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lersclicnk'clknochen beiiiüikt man einen K n o eb e n , d e ssen innere
BescliafTenlieit e rkennen lii s s l, d a ss ilim die Bedeutung eines
Doppelknoehens beiwolint. Unmittelbar darüber na ch innen oder
rech ts liegt e ines vo n den beiden Darmbeinen v o n d e r Au ssen seite
en tb lü sst, die angedeiitcte Länge be träg t O.Ü09, na ch der Abbildung
bei Tscluidi würde d ieses Bein 0 ,0 1 1 Länge m e ssen ; seine Breite
oder Hiihü be träg t .am h in te ren Ende 0 ,0 0 2 , am nach v o rn g e rich te
ten F o rtsa tz n u r halb so viel. E s is t ferner der Kreuzwirbel mit
se in en beiden Quevfortsätzen s e h r deutlich angeileutet. Mit Iiibegriff
d ieser F o rts ä tz e e rh ä lt mau für den AVirbel 0 ,0 0 5 5 B re ite; der F o rtsa
tz allein m is st vo n au ssen na ch in n en 0 ,0 0 1 5 und vo n vo rn nach
lüuteu 0 .0 0 5 ,'und endigt v o rn fast noch sp itze r a ls hinten. Zu den
(leutlichev überlieferten Gegeiisländeii g e h ö rt nun noch re c h ts oben
der (Juerdurchschnitt eines v e re in zeh en AVirbeis vo n 0 ,0 0 2 Höhe und
0 ,0 0 3 5 Bi-eite, d e ssen geräumige Markiiöhle ihm ein ringförmiges
Ansehen v e rleiht.
-Alit die sen lieb erresten c rric lite t Tschudi sein n e u es Gcmis Pelo-
pbilus, v o n dem e r s a g t (S. 4 7 ) : „ Icli g e s teh e aufrichtig, e s ge sch ah
mit einigem Zweifel, d a ss ich d ieses Genus a ls so lc lie s aufslellie uud
n u r vielfaeli wiederholte A'ei'gieichung der drei Exemplare h a t mir
Sicherheit in den Charakteren g ew ä h rt. Eine g en au e A'ergleiehiing
s e in e r Üeberreste mit dem Skelette vo n Aly te s und Bombinator, zu
welchen es am me isten Beziehung liat, z eig t doch bedeutende Abweich
u n g en . Die o s s a p a rie ta lia sind ziemlich g ro s s , nach hinten bei
ih re r A'erbiiKiung mit dem Hinterhauptsbein b reit, v e rsehmä lern sich
na ch v o rn uud bilden so ein länglichek Dreieck mit einem vo rd em
Stumpfen AA'inkel; die Froiito - n a salia weich en wen ig vo n denen bei
Alytes a b ; der hintere Fo rtsa tz des Oberkiefers is t ziemlich sta rk
und ru n d : die Flügelbeine scheinen sich w e ite r nach vo rn zu erstre
ck en , a ls bei Alytes und Bombinator, die Fe lsbeine am Pa rietal-
Hande schmal. Die Knoclien der Ex tremitäten sind sch lan k , ihre
re la tiv e n G rüs sen v e rh ä ltn isse weich en v o n denen der beiden nebensteh
en d en Genera (Aly tes und Bombinator) ab“ . ich x-erglich die
beiden Exemplare' v o n diesem Fro sch mit Bombinator igiicus, dem
Kepräsentanten d ie ser Familie, xvobei sich Folgendes ergab. Das fossile
Thier is t ein xvenig k leiner, a ls gen an n te lebende Species, und
b e sitz t dabei g anz den Ch arakter, xvelcher den Bombinator x'on den
Frö sch en a n d erer Familien jinterscheidcf. Se lb st d e r Schädel, so weit
d e ssen z erd rück te r Zu stan d eine A'crgleicliung z u lä ss t, x'c rräth allg
emeine Aehnliehkeit. Der Querfortsatz des K reuzbe ins, d e ssen Be-
schaiTenhcit ein, xvie es sch ein t, eben so s ch arfe s a ls bequemes .Alit-
te l zu r Unterscheidung d e r ve rsch ied en en Foinilieu der Frö sch e ah-
g iebt, is t durch diu Kürze vo n au sen na ch innen, durch die Länge
v o n x-oru nach hinten, so wie dadurch, d a s s er x-orn und hinten seh r
spitz au sg eh t, v on en tsch ied enB om b in a to r-a rtig e rB iid u n g . Im Darmbeine
liegt ebenfalls eine so lch e Aehnlichkeit. Die Glicdmasscnkno-
eheil scheinen, s e lb s t a b gesehen von der Druckwirkung, X'erhältniss-
ma ssig s tä rk e r oder b re ite r un d dabei k ü rze r zu se y n . wobei, wie
iu Bombiiialor, der Unterschenkel elicr ein xvenig k leiner a ls der
Oberschenkel sich h e ra iisstellen xvürde. Auffallend k ü rze r und b reite
r im Vergleich zu Bombinator stellen sich S p ru n g - und Fersenbeine
h e rau s, die n ur wen ig mehr a ls die Hälfte vo n denen im B ombinator ig-
neiis me ssen . Die aiifTallende Kürze der Finger und Z ehen gegen andere
Frö sc h e en tsch e id e t w ied er für ein B om b in ato r- a rtig es Thier, das
sich vo n der damit x'erglichenen lebenden Species durch überhaupt
k ü rze re und b reitere Gliedmassenknochen auszeiciincn xvürde.
Der Pelophilus Agassizii is t d u rchaus v e rsch ied en vom Palaeo-
ph ry iio s G e s s n e ri; e rs te rc r xvar fast mir halb so g ro s s a ls le tz te r e r ;
die la u sen Knochen der Gliedmassen w a ren v e rh ä ltn issm ä ss ig s tä rk
e r und g lc ichniässiger .stark, der Unterschenkel w a r merklich k ü rzer,
in P a la eophrynos eher e tw a s langer, a ls der O berschenkel oder v on
f a s t gleicher Länge mit ihm. Ungeachtet des kü rze rn Unterschenkels,
b e tru g die L änge der S p ru n g -u n d Fe rsen b e in e xveniger, iu Palaeophry-
n o s meh r a ls die halbe Länge v o n e rsterem Bein, xvoraii.s das l'eb e r-
gcxvicht e rsich tlich xvird, xvelchcs der Oberschenkel in Pelophilus
über die üb rigen Knochen des llin te rfu s s c s in Betreff der Länge beh
a u p te t; die Zehen sch einen g egen Pala eo p h ry n o s ebenfalls v e r-
liäKiiissmäs.sig län g er zu seyn. Das Darmbein xvar in Pelophilus
mehr ein flacher, in der v o rd em Hälfte sich allmählieli ziispitzciider,
in Pala eo p h ry n o s meh r ein stieli-under, in der x-ordern Hälfte eher
elxvas b reiter xverdcndcr Knochen. In Pelophilus g e h t der Qiicrfortsa
tz des Kreuzbeins na ch x'orn und hiiiteii spitz au s, und is t x'on
v o rn na ch hinten un g e fäh r noch einmal so laug als b reit, in Palaeo-
p liry n o s is t d ie ser Querfortsatz hei stum p fe re r Vo rd e r- utui Hinte
re ck e so lang a ls b reit, w a s deu K rcuzwirbcln beider Thiere ein
ganz ve rsch ied eiic s A u ssehen v e rlc ilit; luicli is t der Krouzw'irbel iu
Pelophilus überhaupt v erliältiiissmiissig e tw a s sclimaler vo n einer
Nehcliseite zur ändern, a ls in Pa la eo p h ry n o s. Nielit g e ringere Ab-
xveiciinngeii scheinen im Schädel beider Thiere beslaudcii zu haben,
die bei dem Z u stan d e, xvoriii die A'ersteinerimgen sicli beliiulcn, niclit
meliv deutlich erk an n t xverde'n.
A’on Re sten u n g eschw'nnzter Ba trach ier au s der Ablagerung von
Oeningen w ä ren n u r noch zwe i Platten übrig, welch e na ch Tscliu-
di’s Angabe (S. 2 2 ) im Gro s sherzoglichcn Nntiiralicncabinetle in
Carlsruhe sich vorfinden, und s e h r g ro s s e und s ta rk e Kiioeheii x'oii
den Ex tremitäten eines w'ahrschciiilieh iu der Nähe x'on Bufo s te h
en d en Genus e n th alten würden. Ich e rsu ch te den Director der
Grosslierzoglichen Sanimlimg, H errn Pro fesso r Alex. B ra u n , um
die Gefälligkeit, mir auch diese beiden Platten milzutheilen, «nd erh
ie lt zw'ei Platten , w o ra u f ich, s ta tt der Ü eberreste v o n einem B.i-
tra c h ic r, ü e b e rre s te v on den h in te ren Gliedmassen des Lagomys
Oen in g en sis , besteh en d in den beiden O b e r- mul ünte rs ch c iik cln ,
Fussxvurzeln und .Alitlelfiisskiiocheii, so w ie in Stücken vom Becken
d ie ses Thiers, v orfand. Braun bemerkt dabei, d a s s n och zwe i g rö s s
e re Platten in der Sammlung sicli befänden, xvelclic er zu rück behalten
, weil sie sch lech t zusammengeflickt un d mit Kitt verslrieh eii
xvärcn, und keinen deutlichen Knochen en th ielten . Es sch ein t hienach,
d a s s die x'on Tschudi erxvähnten Üeberreste f iilw e d e r keinem Ifa-
tra c h ie r an g eh ö ren oder v o n e iner so lch en BesehafTenlicit sind, dass
sich a u s ilinen das Thier, v o n dem sie h e rrü h ren , nicht e rkennen lä s s t.
Tschudi (a . a. 0 . S. 2 4 ) fü h rt fern er naeli e iner briefiichen Alit-
th e ilu n g des Grafen Alüiister an, d a s s der Director Hardt in Bamberg
einen F ro s c h vo n Oeningen b esitze, über den n ich ts n ä h er b ekannt ist.
ANDRIAS SCHEUCliZERl.
Taf. 8. 9. 10,
Homo diiuvii teslis,
Prolce gigantesque, . .
Salamandre gigantesque.
I'roteocvodylus diiuvii,
Salamandra Scheuchzeri,
Palucotrilon. . . . .
Salamandra gigantea.
Andrias Scheuchzeri, .
Crypioôranchus primigenius
SeiiEuciizEii.in LoiidonPilos. Tians. I72C. X.A.tlA'.
S. 38. t. 3-1; - ia Breslauer Saiiiiuluiigen
voii .\fttur uml Medizin ; — ^VNQEÜ homo
diiuvii testis ct QE02:KOH02:; HcingerUst
ciliés ill dcrSOiidlIiitli ertrunkenen .Mcnsclicn.
Tiguri. 172G. 4. (Mit einem, die Versteinerung
ill nntrirJichcr Urë.ssc diirstellciidcn giicon
.Holzschnitt) ; — Physica Sucra. 1. Augsburg
und Ulm. 1731. S. 6ß, t . -19. f. 15.
Jon. Gessxeo, de Pcirilleatoriiiii ilifTcrciitiis ete.
Tiguri. 1752. 4. S. 47. 48; — de I'etriflcalis.
i.iidg. Und. 1758. 8. S. 76; -in Aiidrcne's
Briefen aus der Schweiz ete. 1770. S. 52.
P. CAurEii, in llanrlem AVeteiis, Verli. 1790.
VIII. S. 35.
VooEi., Miiicrnl. System. S. 242.
Bli memiach, in Voigt’s Magazin. I. 5. S. 22.
Razoi:moivskv, in Mein, de In soc, de Lnusiinnc,
Iir. S. 216,
Kaiio, in Bcnk.schr. der N'aliirforaeher Schwabens.
S. 33. t. 2. r. 3. ,
CiviEn, in Ann. du Mus. Xlll. 1800. S. 411.
t, 30. f. 2. 3; — OS.S. foss. 3, od. V. 2.
S. 431. 1. 25, f. 2. 3. l. 26. f.^1. 2; — 4. éd.
X. S. 360. t. 253. f. 2, 3, t. 254, f. 1. 2.
Eiciivali), Zoül. Spcoiiii. III. S. 165,
Holi,, Pelrefiiiitenluimlo. S. 95.
Fiizi.xoEit, in Ann. dc.s AVicner Mus. 1837. 11.
II. V. MeyEii, Palncolngicn. S. 117.
Srin.RGEr., in Sicbold's Fauna Jnponien. Bcptilia.
Leyden. J838. S, 127.
T.sciiimi, in Jahrb. f. Min. 1837. S. 545 ; Classification
der Batrachier. Ncuehiilcl. 1838.
S. 22. 61, t. 3, 4. S.
Vas deu HiivEs,in Jnlirh. f. Min. 1838. S. 165; —
Tüdscbr. v. imtuurl, Oesehied, 1838; Mémoires
de lasoc. d'hi.st. nat. de .Strasbourg.
111. 1840, S. 1,
Crgplobraiichiis diiuvii teslis, Bnoss, Lcthaca Gcognostica. II. 1838. S. 1166.
Hgdrosalamandra prisca, . . Levckaet, in neue Kolitzcii aus dem Gebiete ilcr
Hydrosalamandra primigenia, Natur etc. 1840. Xlll. S. 19.
Okks, iu Isis. 1840, S. 283.
Es wird kaum eine Versteinerung g eben, welche g rö s se re Be-
rülimtlieit erlan g t h ä tte, a ls der fo ssile Riese iih a trach ier, mit dem
icli mich je tz t zu beschäfligeu habe. Von Scheuchzer’n entdeckt, erin-
u c fl er an einen h e rv o rrag en den Namen iu der Gesehiclilc der Ver-
sleineruiigskunde, der eine Z eit bezeichnet, in der das Bedürfnlss erw
ach te , sich gründlicheren Aiifscliluss üb e r die vo rwc lllich e ii Geschöpfe
zu verschafTcii, xvozu es in d e ss noch eines ganzen .laiirhim-
d e rts bediirric. Sch eu ch z cr's Bestrehimgen werd en nicht v e rdunkelt
diireh die Irrllnimer, a u f die man bei ihm g e rä lli; für seine Zeit lial
er Gro s ses ge leis tet. E r leitete die En tste llu n g aller A'ersleiueruiigen
v o n der Süudtluih ab ; der hiebei entstan d en e Schlamm umhülllo die
Ü eberreste der zu Gründe g egangenen Geschöpfe, und so bildeten
sich die Gesteine, xvclehe Pe trefa cten ciithallcn. Im J a h r 1 7 2 5 erhielt
Scheuchzer den Oeninger Kieseiibalracliier, w orin e r v oll Ersiaii-
nen Üeberreste v o n einem X’c rstein e rten Menschen erb lick te , der
Zeuge der Sündfluth g ewe sen , und zugleich den g länzendsten Beweis
für die Richtigkeit se in er Ansicht übe r die En tste llu n g der Verstei-
ncnmg en gefunden zu haben glaubte. Diesen Homo diiuvii te s tis , wie
er den B a trach ier n annte, beschrieb er zu erst in den Londoner Philos.
Tran s, und iu den Breslauer SanimUmgen vo n Natur und Medicin, dann
in der ebenfalls oben aufgeführteQ Abhandlung mit eineiiillolzschnitf,
die Versteinerung in n a türlicher Grösse d arstellend, u nd h ie ra u fiu sein
e r Pliy sic a sa c ra oder Kupferbibel, begleitet v o n e iner wen ig er guten
Abbildung in Kupfer ; er bemühte sich dabei a u s se r den Knochen
au ch ü e b e rre s te v on xveichen Theilen, vo n Fleisch, Haut un d der
L eber des Thiers nach zuwe isen , und xvidmete d ieser A'ersteiiierung
die bekannten Zeilen;
Betrübtes Bein-Gerüst von einem alten Sünder,
Erwciclie Stein und Herz der neuen Bosslieils-Kinder.
Jo h . Gessn er w a r an fangs ebenfalls n icht ab geneigt, diese A'er-
sle ine ruiig fiir eines der ausg ez eich n etsten Beispiele v o n v e rs te ine
rten Menschen zu halten. Als e r jed och sp ä te r in den Besitz eiuec
ähnlichen A’evsteinerimg kam, welche die Gegcnplaftc v o n der
Sch cuchzcr’sch en gcxvescn se y n soll, v c riic s s er diese A n sich t; es
bemerkt w en ig sten s Andreae in se in en Briefen, u n te r den Merkwürdigkeiten
des Herrn Gessn er befinde sich auch ,,e iii se in sollender
Anthropolitli des Scheuchzer, den aber Herr Gessn er fiir ein v e rs te llte
s Gerippe v om Sclieidfischc, Siluro hä lt.“ Ge.ssncr's le tz te r A nsicht
xvürde g rö s s e re s Zutrauen geseh en k t als der Sch cuehzer'sclieii ; cs
bekennen .sich zu ihr Andreae. Gmelin, Bluuunibach, Razoumoxvsky,
selh.st noch Karg, der nach dem v o n ihm un te rsu ch ten Ammaiiu’scheu
Exemplar das Thier für eiiieii Iclilliyolithcu liälf, den er dem gemein
en AA'els (Sü u ru s g lanis) vergleicht. Seit 1 7 8 7 w a r durch Pe le r
Camper iu einem Brief au Biirtiii au sg esp ro ch en , d a s s man eine x'er-
s te in e rte l-ac erte für einen Anthropolillicn halte. Diese, bei dem Bc-
grilT, den man in je n e r Zeit mit e iner Lac crte x'erband, imgleicli
rich tig ere An sich t fand keine Beachtung. Kielmeyer (Denksclir. d.
Naturf. Sclnvabeiis. S. 6 9 ) und Cux’ic r begegnclen sieli h ie ra u f mit
der Ansiclit vo n d e r Sa lam an d e r-N a iu r d ieser A'ersteiiierung, wobei
le tzterer e rfreu t w ar, sie durch eine Autorität wie die Kieliucyer’sche
b e stätig t zu seh en . Es lieferte mm Cux-ier den Nachweis, d a ss die
Verstoineniiig x'oii üoningeu kein AA'els, aucli kein Pro leu s, wie er
an fangs geglaubt, so ndern ein xi-irklicher Salamander se y , und n a ch dem
e r 1811 die Scliouclizer’seh e Origiiialx'ersleinening im T ay ler'-
s ch eii .Museum zu Ley d en vom Gesteine se lb st w e ite r cntb lö sst
lia tte , lind 1 8 1 8 vom Am manu'sehen Original im Briltisclieu Museum
eine g enauere Zeiciimmg h a tte fertigen la ssen , legte er ausfülirlichcr
dar, d a ss der angebliehe Aiilhropoülh v o n Oeningen ein riesenmäs-
sig e r AVassersaiainaiidcr sey.
Es so llten indess die ü n tersiiclumgen über diese berühmte Thier-
v e rstein e riin g mit Cuvier n id il g e sch lo s sen seyn. Sicbold’s k ühner
E rfo rsch u n g d e s Reiches Ja p an xvar e s vo rb clialfen , im ä u sso rs tcn
Osten der Alten AA'cIl das Analogon zum Rieso n b a trach icr d e r A'or-
well aufzufiiiilen und sog.nr lebend iiacli Europa zu bringen. Boi der
Kunde vo n d ieser En tdeckung wurd en Pal.auoiilologeu und Zoologen
vo n Slnuncn erfüllt, und e rs te re fü rch te ten für ihre 'l’b co ricn , als
sie vo n der Identität der fossilen mit der lebenden Species h ö rten , die
Herrn, v. Meyer, Oeiiint'eii.
Oken xvirklich gefunden zu haben glaubte. Der Salamander-artige
Riese, vo n dein Siebold au f se in er im Ja lir 1 829 erfolgten Rückreise
begleitet ward , und der nach aclit in Europa durchlebleii Jalireii bis
zur Grösse vo n drei F u s s h e ra nwu e h s und nocli niclit geslorheii
w a r, .stammt aus deu liefen Th älen i vo n Nippon’s Hochgebirgen; es
is t d e r Gei gio der Jap an e sen , ln der A'oi'redc zu seiner Fau n a Japónica
(Reptilia. Leyden. 1 8 3 8 ) bezeichnet Sicbold s e lb s t dic.sen neuen,
durch iingcwöhnliehe Grösse an eine v o rweltliclie Schöpfung erinnernden
S.alamander a ls eine se in er xvichtigsfen Entdeckungen. AA'cnn
e r indess w eiter bemerkt, d a ss d ieser Riese u n te r den B a trachiern
der Rep räsen tan t \-on e iner Rjice se y , die je n e r langen Erdpei iode ang
e h ö rt liabe, welche die Steinkohlenformation von den TeiTiärgebil-
den tren n t, so sch ein t er zu irren , da u n te r d ieser Rage wohl n ich ts
an ders, a ls der fo ssile Salamander v o n Oeningen zu v e rs teh e n sey n
xvird, und das diesen iimschliesseiulen Gebilde n icht älter als te rtiä r
ist. Eine ausführliche Darlegung vom lebenden Kiescnsalamander unte
r der Benennung Salamandra maxima g iebt Schlegel in der Fauna
Jap ónica (S. 1 2 7 ) , xvobei e r die A'e rwandtscliaft d ieses Thiers mit
der lebenden .Aleuopoma Nordamerika’s , so w ie mit dem fossilen
Salamander X’oii Oeningen lio rv o ih eb t, und vo n letzterem, in Ueber-
einstiramuiig mit Tsch u d i’s E rg eh n iss , Folgendes sag t. Der fossile
Salamander v o n Oeningen miisslc in Grösse, iu Form und s e lb s t in
Organisation g ro s se Aehnlichkeit mit dem Ja p an e r b e sesse n haben.
So w e it man bei dem fo ssilen zu urtheilen v ermag, gleichen sich die
AVirbel beider Th ie re , und ihre Zahl sc h e in t in beiden imgcfälir diese
lb e ; in beiden Species ge sch ah die A'erbiiulimg der AA’iibelkörper
durch einen ihre Ilohlkcgcl ausfülleuden Kn orpel; beide liaben s ta tt
H an d - u nd Fus swu rz elk u o ch eii eine Kiiorpelmasse, wie in Proteus.
Der Schädel ab er des Oeninger Th ie rs n ä h e rt sich, u n g c aeh let der
Kiiochenvertlieilung xvie im Salamander vo n Jap an , durcli eine breite
und p la tte Form mehr .Aleuopoma. Bei der unv o lls tän d igen Ucbcrlie-
•fermig des fossilen Salamanders bleibt es u n en tschieden, ob dieses
Thier die Kiemen b is ins x'orgeinickte Alter behielt, ob es wie in
Menopoma eine Kiemenöffuimg xviihrend se in es ganzen Lebens bes
a s s , oder ob c s die Kiemen frühzeitig ve rlo r, xvo es alsdann im entwick
elten Zustan d e keiue Spur mehr d av o n zeigte. Die festen Theile,
welch e mit d ieser A’orrich tu n g in Beziehung stellen, sind im fossilen
x'iel stä rk e r gebildet, a ls im Salamander X'on Jap an , wo ra u s Schlegel
vermulliet, d a ss der Atluiiungsapparat in der fo ssilen Spccics mehr
en tw ick e lt w a r , und v ielleicht dem in .Aleuopoma glich. Sclilegel,
der bei der Classification die Z ersp litte ru n g in viele Genera v e r wirft,
glau b t n u r drei .Abtheiliiiigen Saianiaiider-artiger Thicrc aii-
nehnien zu sollen, eine mit den Species des Lan d e s, eine zwe ite mit
denen des AVassers un d eine d ritte mit den anomalen A rten ; letztere
b e stellt iu dem g ro s sen Salamander v o n Jap an und der .Alenopoma,
iu deren Nähe der g ro s se fo ssile Salaiiiander zu ste llen wäre.
Um dieselbe Z eit xvgndle sich auch Tschudi, mit den lebenden
B a trachiern und deren Classification be sch ä ftig t, den fo ssilen Batra-
ehiern zu. Seine ü n tc rsu chm ig e n üb e r den Oeninger Salamander
g ründen sich a u f die in Zürich und den Nicdcrlaiideii befindlichen
Ex em p lare, die e r noch x'Or se in e r b e re its glücklieli beendigten
Reise na ch Amerika, xvährend se in es Au fenthaltes in deu Niederlanden,
mit dem lebenden Riesensalainander \-oii Japan x erglich. Das
lebende Thier h ä lt e r eben so se h r a ls Menopoma (Cryptobranclius,
Leucfcart) v o n Salamander v e rsc h ie d en , w esh a lb e r an die Steile
der SchlcgeP.schen Beiieniuiug Salamandra maxima deu Namen .Me-
g a lo b alra cln is Sieboldi se tzt, und da se in e r Ansiclit na ch der fos.siie
Riesenbatrachier zwisch en .Mcgaiobatrachus und .Menopoma stellt,
so bildet er aucli au s diesem u n te r der Bcneniuiiig .Andrias Scheuchzeri
ein eigenes e rlo sch en es Genus, das mit den beiden ohengeiiaim-
ten Genera se in e Familie der Tritonideen zusanimcnsetzt. Gegen
Tscluidi tr a t x'an der Höven auf. Dieser tren n t den .Alegalobatraclius
nach d e r BesclialTenlieit des Skeletts und der weichen Theile, so
wie w eg en der kleinen .Augen, welche durch au s u n bewegliche Lieder
liaben, x'on Salainaudra, uud imiein er, na ch dem Aorgang in den
Coccilicn, die KieracnölTiiung zu beiden Suiten des Halses nur für
sp ccilische A'erscliiedenheit h ält, nimmt er den .Alegalobatraclius zu
.Aleuopoma liiiizu; im Homo diiuvii te s tis erk en n t er ebenfalls n ich ts
an ders, als eine Species vo n .Menopoma, der er den Namen Crypto-
b ran c lu is primigenius beilegt. Leiickart, der Errich te r des in Nordamerika
lebenden Genus Cryptobraiiehus, sch ein t 'J'schudi’s Unter