
Veigleichimg mit <lci) Corntopliryden, dur icli Folgendes vormizii-
seliickcn mir erlnubo. Unter Coratoplirys w a rd an fangs ein mit
d ieser Beneimiiiig durch Boje dem Prinzen Maximilian z« Wied v o r-
g e sch lag ciies Fro schgoschleclit v e rstan d e n , weich e s die z u v o r mit
Biifo vere in ig t g ewe sen e Ilo ru k rö te iu sieh fassen sollte. Die F r-
licbiuig der Benenmmg zu r Bezcielimmg e iner Familie erfolgte erst
spiiter. ßeg ein v iirtig umfasst diese Familie die v ie r lebenden (leiieia
Ceratoplirvs, Boje; Ph ryiioeeros, Bibr: Megalophrys, Kiilil und Aste -
ro p h ry s, Tsch. Sclilegel (Abbildungen neu er etc. Keplilien. S. 2 9 ) ,
e in fa ch e rer Ciassißealinii zugeihnn, liiilt diese llornkvölen für e igentliche
Kriitcn ohne Oliidrüsen oder Bombinatoren, welche sich durch
ihre b izarre Formen und Ilaulaiiliange, die sic h über die Augen v c r-
längevu, auszeichneii, u nd in dei'en Nähe auch die Pipa und der Knp'-
sclie Xenopus oder D n ctylethra zn ste h en v e rd ien ten . Aus d e r F a milie
d e r Ceratophvyden findet eigentlicli nur das Genus Ceratophrys
für den fo ssilen F ro sch Berücksichtigung. Die gemeine Brasilianische
Ilornkrofe, Ceratophrys d o v sa la , auch C. d o rs a tu s . Kana corn u ta ,
uml Bufo co n iu tiis g en an n t, welch e üb e r den ganzen südlichen Theil
v o n Brasilien v on Bahia b is Bio de Jan eiro u n te r dem Namen ita n -
nia v e rb re ite t is t, un d zu d e r « 'a h rsch c in iic h die v on Azara für P a rag
u ay e rw äh n te Iloruki-öto g eh ö rt, w a rd vom Prinzen Maximilian
zuAVied (Beilr. z. Naturg. v . Brasilien. 1. 1 8 2 5 . S. 5 6 9 ) genauor
u n tc rsu ch t, o hne Jedoch d a s Sk elett in Be trach t zu ziehen. Auch
die Au smessungen sind n icht dem Skelett eufnommen. Die g rö s s te n
Thiere. welch e b e schrieben werd en , sind weibliche, v o n denen das
eine 5 " I I ' " (P a r i s e r ? ) , das andere 5 " 8 " ' Körp e rlän g e m is st, «nd
e s kommt h iev o n 2 " 9 '" Länge a u f den Kopf, d e r h in ten 2 " 1 1 '"
breit ist. Für die Länge d e s Schenkels wird 2 " 2 '" und für die des
Schienbeins vom Knie b is zur F e rse 2 " angegeben, w o ra u s je d e n falls
e rsich tlich , d a s s der U n te rschenkel k ü rze r sey n muss, als der
Oberschenkel, Prinz Maximilian b emerkt au sd rü ck lich , d a ss man
Exemplare finde, welch e die v o n ihm beschriebenen an Grö s se weit
flbertrelTen, nn d v ie r und mehr Pfund wieg en sollen. Beim Männch
en fand er den Unterkieferrand g la tt, beim AA’eibchcii fein eiiige-
fcerbt. Die L eb en sw eise der H oriikröten kommt au f die der v e rw an d ten
Thiere h e ra u s ; „ s ie hüpfen m a ssig w e i t, sind gefi'ässig mul v e rschlingen
g ro s s e Thiere, sic pflanzen sich in den Sümpfen fort, und
v e rla s s e n iu der Kühlung des Abends und der Nacht ih ie feuchten
Schlupfwinkel um ihre Nahrung zu su c h en .“ Bei A'ergleiehiing des
fossilen F ro s c h e s mit der Abbildung, welch e Prinz .Alaximiiiau vom
g ro s s en weiblichen Exemplare der Ce rato p h ry s do rsafa mit der Haut
giebt, «-ürde in le tz te re r d e r Kopf mit geru n d e teren Seiten sic h zuspitzen,
und der Unterschenkel wirklich kü rze r, der F u s s a b e r kaum
län g er se y n , a ls im fossilen Thier.
Ungeachtet a ller d a rau f v e rw an d ten Mühe w o llte es mir nicht
gelingen, ein Skelett v on der in Brasilien lebenden Ce rato p h ry s zu
e rh a lten . Das einzige .Alitte! der A’c rg leichung bleibt d a h er eine n icht
s e h r gen au e .Abbildung, welch e nicht, w ie Tschudi in se in er Classification
der B a trach ier (S. 4 4 ) anführt, in .Meyer's (m u ss h e isse ii
B a y e r s ) D is s e rta tio n : „Ad u o tatio n e s analomicae circa fabricam Ra-
nae p ip a e, 1 8 1 1 “ , so n d e rn in Kiötzke’s Disse rtatio n (Chr. Guil.
Klötzke, d isse rtatio anafomica de Baiia corniita. Berl. 1 8 1 5 ) enthalte
n is t, und na ch dem Sk elett e in es der Exemplare gemach t wurde,
welche das Berliner -Aluseiim vo n Sta. Ca tharina durch Tilesius erh
ie lt. Diese, v o n den Indianern A ra n -T a n g o g en an n te Hornkröte
w.ürde n ich t w ie Ce rato p h ry s d o rsaia e in fa ch e , so ndern nach des
T ilesius au sdrücklicher Bemerkung doppelte od e r paarige Nasenlöcher
b esitzen, w esh a lb s ie an ch Prin z Maximilian v o n der vo n ihm in
Brasilien beob ach teten -Art u n te rs ch e id et, doch ohne d a s s s ie so n st
v o n Ceratophi-ys d o rsata au sg esc h lo sse n würde.
Im fossilen F ro sch s a s s e n , wie ich glaube mich ü b e rzeugt zu
h a b en , am Hinterrande der P/lugschaai'bcine Z äh n e , w elch e denen
der Kieferknochen ähnlich und n u r e tw a s k leiner w a ren . Auch fand
ich die Paralletrinne v o r, an deren ä u sserra Rande diese Zähne an g e b
rac h t w aren . Die Gegenwart d ie ser Zähne wü rd e dem Genius Ccra-
to p h ry s . für d a s Klötzke und Tschudi au f d a s Be stim mteste keine
Gaumen- oder A’oraeialzähne annehmen, n ich t entspreclien. Von den
ändern Ceratophrydeii v e rh ä lt sieh in Betreff d ie ser Zähne Phryiio-
cero s w ie C e ra to p h ry s ; wo g eg en den Genera .Megalophrys und
-Asterophrys Zähne a u f den A'omera cingei äumt %verden, in ersterem
s te h en sie nicht z ahlreich a u f der innern Seite derselben in e iner
kleinen Vcrtik.allinie, in Ietzlen;m z ahlreich am h intern ä u s s e rn Rande
d e r A’oniern. w a s dem fossilen Frosch e n lw ed e r g a r niclit oder nicht
g anz Zusagen wü rd e , l'eb c rd ie s s is t nnoh Sclilegel in Megaloplivys
der Scheitel durch einen sch arfen Ham! helmartig vom Kopf abgeso
n d e rt, die Nasenlöcher liegen v ie l w e ite r v o rn a ls iu Cernlophvys
d o rsata oder co nuitn, wie sie aucli g en an n t wird , cier K o p f is t v e r-
h ä lliiissn iä ssig w e it kleiner und die Seiinniize konisch zugespitzt.
Nach der Abbildung bei Sclilegel (a. a. 0 . t. 10. f. 3) is t .Megalop
h ry s (Ce ra to p h ry s aioutann) s e lb s t mit der lian t kleiner, als Cera
to p h ry s co rmita, uiul Asteropliry.s, n icht nacli festen knöclierneii
Theilen heiinniit, so ndern naeli der sternförmigen Stellung der Ilaiit-
lappen oder F o rts ä tz e , welche das obere .Augenlied umgeben, is t
naeli der einzigen Art (Ce ra to p h ry s tiirpicola bei Sclilegel, f, 4)
ein uocli kle in ere s Thier, d a s e tw a n u r ein Drittel vo n der Grösse
der Ce rato p h ry s moulami m is st, iu v ie ler Hinsiclil den Bombinatoren
n ä h er s te h t und dünne Gliedmassen b e sitz t. Selion h ieraus is t c r-
sichtlieh, wie wen ig der fossile F ro sch in e ins v o n deu bekannten
Genera der Ceratopliryden p a ssen wü rd e . E s w ird in d e ss n ich t überflüssig
s e y n , die Vergleichung mit der ih r am n ä ch ste n stehenden
Ceratoplirys d o rsaia noch w e ite r fo itzu setz en , und h ie ra u f h e rv o r-
zuiieben w ie L atonia sich zu den lebenden Frösclicn an d erer Familien
verliält.
Das Seyfried’sch c Exemplar vo n L ato n ia w a r un g e fäh r so g ro s s
w ie nacli Klö tzk e's Darlegung das v o n der lebenden Ce rato p h ry s
d o rsata in Berlin befindliche Exem plar, und die beiden fossilen
Exemplare in Zürich würd en n u r ein w en ig g rö s s e r se y n . Die meiir
plalteiiförmige Bildung der Knochen a u f der Oberseite des Scliädels
eu lsp rich t Ce rato p h ry s. Von der vom v o rd em Eude der Sclmaiize
b is zum hin te ren Ende der Darmbeine sieli e rstreekendeii Länge m is st
der Schädel im fo ssilen Thier ein Drittel oder e h e r wen ig er, Avährciid
in Ce rato p h ry s, nach Klötzke’s Darlegung, die Länge des Schädels
zur angegebenen Länge sicli wie 2 : 5 v e rh ä lt, und es wü rd e hienacli
der Schädel in Ce rato p h ry s do rsafa auffallend län g er sey n , a ls in
L atonia. Die Breite s te h t mit d ieser Länge im Verhältniss. Der Schädel
d e r Lafonia w a r n ich t allein k leiner, so ndern auch pyrnmidaler
g e s ta lte t. Bei auffallend s tä rk e r abgestumpftem v o rd erem Ende der
Schnauze und ge rad eren .Ansseiiseitcn g e h t d e r Schädel doch na ch
vorn sp itze r zu, die Aiigeuhöhleu und Nasen lö ch er liegen dem -Aiis-
scn ran d e n äher, un d die s tä rk ere Breiteabnalime des Schädels fällt
beso n d ers in der dem v o rd em Aiigeiiholilenwinkcl entsprcclienden
Gegend auf, w o man im fos.silen Thier 0 ,0 5 2 , im lebenden wen ig s
te n s ein Driltel mehr erh ä lt. Die kleinen Augenhöhlen, welch e für
die Ceratophrydeii üb e rh au p t bezeichnend sind, kommen im fossilen
Thie r in die u ngefähre .Alitte der Schädellänge, im lebenden e tw a s
w e ite r h in te rw ä rts zu liegen, und bei un g e fäh r derselben g egenseitigen
Entfern u n g der Augenhöhlen wü rd e deren Durchmesser im foss
ilen n och e tw a s w en ig er, a ls im lebenden be trag en . AV,aren im fo s s
ilen T h ie r ähnliche Schlafgruben-artige Oeffiiungen h in te r den Augenh
öhlen v o rh an d e n , wie sie sich in der Klötzke’schen Abbildung
a n g edcutct finden, so k onnten s ie keinenfalls den Augenhöhlen so
n ahe gelegen h ab en , w ie im lebenden F ro sc h . Die E n tfem u n g der
Augenhöhlen vom Nasenlochc b e tru g n och w en ig er, a ls für die lebende
Ce rato p h ry s angegeben w ird ; dafür ab er Ingen die Nasenlö
ch er e tw a s w e ite r geg en se itig vo n e in an d e r entfernt, a ls in le tzterer,
und den. na ch der Abbildung an der Au ssen scite des Nasenloches
w ah rsch ein lich vora Oberkieferbein gebildeten und in d ieses Loch
h ineinragenden Fo rtsa tz w a r ich nicht im Stande! nm fossilen Thier
aufzufinden, bei dem aiicli die Gegend zwisch en den Nasenlöchern
mehr g e selilo ssen w a r. Neben diesen b e steh en sicherlich noeli andere
Abwcichtmgcn zwisch en den Schädeln beider Thiere. Da iuiless
der lebende F ro s c h n u r v on der Oberseite abgebildet, und der fossile
n u r vo n d e r Unterseite entblös.st ist, so lä s s t sieh hie rü b e r n ichts
w e ite r Vorbringen. Die Reihe der eigentlichen Wirbel is t im Berlin
e r Exemplar v o n Ce rato p h ry s kü rze r, uml die g rö s s e rn Querforl-
s ätze sch einen noch e tw a s länger und s tä rk e r zu sey n , a ls in Lafonia.
In den Querfortsätzcn des K reuzwirbe ls liegt aulTnllende Ali-
w eicliimg; im Berliner S kelett ve rle ih en sie d emKreu zwirb el g rö s s e re
Breite, w a s da rau s e rsich tlich , d a s s diese Breite im Kreiizwirbel dev
beiden Skelette vo n Lalo n ia sieli zu der in Ceratoplirys migefälir
w ie 2 : 3 v e rh ä lt. Nach der Abbildung vo n letzterem Thier breitet
sich der Querfortsatz na ch a iisseu n icht fäch er- oder seliaufeirörmig
a u s , im Vergleich zur Länge is t e r w en ig er b reit, uml e r gleicht hiedurch
eben so se lir Raiia, als der Querfortsatz d ieses AVirbeis in der
L atonia dem in den Bnfoneii älmlieh sieht. .Alil Inbegriff d ieser Quer-
forlsiilze des Kreuzwirbels w a r die Beckengegend im fo ssilen Thier
v e rh ä ltn issm äss ig länger «nd p a ra lle lseilig e r, a ls im lebenden, dessen
Darmbeine daher aueh kürze r sind. Ueber den B ru s t- und Schulfer-
ap p arat lä s s t sieh au s der Klötzke’sch en Abbildung n ichts en tn eh men.
I s t diese eo rrec t, so ste llt sieh der A'ovdcrarm s e lb s t im g rö s -
serii fossilen Thier e tw a s k ü rze r h e rau s, w a s auch für den Oberarm
zu gelten uml sieh a u f die Mittelhand- und Zehengliedcr aiisziidehncn
sch ein t, so das.s im lebenden Thiere die v o rd em Gliedmasseu e tw a s
länger, a ls im fo ssilen Thier wären . Der Oberschenkel b e sitz t im
Seyfried’schen Exemplar v o n L atonia u ngefähr gleiche Länge mit
dem im Berliner Skelett, in der für einen Vogel ve rk an nten Verste in
e rung is t er ein wen ig länger, w a s vom g rö s se rn Individuum herrü
h rt. Der Oberselienkel is t in den fo ssilen Tliieren länger, im Berliner
Skelett v o n Ce rato ph ry s kürzer, a ls die Darmbeine. In letzterem
w ü rd e der Unterschenkel u ngefähr gleiche Länge mit dem Oberschenkel
b e sitz en , oder eher k leiner se y n a ls d ie se r; in Lato n ia dag
egen is t der Untei-sclienkel auffallend g rö s se r, a ls der Oberselienkel,
und die Sprung- und Fe rsen b e in e sin d länger, a ls in dem lebenden
Thier, w a s w en ig er für den .Mittelfuss und die Zehenglieder gelten
wü rd e . Aus d ie ser Vergleichung mm folgt, da ss Lafonia durch kleinern
Kopf, län g eres und schmaleres Becken, kürzere v o rd e re Glicd-
raa ssen und län g ere hin te re Gliedmassen sich vo n Ceratoplirys
d o rs a ta na ch dem vo n Klötzke da rg e ieg ten Sk elett in Berlin miter-
scheidct.
Cuvier (o s s . foss. V. 2 . S. .398. f. 2 4 . f. 3. 2 8 . ,31. 3 2 . 3 5— 42)
Ih eilt Abbildung vo n einem nicht zu den Ceratopliryden gehörigen
Fro sc h e mit, der schon der Grösse w eg en zu n äch st Beachtung v e rd
ient. E s is t d ie ss der g ro s s e Amerikanische F ro sch oder Raöa boans,
Lin. Das Sk e le tt is t noch ein wen ig g rö s se r, a ls d.as der Latonia.
Die Schädel beider Thiere sind auifalleud v on einander ve rsch ied en .
Aus der gcu au en Abbildung, welch e Cuvier vom B ru st- und Schulter-
appariif d ieses g ro s s en F ro sc h e s g ieb t, is t ersichliich. da ss das obere
Sehultevblatfstück v o n oben n a ch unten fa s t mir halb so v ie l misst,
a ls v o n v om na ch h in ten , w äh ren d in dem auch so n s t ganz anders
geformlen Sch ulterblatt der Lafonia ein umgekehrtes A'erliältniss bes
te llt. Die v o n den AATrbeln gebildete Reihe is t länger, a ls in der
S ey fried'schen L alonia, obgleich diese mir wen ig k leiner w a r, als
der lebende Fro sch . Die Querfortsnlze d e s Kreu zwirb e ls sin d noch
R an a-a rtig er geformt, a ls in Ce rato p h ry s d o rsata na ch der K lötzke'-
sclien Abbildung. Der Oberarm unte rsch e id et sich v o n dem in der
L ato n ia durch Geg enwart eines Kammes in der obern Hälfte der
Vorderseite, durch s chwä ch e re AVölbung der Gelenkkugcl am un te rn
Ende, so w ie dadurch, da ss die Seiten nacli diesem u n te rn Ende hin
sich s tä rk e r au sb rc ifcten . Der Oberschenkel is t inerkiich iän g er, .als
im Berliner Sk elett v o n Ce rato p h ry s, und dah er auch länger, a ls in
den fo s s ile n ; er verliält sich in diesen zu dem x-on Cuvier niitge-
th e ille ii F ro sch xvie 3 : 4. Oberschenkel und Unterschenkel besitzen
bei Cu vier gleiche Län g e , w a s , r e la tiv b e tra ch te t, dem Skelett in
Berlin en tsp rec h en , und worin d a h er auch d a s Cnvier'sclie Skelett
v o n Lato n ia abwe ich en wü rd e . Ungeachtet mm im fo ssilen Frosch
der Unterscheiikel auffallend län g er a ls der Oberschenkel ist. so erreich
t er doch niclit die ab so lu te Länge des vo n Cuvier mitgetheilten
U n fe rschrnkcls, der dem Thier aiiffalleud lange Beine ve rlieh en haben
musste. Die Sprung- mul Fc rscu be iu e sin d nielif halb so lang, a ls der
U n tersclienkol, w äh ren d sie im fossilen Th ie r e tw a s mehr a ls die
lialbe Uiitersclienkcliängc me ssen . Die .Mitteifussknochen und Zchen-
g lieder sind wied er merklich län g er, als im fo ssilen Tlüer, w a s noch
meh r g egen Klö tzk e's Darlegung vo n Ce rato p liry s anlTällt. Der
Oberselienkel b e silz t in der vo n Cu vier untersueliteQ lebenden
Fm se lisp c e ie s mit dem vollstämligeii Becken gleiche Län g e : es entsp
ric h t (liess der Darlegung des Sk e le tts v o n Ce rato p liry s in Berlin,
und w eich t fa s t noch mein- als Icfzieves vom fo ssilen ab. w o der
Oberschenkel merklich kürze r als das Becken sich d a rstellt. E.s wird
d iess lünveiclu-n, uai die aiiffnllomien Abweichungen einzuschcii,
welch e zwisclieu deu Sk e le tten der lebenden Frö sc lie in Berlin «lui
Pa ris, soxvic zwisch en diesen mul der l,atoiiia bestehen.
Vergleiehl man die Latonia mit den IcbendenFröschen a n d e re rF a -
milien, so s tö s s t man ebenfalls a u f gro.ssc A bweicliimgen.bei manchen
n icht zu verkennenden Aeliiiüchkeifeii. Die Querfortsätze des Kreu z w
irb els la ssen sich mir dem v e rgleichen, w a s Bufo (B. calamita)
oder llyla (II, a rb o rea ) (Jarbicfcl, und n icht im mindesten mit Kana
(R, e scu len ta ) od e r Borabinator (B. igneii.sj ; in Rana sind sie mehr
stielförmig gebildet und in Bombiiialor g e rade umgekehrt, in der Richtu
n g vo n v om nach hinten auffallend lang. Die g e radere Vorderseile
im Seyfried’seheii Exemplar wü rd e mehr lly la , die sc h rä g ere im
Züriclier Exemplar mehr Bufo entsprechen. Diese F o rtsä tz e scheinen
im fossilen Tlüer n och e tw a s länger, als in der damit verglichenen
Bufo zu seyn. Die Knoclien des Schulter- und Bni.sfapparafs würden
ebenfalls mein- a u f Bufo heraiiskommen : das oberii Stück vom Schulte
rb la tt lä s s t sich n u r mit Bufo vergleichen, bei der sich ab er der
breitere oder unte re Theil noch b reiter da rstellt, al.s im fos.silen Thier.
Dev Oberarm wird zw a r a u fw ä rts b reiter, e r b ie tet aber keine d eu tliche
vo rsteh en d e Kante an der Vorderseite dar, und un te rsch e id et
sich hiedurch beso n d ers von Bufo, der aueh die s ta rk gewölbte Ge-
lenkkiigcl am uiitcm Ende n icht zu sag t. Das Läiigenverhältniss,
w elch e s zwisch en Oberarm und Vorderarm b e steh t, würde eher zu
jedem ändern Fro sch , als zu Kana p a ssen , in der der Oberarm überh
a u p t län g er sicli da rstellt, und die k ü rzeren Finger würden eher
Bufo angemessen seyn. Dafür aber z eig t sieh d a s Darmbein eher
Rana, a ls e iner ändern Familie ähnlich. In Bombinator, beso n d ers
a b er in Bufo, is t der Oberschenkel aulfallciiil kOrzei-, a ls d a s Darmbein,
in Rana ein w en ig , in Hyla dagegen auffallend lä n g e r; im fossilen
Thier e rreich t er die Länge des Darmbeines nicht, er is t aber
v e rh ä ltn issm äss ig län g er, als in Bombinator, und d a h er n icht so
k u rz , a ls in Bufo. Hie rin , hau|)tsächlk-h ab er d a rin , d a ss der
Unterschenkel auffallciul länger ist, a ls der Oberschenkel, b e steh t nur
mit der so n s t so versch ied en en Kana Aehnlichkeit. Die Sprung- und
Fe rsen be in e sind im A'ergleich zum Unterschenkel im fossilen Thier
länger, als in Rana, xvo sie u n gefähr die halbe Unterschenkellängc
me ssen , dafür sin d in Rana die .Aiilfelfussknochen und Zehenglieder
länger, so d a s s in beiden Thieren die Beine im A'erhältniss ungefähr
gleiche Länge besitzen w ürden. Ein F ro sc h der se in er Grösse w e gen
mit der Latonia zusaniinengestelit zu werd en ve rd ien t, is t Bufo
Agua, die g rö s s te K röte des östlichen Brasilien’s , für deren Länge
Prinz Maximilian (a. a. 0 . S. 5 3 4 ) 5 " 9 '" mit dem Bemerken an-
führt, (lass es n och g rö s se re Individuen gebe. Nach der Abbildung,
welch e der Prinz v o n d ieser K röte mittheilt, b e sitz t dieselbe ganz
an dere Charakter(!, a ls L a to n ia , sie is t wirklich Krö ten -arlig g e sta
lte t, der Kopf is t v e rh ä ltn issm äss ig klein, die .Masse des Leibes
w a lle t üb e r den übrigen Körper v o r, auch die Gliedmassen, zumal
die h interen sind kleiner, und die Z ehen sind kurz, so d a ss der fossile
Fro sch wirk lich g rö s se re A’e rw an d tsch a ft zu den Ceratophryden, als
zu irgend e iner ändern Famiiie zeigt.
n och übrig, die Latonia mit den a n d e rw ä rts ge fu n denen
fossilen Frö sch en zu v e rgleichen. Da die Lab y rinthodonten
der g eologischen 'fria s , xvic ich (Beiträge z u r Paläontologie AA'ürtem-
b c rg 's ) iia eh g ew iescii, luimöglich fro sc h a rtig g ebaute Thiere gew
ese n se y n k omiteii, so kommen eigentlich n u r die Frö sc h e der
Tertiärzeit, namentlich zweier Ablagerungen in Betracht, nämlich die
au s der schiefrigeii Tertiär-Braunkohle am Rhein, so wie die, welche
ich u u te r den fossilen Knochen des Tcrtiärgebildes v o n W eisenau h e r-
aiisgefundeii. Die F rö sch e a u s dem Tertiärgebilde der Gegend von
Brü sse l, weich e w o h l Berücksichtigung v e rd ien ten , sind iiiclit näh er
bekannt. In der Rheinischen Braunkohle erk en n t Goidfuss (Nova
Acta Leopold. XV. 1. S. 1 1 9 . t. 12 und 1 3 ) n u r eine, x-on ihm Rana
diluviana (Pa laco b alra ch iis Goldfussii, Tschudi) gen an n te Species.
die u ngefähr ein Drittel x on der Grösse der L atonia m is st, und aueh
dadurch v e rschieden ist, d a ss ih r Oberschenkel w e it län g er, a ls das
Dannbcin sich h e ra u s s lc ilt, xvodurch d ie ser Fro sch offenbar mehr zu
Rana lü iiu eig t; ü b e rd ie ss is t der Unterschenkel e tw a s kürzer, als
der Oberschenkel, und c s stam m rn dah er beide Frö sch e offenbar
vo n zwe i ganz ve rsch ied en en Familien. AA'as die Frö sc h e au s der
Ablagerung v on AA'eisenau betrifft. X'on denen ich v e re in ze lte Knoclien
vo n üb e r einem Dutzend Species kenne, so en tsp rich t auch x'ou
diesen keiner der Lalonia. Uuter deu Oberarmknochen fand ich nur
ein en , d e r einen Frosch v o n äh n lich e r Grösse x'e rralhen w ü rd e :
in diesem F ro sch aber w a r der Oberarm v e rh ä ltn issm ä ss ig länger,
a ls in der Latonia. indem sieli beide wie 4 : 5 v e rh a lten . Bei AA>i-
seiiau kommen auch Üeberreste vo n Vorderariiikiiochen