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(lie cine mit Cancer a stacu s, die andere mit Cancer anontalus an Mo-
iiociilus Apiis bezeichnet ist, sind Fischllieilc, in Form eines Ki'cbses
zusammengesetzt.
(Jleiclnvohl lieferte der Mergel v on Oeningen wirkliche Krebse.
A'on langgesclnvänzicn un le rs iich le ich n u r kleinere Formen au s der
Ca rlsruher Sammlung, die zur Abtheilung der Garncelen oder Sali-
coqui zu gcliöi'cii scheinen und ein eigenes Genus, vo n mir llomclys
(öii7;).uo, Begleiter) gen an n t, bilden. Ich kenne davon eine Anzahl
Exciii|ilare, aus denen sich ergiebt, d a ss sie zwei Species bilden, von
denen ich die eine Ilomelys majoi', die andere llomelys minor g enannt
habe.
F a st in te ressa n te r, a ls diese kleinen Lan g s chw än z er, is t das A'or-
kommen v on einem kurzgesclnvaiizlen Krebs iu diesem Gebilde, der
in zweien Exemplaren v o rlieg t, die ich beide u n te rsu ch t babe, und
w o ra n ich fand, d a ss sie e iner e igenen, mit Grapsiis am n ä ch sten v e rwan
d ten Species angehören, die ich Grapstis sp eciosus n annte. Auf
(las eine d ieser Exemplare, welclies Gessn er für Cancer iniiuilns, L.
ausgab, maclile b e re its Karg (a. a. 0 . S. 4.3. t. ] . f, 2 ) aufmerksam;
die Abbildung, die e rg ie b t, ist s e h r ungenau, und es is t davon auch die
Gegenplatte überliefert. Das andere Exemplar ging aiisdcr.Mcersbiirgcr
Sammlung in die Carlsruher über, und isl eine sciione Versleiiierting.
Es liegt nicht in meiner Absicht, in diesen) AVerke v o n den zu Oeningen
ge fundenen Krebsen g enauere Bcsclireibung und Abbildung zu
g e b e n ; sic sind v ielmehr and erwe itig er Vcröirenllichimg Vorbehalten.
Die Conehylien vo n Oeningen sind nicht hinl«n"-lich un te rsu ch t
Blaiuville (inCu v ic r’s , o ss. foss. 4. cd. IV. S. 5.39) un ters chied eine neue
Anodonta u n te r dem Namen A. Lav a le ri, dann eine Lyinnaee, welche
einige Aehnlielikeit mit Lymnaea ovum b e sitzt, und kleine Planorbeii;
auch w ird Patella, der P. (Ancylus) la cu stris ähnlich, vo n Oeningen
aiifgcfühi-t, die aber noch der Bcslätigiing bedürfen wird.
F O S S I L E P F L A N Z E N .
D a s -Mcrgclgcbilde vo n Oeningen umsch lie sst einen g ro s s en Reich-
flinm an fossilen Pllanzen v e rsc h ie d en e r Art, dei'cn g enaue Bestimmung
dom llciTii Prof. Alex. Braun v o rbehalfen w a r. L'eber diese
Pflanzen, welelie meist in Blättern, zum Theil aber aucli in Fruebten
und se lb st in Blflthcii be steh en , liegen frühere Arbeiten vo n Scheuchz
e r (lie rb . diluv. Ph ysica s a c r a ) , Lang (Ilisf. lapidiim figiiralorum
I lc iv e tia e ), Knorr (Sammlung vo n Me rkwürdigkeiten der Natur etc.)
und Karg (a. a. 0 . S. 4 7 ) v o r, welch e n ich t ge eig n e t sind, eine richtige
A'orstclliing üb e r die Terliarflora vo n Oeningen zu v e rb re iten ;
n a ch Karg, der sich au f seine Vorgänger s tü t z t , wü rd e sie in 7 7
P ilanzcnspecics be steh en , welch e vo n den je tz t noch in der Gegend
lebenden n icht versch ied en w ären . Die v o n Ilerrn Alex. Braun v o rgenommenen
Untersuchungen liefern ein ganz an d eres Ergcbniss,
wie aus e iner .Aliltheilmig, welch e derselbe an Buckland für dessen
B riilg cw ater-B iic h (Geology und .Mineral. 1 8 3 6 . I. S. 5 1 0 ) . und
sp ä te r aueh an Bronn (J ah rb . f. .Aliii. 1 8 3 8 . S. 3 1 0 ) machte, zu e rse hen
ist. Braun v e rv o llstän d ig te in letzter Zeit seine Untersueliungeii mid
s te llte sie im J ah rb u ch e für Mineralogie (1 8 4 5 . S. 1 6 4 ) aufs Neue
zusammen. Dieser letzten Veröircnlliehung und den .Mitlheilungen,
xvelche ich der Gefälligkeit des Herrn Prof. Braun ve rd an k e, is t nachfolgende
Uebcrsichl entnommen, die einem AVerke n icht fehlen durfte,
xvelches da rau f b e rechnet xvar, neben e iner ausführlicheren Darlegung
der AVirbclthiere der drei obern K lassen eine Uebersicht vo n dem Bestan
d d e r gleichzeitig an derselben Stelle üb e rh au p t v o rhandenen Ges
chöpfe zu geben.
Das Verzeieliniss der Pnanzen be ru h t a u f den Exemplaren, xx-cleiie
Herr Prof- Braun im Ca rlsru h er Grosslierzoglichen Nalurnlien-Cabinet,
in der L a v a te r's ch e n Sammlung in Zürich und in der Seyfried'schen
in Constanz zu iiDlersuclien Gelegenheit fand.
A. Blattlose Kryptogamen.
Vier Sphacvien-arlige Blalfpilze; und zxx-ar: - Sphaeria?
s c hwa rz e Höcker au f einem G ra s- oder Cyperacecn-Blatt.
Sp h a e ria ? s ta rk e Buckeln n ahe am Rande des Blattes von
Populus o valis.
Sp h a e ria ? zierliche, einen abg esto rb en en Fleck umschlies-
sende Kreise mitten a u f der Fläche eines Blattes vo n Po pulus
ovnlis.
Sp h a e ria ? (Uo tliid e a? ) sc hwa rze , v e rg rö s s e rt h ö ckerig erscheinende
Flecken au f Blättern x-on Populus ovalis.
B. Blatt- uildexde K«yPtOG.AME.\.
Polypodiaceac. — P tcris, ähnlich P. aquilina.
Aspidiiini, ähnlich Filix mas.
E quise tac ea e . — Equisetmn, E. liinosum vergleichbar.
Lycopodiaccae. — Isoetes la cu stris fo ssilis, Abdrücke die vou
der lebenden I. la cu stris keine Cnfer.sehcidmig zulassen.
? — Ciibekannle Pflanze vo n F u e u s - oder L a c is -a rtig em Ansehen.
C. Gxmnospkumex, und zw a r Nadelhölzer.
Cupressineae. — Taxodiiim üeiiin g en se, Braun. Dem lebenden
T. Japonicum n ahe v e rw an d t. Von T. Eiiropneiim, Brong.
au s der Braunkohle der In sel Hiodroma in Nordgricclien-
land, xvofür sie früher gehalten wurde, v e rscliieden. Exemp
lare mit und ohne Zapfen.
Taxodiinn (listiehum fossile, xvozu vielleicht Tax ites Tour-
nalii, Brong., vo n Narbonnc, mul Tnxodites piiinatus, U nger,
vo n Haering in Tyrol, x-on Bilin und ändern ü rlcn Böli-
meii’s gehören.
Abictineae. — Abies? Ein Zweig s tü ck , älmlieh der AVcissfanne.
1 rep en s ■
D. -AIONOKOnLEÜONEX.
Gramineae. — Gra sb lä ttc r, schm alere, i
iniieriid.
Arimdo, breite Blatlfiiigmente, AVurzelsfücke, dem AA'uizel-
s lo c k v o u A. Pliiaginites s e h r ähnlich.
Cypcraceae. — Cyperus oder Scirpus,? kurze, dicke, geringelte
Rhizome.
Potameae. — Potamogetón g e nicula lus, Braun. Häufig.
E. Dikotxt.kdoxe.x-.
.M yricaceae. — Complonia Oeningensis, Br.aun.
Beliilaceae. — A liiu s ?? Undeutliche Blätter, au A. g lu tin o sa e r-
CarpinusV?
ülmaceae. — Ulimis p a rv ifo lia , Braun. Einer kleinblättrigen U.
c ainpestris ähnlieli.
Salicineac. — Populus la tio r, Braun. Am e rsten P. monilifera
Nordamcrika’s v e rg le ich b ar, mul xvolil iiidcntiscli mit
P. cordifolia, Lindli^y, in Miirchisnu’s Abhandlmig über
Oeningen.
Populus o v alifolia, Braun. Scheint der lebenden Species P.
balsamifera am n ä chsten zn stellen.
Populus. Blätter deiien vo n Populus alba ähnlicli, und eine
Pappel au s der Abtheilung der Espen anzeigend.
Salix a iiguslissima, Braun.
Salix le ñ e ra , Braun.
Salix iiereifülia, Braiin.
Salix laiicifolia, Braun.
Salix, a u s der Verwandtschaft von
Fn iclitkälzchen v on e iner Weide.
:a? Fern
Juglaiideac. — Ju g lan s falcifolia, Brami. Der .1. n ig ra v
Jiiglaiis (C a ry a ? ) acuminata, Braiin.
Ju g lan s latifolia, Braun.
wiiiult.
Ilamamelidcae. — Liquidambar Eiiropaeiim, Braun. Blätter und
kugelige Fruclilkätzchen, älinlich dem NoiTlamerikaiiisclieii
L. atyrncifliia.
Ebcnaceae. — Diospyros braehy.sepala, Biami. Kelcli und Blatt,
e rs le re r dem von D. loliis am älmlichsleii.
Aspcrifoliae. — Cordia liliaefolia, Biami. Blätter und Bliillien,
von König (Icones foss. se c.) unter Viburmim (leningense
begriffen.
llicincae. -- Primis Lax-aleri, Braun. Sternfönnig a iisgebreitcter
Kelcli.
Rliaimieae. — Ceanothiis polymorphus, Brau n ; frü h e r Khamiuis
lennitialis, Braun. Unter den lebenden is t G. thyrsiflorus,
E schw. aus Califoniien am nä ch sten verxvandt.
Ceanothiis siibrotiindus, Braun.
Ceaiiolluis, sein- ähnlich dem C. .Americanus.
Rhnnnuis’?
Karxvhiskia m iiltiiicrvis, B ra u n ; frü h e r Rhamnus imiltiner-
x-is, Braun. Unter den lebenden steh en K. affiiiis und K.
lineata am n ä chsten.
Sumachiiieac. — lUuis pimctatum, Braun.
Kluis ?
Acerineae. — Acer procliiclum, Braun.
Acer tricnspidatiim, Braun.
Acer frilobatmn, Braun.
Acer vitifoliuiii, Braun.
F e rn er Fruchte vo n Ahorn.
Acer, älinlich A. campestre.
Acer (Negando) trifoliatum, Braun.
Acer (Negundo) radiatum, Braun.
Araliaccae. — Hederá?
Tiliaceae. — Tilia, ähnlich T. grandifolia.
Papilionaccae. — C y tisu s? Oeningensis, Braun.
C y tisu s ? I.ax-aferi, Braun.
Caesalpinieac. — Gleditschia podocarpa, Braun. Die Fru ch t \-on
König a ls Cabomba Oeningensis aufgeffihrt.
Diese füiifundfünfzig fossilen Pflanzen v o n Oeningen enthalten :
3 Nadelhölzer,
3 8 Laubhölzer,
_ ^ a u f deren Blättern vorkonimende Pilze,
4 4 Uolzgexvächse und deren Schmarotzer;
2 oder 3 entschiedene Wasserpflanzen (Iso e te s, Potamogetó
n und xvahrscheiulich die unbekannte Pflan ze ),
4 xveiche xx-ciiigstens Sumpf- oder Uferpllaiizen sind (Equisctiim,
P h ra gm ite s ? , S c irp u s ? ),
3 krau ta rlig e Laiidpflanzen, in zxvei Farnen und dem schmalb
lä ttrigen Gras bestehend.
E s is t noch n icht möglich, zu entscheiden, ob die Pflanzen der
Tcrtiärflora vo n üen in g en alle x-ou den Pflaiizeii der Jetzlxx elt sp c -
cifisch versch ied en sind. Manche Ueberresle la ssen sic h v o n den
en tsprechenden Theilen je tz t lebender Species nicht unterscheiden,
e s gilt d iess namentlich für den Iso etes, die Linde, die A h o n ia rt,
xvclehe Acer campestre so ähnlich is l, etc.
Unter den fi'mfmicifünfzig Species der Tertiärllora x-on Oeningen
befinden sich w en ig sten s x-ieiTindzwanzig, von denen die je tzig e Flora
der Gegend des Bodeiisccs keine analoge Arten mehr aufzuweisen
h a t, x-iclc derselben haben ihre näehstoii Verwandten g a r n icht in
Europa, so n d cn i in Nordamerika, namentlicli dem w än iien i, so wie
in .Mexico, M'estindicii oder in Mittelasien und Ja p an ; und s e lb s t bei
Ucbereiiislimimnig des Genus eriimeru die Species der Terliarflora
ü eniiigeii's o ft mehr an ex o tisch e, nameiillieh Nordamcrikanisehe,
als an die in Deutschland e inheimischen; es gilt d icss naraenllich
v o n mehreren Pappe l- mul Ahornarteii, x-on denen eine, nach Miir-
c lü so n , dem Nepaleiisisclicn Acer v illo sum , M'alL, se h r ähnlicli
sey n soll.
Von (Ion zwciundilreissig Genera der Oeninger Tcrtiärflora sind,
so weit sic bis je tz t b ekannt is t, dreizelm der je tzigen Deutsclicn «ml
zehn der je tzigen Europäischen Flora fremd. Die Deutschland fremden
Genera komimm v o r:
Taxodiinn, in Nord- und Mittelamerika und Japan.
Comptonia, in Nordamerika, nur in einer Art.
Ju g lan s, im Orient uud Nordamerika.
Ju g lan s, Siibg. Carya, in Nordamerika.
Liquidambar, in Mittelasien, Nordamerika.
Diospyros, in Südeuropa, Nord- und Südamerika.
Cordia, in Nordafrika, Asien, Westindien inuJ Südamerika.
Prin o s, in Nord- und Südamerika und China.
Ceanothiis, meist in Nordamerika.
Karxx-inskia, in Mexiko, Nordamerika ete.
Rhiis, in Südeuropa.
Acer, Subg. Ncguiido, in Nordamerika.
Gleditschia, in Mittelasien und Nordamerika.
Bei Vergleichung der Tcrtiärflora vo n Oeningen mit ändern fossilen
Floren geben sich folgeude Beziehungen zu e:’keniien.
P te ris kommt, na ch U nger, auch inSfeycrmark fraginentariscli v o r;
Aspidiiini, dem nngeführfeii ähnlich, zu Radoboj in Sleyerinark.
Taxodium ücn in g en se , dieselbe Pflanze, findet sich in der Pap ie rkohle
des Siebengebirges,in derBraimkolilc ile rW e ttc ra u u n d in Krain.
G ra sblä tfer, deren fo ssile s Vorkommen frü h e r g anz geleugnet
xvordcn xx-ar, kommen, nach Unger, auch in der Braunkohle Stcy e r-
mark’s vor.
Uiimis parvifolia findet sich in Blättern und Friicliteii bei Pa r-
sctiUig in Kra in ; die ü lm usartcn bei Radoboj sind zwe i andere,
U. prisc a. Unger, und ü . b icomis, Unger, le tztere is t der Amerikanischen
ü . a lata seh r ähnlich.
Die drei Pap p c larten , welche Unger in Krain und Stcycrmark
annimmt, nämlich Populus c re n a ta , ähnlich der Zitterpappel von
Radoboj, P. pneumatica und P. gig a s, beide vo n P a rsch iu g in Krain
und sämmflich x-on Unger aufgestellt, scheinen n ich t mit den üenin-
g e n 'sch en übereinziistimmen ; dagegen xvürden Blätter aus der Mola
s se vom Albis bei Zürich n u r e tw a s b reiter sey n , als die v o n P o pulus
ovalifolia.
Liquidambar Europaciim kommt in Blättern und Früchten auch
bei P a rsch iug vor.
Cordia liliaefolia, ganz ähnliche Bli'ithcn kommen in der Bonner
Braunkohle und bei Radoboj vo r.
Ceanothiis polymorphus. Diese Blätter scheinen fa.st in allen
Tcrtiärgebilden vorzukomuien, xvie in der Molasse der Schweiz, der
Molasse der Gegend vo n Giessen, dem Sandstein zu Bodenheim bei
Mainz, der Braunkohle des Siebengebirges, bei Radoboj und anderw
ärts.
Karxviuskia miiltinervis findet sich, na ch Unger, au ch bei Pa r-
schhig.
R h u s; Blätter e iner R h u s -a rt xvürdeu, nach Unger, auch bei Radoboj
Vorkommen.
Acer productiiin h a t Unger bei Parsch iu g beobachtet.
Acer tricu sp id atum, oder n ahe damit übereinstimmend, findet
sich iu der Braunkohle der IVetterau.
Acer trilobatum auch bei Bilin in Böhmen und Silhveg in Stey c r-
mark.
A cer vitifolium zxvcifelliaft ¡lucli bei Parschiug.
Tilia, ähnlich der T. grandifolia, kommt, nach Unger, auch bei
Parsch iu g x-or, und vo n
Gleditschia podocarpa sind Blätter ebenfalls bei Parsch iu g in
Krain gefunden.
. V. Meyur, Oeningen.