Siumnlimg milgelheilt, und üb e rz eu g te mich, d a s s sie wirk lich einen
Vogelfuss e iitliält, den icli Taf, 1. Fig. 4 abgebildet habe. Diese
Verste in e ru n g b e s ieh t im U nte rschenke l, im .Mittelfii.ss und in Ueber-
re s te n vo n den Zehen. Sollte am obern Geleiikkopfc des Unterschenkels
etwa.s fehlen, so erfu h r der Kiioeheii diese Beschädigung selioii
zur Zeit, a ls e r vo n d e r üesteiiismasHe umhüllt wu rd e . Je tz t mi.sst
e r 0 ,0 5 1 Länge und in der obern Hälfte vo n vo rn nach liinlcii 0 ,0 0 3 ,
g egen d a s ob e re Ende hin wird e r kaum b reiter, in d e r untern Hälfte
e rliält man kaum mehr al.s 0 .0 0 2 , und an dem untern g erundeten,
e tw a s beseliädigleii Gelenkkopf 0 ,0 0 6 . Fü r die Länge des an beiden
Geleiikendeii liesehädigleii .Mittelfussknochens lä s s t sicli 0 ,0 2 9 5 aii-
nehmen, die K n o cheiiröhre be.sass v on vorn nach hinieii 0 ,0 0 1 5
Stärk e. Auf der Ober- od e r Vorderseite is t sie mit e in er Rinne v e r se
h en und w en ig er g ew ö lb t, a ls a u f der Unter- od e r Hiiiferseite.
Der .M ittelfusskiioclicn liegt noch mit dem Liiterselienkel u n te r Besc
h re ib u n g e in es spilzen Winkels zusammen. Mit dem .Millelfuss-
kiiochcn sind noch die Zelien v e rb u n d e n , au s denen ersicliOicIi
w ird , d a s s die Versteiiieiaing den rech ten F u s s d a rstellt. Von der
innerii Zehe sind zwei Glieder überliefert, so d a s s n u r das Nagelglied
fcliU. Das e rs te Glied m is st 0 ,0 1 1 , d a s zwe ite 0 ,0 0 9 5 Länge, Von
der m ittle n i Zehe is t d a s e rs te Glied vürliandeii, welch e s ein weiii«-
k ü rze r ksl, a ls d a s d e r in n e n i Z c lie ; e s wü rd en d a h er h ier mit
dem Nagelglicd drei Glieder fehlen. Von der ä iisse rn Zehe, widclie
mit dem Nagelglicd a n s fünf (ilicdern b e s teh t, sc h e in t mir d a s letzte
n icht überiicfert. Die Grenze zwisch en dem e rs ten und zwe iten Glied
w a r lüeht zu v e rfo lg en , die Länge des drittem Gliedes nii.ssl 0 .0 0 7 5 ,
des v ie ricn 0 ,0 0 5 . Selbst die h in te re Zehe is t ü b e rliefert, a b e r in
beschädigtem Ziislamle.
Den nä ch sten An sp ru ch a u f Vergleichung mit diesem F u s s i.st
den Vogelknochen au s än dern Tertiärgebilden eiiizuräimien. Von
Weisenau kenne ich v o n e ilf ve rsch ied en en fo ssilen Vogelspecics
den Mitlelfusskiiochen, w o ru n te r ab er ke in er mit dem des F a s se s
v on Oeningen üliereinstimmt. Dasselbe g ilt vo n den im Tertiärgebilde
v o n AVeisenan gefundenen Schienbeinen, die ich von acht v e rsc h ie denen
Vogelspecics kenne. Aucli u n te r den A'ogelrcslen a u s dem
Tertiärgebilde vo n Wiesbaden ode r von ändern Lokalitäten des .Mit-
teh-heinisclieu T ertiä rb cck eiis is t mir n ich ts b ek an nt, w o d u rch ein
dem Vogel vo n Oeningen äh n lich e s Th ie r an g edeutet würde. Von
den Vögeln, de ren Keste (’u v ie r au s dem T ertiä rg y p se des Montniar-
tve an fü hrt, sind e s die F ü s se se in e r sieb en ten Species (o s s . foss.
3. öd. 111. S. 3 2 4 . t. 7 2 . f. l . 2. 8 ; — 4. ed. V. S. 5 6 4 . t. 1 53, f. 1.
2. 8 ) , die am meisten Aehiilielikeit zeigen, e in es Vogels, den Cuvier
für ein Th ie r au s der Ordmiiig der Straudläufer h ält, o hne die S|iecies
gen au e r zu bezeichnen. Die Länge stimmt n icht bei allen Zebcnglie-
derii mit der im F u s se v on Oeningen überein, und die h in te re Zehe
wü rd e in le tzterem kürze r sey n , a ls in Ciivier’s siebentem Vogel aus
dem .Montmartre. Auch ist im Vogel des .Montmartre das Schienbein
im Vergloicli zum MiUelfuss e tw a s kürzer, al.s im Oeninger Vogel;
denn e s v e rh ä lt sieh .Mittelfuss zu Schienbein in e rsterem wie 2 : 3,
in letzterem w ie 3 : 5. Ciivier’s Abbildungen sind n icht ge eig n e t die
Vergleichung beider Vogelfüsse w e ite r dtirchziifüliren, die herv o r-
gehobeiien Unterschiede w erd en durch drei Exemplare au s dem -Montm
a rtre b e s tä tig t und dah er liinreicheu, nm sich überzeugt zn h a lten ,
d a s s d e r Vogel v o n Oeningen auch vo n denen au s dem Tertiä rg y p se
des Monlmiirtre, die noch die me iste Aehniiehkeil mit ihm besitzen
w ü rd en , v e rsc h ie d en w a r. Im Oeninger Vogel wü rd e d a s Längeii-
v e rh ä ltiiis s zwisch e n Schienbein und .Mittelfuss jciieiii en tsp rech en ,
w elch e s d a s v o n Cuvier in Abbildung in itgetheilte Sk e le tt e in es mu-
misirten Ibis d a rb ie tc l, au dem a b e r die in n e re Zehe k ü rze r und die
h in te re län g er is t, a ls im fo ssilen Vogel, der üb e rd ie ss n u r ein Drittel
v on der Grö s se des Ibis m a ss. Oliiie die Länge d e s Oberschenkels
zu k ennen w ird e s kaum möglich se y n , d a s Genus des Vogels zu
ermitteln, vo n dein der F u s s im Oeninger Gestein hc;rrührt.
Nacli d ie ser Au sein an d e rse tzu ng h ä tte Oeningen b e re its fossile
ü e b e rre s te vo n mehr a ls e iner Vogelspecies gclierert.